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4. August 2023

Kulturspiegel

Neue Kunstgalerie im Siebenbürgischen Museum eröffnet

Dienstag, der 18. Juli 2023, wird als Tag des Erfolgs und der Freude in die Annalen des Schlosses Horneck in Gundelsheim am Neckar eingehen. Es ist das Datum, an dem im oberen Stockwerk des Siebenbürgischen Museums eine neue Dauerausstellung mit repräsentativer Kunst aus Siebenbürgen in neu geschaffenen Ausstellungsräumen der Öffentlichkeit übergeben wurde. Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern werden dort Bilder und Plastiken gezeigt, die entweder aus den siebenbürgischen Herkunftsgebieten stammen, oder die über die „Kunstwirklichkeit siebenbürgischer Prägung über drei Jahrhunderte Zeugnis ablegen“, wie Dr. Irmgard Sedler, die Vorsitzende des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim e.V., es formulierte. mehr...

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Artikel wurde 5 mal kommentiert.

  • konradguen

    1konradguen schrieb am 08.08.2023, 16:11 Uhr:
    Außer dem Zitat aus dem Grußwort von Rainer Lehni, dem Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, findet man auch in dieser "Berichterstattung" KEIN WORT über den Verein Siebenbürgisches Kulturzentrum "Schloß Horneck", der durch seine Gründung 2015 den den Fortbestand des Museums an diesem Ort überhaupt erst möglich gemacht hat, der im Zuge des kräftezehrenden Um- und Ausbaus von Schloß Horneck in den Jahren 2016-2021 die neuen Räume für das Siebenbürgische Museum wunschgerecht umgestaltet hat, in denen es sich nun weiter entfalten kann, - übrigens auch dank einer Zuwendung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags (in Höhe von 2,6 Millionen Euro!), die in diesem "Bericht" ebenfalls unerwähnt bleibt. Auch der enorme finanzielle und ehrenamtliche Einsatz sehr vieler Siebenbürger Sachsen und Sächsinnen sowie vieler Freunde unserer Landsleute wird da schlicht und einfach ignoriert!
    Konrad Gündisch, Vorsitzender des Siebenbürgischen Kulturzentrums "Schloss Horneck" e. V. (2016-2021)
  • gogesch

    2gogesch schrieb am 16.08.2023, 10:56 Uhr:
    In diesem Artikel geht es halt "nur" um die Neue Kunstgalerie. Mir persönlich ist nicht bekannt, dass bei der Berichterstattung irgendeines Events auch die Geschichte des Gebäudes inkl. löblicher Danksagung gemacht werden muss.
  • Barwinsky

