28. Juni 2022

Der Heimattag für Daheimgebliebene

Nach zwei digitalen Heimattagen sind die Siebenbürger Sachsen am Pfingstwochenende 2022 wieder nach Dinkelsbühl zurückgekehrt. Das Treffen wurde mit mehreren Kameras gefilmt und über die bekannten Video-Plattformen live in die ganze Welt gestreamt. Ein großer Mehrwert vor allem für die Interessenten des Heimattages, die daheim geblieben sind. Für das Filmteam des Verbandes war es ein ereignisreiches und lehrreiches Wochenende.
Eduard Schneider, Günther Melzer, Robert ...
Eduard Schneider, Günther Melzer, Robert Sonnleitner und Hermann Depner am Videomischpult. Foto: Eduard Schneider (Selfie)
In den Jahren vor der Pandemie wurden beim Heimattag hauptsächlich Filmaufnahmen erstellt und zeitversetzt auf YouTube veröffentlicht. Dazu wurden einzelne Livestreams mit dem Smartphone produziert. Mit dem inzwischen erworbenen Know How wurde diesmal mit fünf Kameras und einer Drohne gefilmt, die Filme wurden live gestreamt und können als Aufzeichnungen gesehen werden. Im Vorfeld verständigten sich der Bundesinternetreferent Robert Sonnleitner, die Bundeskulturreferentin Dagmar Seck, der Videospezialist Hermann Depner und weitere Beteiligte auf das Streaming-Programm und die einzusetzende Technik. Das reichhaltige Veranstaltungsprogramm des Heimattages konnte natürlich nicht komplett übertragen werden. Also wählte man die Veranstaltungen in und vor der Schranne sowie im Festzelt aus. Gemäß Planung waren es schlussendlich 14 Livestreams, welche das Team senden wollte. Die Akteure hinter der Kamera und am Videomischpult stellten ihre eigene Technik kostenlos zur Verfügung. Dazu wurde professionelle Hardware von der Firma Eventolix Veranstaltungstechnik gemietet, z.B. Funkstrecken für die drahtlose Übertragung des Videosignals von den Kameras zu den Mischpulten. Hinter den Kameras waren Günther Melzer, Patrick Krestel, Eduard Schneider, Manuel Krafft und Robert Sonnleitner im Einsatz. Vor der Kamera führten Patrick Welther, Angela Thiess, Natalie Bertleff, Patrick Krestel und Julia Konnerth Interviews. Die Filmaufnahmen wurden von Hermann Depner und Manuel Krafft koordiniert und über zwei Videomischpulte ins Internet übertragen.

Die Eigenheiten des Live-Streamings traten gleich bei der ersten Übertragung am Freitagabend zutage: Wenn etwas schief läuft, dann muss es im laufenden Betrieb korrigiert werden. Die Tonqualität des Streams von der Willkommensparty im Festzelt war mangelhaft und zog auf den Video-Plattformen prompt Beschwerden nach sich. Erst nach einigen Korrekturen konnte das Problem behoben werden. Die heute zugängliche Aufzeichnung betrifft das allerdings nicht, denn die fehlerhafte Tonspur wurde neu abgemischt und die Videos nach dem Heimattag erneut hochgeladen.
Bundesvorsitzender Rainer Lehni (Erster von ...
Bundesvorsitzender Rainer Lehni (Erster von rechts) zeichnete Günther Melzer, Hans-Detlev Buchner und Hermann Depner (von links nach rechts) mit dem Goldenen Ehrenwappen des Verbandes aus. Foto: Siegbert Bruss
Der Umzug der Technik vom Festzelt in die Schranne war komplizierter als gedacht. Der Fachmann für die professionelle Hardware Bernd Breit war als Verantwortlicher für den Zeltplatz der Jugend an anderer Stelle eingebunden. Das Kulturprogramm in der Schranne konnte dann recht ordentlich übertragen werden, auch dank der guten Zusammenarbeit mit der Firma Highlight, die für die Veranstaltungstechnik im Saal verantwortlich war. Den Siebenbuerger.de-Webmaster Hans-Detlev Buchner, Günther Melzer und dem Videoproduzenten Hermann Depner wurde bei der Eröffnung des Heimattages eine große Ehre zuteil. Für ihre Verdienste um den digitalen Bereich des Verbandes und die Digitalen Heimattage 2020 und 2021 überreichte der Bundesvorsitzenden Rainer Lehni ihnen das Goldene Ehrenwappen des Verbandes.

