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Artikel in der SbZ vom 15.01.2001 (Seite 2)

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Autor Thema:   Artikel in der SbZ vom 15.01.2001
klaus.danielis@gmx.de
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Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 27.03.2001 um 22:18 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
- schon gelesen, das Lesrecho der SbZ vom 30. März d.J.?
Klaus Popa leistet damit einen wichtigen Beitrag zu diesem Thema. Wundere mich nur, dass die Redaktion, trotz Warnung (Kasten unten bei Leserecho) "Auszuwählen und zu Kürzen", diesesmal so freundlich war und den Beitrag "Nur Ablenkmanöver" so veröffentlicht hat.
Wütend waren unsere Landsleute vor Jahren über Oskar Lafontaine, weil er den Vertriebenen "Deutschtümelei" vorgehalten hatte. Diesbezüglich nehmen die SbS eine Spitzenreiterrolle ein: - Wir sind ja sehr viel deutscher als die Deutschen, hört man immer wieder.
Wir sollten dabei nicht vergessen: Die Nationalität eines jeden Menschen ist purer Zufall und schon deshalb kein Grund stolz zu sein.
Üble Debatten um Deutschtum und Vaterland sind schädlich. Dabei wandert durch die Köpfe dumpfer Nationalismus.
Deutschtümelei ist das Gegenteil einer offenen Gesellschaft und führt beim Rest der Welt zu Misverständnis.
Dass wir uns durch die ewige Glorifizierung der Kriegszeit und gleichzeitige Verteufelung der Nachkriegszeit keinen Gefallen tun sollte schön langsam in unser Gewissen dringen.
Gruss - Danielis

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 29.03.2001 um 20:46 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
möchte noch zwei Zitate nachreichen:
Rolf Hochhut - Schriftsteller = "Die Nationalitätendebatte ist absurd".

Heiner Geisßler - CDU Politiker = "Christ sein, Demokrat sein ist für unsere Identität wichtiger als nationale Selbstbefriedigung".

Wie Recht haben die beiden 70jährigen, wir sollten uns danach richten und gegen die NS Glorifizierer Front machen.
Gruss - Danielis

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Sax
Mitglied

Beiträge: 4
Von:
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 31.03.2001 um 17:08 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Sax anzusehen!   Klicken Sie hier, um Sax eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
ich habe den Artikel "Wahrhaftigkeit vor der Geschichte: Chance für die Zukunft" von Herrn Horst Göbbel erst heute gelesen, nachdem er soviel Wirbel hier im Forum produziert hat. Im SbZ-Archiv konnte ich ihn glücklicherweise noch finden:
http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/979305249,9479,.html

Sehr interessant dann auch die Reaktion des siebenbürgischen Bundestagsabgeordnete Detlev von Larcher (SPD) auf diesen Artikel:
http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/980867203,32257,.html

Wie ich aus einigen Reaktionen hier im Forum entnehmen konnte, gab es wohl auch interessante Leserbriefe die sich mit diesem Thema befasst haben. Leider liegt mir die Druckausgabe der Siebenbürgischen Zeitung nicht vor und anscheinend werden die Leserbriefe die in der Druckausgabe veröffentlicht wurden, nicht auch im Netz veröffentlicht, jedenfalls konnte ich nirgendwo etwas finden.

Deshalb meine Bitte an die Redakteure der SbZ: Stellen sie doch bitte die Leserbriefe die sich mit diesem Artikel beschäftigt haben, hier ins Forum rein. Ich würde mich sehr darüber freuen. Vielen Dank!

Auch würden mich weitere Meinungen zu dem Artikel von Herrn Göbbel interessieren.

Ich werde bei Gelegenheit auch meine Meinung dazu hier im Forum veröffentlichen.

Mich würde auch die Meinung von Herrn Göbbel zu den vielen kritischen Anmerkungen zu seinem Artikel interessieren. Es wäre interessant, wenn er sich hier einer öffentlichen Diskussion stellen würde.

