24. Januar 2009
Sanfte Eleganz, spöttischer Esprit: Bettina Schuller wird 80
Einiges erschien – vor der Emigration 1976 – in Buchform und als Feuilletontext in Zeitungen bzw. Zeitschriften in Rumänien. Danach ebenso in der Bundesrepublik Deutschland – hier kamen freilich Rundfunk und Internet hinzu, erstaunlich und überraschend viel in der Word-Datei. Zudem liegen getippt, gelegentlich von Künstlerhand illustriert – wie der des Graphikers Helmut von Arz –, für den Familien- und Freundeskreis geheftet, als Broschur rückenverleimt weitere nicht gezählte Titel vor – das meiste also ungedruckt: Das literarische Werk der am 24. Januar 2009 achtzig Jahre alten Bettina Schuller, geborene Fabritius, ist im Vergleich mit anderen deutsch schreibenden Autorinnen aus Südosteuropa der zweiten Hälfte des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts ohne Wenn und Aber als umfangreich zu werten.
Bettina Schuller, die einst mit den Bänden „Eine Mäusegeschichte“, „Die tägliche Straße“ (1966 und 1969, beide Bukarest), mit Bühnenstücken und mit essayistischen Texten – wie etwa dem heute noch mit Vergnügen lesbaren über den Kitsch – von sich reden machte, hat es nicht mit jener von Thomas Mann apostrophierten „epischen Stiernacktigkeit“ der so genannten großen Formen der Literatur: Ihre Stärke liegt vielmehr in der quasi nebenbei notierten, oft aphoristisch zugeschliffenen, inhaltlich immer unkonventionell verlaufenden Prosa. In ihrer Lyrik äußert sich ein untrügliches Formgefühl unter anderem darin, dass sie die „klassische“ Reimgestalt des Gedichtes fast beliebig beherrscht, wobei ihr im Sinne ästhetischer Handwerklichkeit schöne, das heißt im Einzelnen klare, im Ganzen ausgewogene, reife Sprachgebilde gelingen. Ihre Prosa ist unpathetisch, zuweilen meditativ, nach Sujet und Laune spritzig.
Die 1929 als Tochter eines Rechtsanwaltes und einer Sängerin in Kronstadt Geborene studierte in Klausenburg bis 1953 Psychologie und Pädagogik. Unterbrochen von zwei Jahren dramaturgischer Tätigkeit am Deutschen Staatstheater in Hermannstadt, war sie danach bis zum endgültigen Verlassen Rumäniens Lehrerin in ihrer Heimatstadt und in Hermannstadt. Eine jener Lehrkräfte übrigens, von denen Erwin Peter Jikeli in seiner Untersuchung „Siebenbürgisch-sächsische Pfarrer, Lehrer und Journalisten in der Zeit der kommunistischen Diktatur“ (2008) schreibt: Sie hätten den Mut gehabt, an den kommunistisch verbogenen Lehrplänen vorbei die Kinder mit wissenschaftlich fundierten Fakten vertraut zu machen und jederlei ideologische Auslegung zu umgehen; die Mutter dreier Söhne – Sorin und Christian aus erster Ehe mit dem Agronomie-Ingenieur Dr. Ion Toma, Konrad aus der zweiten Ehe mit dem Historiker und Kunsterzieher Walter Schuller – sah sich doppelt in der Pflicht.
