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Thema: Kommentar: Wer ist Deutscher? - Versuch einer Begriffsbestimmung
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klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 08.12.2002 um 08:30 Uhr
Zitat: Original erstellt von seberg: Was waren, was sind wir? deutsch? sb.-sächsisch? ungarisch? rumänisch? einfach siebenbürgisch? wieder deutsch? Für Flüchtlinge, Wanderer, Umsiedler, Asylanten usw. ist diese Frage oft weniger wichtig als für die Anderen, Sesshaften, "Einheimischen", die offenbar genau wissen, was sie sind und was sie bleiben wollen.
Die Vorgeschichte dieses Zitates hat biographischen Charakter und läßt auf eine Wollspinnerei schließen die bis 1948 den Nachnamen seberg´s führte. Alle mit Fragezeichen versehenen Begriffe müßten geanuer analysiert und deffiniert werden und das würde den Rahmen dieser Diskussion sprengen. Mir gefällt der Begriff "Wanderer" obwohl er nicht mit einem Fragezeichen versehen ist. Schon die Vorgänger des homo sapiens befanden sich ständig auf Wanderschaft. Natürlich haben sich im Laufe der Jahrtausenden, Beweggründe, Dimmensionen, Zeitintervale u.v.a.m. ständig verändert, nur der auch als Fernweh bezeichnete Drang zum Wandern scheint sich nicht gewandelt zu haben. Wir waren wohl eine Weile Siebenbürger Sachsen, was wiederum "Völkergemenge" bedeutet. Ist aber bei unsern heutigen, sogenannten "Einheimischen" auch nicht viel anders. Sobald man mit ihne spricht kommen die weitverzweigtesten Kreuzungen zum Vorschein. EU und Globalisierung könnten die Brisanz dieser Problematik etwas entschärfen. CiaoIP: gespeichert |
RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 09.12.2002 um 17:53 Uhr
Mit der Frage, wer denn "Deutscher" sei, haben sich schon viele klugen Köpfe beschäftigt. Bestimmungen im Sinne einer Konvention dazu findet man im Grundgesetz unter Art 116 und im Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (BVFG) in § 6 Abs. 1. Letztere gefällt mir am besten: "... wer sich in seiner Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird." Ich glaube, diese Deffinition enthält genug Dynamik. Weiterführendes gibt es in den rechtlichen Kommentaren zu den genannten Gesetzen. Viele Grüße, Fabritius IP: gespeichert |
seberg Mitglied Beiträge: 40 Von:Hessen Registriert: Okt 2002
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erstellt am 15.12.2002 um 10:41 Uhr
Hier etwas zum Thema, gefunden bei ROBERT MUSIL, "Aus den Tagebüchern":"DEUTSCHER TYPUS. Herr Maß, ein Bild der Kraft. Pausbäckiges Gesicht - gesattelte Nase. Heldentenorgestalt. Straffer Nacken. Er hat ein chemisches Patent, eine kleine Fabrik, die er in die Höhe gebracht hat, wird sich in Oberösterreich ein Gut kaufen und sicher eine rationelle Musterwirtschaft mit Industrie daraus machen. Schiebergeschäfte hat er abgelehnt, wenn er auch dadurch Schaden erlitt. DAS IST DER MANN, DER EINEN URWALD PERSÖNLICH AUF KLEINHOLZ SCHLAGEN WÜRDE (Hervorh. von mir, C.S.). Und doch habe ich das Gefühl, daß auch hinter solcher Kraft nervöse Unrast steckt. Ein Ur-Kraftmensch strengt sich nicht mehr an als nötig und ist sonst faul." IP: gespeichert |
joker Mitglied Beiträge: 390 Von:Frankreich Registriert: Jan 2001
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erstellt am 25.04.2003 um 14:03 Uhr
Die Frage sollte wohl eher lauten: "Was ist deutsch?" und nicht "Wer ist Deutscher" Weniger Verbissenheit in dieser Frage wäre vielleicht auch die bessere Alternative....Gruß joker IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 25.04.2003 um 21:28 Uhr
Zitat: Original erstellt von joker: ...Weniger Verbissenheit in dieser Frage wäre vielleicht auch die bessere Alternative....Gruß joker
Ja, aber, ohne Biß kann man kein frisches Sauerkraut richtig genießen... getkiss IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 15.08.2003 um 08:10 Uhr
