14. Juli 2009

Tagebücher des Otto Folberth in Gundelsheim

Der Schriftsteller und Publizist Otto Folberth (1896-1991) begann mit 14 Jahren Tagebuch zu führen. 1990 machte er seine letzten Einträge. Folberth nahm aktiv an beiden Weltkriegen teil, studierte Hungaristik, Germanistik, Romanistik, Kunstgeschichte, Pädagogik und Theologie in Budapest, Berlin, Heidelberg, Tübingen, Klausenburg und Paris und war in der Zwischenkriegszeit Lehrer bzw. Rektor am Mediascher Realgymnasium.
Nachdem er seine Heimat 1947 verlassen hatte, gab er einige Jahre lang die Berichte und Informationen des Forschungsinstituts für Wirtschaft und Politik in Salzburg, Österreich, heraus und arbeitete als Privatgelehrter. Im Bemühen um eine wissenschaftliche Edition der Werke St. L. Roths konnte er die kommunistischen Machthaber in Rumänien von einer ursprünglich feindlichen Abwehrhaltung zu freundlichem Entgegenkommen umstimmen. Während Folberth 1958 im Neuen Weg noch als „faschisierender“ Roth-Forscher bezeichnet wurde, ehrt ihn 1969 die Bukarester Tageszeitung als Stephan-Ludwig-Roth-Experte mehrfach in Interviews, Porträts und mit dem Abdruck seiner Beiträge zur Roth-Forschung.

Die Tagebücher, die eine persönliche Chronik aus 80 Jahren siebenbürgischer und mitteleuropäischer Geschichte dokumentieren, wurden unlängst dem Siebenbürgen-Institut von dem in Südamerika lebenden Sohn Paul Folberth im Original und in digitaler Transkription geschenkt. Sie können im Siebenbürgisches Archiv in der Schlossstraße in Gundelsheim am Neckar eingesehen werden. Ebenso die digitale Kopie einer Website, die Paul Folberth, zusammen mit den Kriegsberichten seines Vaters, zeitweilig im Internet unterhalten hat.

A.W.

Schlagwörter: Siebenbürgen-Institut, Siebenbürgische Bibliothek

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