Im Gefolge der Emigration 1976 nach Deutschland einige Jahre in Düsseldorf, danach bis Anfang 2008 im historisch reichen, zwischen Lech und Ammer gelegenen bayerischen Pfaffenwinkel wohnhaft, lebt das Ehepaar Schuller seit kurzem im Siebenbürgenheim über dem Nordwestufer des Chiemsees. Ungeachtet der genuinen Mitteilungslust und der Freude am geistvollen Gespräch, tut Bettina Schuller der Blick durch das Fenster „auf die Weltabgewandtheit von Wiese, Baum und Reh“, wie sie sagt, außerordentlich gut. Hier entstanden auch die neuesten Texte – mit Gelassenheit, leiser Selbstironie und Klugheit, die zu den Grundeigenschaften dieser Frau gehören, spricht sie darüber, holt die Meinung anderer ein und ist für jede ergänzende oder hinweisende Anmerkung empfänglich. Wie ja überhaupt der Gedankenaustausch mit ihr zur angenehmsten Kurzweil gedeiht, weil ihre Fähigkeit zum Zuhören, zum belesenen Einwurf und zur unerwartet anregenden Wendung unerschöpflich erscheint. Das von innen kommende gelegentliche dunkle Auflachen – es erinnert an die warme Altstimme der Mutter – unterstreicht die Note der Ruhe im Besprechen und Erörtern jedes Gegenstands. Bettina Schullers Prosa und Lyrik haben etwas von diesem Gesprächston. Vor allem ihre Essays. Apropos: Ich halte diese Schriftstellerin für die bedeutendste, die intelligenteste und am weitesten ausholende Essayistin, die es je in der deutschsprachigen Literatur in und aus Südosteuropa gab – wie sie gemeinsam mit der 1926 geborenen Elisabeth Axmann überhaupt die bemerkenswerteste Autorin dieses Raumes in ihrer Generation ist. Wer z. B. die 1989 in den Südostdeutschen Vierteljahresblättern, München, veröffentlichten, vom Linzer Schauspieler Günter Gräfenberg auf Tonband gesprochenen „Fragmente“ unter dem Titel „Die Gedanken sind frei“ aufmerksam liest, setzt sich einem Feuerwerk von Einfällen, Geistesblitzen und gedanklichen Erhellungen aus, zu dem in dieser genialen Leichtigkeit nur wenige begabt sind. Das gilt grundsätzlich und zuverlässig für die ganze Fülle ihrer essayistischen Arbeiten. Dabei holt sie sich die Stoffe mit unbegrenzter Wissbegierde aus allen Bereichen: Zeitkritisches wie in den exzellent beobachteten und formulierten „Es muß an der Freiheit liegen“ und „Die Beutelkultur“ (1989) reicht sich dabei die Hand mit strukturphilosophischer Betrachtung wie im „Lob der Grammatik“ (1994) oder launiger Meditation, wenn sie „Notizen zur Sprache“ (1991) niederschreibt; u. v. a.
Doch unter Bettina Schullers Kurzprosa finden sich ebenso Tagebuch-, Erinnerungs-, Reisenotizen. Die Norwegen-, Rumänien-, Kreta- oder Dürrheim-Tagebücher – in diesem letzten die Reflexionen über Volksaufstand und politische Wende 1989 in Rumänien – sind ebenso Beispiele dafür wie „Der genetische Fingerabdruck“, der memorialistische Text „Das beliebte Spiel“ oder die gut über zweihundert Seiten Aphorismen unter dem Titel „Philosophie für Faule“. Dazu gehören aber auch Fabeln, politische Kolumnen, Briefdialoge, fingierte Ansprachen und ähnliches mehr, in relativ kurzen Zeitspannen entstanden. Die Variationsvielfalt der Textebehandlung fällt auf – sie schließt Geschichten, Anekdoten, Anmerkungen zu religiösen Fragen ein. Die Arbeiten dieser und anderer Gattungen gehen in die Hunderte. Das meiste davon ist einer breiteren Öffentlichkeit ebenso wie der aktuellen Literaturrezeption sträflich wenig bekannt: Bettina Schuller hat sich um das Management ihrer literarischen Produktion niemals gekümmert. Es ist das Lächeln der Weisen, mit dem sie den Literaturtrubel ringsum zur Kenntnis nimmt.
