28. Juni 2014

Beeindruckendes Bezirksgemeindefest in Mediasch

Traditionsgemäß fand am 11. Mai zu Jubilate das erste Gemeindefest des Jahres im Mediascher Kirchenbezirk statt. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trafen zwischen 9.00 und 10.00 Uhr die Busse mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den 42 zum Bezirk gehörenden Gemeinden vor dem Kirchenkastell in Mediasch ein.
Unter den zwei großen blühenden Kastanien begrüßte man sich bereits herzlich auf dem Kirchhof, bevor es dann in die prächtige Margarethenkirche ging, die bei diesem Festgottesdienst nahezu voll besetzt war. Der zweisprachige Gottesdienst, gehalten von Stadtpfarrer Gerhard Servatius-Depner und Dechantstellvertreter Ulf Ziegler, war mit einer Vielzahl von kreativen Darbietungen liebevoll vorbereitet worden – nicht zuletzt, da an diesem Sonntag auch der Muttertag gefeiert wurde.

Zum Auftakt sang die gesamte Kirchgemeinde unter der Leitung von Edith Toth den Festkanon zur Jahreslosung „Gott nahe zu sein ist mein Glück“. Ein besonders rührender Moment war, als der Kirchenchor das siebenbürgisch-sächsische Lied „Motterharz“ sang und ein Konfirmanden-Paar in siebenbürgisch-sächsischer Tracht für die verstorbenen Mütter Blumensträuße auf den Altar brachte. Zu Ehren der anwesenden Mütter hatten mehrere Schülerinnen und Schüler der Hermann-Oberth-Schule mit ihrer Deutschlehrerin Christa Ziegler deutsche und rumänische Gedichte und Lieder einstudiert, die sie nun der Kirchengemeinde in liebenswerter Art und Weise vortrugen. Mit Blumen ging es weiter, denn nun überreichten die Kinder allen Damen in der Margarethenkirche Blumen, ehe sie sich in den Kindergottesdienst ins Gemeindehaus begaben.

Da sich an diesem Sonntag der Todestag von Stephan Ludwig Roth zum 165. Mal jährte, wurde seiner im Gottesdienst und auch später im Festzelt mit einigen Ausführungen zu seinem Leben, Wirken und Schaffen gedacht.

Nach dem Gottesdienst gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zielstrebig zu dem auf dem Pfarrhof aufgebauten Festzelt, wo bereits alles vorbereitet, die Tische und Bänke nebst Mikrofonen und Musikanlange aufgestellt waren. Vor dem Zelt konnte man an einem Stand von Konfirmanden Lose für die beliebte Tombola kaufen. Nun wurden auch schon die riesigen Töpfe mit Krautsalat und Kartoffel-Fleisch-Tokana aus der Diakonie-Küche zur Essensausgabe getragen und dort von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Diakonie, dem Pfarramt und dem Bezirk an die über 300 Gäste verteilt. Dazu gab es Hauswein, Apfelsaft oder Mineralwasser, letzteres der Umwelt zuliebe aus Glasflaschen. Die Stimmung war prima. Wem es im Festzelt zu warm wurde, suchte sich mit einem Kaffee und einem Stückchen Striezel ein schattiges Plätzchen unter den majestätischen Bäumen im Pfarrgarten.
Hervorragend besuchter Festgottesdienst in der ...
Hervorragend besuchter Festgottesdienst in der Mediascher Margarethenkirche. Foto: Moni Schneider-Mild
Nach dem Essen standen die nächsten Programmpunkte an: Im lichtdurchfluteten Gemeindehaus hatte Roulie Derendorp einen kreativen Workshop für Kinder mit einer typischen Technik aus ihrer niederländischen Heimat vorbereitet. Hierfür waren die Tische mit Zeitungspapier abgedeckt und jeder Platz mit den entsprechenden Materialien bestückt. Zeitgleich bereitete sich die Tanzgruppe aus Petersdorf bei Mühlbach auf ihren Auftritt vor. Mit ihren siebenbürgisch-sächsischen Tänzen in ihren traditionellen sächsischen Trachten erfreuten sie das Publikum und regten bei Jung und Alt die Tanzlaune an.

Nach weiteren hinreißenden musikalischen Darbietungen – Katharina Servatius-Depner gab fünfjährig ihr Debüt am Klavier und ihr Bruder Jonathan (7) spielte auf der Geige gemeinsam mit seinem Vater vergnügt deutsche, rumänische und ungarische Volksweisen – wurde mit Walzermusik zum Tanz aufgespielt. Der zu Scherzen aufgelegte Servatius-Depner führte die Gäste spielerisch zweisprachig durch den Nachmittag und erheiterte zwischen den einzelnen Programmpunkten mit kecken Bemerkungen und lustigen Gedichten das interessierte Publikum. Auch dem Redakteur der Hermannstädter Zeitung, Werner Fink, schien es zu gefallen, denn er blieb bis zum Schluss in dieser geselligen Runde. Natürlich durfte das Offene Singen nicht fehlen, wobei mit „Der Mai ist gekommen“, „Bäm Hontertstreoch“ und dem Siebenbürgenlied nur drei der beliebten Lieder genannt seien. Nun galt es noch, die am Mittag erstandenen Lose einzulösen. Insbesondere die Kleinen äugten mit Spannung auf die im Vorfeld aufwendig vorbereiteten Tombola-Preise, die nun in voluminösen Kartons gestapelt auf die glücklichen Gewinner warteten. Nicht nur bei den Kleinen, sondern auch bei den Großen fanden die Päckchen strahlende Abnehmer.

Das Bezirksgemeindefest war für die Gäste und auch die Organisatoren ein voller Erfolg, insbesondere, weil viele helfende Hände vor, während und nach dem Fest fleißig wirkten. So kam es, dass sich eine durch und durch beeindruckte Teilnehmerin per Mikrofon auf Rumänisch an alle Organisatoren und Helfer wandte: „Ich möchte mich aus tiefstem Herzen bei all jenen, die hier mitgewirkt und dieses wunderbare Fest ermöglicht haben, bedanken!“ Schließlich folgte zum Abschluss der Reisesegen verbunden mit dem Wunsch eines gesunden Wiedersehens an Erntedank zum Gemeindefest in Pretai.

Moni Schneider-Mild

Schlagwörter: Mediasch, Kirche, Gemeinde, Fest

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