MfG,
Sax

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 01.04.2001 um 07:44 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
zwei Meinungen beliebt - bekannter Klassiker in Sachen Stolz:
Lessing: "Ich habe von der Liebe des Vaterlandes keinen Begriff und sie scheint mir aufs höchste eine heroische Schwachheit, die ich recht gerne entbehre".
Goethe: "Wenn wir einen Platz in der Welt finden, da mit unseren Besitztümern zu ruhen, ein Feld, uns zu nähren, ein Haus uns zu decken, haben wir da nicht Vaterland? Und haben das nicht Tausend und Tausende in jedem Staat? Wozu nun das vergebene Aufstreben nach einer Empfindung, die wir weder haben können, noch mögen? Römerpatriotismus? Davor bewahre uns Gott wie vor einer Riesengestalt."
Bin zwar kein Bibelkenner aber doch kann ich mich erinnern, dass es auch dort
Gleichungen gibt die ähnliches verheißen.
Stolz ist keine Tugend, sondern eijne zweifelhafte Charaktereigenschaft. Schon deswegen kann ein Mensch dafür nicht verurteilt werden, dass er nicht "stolz darauf ...ist". Stolz ist nichts positives - jedenfalls nicht, wenn es von oben auf andere und anderes hinabschaut.
Gruss - Danielis

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RA Fabritius
Mitglied

Beiträge: 301
Von:D-81679 München
Registriert: Okt 2000

erstellt am 01.04.2001 um 10:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von RA Fabritius anzusehen!   Klicken Sie hier, um RA Fabritius eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Eine interessante Debatte, der sich vor einiger Zeit auch Johannes Rau nicht verschlossen hat...

Für mich ist es immer problematisch, Empfindungen in Worte zu packen, weil das Experiment zu leicht misslingt.

Stolz ordne ich irgendwo zwischen Selbstbewustsein und Überheblichkeit ein. Je näher der Stolz am Selbtsbewustsein ist, desto eher finde ich ihn OK und je näher er der Überheblichkeit rückt, desto negativer finde ich die Wirkung. Für diese Empfingung brauche ich keine großen Vordenker.

Und warum keinen Stolz auf Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft? Auf deren Besonderheiten? Italiener, Franzosen, Amerikaner und viele anderen leben uns ständig vor, wie angenehm es sein kann, sich in einer Gemeinschaft aufgehoben zu fühlen. Nicht weil sie besser ist, als andere. Sie ist nicht besser oder schlechter sondern nur in Feinheiten anders. Warum nicht?

Interessant finde ich immer, wenn einigen Gemeinschaften Stolz zugebilligt wird, anderen hingegen nicht. Erst dadurch rückt Stolz deutlich an den Rand der Überheblichkeit.

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 11.04.2001 um 10:10 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
Hallo,
- schon gelesen, das Lesrecho der SbZ vom 30. März d.J.?
Klaus Popa leistet damit einen wichtigen Beitrag zu diesem Thema.

Hallo,
mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung hat sich Klaus Popa auch auf seiner Internetseite sehr ausführlich beschäftigt.

Die Siebenbürger Sachsen und die Vergangenheitsbewältigung

http://people.freenet.de/Transsylvania/Diskussi.htm


Lesenswert!

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 15.04.2001 um 09:56 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Forumsmitglieder,

es freut mich, dass meine Stellungnahme zum Goebbel-Artikel ein positives Echo gefunden hat. Ich danke Klaus Danielis, Sax und auch dem Rechtsanwalt Fabritius für die guten Worte.

Desweiteren freut mich, daß in der Zwischenzeit - meine Seiten gehen aufs Jahr 1996 zurück - die Online-Diskussionskultur allmählich auch bei den Siebenbürger Sachsen Früchte trägt. Ich schließe mich diesem Forum deshalb mit Begeisterung an, weil es das geschafft hat, was ich ursprünglich mit meiner von Günther Melzer angeführten Siskussionsseite ursprünglich 1996/97 erreichen wollte - allerdings auf rein historischer, möglicherweise manchmal in zu abstrakt.theoretischer Weise. Ich war von dem Diskussionsversuch Mazgareanus in der "Zeitschrift für Siebenbg. Landeskunde" 2/1995, S.189-191 (In nationalsozialistische Verbrechen verstrickt. Anmerkungen zu einer Forschungslücke) ausgegangen, worauf dann Reiser mit "Negativkritik aus linksintellektueller Ecke" die Antwort der Ewig-Gestrigen einreichte und den Diskussionsansatz im Keim erstickte.

Ich lade die Forumsmitglieder ein, selbst wenn ihnen die Siebenbürgen-Diskussionsforen interessanter und umgänglicher erscheinen, auch den Schritt zur Diskussion auf meinen Seiten zu wagen, und zwar auf der Seite

"Kritische Blätter zur Geschichtsforschung und Ideologie" unter http://people.freenet.de/Transsylvania/Blaetter.htm , wo es meine Emails und mein Guestbook gibt.

