18. Oktober 2014

Niege Nahrichten ut Rumänien

Der Warnow Kurier erscheint als kostenlose Anzeigenzeitung zweimal wöchentlich in Rostock und Umgebung. Die Samstags-Ausgabe vom 4. Oktober 2014 (Auflagenhöhe über 152000 Exemplare) veröffentlichte auf Seite 4 Niege Nahrichten ut Rumänien („Neue Nachrichten aus Rumänien“). Die in Niederdeutsch verfasste Kolumne von Berta Footh greift diesmal ausgewählte Themen der aktuellen Berichterstattung in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ), der Hermannstädter und der Banater Zeitung auf. Hinter dem Pseudonym Berta Footh verbirgt sich Prof. em. Dr. Liselot Minna Christel Huchthausen.
Die emeritierte Hochschuldozentin hat an der Universität Rostock Klassische Philologie und Alte Geschichte gelehrt. Nach ihrem Renteneintritt begann die gebürtige Rostockerin unter dem Pseudonym Berta Footh niederdeutsche Presseartikel über allgemeine Lebensfragen zu veröffentlichen. In ihrer Kolumne Berta Footh meent im Warnow Kurier hat Liselot Huchthausen mehrmals über Rumänien geschrieben, sagte die 87-Jährige der Siebenbürgischen Zeitung, da ihr Nachbar einen Sohn habe, der in Rumänien lebt. Wie in ihrer 1091. Folge geschildert: nu heff ik ’ne Handfull düütschsprachige Zeitungen geschickt kreegen, erhielt sie eine Handvoll deutschsprachige Zeitungen mit neuen Nachrichten aus Rumänien. Die erfrischend zu lesende Presseschau im feinsten Plattdeutsch wird mit freundlicher Genehmigung des Warnow Kurier nachgedruckt.

CS



Rostock – Anfang 2014 (Berta 1058) heff ik tauletzt oewer Rumänien, bisünners oewer dat Dörp Hosman/Holzmengen, bericht’t – nu heff ik ’ne Handfull düütschsprachige Zeitungen geschickt kreegen. Ümme Johrhunnertwende harren je väle Rumäniendüütsche dat Land verlaten – oewer mihr as gedacht kamen noch rägelmäßig up Bisäuk, un wecke hollen sik ok ’ne Zeitung ut’e ole Heimat. Inne letzten soeben Johre wür in Holzmengen ’n „Event“ installeert, wat, ganz international, „Transylvanian Brunch“ heit un oewer dat ik inne ADZ (Allgemeine Düütsche Zeitung för Rumänien, 10.9.14) lääst heff: Mittlerwiel kamen junge rumänische un düütsche Familien, laten sik de Gerichte (farbige Fotos!) smecken, un de Kultur mit Danz un Gesang kümmt ok nich to kort. Ditmol wier „utverköfft“ – 200 Anmeldungen! Oewrigens, mit Klaus Johannis, den Bürgermeister vun Sibiu/Hermannstadt, is dit Johr – sogor ’n Rumäniendüütscher ünner de Bewarber üm dat Präsidentenamt 0kwennhei nahsten nich inne Stichwahl kümmt, is dat ’n Erfolg, finn ik. De ADZ erschient Mandach bet Sünnobend; As Bilaach geef dat de „Banater Zeitung“ vun’n 10.9.14., dorin stünn: ,„Obschoonst in Rumänien kaum Bäuker verköfft warden un de mihrsten Rumänen nichmol een Book pro Johr läsen“ fünnen sik doch ümmer noch Minschen, de „leidenschaftliche Erzähler sünd“.Wenn ik all de Lü’ seih, de bi uns ünnerwägens mit ehr Handy snacken – sülwst uppen Fohrrad –fraach ik mi ok: „Wann willen de noch läsen?“ De ADZ vun’n 10.9. widmet Düütschland ’ne ganze Siet (Mutmaßliche Terroristen verhaftet, Striet üm Autobahn-Maut, Internationale Funkausstellung in Berlin, Flüchtlingsandrang; „Scharia-Polizei“;Denis Cuspert trüch inne BRD; Pergamonaltar ward saniert). – Oewer dat Amt, wat Rumänien in Brüssel kriegen süll, wür noch heftig diskuteert. De Hermannstädter Zeitung, is ’n „düütsches Wochenblatt“. Sibiu/Hermannstadt hett ca. 180000 Inwahner. Grad wier dat 14. Mittelalterfestival vörbi: Väl Andrang vun nah un fiern, ’ne spanische Truppe mit twei Riesen-Marionetten harr groten Erfolg. − Ünner „Wirtschaft kompakt“: stiegende Mieten, sinkende ­Investitionen – ümmerhen will Pfizer (Medi­kamente,USA) 5,4 Mio € in de Verpackungsfabrik investeeren, de hei grad köfft hett. Villicht süll sik Herr Seehofer dit Land eis sülwst ankieken?

Schlagwörter: Mundart, Zeitung

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