    3Barwinsky schrieb am 27.08.2023, 18:09 Uhr:
    Im Text wird behauptet, dass Peter Maffay den Text von „Über sieben Brücken“ kreierte. Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Hier ein kleiner Rückblick: Der Hit stammt ursprünglich von Karat, einer ostdeutschen Rockgruppe, die noch immer sehr erfolgreich tourt. Die Gruppe wurde bereits 1975 gegründet und wurde mit Hits wie "König der Welt", "Schwanenkönig" oder "Über sieben Brücken musst du gehn" schnell auch außerhalb der damaligen DDR bekannt. Heutzutage gehören ihre anspruchsvollen deutschsprachigen Songs längst zum beachtenswerten Kulturgut im wiedervereinigten Deutschland.
    Eher unbekannt für viele Fans dürfte ihre Tour aus eigenen Anfangszeiten durch Rumänien sein. Insgesamt 8 Konzerte gab die damals erst drei Jahre alte "Rock-Formatija" 1978 in dem seinerzeit sozialistischen Land. Karat traf "überall ein begeistertes Publikum in ausverkauften Sälen", wie es die Zeitung "Junge Welt" seinerzeit formulierte. Besonders angekommen sind die ostdeutschen Rocker wohl vor allem in den Gebieten der dortigen deutschsprachigen Minderheit, wo man ihre Texte gut verstand. Noch lange danach erinnerten sich beispielsweise in Siebenbürgen viele Dabeigewesene an die Auftritte dieser "DDR-Musikanten" in Mediasch, Schäßburg sowie Kronstadt. Interessant ist der Umstand, dass sie damals in der Ferne mit "Über sieben Brücken musst du gehn", einer ihrer größten Hits überhaupt, schon im Repertoire hatten. Denn der gleichnamige Film mit dem genialen Text des Lyrikers Helmut Richter(1933-2019) und der tiefsinnigen Komposition von Ulrich „Ed“ Swillms(1947-2023), der übrigens vor wenigen Wochen verstarb, hatte am 30.April 1978 seine Premiere. Erst danach begann Karats Reise in Richtung Balkan.
    Ausgerechnet Peter Maffay, selbst aus dem rumänischen Siebenbürgen stammend, produzierte später eine noch erfolgreichere Coverversion dieses Hits. Maffay selbst hörte das Lied zufällig im Radio, war sofort begeistert, wusste aber zunächst nicht von wem es stammte. 1980 fragte er dann die Band bei einem Konzert im hessischen Wiesbaden, ob er es übernehmen darf. Karat selbst hatte paradoxerweise mit dieser Komposition in seiner eigentlichen Heimat schon vorher Erfolge gefeiert…
    Kulturjournalistin Waltraud Heinze, welche in den 1970er Jahren noch Brünnig hieß, begleitete die aufstrebenden Ostrocker 1978 durch das Karpatenland und schrieb damals über das Gastspiel in Mediasch folgendes ins eigene Reisetagebuch:"…die Tournee ist ziemlich anstrengend. Micha muß seine weiße Bühnenkleidung aufbessern und Ed hartnäckigen Schnupfen bekämpfen. Herbert trifft sich mit rumänischen Musikanten, um zu fachsimpeln…"
    Und nach dem Aufenthalt in Maffays Geburtsort namens Kronstadt(rumänisch Brasov) berichtete dieselbe Autorin in dem Musik-Fachmagazin "Melodie&Rhythmus": "Am 19.Mai sind wir im Herzen des Landes, im am Rande der Südkarpaten gelegenen Brasov… KARAT gibt ihren Einstand in einer Halle, wo schon Omega, Fonograf, englische und italienische Rockgruppen spielten… Der `König der Welt` wird mitgesungen, und zum `Sommerlied`… tanzen die jungen Leute sogar".
    In einem Gespräch mit Musiker Bernd Römer, seit 1976 bei Karat, äußerte dieser als er gefragt wurde, was die Band dachte, als Maffay den Song übernahm, folgendes: „…Wenn Künstler Titel von uns covern, ist das immer gut. Zumal Maffay bekanntlich im `Westen`wohnte. Dass er eigentlich aus Siebenbürgen stammte, hat die Band seinerzeit nicht wahrgenommen. Ich glaube heute sogar, dass sich Peter Maffay beim Hören des Texte an eigene Kindheitsbilder erinnerte.“ Bei diesem Gespräch wurde auch öffentlich, dass Karat 1979 nochmals durch Rumänien tourte. „Über sieben Brücken war zu diesem Zeitpunkt definitiv längst schon ein „Ohrwurm“…

    Roland Barwinsky

  • konradguen

    4konradguen schrieb am 30.08.2023, 19:52 Uhr:
    Herr Gogesch, der Umbau mehrerer Räume des ehemaligen Altenheims zur "Neuen Kunstgalerie" erfolgte durch den Schlossverein und wurde dem Museum bezugsfertig übergeben (einschließlich Schaffung von Durchgängen aus einem Raum in den anderen, Einführung der neuen Elektrik und Heizung, etc. – alles den Wünschen des Museums entsprechend. Ebenso das neue begehbare Depot. Wenn so vielen anderen Institutionen und Personen Danksagungen entgegengebracht werden, dann verdient es auch der Schlossverein, der überdies 2015 die langfristige Sicherung der Wirkungsstätte des Museums auf Schloß Horneck ermöglicht hat. Das ist nicht "Geschichte", sondern Aktualität.
    Konrad Gündisch
  • gogesch

    5gogesch schrieb am 31.08.2023, 11:07 Uhr:
    Sehr geehrter Herr Prof. Gündisch, ich erkenne diese Leistung der Beteiligten in Gundelsheim hoch an. Das habe ich hier schon geschrieben.
    Trotzdem habe ich ein Problem mit Schloss Horneck, mit dem ich höchstwahrscheinlich nicht als einziger Siebenbürger-Sachse dastehe: ich empfinde keine Verbindung zu diesem Schloss, auch wenn mir sehr bewusst ist, dass es als Dokumentationszentrum für unsere Geschichte sehr wichtig ist. MEIN sächsisches Museum steht nicht in Gundelsheim, sondern im Teutsch-Haus in Hermannstadt (das wir uns diesbezüglich sehr schlecht darstellen ist ein anders Thema). Ob Gundelsheim langfristig der richtige Standort ist bezweifle ich gewaltig. Warum haben die Sudetendeutschen ihr Museum in München, die Donauschwaben in Ulm und nicht abseits in einem touristisch komplett unbedeutenden Ort? Nichtdestotrotz: es wurde die Entscheidung getroffen alles auf die eine Karte Gundelsheim zu setzten und dieses wird nicht mehr umkehrbar sein.

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