Kennzeichnend für den Stil dieser Schriftstellerin ist nicht zuletzt das psychologische Gespür, das neben der Note betonter – allerdings niemals forcierter – Intellektualität ihre gesamte Prosa bestimmt, der sich die liedhafte Musikalität der Lyrik zugesellt. Schon ein Gedichtbeginn wie in „Sind es die Mütter ...?“ zeigt das: „Du bist durch einen Dornenwald / gegangen / so manches Jahr. / Verhangen / war / und kalt / der Mond ...“ (1989) Oder („Marotten“): „Ich bin doch nicht aus besserem Stein und Bein, / dass mich der kleine Mann / in seinem Reihenhaus so sehr ergriffen macht ...“ (1989) Das Fließende solcher Ausbreitung gibt in fast allen ihren Gedichten den Ton an. Es ist ein Charakteristikum auch ihrer Übersetzungen aus dem Rumänischen z. B. von Tudor-Arghezi- oder Dinescu-Lyrik – beide Dichter einer oft sperrigen, immer eigenwilligen Sprachgeste. So beginnt Mircea Dinescus Gedicht „Ich schlaf“ in Bettina Schullers deutscher Fassung folgendermaßen: „Herr, halte diese Welt ins Licht der trüben Birne / so wie ein längst verglühtes Ei voll Hühnermist, / gib ihr zu späte Sommer, müde Herbstgestirne / und eine Unglücksglucke, die verlassen ist ...“ (1993) usw. Das ist, wie der Literaturwissenschaftler Peter Motzan feststellte, „sensible und präzise“ Übersetzungskunst. Es ist zugleich unüberhörbarer Bettina-Schuller-Sprachklang.
Was in Ausdruck und Stil, Wortwahl und -fügung der Schriften dieser zurückhaltenden, bescheidenen, in der Öffentlichkeit manchmal fast scheu wirkenden Frau fehlt, ist das Grelle und Laute. Das „Le style c’est l’homme“ kann an ihr in der Umkehrung veranschaulicht werden: „L’homme c’est le style“ – auf jeden Fall spiegelt sich in der Art ihres Schreibens ihre Persönlichkeit. Und Bettina Schuller – deren Vorname eigentlich Elisabeth lautet – ist nach Verhalten wie Haltung eine Dame im besten Sinne des Wortes. Die Achtzigjährige, die bezeichnenderweise keinen Autor des 20. Jahrhunderts so verehrt und liebt wie den Norweger Knut Hamsun – über dessen Leben und Werk von „Victoria“, „Pan“ und „Mysterien“ bis zu „Auf überwachsenen Pfaden“ sie vieles zu sagen hat –, ist eine Ausnahmeerscheinung unter den aus Siebenbürgen stammenden Schreibenden. Die Fremdheit, mit der sie in der Welt des so genannten Realen gelegentlich sich selber wahrnimmt, weicht in dem, was sie schrieb und schreibt, der toleranten Menschlichkeit, Einfühlsamkeit und Nähe zu jenen Dingen, die unser Leben ausmachen; nicht einmal ihr sezierender Verstand vermag sie davon abzuhalten. Dass sie das Schonungslose, die „bittere“ Wahrheit auch in politicis mit sanfter Eleganz und verhalten spöttischem Esprit vorträgt, ist eines ihrer Markenzeichen.
Es sei ihr, der geistig über die Maßen Wachen, noch gute Jahre hindurch vergönnt, zu Papier zu bringen, was sie lächelnd und überlegen von und über uns weiß.
Die 1929 als Tochter eines Rechtsanwaltes und einer Sängerin in Kronstadt Geborene studierte in Klausenburg bis 1953 Psychologie und Pädagogik. Unterbrochen von zwei Jahren dramaturgischer Tätigkeit am Deutschen Staatstheater in Hermannstadt, war sie danach bis zum endgültigen Verlassen Rumäniens Lehrerin in ihrer Heimatstadt und in Hermannstadt. Eine jener Lehrkräfte übrigens, von denen Erwin Peter Jikeli in seiner Untersuchung „Siebenbürgisch-sächsische Pfarrer, Lehrer und Journalisten in der Zeit der kommunistischen Diktatur“ (2008) schreibt: Sie hätten den Mut gehabt, an den kommunistisch verbogenen Lehrplänen vorbei die Kinder mit wissenschaftlich fundierten Fakten vertraut zu machen und jederlei ideologische Auslegung zu umgehen; die Mutter dreier Söhne – Sorin und Christian aus erster Ehe mit dem Agronomie-Ingenieur Dr. Ion Toma, Konrad aus der zweiten Ehe mit dem Historiker und Kunsterzieher Walter Schuller – sah sich doppelt in der Pflicht.
