17. Juni 2014

Seltene „Einblicke“ in Dinkelsbühl: Aquarelle von Juliana Fabritius-Dancu

Der Heimattag 2014 bot laut Programmheft um die 50 Veranstaltungen für alle Geschmäcker und Altersstufen. Vielleicht war das mit ein Grund dafür, dass zur Eröffnung der Ausstellung „Einblicke“ mit Aquarellen von Juliana Fabritius-Dancu am 7. Juni nur knapp 30 Interessierte gekommen waren – obwohl man im Kunstgewölbe im Spitalhof ganz wunderbar der sengenden Sonne entgehen konnte, die um 10.15 Uhr bereits mit aller Kraft vom Himmel brannte.
Die stellvertretende Bundesvorsitzende und bayerische Landesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Herta Daniel, begrüßte die Gäste und versprach: „Wir kommen in den Genuss wenig bekannter Werke.“ Einige der gezeigten Aquarelle der Grafikerin, Illustratorin und Volkskundlerin Juliana Fabritius-Dancu seien noch nie öffentlich ausgestellt worden.

Dr. Markus Lörz, Kurator des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim, hielt seine Einführung kurz. Er verwies auf die langjährige Tradition des Museums, beim Heimattag auszustellen, und freute sich über die Gelegenheit, Fabritius-Dancus Werke in Dinkelsbühl zu präsentieren, da sie wegen ihrer Lichtempfindlichkeit nicht in der Dauerausstellung gezeigt werden können.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende und ...
Die stellvertretende Bundesvorsitzende und bayerische Landesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Herta Daniel. Foto: Gunter Roth
Als Gegengewicht zum historischen Ausstellungsschwerpunkt „Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen“ beim Heimattag habe er sich in Zusammenarbeit mit dem Bundeskulturreferenten des Verbandes, Hans-Werner Schuster, für die zarten Werke der 1930 geborenen Hermannstädterin entschieden – auch, um sie wieder einmal aus dem Depot zu holen. Eine „Könnerin in Aquarelltechnik“ sei die Grafikerin gewesen und „technisch versiert“, so Lörz, zudem architektonisch geschult, was in den Ausarbeitungen vieler Gebäude gut zu erkennen sei. In der Auswahl für das Pfingstwochenende waren einige Bilder zu sehen, die zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurden, unter anderem eine Darstellung der Jakobskapelle an der Nordfront der evangelischen Pfarrkirche in Mühlbach (1985) und ein Aquarell des alten Rathauses an der Westseite der Kirchenburg in Wolkendorf (1976).
Dr. Markus Lörz im Gespräch mit SbZ-Redakteurin ...
Dr. Markus Lörz im Gespräch mit SbZ-Redakteurin Doris Roth. Foto: Gunter Roth
Nur wenige nahmen sich nach der Eröffnung Zeit, die Werke der schon mit 56 Jahren verstorbenen Künstlerin eingehend zu betrachten, schnell senkte sich Stille über das von dicken Mauern umgebene Kunstgewölbe – schade, denn die Aquarelle werden für die nächsten Jahre eingelagert und so bald nicht wieder zu sehen sein.

Doris Roth


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Schlagwörter: Ausstellung, Aquarelle, Malerin, Heimattag 2014

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