19. September 2007
Carpatair: Abflug mit einem klaren Konzept
Das Drehkreuz kann man sich am besten strahlenförmig vorstellen. Morgens wird es westwärts und am späten Vormittag in östlicher Richtung bedient. Dreh- und Mittelpunkt ist dabei stets Temeswar. Etwa 8.00 Uhr landen dort innerhalb weniger Minuten die Flugzeuge der Carpatair aus zehn rumänischen Flughäfen sowie aus der Republik Moldau und der Ukraine. Spätestens in einer Stunde sind schon alle Flugzeuge zu vier deutschen und zehn italienischen Flughäfen unterwegs. Um 11.50 Uhr Mitteleuropäischer Zeit geht es dann aus München und etwa zeitgleich aus 14 anderen westlichen Städten los, gegen 14.00 Uhr Ortszeit erreicht die gesamte Flotte wieder Temeswar und ist in ca. 30-40 Minuten schon startklar für die östlichen Destinationen.
Diese perfekt organisierte Bewegung weist auf eine hohe Auslastung der Flotte hin, die zurzeit bei rund 70 Prozent liegt. Carpatair verfügt über 14 Flugzeuge des Typs Saab 2000 mit 50 und über drei Flugzeuge des Typs Fokker 100 mit 105 Sitzplätzen. Die schwedischen Saab 2000-Maschinen sind die schnellsten (700 km/h) und leisesten Turboprop-Flugzeuge und ermöglichen es erst, das Drehkreuz Temeswar täglich in zwei Wellen, morgens und nachmittags von Deutschland und Italien aus zu bedienen.
1999 wurde Carpatair von einer Gruppe rumänischer und Schweizer Investoren mit einem Anfangskapital von 300 000 Euro gegründet. Die Vision von Nicolae Petrov, Teilinhaber und Präsident der Carpatair, war es, auch wenig entwickelte Wirtschaftsregionen Rumäniens mit den Nachbarländern sowie mit Deutschland und Italien durch regelmäßige Linienflüge zu verbinden. Die Umsetzung seiner Ziele erlitt im Laufe der Jahre einige Korrekturen. Hauptsitz der Carpatair war zunächst Bukarest, und die ersten Flüge starteten von Klausenburg (Cluj Napoca) nach Bologna in Italien. Einen Monat danach zog die staatliche Fluggesellschaft TAROM nach und bediente die gleiche Route mit einer größeren Boeing. Carpatair wich aus und verzichtete auf Bologna, flog aber Treviso in Italien an. Die strategische Entscheidung, den Flugverkehr über ein Drehkreuz (Hub & Spoke) abzuwickeln, erwies sich als goldrichtig. Dieses Konzept wird beispielsweise von der Lufthansa auf den Flughäfen in Frankfurt und München umgesetzt. Ideal erwies sich auch der Standort Temeswar (Timișoara – Kürzel im Flugverkehr: TSR), wohin auch der Firmensitz verlegt wurde. Von hier aus sind die meisten westlichen Städte in weniger als zwei Stunden zu erreichen.
„Unsere Strategie, mit der wir uns von der Konkurrenz abheben, ist das Drehkreuz. Carpatair bildet ihr eigenes Netzwerk und bringt die Kunden an viele regionale Ziele, die größere Gesellschaften erst gar nicht ins Kalkül nehmen“, erklärt Nicolae Petrov, Präsident und Teilinhaber von Carpatair, gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung. Der 41-jährige Rumäne aus der Republik Moldau studierte Luftfahrt an der militärischen Hochschule „Kacha“ in der früheren Sowjetunion und kennt das internationale Fluggeschäft bestens. „Neben Geschäftsleuten sind die Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben und die im Ausland arbeitenden Rumänen unsere wichtigste Zielgruppe. Sie kommen immer wieder nach Hause, und wir bringen sie direkt ans Ziel“, erläutert Petrov. Seit 2001 wird München angeflogen, 2003 folgte Stuttgart, ein Jahr später Düsselsdorf und 2006 Frankfurt am Main. Die Europäische Kulturhauptstadt habe auch Carpatair zusätzliches Wachstum beschert. Petrov erwähnt als größere Kunden Siemens, Dräxlmair, Continental, die BMW-Zulieferer, aber auch italienische Investoren, die eher als mittelständische und kleine Unternehmen aktiv seien und die Vorteile des Rumänischen, der einzigen lateinischen Sprache in Osteuropa, zu schätzen wüssten. Umgekehrt zählten auch viele Bürger aus Rumänien, der Republik Moldau und der Ukraine, die in Italien arbeiten, zu den treuen Fluggästen der Carpatair.