Der Auftritt von „Schlager-Taxi“ im Festzelt wurde am Samstagabend von der Firma promovio GmbH übertragen, die einen professionellen Stream ablieferte. Die freiwerdenden Kapazitäten wurden genutzt, um aus der Schranne außerplanmäßig die Tanzveranstaltung mit der Siebenbürger Blaskapelle Augsburg zu übertragen.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (links) ...
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (links) wurde von Patrick Welther interviewt. Foto: Siebert Bruss
Am Sonntagvormittag kam dann der wichtigste Programmpunkt: Die Übertragung des Trachtenumzugs. Die Außenaufnahmen wurden durch das schlechte Wetter erheblich erschwert. Deswegen wurden die Bilder des Umzugs vor allem von einer Kamera geliefert, die im Fenster des Schrannensaals aufgebaut wurde. Die Teilnehmer des Trachtenumzugs und das Publikum hielten hingegen unter ihren Regenschirmen tapfer durch. Das fällt vor allem bei den Interviews am Rande des Umzugs auf.

Anders als in den Jahren vor der Pandemie wurden in diesem Jahr während des Heimattagwochenendes wenige Interviews geführt. Mal fehlte es an Zeit, dann am passenden Personal, und schließlich muss ein Interview auch inhaltlich vorbereitet werden. Es wurde zwar ein eigenes Studio hierfür eingerichtet, das allerdings nur spärlich genutzt wurde. Die hier aufgezeichneten Videos wurden inzwischen auf YouTube veröffentlicht.

Am Sonntagnachmittag fielen die Livestreams von der Volkstanzveranstaltung und dem Open Air wetterbedingt recht kurz aus. Dadurch musste bei der Übertragung viel improvisiert werden. Aus dem Vollen schöpfen konnte das Filmteam dann beim Livestream der Tanzveranstaltung mit der „Melody Band & Freunde“ aus dem Schrannensaal. Zu dieser Übertragung steuerte der Filmemacher Eduard Schneider Drohnenaufnahmen vom gleichzeitig stattfindenden Fackelzug bei.

Ebenfalls am Sonntagabend machte sich Jugend mit zwei Kameras und einem Notebook auf ins Festzelt und streamte von dort die Party mit „Rocky 5“. Unterstützt wurden sie dabei von Dominik Jakobi und Heinz-Jürgen Schnabel von Radio Siebenbürgen. Die beiden haben an allen drei Abenden mit eigenem Equipment einen Audiostream der Festzelt-Partys über ihren Internetradiosender (webradio.radio-siebenbuergen.de) gesendet.
Hermann Depner bei der Arbeit am Videomischpult. ...
Hermann Depner bei der Arbeit am Videomischpult. Foto: Eduard Schneider
Beim Livestream von der Podiumsdiskussion am Montagvormittag kam es zu einer Premiere. Eine Zuschauerin aus Kanada stellte Fragen im YouTube-Chat, die von Robert Sonnleitner ans Podium weitergereicht und von den Diskutanten beantwortet wurden.

Für das Filmteam war es ein ereignisreiches und lehrreiches Wochenende. Neben den unvorhergesehenen Problemen, die im laufenden Betrieb behoben werden mussten, wurde auch deutlich, dass die Ressourcen an Personal und Material sowie das Know How begrenzt sind. Die Übertragungen müssen zukünftig mit weniger Aufwand realisiert werden.

Neben den zahlreichen Besuchern, die nach Dinkelsbühl kamen, wurde auch das Online-Angebot gut angenommen. Viele Daheimgebliebene, aber auch Zuschauer aus Rumänien und Übersee schalteten ein. Der YouTube-Kanal von Siebenbuerger.de (youtube.com/SiebenbuergerDE) verzeichnete seit dem Pfingstwochenende 220 000 Views und eine Wiedergabezeit von 22.600 Stunden. Die Videos der Facebook-Seite (facebook.com/siebenbuerger.de) erreichten in derselben Zeit 50.000 Views mit einer Wiedergabezeit von 1.500 Stunden. Weitere Zuschauer wurden über den YouTube-Kanal von Schloss Horneck (youtube.com/SchlossHorneck) sowie über die Facebook-Seiten des Siebenbürgenforums (facebook.com/siebenbuergenforum) und von Radio Siebenbürgen (facebook.com/RadioSiebenbuergen) erreicht. Auf diesen fünf Kanälen kann man auch die Aufzeichnungen der Livestreams ansehen.

Hans-Detlev Buchner


Link zum Video Überarbeitetes Video von der Willkommensparty. Die anderen Videos des Heimattages erreichen Sie über die Playlist in der Ecke oben rechts.

Schlagwörter: Heimattag 2022, Siebenbuerger.de, Video, Livestream, YouTube, Siebenbuerger.de, AK Internet

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