Im Gefolge der Emigration 1976 nach Deutschland einige Jahre in Düsseldorf, danach bis Anfang 2008 im historisch reichen, zwischen Lech und Ammer gelegenen bayerischen Pfaffenwinkel wohnhaft, lebt das Ehepaar Schuller seit kurzem im Siebenbürgenheim über dem Nordwestufer des Chiemsees. Ungeachtet der genuinen Mitteilungslust und der Freude am geistvollen Gespräch, tut Bettina Schuller der Blick durch das Fenster „auf die Weltabgewandtheit von Wiese, Baum und Reh“, wie sie sagt, außerordentlich gut. Hier entstanden auch die neuesten Texte – mit Gelassenheit, leiser Selbstironie und Klugheit, die zu den Grundeigenschaften dieser Frau gehören, spricht sie darüber, holt die Meinung anderer ein und ist für jede ergänzende oder hinweisende Anmerkung empfänglich. Wie ja überhaupt der Gedankenaustausch mit ihr zur angenehmsten Kurzweil gedeiht, weil ihre Fähigkeit zum Zuhören, zum belesenen Einwurf und zur unerwartet anregenden Wendung unerschöpflich erscheint. Das von innen kommende gelegentliche dunkle Auflachen – es erinnert an die warme Altstimme der Mutter – unterstreicht die Note der Ruhe im Besprechen und Erörtern jedes Gegenstands. Bettina Schullers Prosa und Lyrik haben etwas von diesem Gesprächston. Vor allem ihre Essays. Apropos: Ich halte diese Schriftstellerin für die bedeutendste, die intelligenteste und am weitesten ausholende Essayistin, die es je in der deutschsprachigen Literatur in und aus Südosteuropa gab – wie sie gemeinsam mit der 1926 geborenen Elisabeth Axmann überhaupt die bemerkenswerteste Autorin dieses Raumes in ihrer Generation ist. Wer z. B. die 1989 in den Südostdeutschen Vierteljahresblättern, München, veröffentlichten, vom Linzer Schauspieler Günter Gräfenberg auf Tonband gesprochenen „Fragmente“ unter dem Titel „Die Gedanken sind frei“ aufmerksam liest, setzt sich einem Feuerwerk von Einfällen, Geistesblitzen und gedanklichen Erhellungen aus, zu dem in dieser genialen Leichtigkeit nur wenige begabt sind. Das gilt grundsätzlich und zuverlässig für die ganze Fülle ihrer essayistischen Arbeiten. Dabei holt sie sich die Stoffe mit unbegrenzter Wissbegierde aus allen Bereichen: Zeitkritisches wie in den exzellent beobachteten und formulierten „Es muß an der Freiheit liegen“ und „Die Beutelkultur“ (1989) reicht sich dabei die Hand mit strukturphilosophischer Betrachtung wie im „Lob der Grammatik“ (1994) oder launiger Meditation, wenn sie „Notizen zur Sprache“ (1991) niederschreibt; u. v. a.
Doch unter Bettina Schullers Kurzprosa finden sich ebenso Tagebuch-, Erinnerungs-, Reisenotizen. Die Norwegen-, Rumänien-, Kreta- oder Dürrheim-Tagebücher – in diesem letzten die Reflexionen über Volksaufstand und politische Wende 1989 in Rumänien – sind ebenso Beispiele dafür wie „Der genetische Fingerabdruck“, der memorialistische Text „Das beliebte Spiel“ oder die gut über zweihundert Seiten Aphorismen unter dem Titel „Philosophie für Faule“. Dazu gehören aber auch Fabeln, politische Kolumnen, Briefdialoge, fingierte Ansprachen und ähnliches mehr, in relativ kurzen Zeitspannen entstanden. Die Variationsvielfalt der Textebehandlung fällt auf – sie schließt Geschichten, Anekdoten, Anmerkungen zu religiösen Fragen ein. Die Arbeiten dieser und anderer Gattungen gehen in die Hunderte. Das meiste davon ist einer breiteren Öffentlichkeit ebenso wie der aktuellen Literaturrezeption sträflich wenig bekannt: Bettina Schuller hat sich um das Management ihrer literarischen Produktion niemals gekümmert. Es ist das Lächeln der Weisen, mit dem sie den Literaturtrubel ringsum zur Kenntnis nimmt.