[Wie die Adminstratoren feststellen können, bin ich im UBB-Code nicht bewandert]

In Erwartung von Antworten hier im Forum bzw. in meiner Mailbox od. im Guestbook wünsche ich allen noch ein schönes Osterfest.

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 16.04.2001 um 10:39 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Popa,
gibt es Ihre Blätter auch in natura; das Lesen vom Blatt ist mir sympatischer als die virtuellen Blätter am Bildschirm?

Zum Nationalstolz noch ein Zitat aus unerer Lokalzeitung;
Stoilz ist keine Tugend. Die christliche Tugend ist Demut; die menschliche Tugend heißt "Respekt". Stolz werden Menschen wen sie sich ungeliebt fühlen - dann tun sie was dagegen - oft schrekliches.
"Wer zugrund gehen will der wird zuvor stolz", an diese Weisheit sollten sich in der überflüssigen Nationalstolzdiskussion alle erinnern: "Sie reden stolze Worte da nichts dahinter ist".
Gruss - Danielis

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 16.04.2001 um 13:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von RA Fabritius:
Und warum keinen Stolz auf Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft? Auf deren Besonderheiten? Italiener, Franzosen, Amerikaner und viele anderen leben uns ständig vor, wie angenehm es sein kann, sich in einer Gemeinschaft aufgehoben zu fühlen. Nicht weil sie besser ist, als andere. Sie ist nicht besser oder schlechter sondern nur in Feinheiten anders. Warum nicht?


Hmmm, ehrlich gesagt kann ich mit dem Stolz irgendeiner Gemeinschaft anzugehören nicht viel anfangen, ich kann ihn einfach nicht empfinden. Wie zum Teufel können Menschen stolz auf etwas sein, in das sie einfach so reingeboren wurde ohne selbst etwas dafür getan zu haben? Ist mir persönlich ziemlich unbegreiflich. Nachvollziehen kann ich den Stolz auf eine selbst erbrachte Leistung oder auf die Leistung des eigenen Kindes, aber warum sollte ich stolz sein, ein Siebenbürger oder Deutscher oder Amerikaner oder Franzose zu sein? Und der Ausspruch "Ich bin stolz, Deutscher zu sein" verbietet sich schon allein deswegen, weil dadurch nunmal automatisch die NS-Zeit assoziiert wird und man automatisch bei einem solchen Ausspruch in deren Nähe gerückt wird. Natürlich kann man uns und unsere Kinder nicht für die Gräuel des Nationalsozialismus verantwortlich machen, auch brauchen wir uns nicht ständig schuldig zu fühlen, aber nach so kurzer Zeit all diese Dinge schon vergessen oder verdrängen zu wollen, kann ja wohl nicht der richtige Weg sein, oder?

[Dieser Beitrag wurde von Guenther am 16.04.2001 editiert.]

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Sax
Mitglied

Beiträge: 4
Von:
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 16.04.2001 um 14:32 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Sax anzusehen!   Klicken Sie hier, um Sax eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo allerseits,
leider haben sich die Redakteure der Siebenbürgischen Zeitung nicht zu meinem Wunsch geäussert, die Leserbriefe, die sich mit diesem Thema befasst haben, hier im Forum zu veröffentlichen. Warum eigentlich?
Würde mich freuen diesbezüglich noch etwas zu hören.
Schön, daß sich aber auch langsam mehrere Leute hier einbringen und diese Diskussion am leben erhalten.

Einige Anmerkungen von mir zu dem Thema:


Goebbel schreibt in seinem Artikel über die Siebenbürger Sachsen:
"Es gebe kaum ein Volk von bloß solch geringer Größe, das der Erforschung seiner eigenen Vergangenheit so viel Aufmerksamkeit geschenkt habe. Dieses besonders enge Verhältnis zu ihrer Geschichte soll gleichzeitig erzieherisch wirksam werden: jeder Siebenbürger Sachse, der ungeschminkt weiß, woher er kommt, hat bessere Chancen zu erkennen, wohin er geht, wohin er gehen sollte, wie er Zukunft gestalten könnte."


