23. Oktober 2010

Bischof D. Dr. Christoph Klein feierlich verabschiedet

Nach 20-jähriger Amtszeit als Oberhaupt der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien ist Bischof D. Dr. Christoph Klein am 16. Oktober in Hermannstadt feierlich verabschiedet worden (ein ausführlicher Bericht folgt). Die Verabschiedungsfeier im Festsaal des Bischofspalais wurde mit einer Predigt von Bischof Klein im Abendmahlsgottesdienst in der Stadtpfarrkirche von Hermannstadt eingeleitet. Das segensreiche Wirken des Landesbischofs für unsere Gemeinschaft wurde in zahlreichen Grußworten besonders gewürdigt, so auch in jenem des Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Präsidenten der Föderation der Siebenbürger Sachsen, Dr. Bernd Fabritius, das im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben wird.
Sehr geehrter, hochwürdiger Herr Bischof Dr. Klein, geehrte Festgäste, meine Damen und Herren, liebe Landsleute. Ich überbringe die besten Grüße aller Sachsen in den Verbänden der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen, in Österreich, in Kanada und den USA und besonders auch des gesamten Bundesvorstandes des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland.

Es ist zum heutigen Ereignis schon viel gesagt worden, dem ich mich aus ganzem Herzen anschließen kann. Einen Gedanken möchte ich noch hinzufügen: Sie, hochwürdiger Herr Dr. Klein, waren nicht nur 50 Jahre lang Pfarrer im Dienste der Landeskirche. Sie haben das Amt des sächsischen Bischofs vor zwanzig Jahren, also zu einem Zeitpunkt übernommen, an welchem das Verbindende, das Zusammenhalt stiftende, vielleicht nötiger war als je zuvor: die Beseitigung des „Eisernen Vorhangs“ - oder lassen Sie mich diesen eher „Umzäunung“ nennen - auch um Rumänien hat jedem Einzelnen in unserer Gemeinschaft die Freiheit, auch die der freien Wohnsitzwahl und der eigenverantwortlichen Zukunftsgestaltung gebracht. Wie groß war die Gefahr damit, zum ersten Mal aus dem Inneren unseres Volkes heraus durch Zerstreuung unterzugehen?
Bischof D. Dr. Christoph Klein (Mitte), flankiert ...
Bischof D. Dr. Christoph Klein (Mitte), flankiert von Bischofsvikar Reinhart Guib (links) und Landeskirchenkurator Friedrich Philippi, beim Gang vom Bischofshaus zum Festgottesdienst in die evangelische Stadtpfarrkirche Hermannstadt. Foto: Hannelore Baier
Dass es nicht so gekommen ist, das verdanken wir nicht zuletzt und in wesentlichem Teil unserer Heimatkirche, in der durch Sie erhaltenen Prägung und Ihrem ganz eigenen Wirken als „Sachsen“-Bischof, Ihnen ganz persönlich, lieber Herr Dr. Klein. Sie haben Ihre verbindende Wirkung innerhalb der sich nun ausweitenden Gesamtgemeinschaft entfaltet. Sie haben erkannt, dass eine Veränderung des Wohnsitzes für die meisten von uns nicht ein Verlassen der Gemeinschaft bedeutet und Sie haben niemanden aufgegeben.

Von Kanada bis zu den USA und erst recht in Österreich und in Deutschland sind Sie unser Sachsenbischof. Diese Zusammengehörigkeit haben Sie gelebt und uns fühlen lassen. Sie sind der erste Träger des Ehrensterns unserer weltweiten Föderation und wirken als Mitglied im Föderationsrat; sie stehen für unseren Zusammenhalt und sind als Person gerade während der angesprochenen historischen Herausforderung ein uns alle verbindender Identifikationspunkt, weit über die Grenzen der Landeskirche oder Siebenbürgens hinaus. Dafür werden nicht nur wir, sondern auch unsere Nachkommen und deren Nachkommen Ihnen immer ganz persönlich zum Dank verpflichtet bleiben. Bleiben Sie, lieber Herr Dr. Klein, uns in Ihrem Wirken noch möglichst lange erhalten. „Der Härr erhald ich.“

Schlagwörter: Bischof, Hermannstadt, Kirche und Heimat

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