27. Juni 2011

Auszeichnung für Michael Kroner

Auch nichtsiebenbürgische Institutionen wissen oft, was sie an ihren Siebenbürgern zu schätzen haben. Auf der Jahresversammlung des Historischen Vereins für Mittelfranken am 28. Mai in Schnaittach wurde Dr. Michael Kroner die Heinrich-von-Mosch-Medaille in Bronze verliehen „für Verdienste um den Historischen Verein und seine Belange“, wie es in der Ehren-Urkunde heißt.
Benannt wird die Auszeichnung nach Dr. h.c. Heinrich von Mosch, von 1975 bis 1995 Regierungspräsident von Mittelfranken, dessen besonderes Interesse der Kunst und Kultur galt. Die Urkunde wurde vom 1. Vorsitzenden des Vereins und Regierungspräsidenten von Mittelfranken, Dr. Thomas Bauer, überreicht.

Der Zweck des Vereins, der 1830 gegründet wurde, ist laut Satzung: 1. die Geschichte des mittelfränkischen Raumes unter besonderer Berücksichtigung des Gebietes des ehemaligen Fürstentums Ansbach wissenschaftlich zu erforschen und darzustellen; 2. das überlieferte Kulturgut zu pflegen; 3. geschichtlich, künstlerisch und kulturgeschichtlich wertvolle Dokumente und Denkmäler vor Untergang, Verunstaltung und Abwanderung zu bewahren.

Die Laudatio bei der Verleihung der Medaille hielt Dr. Gerhard Rechter, Leiter des Staatsarchivs Nürnberg, der die Beschäftigung von Dr. Kroner im Kreis Fürth besonders gefördert hat. Dr. Kroner war nach seiner Aussiedlung aus Siebenbürgen im Jahr 1979 zwei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Germanischen Nationalmuseum angestellt. Nebenberuflich hat er dabei die Beziehungen der Nürnberger Anstalt zu Siebenbürgen erforscht (siehe dazu die mit Horst Göbbel erstellte Broschüre „Nürnberg und Siebenbürgen“ 1. Auflage 1993, 2. Auflage 2008). Danach war Kroner von 1986 bis 1995 als hauptamtlicher Archivpfleger und Ortschronist im Landkreis Fürth tätig. Obwohl seit 1995 in Rente, versieht er diese Stelle weiter ehrenamtlich.

Als fränkischer Heimatforscher hat Kroner die Ortschroniken von Veitsbronn, Großhabersdorf, Langenzenn, Ammerndorf und Cadolzburg erstellt, ein Buch über das Schulwesen von Langenzenn geschrieben, einen Bildband über Langenzenn mit Aufnahmen aus der Luft herausgegeben und andere Beiträge zur fränkischen Geschichte veröffentlicht sowie Heimatkundeforscher beraten. Mit der Hilfe von Dr. Kroner wurden Kommunalarchive in den Gemeinden des Landkreises Fürth angelegt, die er weiterhin betreut. All diese Tätigkeiten haben im Landkreis Fürth die wissenschaftliche Heimatforschung in besonderem Maße belebt. Wie den Lesern der Siebenbürgischen Zeitung bekannt ist, hat sich Kroner durch zahlreiche Veröffentlichungen gleichzeitig um die siebenbürgisch-sächsische Geschichtsforschung verdient gemacht. (siehe u.a. Würdigung anlässlich des ihm verliehenen Bundesverdienstkreuzes).

Nachdem Dr. Rechter in seiner Laudatio auf die Verdienste Kroners hingewiesen hatte, sagte er: „Erhaltung, Betreuung und Aufarbeitung historischer Quellen, wobei letzteres auch die historisch-politische Bildungsarbeit umschließt, sind gleichzeitig Ziele des Historischen Vereins für Mittelfranken. Somit hat sich der Siebenbürger Michael Kroner, dem Mittelfranken eine neue Heimat geworden ist, ohne dass er die Verbindung zur alten Heimat aufgegeben oder verloren hat, auch um die Ziele und Anliegen des Historischen Vereins verdient gemacht. Und die Vorstandschaft war sich einig, dass es an der Zeit wäre, Herrn Dr. Kroner Dank zu sagen für sein vielfältiges Engagement – so hat sie beschlossen, ihm als äußeres Zeichen dafür die Heinrich-von- Mosch-Medaille zu verleihen.“

Wir gratulieren unserem langjährigen Nürnberger Vorstandsmitglied, unserem oft richtungsweisenden Landsmann Dr. Michael Kroner herzlich zu der hohen Ehrung.

Inge Alzner/Horst Göbbel

Schlagwörter: Auszeichnung, Historiker, Kroner

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