Hmmm, stimmt das denn wirklich, dass die Siebenbürger ihrer Vergangenheit so viel Aufmerksamkeit schenken?
Wenn, dann wohl aber nicht der jüngsten Vergangenheit!
Oder wieso wird inzwischen von so vielen beklagt, dass "Siebenbürgen in der Nazizeit" so selten zum Thema gemacht wird?

An einer anderen Stelle schreibt Goebbel:
"Wir gehörten nach 1945 in Siebenbürgen ebenso zu den Verlierern und Verachteten wie unsere Brüder und Schwestern im ursprünglichen Mutterland."

So ist es und diese Verachtung hat unsere Eltern und Großeltern doch sicherlich stark geprägt und auch wir haben teilweise noch an den Folgen des Nationalsozialismus jetzt noch zu tragen.

Eine Aufarbeitung der siebenbürgischen Nazivergangenheit würde ich also begrüssen und ich glaube, dass könnte sogar befreiend wirken.


Der Goebbel-Artikel beginnt mit dem sehr wahren und vielversprechenden Satz: "Nur die Einsicht auch in die Tiefpunkte unserer Vergangenheit kann Ansatz sein für Neuanfänge." und endet mit einer ziemlichen Verdrehung: "Wahrhaftig sein, bedeutet in diesem Fall, nicht nur an die Lasten, an die Tiefpunkte unserer siebenbürgisch-sächsischen Geschichte im 20. Jahrhundert zu erinnern, sondern auch an die kraftvoll wahrgenommene Chance des Neuanfangs in diesem Land, das uns heute Heimat bietet."

Die Forderung hätte meines Erachtens lauten müssen: "Laßt uns endlich die Tiefpunkte unserer (Nazi-)Vergangenheit beleuchten, damit wir die Chance eines wirklichen Neuanfangs erhalten!"

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 17.04.2001 um 09:03 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Diskussionsteilnehmer,

aus eueren Gedanken zur Diskussion um den Nationalstolz bzw. Stolz Siebenbürger Sachse zu sein entnehme ich den Wunsch, entweder endlich einen Schlußstrich darunter zu ziehen, weil diese Diskussion überflüssig ist; andererseits die Tatsache, daß mit dieser Diskussion Fragen aufgerissen wurden, die bisher überhauüt nicht oder kaum in den siebenbürgisch-sächsischen - offiziellen - Medien diskutiert wurden, allgemein die NS-Vergangenheit in ihrem eigentlichen Licht und ihre Folgen, welche manche von euch auch heute noch verspüren.

Was nun weiterhin getan werden sollte, meine ich, ist, diese Diskussion um den Göbbel-Beitrag auf eine Diskussion der "Vergangenheitsbewältigung" zu erweitern. Ich erkläre mich bereit, diese thematische Diskussion zu moderieren. Dabei sollen auch die Jüngeren angesprochen werden, die ja, wie ich aus anderen Stellungnahmen zu anderen Themen entnahm, bisher zu wenig Interesse dafür zeigten. Sobald ich einen einführenden Text bereit habe, in dem auch die Jugend entsprechend angesprochen werden soll, eröffne ich die neue Diskussion.

Bitte um euere Meinung.

Zu der Frage von Klaus Danielies, ob es die "Kritischen Blätter zur Geschichtsforschung und Ideologie" auch in natura gibt, muß ich ihn leider enttäuschen. Die sind nur über das Netz abrufbar. Doch ich gedenke, die zahlreichen Texte mal in Buchform herauszubringen. Wann das geschieht, weiß ich noch nicht, weil ich zur Zeit an einem anderen Buchprojekt arbeite - die Veröffentlichung von Unterlagen aus dem Nachlaß von Hans Otto Roth, den ich in Kronstadt entdeckte; ein Projekt, das ich aus eigenen Mitteln finanziere, weil das dicke Geld ja an Gundelsheim und das Südostdeutsche Kulturwerk fließt, die zum Teil unsinnige und lächerliche Projekte anstrengen, deren wissenschaftlicher Wert zu bezweifeln ist und die zur "Vergangenheitsbewältigung" gar nicht beitragen.

Abschlißend noch die Frage: sollte die "Vergangenheitsbewältigung" als 'Forum' oder als 'Thema' ins Leben gerufen werden?

Auf eur Echo bin ich gespannt.
Klaus Popa

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 17.04.2001 um 15:57 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
... das Lesen vom Blatt ist mir sympatischer als die virtuellen Blätter am Bildschirm?