„Von der hohen Qualität der Marke Carpatair bin ich überzeugt“, erklärt Hans-Jörg Hadbawnik, Landesmanager Deutschland von Carpatair. An seine langjährige Tätigkeit als Marketing-Direktor des Flughafens Stuttgart knüpft der Siebenbürger nahtlos an. Seit Februar dieses Jahres ist er zwar in Rente, aber für Carpatair ist er eine unentbehrliche Führungskraft geworden. Vor vier Jahren hatte er im schottischen Edinburgh die Auszeichnung für das beste Airline-Marketing in der Kategorie der Flughäfen bis zu 10 Millionen Passagieren für den Flughafen Stuttgart erhalten. Seit Anfang der siebziger Jahre hatte er dem Flughafen Stuttgart zu internationalem Ansehen verholfen und als Marketing-Direktor für eine hervorragende Betreuung der inzwischen 70 Fluggesellschaften gesorgt, die die baden-württembergische Landeshauptstadt anfliegen. So griff er auch der damals noch jungen rumänischen Fluggesellschaft „Carpatair“ unter die Arme, die seit März 2003 Stuttgart auch mit Hermannstadt, Klausenburg und zwölf anderen Flughäfen in Rumänien und der Republik Moldau über eine kurze Zwischenlandung in Temeswar verbindet. Hadbawnik ist in Bukarest geboren und in Hermannstadt aufgewachsen und setzte nach Abschluss der Brukenthalschule sein in Rumänien begonnenes Studium für Bauingenieurwesen nach der Ausreise 1963 in Stuttgart fort.
Mit 72 täglichen Flügen zu über 30 Destinationen sei die Carpatair heute die größte regionale Linienfluggesellschaft in Osteuropa, erklärt Hadbawnik. 70 Prozent des Flugaufkommens in Temeswar werde von Carpatair bestritten. Dadurch sei der Flughafen „Traian Vuia“ zum zweitgrößten Rumäniens avanciert, stoße aber inzwischen an die Grenzen seiner Kapazitäten.
Im letzten Jahr beförderte Carpatair 500 000 Passagiere und plant für dieses Jahr 600 000 Fluggäste. Das bedeutet ein jährliches Wachstum von 20 Prozent – überdurchschnittlich viel auch für die florierende Wirtschaft Rumäniens, was aber durchaus der bisherigen Erfolgsgeschichte der Fluggesellschaft Carpatair entspricht, die ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 30 Prozent verzeichnete. Ein ent- scheidendes Jahr war 2001, als das Drehkreuz in Temeswar eingerichtet wurde. Es galt hohe Investitionskosten zu tragen, aber auch die Luftfahrtkrise nach dem 11. September 2001 und die darauf folgende Wirtschaftskrise zu überwinden. Seit 2002 schreibt Carpatair kontinuierlich schwarze Zahlen. 2006 wurde ein Umsatz von 73 Millionen Euro verzeichnet, für dieses Jahr sind 86 Millionen geplant – mit Moldavian Airline, die auch zur Carpatair gehört, sind das insgesamt 100 Millionen Euro. Im letzten Jahr wurde das Kapital auf 20 Millionen Euro verdoppelt.
Die Fluggesellschaft verfügt über ein junges, sehr professionelles Team von 480 motivierten Mitarbeitern mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren. In einem eigenen Hangar können in Temeswar Wartungsarbeiten, nach internationalen Standards, rund um die Uhr durchgeführt werden. „Carpatair ist eine voll anerkannte IATA-Linienfluggesellschaft (International Air Transport Association) und hat erfolgreich alle Flugbetriebs-Sicherheits-Audits (IOSA) bestanden“, so Hadbawnik. Buchungen sind über alle Reisebüros und in acht gängigen Sprachen im Call Center in Temeswar möglich, im deutschen Festnetz unter (0 69) 22 22 20 50 erreichbar, E-Mail: reservation@carpatair.com.
„Unsere Strategie, mit der wir uns von der Konkurrenz abheben, ist das Drehkreuz. Carpatair bildet ihr eigenes Netzwerk und bringt die Kunden an viele regionale Ziele, die größere Gesellschaften erst gar nicht ins Kalkül nehmen“, erklärt Nicolae Petrov, Präsident und Teilinhaber von Carpatair, gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung. Der 41-jährige Rumäne aus der Republik Moldau studierte Luftfahrt an der militärischen Hochschule „Kacha“ in der früheren Sowjetunion und kennt das internationale Fluggeschäft bestens. „Neben Geschäftsleuten sind die Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben und die im Ausland arbeitenden Rumänen unsere wichtigste Zielgruppe. Sie kommen immer wieder nach Hause, und wir bringen sie direkt ans Ziel“, erläutert Petrov. Seit 2001 wird München angeflogen, 2003 folgte Stuttgart, ein Jahr später Düsselsdorf und 2006 Frankfurt am Main. Die Europäische Kulturhauptstadt habe auch Carpatair zusätzliches Wachstum beschert. Petrov erwähnt als größere Kunden Siemens, Dräxlmair, Continental, die BMW-Zulieferer, aber auch italienische Investoren, die eher als mittelständische und kleine Unternehmen aktiv seien und die Vorteile des Rumänischen, der einzigen lateinischen Sprache in Osteuropa, zu schätzen wüssten. Umgekehrt zählten auch viele Bürger aus Rumänien, der Republik Moldau und der Ukraine, die in Italien arbeiten, zu den treuen Fluggästen der Carpatair.