Kennzeichnend für den Stil dieser Schriftstellerin ist nicht zuletzt das psychologische Gespür, das neben der Note betonter – allerdings niemals forcierter – Intellektualität ihre gesamte Prosa bestimmt, der sich die liedhafte Musikalität der Lyrik zugesellt. Schon ein Gedichtbeginn wie in „Sind es die Mütter ...?“ zeigt das: „Du bist durch einen Dornenwald / gegangen / so manches Jahr. / Verhangen / war / und kalt / der Mond ...“ (1989) Oder („Marotten“): „Ich bin doch nicht aus besserem Stein und Bein, / dass mich der kleine Mann / in seinem Reihenhaus so sehr ergriffen macht ...“ (1989) Das Fließende solcher Ausbreitung gibt in fast allen ihren Gedichten den Ton an. Es ist ein Charakteristikum auch ihrer Übersetzungen aus dem Rumänischen z. B. von Tudor-Arghezi- oder Dinescu-Lyrik – beide Dichter einer oft sperrigen, immer eigenwilligen Sprachgeste. So beginnt Mircea Dinescus Gedicht „Ich schlaf“ in Bettina Schullers deutscher Fassung folgendermaßen: „Herr, halte diese Welt ins Licht der trüben Birne / so wie ein längst verglühtes Ei voll Hühnermist, / gib ihr zu späte Sommer, müde Herbstgestirne / und eine Unglücksglucke, die verlassen ist ...“ (1993) usw. Das ist, wie der Literaturwissenschaftler Peter Motzan feststellte, „sensible und präzise“ Übersetzungskunst. Es ist zugleich unüberhörbarer Bettina-Schuller-Sprachklang.
Was in Ausdruck und Stil, Wortwahl und -fügung der Schriften dieser zurückhaltenden, bescheidenen, in der Öffentlichkeit manchmal fast scheu wirkenden Frau fehlt, ist das Grelle und Laute. Das „Le style c’est l’homme“ kann an ihr in der Umkehrung veranschaulicht werden: „L’homme c’est le style“ – auf jeden Fall spiegelt sich in der Art ihres Schreibens ihre Persönlichkeit. Und Bettina Schuller – deren Vorname eigentlich Elisabeth lautet – ist nach Verhalten wie Haltung eine Dame im besten Sinne des Wortes. Die Achtzigjährige, die bezeichnenderweise keinen Autor des 20. Jahrhunderts so verehrt und liebt wie den Norweger Knut Hamsun – über dessen Leben und Werk von „Victoria“, „Pan“ und „Mysterien“ bis zu „Auf überwachsenen Pfaden“ sie vieles zu sagen hat –, ist eine Ausnahmeerscheinung unter den aus Siebenbürgen stammenden Schreibenden. Die Fremdheit, mit der sie in der Welt des so genannten Realen gelegentlich sich selber wahrnimmt, weicht in dem, was sie schrieb und schreibt, der toleranten Menschlichkeit, Einfühlsamkeit und Nähe zu jenen Dingen, die unser Leben ausmachen; nicht einmal ihr sezierender Verstand vermag sie davon abzuhalten. Dass sie das Schonungslose, die „bittere“ Wahrheit auch in politicis mit sanfter Eleganz und verhalten spöttischem Esprit vorträgt, ist eines ihrer Markenzeichen.
Es sei ihr, der geistig über die Maßen Wachen, noch gute Jahre hindurch vergönnt, zu Papier zu bringen, was sie lächelnd und überlegen von und über uns weiß.
Hans Bergel
Schlagwörter: Jubiläum, Schriftsteller
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