Hallo Herr Danielis,
was hindert Sie denn daran, die entsprechenden Webseiten einfach auszudrucken?

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 17.04.2001 um 16:15 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Klaus Popa:
Abschlißend noch die Frage: sollte die "Vergangenheitsbewältigung" als 'Forum' oder als 'Thema' ins Leben gerufen werden?

Die Eröffnung eines eigenen Themas im allgemeinen Forum halte ich momentan für den richtigen Weg, um auch erstmal zu sehen ob auch wirklich Interesse daran besteht...

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Detlev.v.Larcher
Mitglied

Beiträge: 3
Von:Niedersachsachsen,28844 Weyhe
Registriert: Apr 2001

erstellt am 17.04.2001 um 20:01 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Detlev.v.Larcher anzusehen!   Klicken Sie hier, um Detlev.v.Larcher eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die lebhafte Diskussion, die der Artikel von Herrn Göbbel und meine Antwort darauf hervorgerufen haben, freut mich. Zeigt sie doch, daß wir Siebenbürger im Umgang mit unserer Geschichte noch etwas nachzuholen haben. Allerdings nicht alle. Es gibt Siebenbürger, die sich schon seit langen mit der jüngsten Vergangenheit, z.B. in der "Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte" hrsg Dr. Johann Böhm befassen. Sie wurden dafür nicht selten geschmäht. Wer mehr wissen will, sehe unter: http://home.t-online.de/home/totok/halbja~1.htm im Internet nach.

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Detlev.v.Larcher
Mitglied

Beiträge: 3
Von:Niedersachsachsen,28844 Weyhe
Registriert: Apr 2001

erstellt am 17.04.2001 um 20:05 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Detlev.v.Larcher anzusehen!   Klicken Sie hier, um Detlev.v.Larcher eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Daß der Artikel von Herrn Göbbel und meine Antwort darauf eine so lebhafte Diskussion hervorgerufen haben, freut mich. Hier und im Leserecho in der Siebenbürgischen Zeitung wird seither diskutiert. Nicht nachvollziehen kann ich die Meinungsäußerungen, es sei bisher kaum über die Verbrechen gesprochen oder geschrieben worden, die unter kommunistischer Herrschaft verübt wurden. In der Siebenbürgischen Zeitung vom 15.3.2001 lese ich auf Seite 10, Herr Göbbel gehöre zu den ersten mutigen Männern, die mit Zivilcourage die Dinge beim Namen nennen.Im und seit dem kalten Krieg ist doch fast jeden Tag darüber zu lesen. Man denke nur an die jährlichen Vertriebenentreffen.
Allerdings ist das Thema: Nationalsozialismus in Siebenbürgen für zu viele tabu. Insbesondere die Aktivitäten von Siebenbürgern für die Durchsetzung des Nationalsozialismus und auch die tragenden Kräfte während der Nazizeit in Siebenbürgen werden gerne verschwiegen. Doch das Schweigen löscht diese Zeit nicht aus, die genau so zu der Geschichte der Siebenbürger Sachsen gehört, wie die ruhmreichen vergangenen Zeiten. Insofern bestehe ich auf der Wahrhaftigkeit vor unserer ganzen Geschichte. Das Motto: nur wenn wir wissen, woher wir kommen, können wir entwerfen, wohin wir gehen, fordert uns dazu auf, sich mit unserer Vergangenheit zu beschäftigen, damit so etwas nie wieder kommt. Wer kann mir schlüssig beantworten, warum unsere Vätergeneration Sieg Heil und Heil Hitler gerufen, ja gebrüllt hat? Die Siebenbürger haben doch in ihrer Geschichte eigentlich Toleranz gegenüber anderen Ethnien lernen müssen, ja, sie haben sie doch selbst erfahren. Wieso sind sie auf den Rassismus hereingefallen?

Es gibt Siebenbürger, die sich schon lange mit diesen Themen befassen. Sie sind dafür auch geschmäht worden. Wer mehr wissen will, der sollte unter http://home.t-online.de/home/totok/halbja~1.htm nachsehen. Es handelt sich um die Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, herausgegeben von Dr. Johann Böhm. Auch wenn man, wie ich, nicht alles teilt, was dort veröffentlicht wurde und wird, eine Beschäftigung mit den Aufsätzen lohnt allemal.

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