„Von der hohen Qualität der Marke Carpatair bin ich überzeugt“, erklärt Hans-Jörg Hadbawnik, Landesmanager Deutschland von Carpatair. An seine langjährige Tätigkeit als Marketing-Direktor des Flughafens Stuttgart knüpft der Siebenbürger nahtlos an. Seit Februar dieses Jahres ist er zwar in Rente, aber für Carpatair ist er eine unentbehrliche Führungskraft geworden. Vor vier Jahren hatte er im schottischen Edinburgh die Auszeichnung für das beste Airline-Marketing in der Kategorie der Flughäfen bis zu 10 Millionen Passagieren für den Flughafen Stuttgart erhalten. Seit Anfang der siebziger Jahre hatte er dem Flughafen Stuttgart zu internationalem Ansehen verholfen und als Marketing-Direktor für eine hervorragende Betreuung der inzwischen 70 Fluggesellschaften gesorgt, die die baden-württembergische Landeshauptstadt anfliegen. So griff er auch der damals noch jungen rumänischen Fluggesellschaft „Carpatair“ unter die Arme, die seit März 2003 Stuttgart auch mit Hermannstadt, Klausenburg und zwölf anderen Flughäfen in Rumänien und der Republik Moldau über eine kurze Zwischenlandung in Temeswar verbindet. Hadbawnik ist in Bukarest geboren und in Hermannstadt aufgewachsen und setzte nach Abschluss der Brukenthalschule sein in Rumänien begonnenes Studium für Bauingenieurwesen nach der Ausreise 1963 in Stuttgart fort.
Mit 72 täglichen Flügen zu über 30 Destinationen sei die Carpatair heute die größte regionale Linienfluggesellschaft in Osteuropa, erklärt Hadbawnik. 70 Prozent des Flugaufkommens in Temeswar werde von Carpatair bestritten. Dadurch sei der Flughafen „Traian Vuia“ zum zweitgrößten Rumäniens avanciert, stoße aber inzwischen an die Grenzen seiner Kapazitäten.
Im letzten Jahr beförderte Carpatair 500 000 Passagiere und plant für dieses Jahr 600 000 Fluggäste. Das bedeutet ein jährliches Wachstum von 20 Prozent – überdurchschnittlich viel auch für die florierende Wirtschaft Rumäniens, was aber durchaus der bisherigen Erfolgsgeschichte der Fluggesellschaft Carpatair entspricht, die ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 30 Prozent verzeichnete. Ein ent- scheidendes Jahr war 2001, als das Drehkreuz in Temeswar eingerichtet wurde. Es galt hohe Investitionskosten zu tragen, aber auch die Luftfahrtkrise nach dem 11. September 2001 und die darauf folgende Wirtschaftskrise zu überwinden. Seit 2002 schreibt Carpatair kontinuierlich schwarze Zahlen. 2006 wurde ein Umsatz von 73 Millionen Euro verzeichnet, für dieses Jahr sind 86 Millionen geplant – mit Moldavian Airline, die auch zur Carpatair gehört, sind das insgesamt 100 Millionen Euro. Im letzten Jahr wurde das Kapital auf 20 Millionen Euro verdoppelt.
Die Fluggesellschaft verfügt über ein junges, sehr professionelles Team von 480 motivierten Mitarbeitern mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren. In einem eigenen Hangar können in Temeswar Wartungsarbeiten, nach internationalen Standards, rund um die Uhr durchgeführt werden. „Carpatair ist eine voll anerkannte IATA-Linienfluggesellschaft (International Air Transport Association) und hat erfolgreich alle Flugbetriebs-Sicherheits-Audits (IOSA) bestanden“, so Hadbawnik. Buchungen sind über alle Reisebüros und in acht gängigen Sprachen im Call Center in Temeswar möglich, im deutschen Festnetz unter (0 69) 22 22 20 50 erreichbar, E-Mail: reservation@carpatair.com.
S. B.
Schlagwörter: Wirtschaft, Tourismus, Flüge
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