TV-Tipp: Zu Tisch in... Transsilvanien

(06.11.2014) 10:25 - 10:55 Uhr

Deutschland

ARTE, Donnerstag, 6. November, 10:25 bis 10:55
ARTE, Samstag, 8. November, 18:45 bis 19:15
Zu Tisch in...
Transsilvanien
In Transsilvanien soll der sagenhafte Graf Dracula gelebt haben, durch den das Land über Nacht weltberühmt wurde. Die Heimat des fantastischen Romanhelden liegt heute in Rumänien, umgeben von den geheimnisumwitterten Karpaten. Das Gebirgsmassiv war über Jahrhunderte Grenzregion und wurde von Vlad Ţepeş, genannt "der Pfähler", verteidigt. Der mittelalterliche Herrscher ist zwar nicht so bekannt wie sein blutsaugender Namensvetter, doch dafür gab es ihn wirklich. Genauso wie die Törzburg (Castelul Bran), die in den südlichen Karpaten liegt und als Dracula-Schloss beworben wird.
Ion Tiucă arbeitet im Castel Bran als Wärter. Mit seiner Familie lebt er in Fundata, einem kleinen Bergdorf oberhalb von Bran, auf über tausend Metern Höhe. 20 Jahre nach Ende des rumänischen Kommunismus versuchen Ion und seine Frau Marilena, ein annehmbares Leben zu führen, und sie hoffen, dass ihre drei Töchter es einmal besser haben werden. Wie viele Familien auf dem rumänischen Land sind die Tiucăs Selbstversorger. Sie halten Tiere, bauen Obst und Gemüse an und brennen den landestypischen Zuika - Schnaps aus Obstmaische. Obligatorisch wird zu Beginn des Winters ein Schwein geschlachtet. Als Festessen gibt es am Schlachttag Tocană, ein Gulasch aus Kartoffeln und frischem Schweinefleisch. Sonst steht auf dem Speiseplan der Tiucăs eher das einfache und typische Essen der Region: Ciorbă, eine säuerliche Gemüsesuppe, oder Bulz, Maisbrei mit Käse.
In den transsilvanischen Karpaten hat sich eine ganz besondere Mischung aus Religiosität, Tradition und Aberglaube erhalten. Ende November wird die Andreasnacht gefeiert. In dieser besonderen Nacht soll mit Mujdei, einer Knoblauchpaste, Unheil von Mensch und Tier abgewendet werden. Auch offenbart sich in den Träumen die Zukunft, wenn bestimmte Rituale eingehalten werden. So, wie es schon ihre Eltern und Großeltern vor ihnen getan haben, befolgen die Tiucăs die Bräuche der unheiligen Andreasnacht und gehen am folgenden Tag in die Kirche, denn doppelt hält besser. Für den Heiligen Andreas hält Marilena selbst gebackene Krapfen, Gogoşi, bereit, die auf dem Altar der Dorfkirche geopfert werden.
Die Törzburg (Castelul Bran) wurde in den 70er Jahren von den Kommunisten zum Dracula-Schloss ernannt, um Kapital aus dem Kult zu schlagen. Noch heute lockt dieser Schwindel Tausende von Besuchern an. Und so liegt über Transsilvanien auch weiterhin der Mythos vom Grafen Dracula als Fluch und Segen zugleich.
Pressetext: ARTE

Ort: Siebenbürgen

Veranstalter: ARTE

Schlagwörter: TV, Medien, Gastronomie

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