Hallo Allerseits,Das Zdf und andere große Medien wählen den besten Deutschen. Dass die Auswahlkriterien eher auf unsere medialen Welt zugeschnitten sind und m.E. wenig mit Objektivität zu zun haben ist mir klar. In einem Prospekt mit den jeweiligen Nominierungsvorschlägen ist mir jedoch Folgendes aufgefallen:die potenziellen Kandidaten werden in verschiedene Kategorien(Wirtschaft, Wissenschaft, Medien Unterhaltung usw.)eingeteilt. Soweit ich das richtig gelesen habe stammen alle Kanditaten(Geburtsort) aus Deutschland oder aus den frühern Ostgebieten. In der Kategorie Musik treffen wir u.a. auf ZB: Nena, Grönemayer, Bohlen aber nicht Peter Maffay. In der Kategorie Wissenschaft treffen wir auf Einstein, Planck, Heisenberg, Wernher von Braun,jedoch nicht Hermann Oberth der der Leher(Mentor) von Brauns war. Es zeigt sich mal wieder wie schwer sich die Organisatoren mit dem Begriff Deutscher tun. Anscheinend sind einige dann doch "deutscher" oder wie kann man sich so etwas erklären? Gruß Lori IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 15.08.2003 um 12:28 Uhr
Noch koennen Persönlichkeiten nominiert werden!Antworten auf häufig gestellte Fragen http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2054426,00.html Nominierungsphase: vom 7. August bis zum 15. September kann jeder einen Kandidaten für die Wahl nominieren, per Internet, Telefon, SMS oder Postkarte. Jeder Teilnehmer kann pro Medium eine Stimme abgeben. Wahlphase: vom 7. November bis 28. November kann jeder täglich eine Stimme für einen Kandidaten der Top 10 abgeben Wen kann ich nominieren? Als "größter Deutscher" kann nominiert werden, wer als Deutscher geboren wurde, im Laufe seines Lebens die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hat oder einen bedeutenden Teil seines Lebens in Deutschland verbracht hat. Ein Beispiel: Rosa Luxemburg könnte nominiert werden, obwohl sie in Polen geboren wurde. Aber sie hat einen Großteil ihres Lebens in Deutschland verbracht und die deutsche Geschichte nachhaltig beeinflusst IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 15.08.2003 um 18:21 Uhr
Hiermit nominiere ich: Drafi Deutscher getkissIP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 15.08.2003 um 19:29 Uhr
Wenn wir alle gemeinsam "uns Peter" vorschlagen, vielleicht schafft er es ja in den Kreis der Erlauchten.IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 15.08.2003 um 20:12 Uhr
Da musst dir auch eine schoen formulierte Begruendung einfallen lassen - größte Deutschrocker aller Zeiten - "Peter-Maffay-Stiftung" - "Tabalugastiftung" In den Gaestebuecher der Fanclubs ist kam dieser Vorschlag noch nicht vor IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 15.08.2003 um 21:30 Uhr
Zitat: Original erstellt von Robert:
- größte Deutschrocker aller Zeiten
so groß ist der doch gar nicht
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lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 27.08.2003 um 14:51 Uhr
Hallo Allerseits, nun mir ist schon klar, dass man auch Leute nominieren kann, die nicht auf den Vorschlagslisten drauf sind. Aber wenn auf der Liste eine Nena oder ein Bohlen oder Grönemayer in der Kategorie Musik drauf sind, dann darf ein Maffay nicht fehlen und jetzt gestehe ich Euch etwas, weil ich merke, dass mir etwas unterstellt wird: ich bin gar kein MAffay Fan! Und dasselbe gilt m.E. für Herrn Oberth, wenn man bedenkt, dass sein Schüler auf der Liste ist! Es geht doch darum,m.E., dass sich die Organisatoren, die diese Listen erstellt haben, sich mit dem Begriff "Deutscher" schwer tun.Gruß lori IP: gespeichert |
Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
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erstellt am 27.08.2003 um 16:05 Uhr
Ich habe Nägel mit Köpfe gemacht und Hermann Oberth nominiert! Bitte nachmachen![Dieser Beitrag wurde von Fritzi am 27.08.2003 editiert.] IP: gespeichert |
a.m.Igel Mitglied Beiträge: 131 Von:D. 97204 Registriert: Apr 2003
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erstellt am 21.10.2003 um 16:45 Uhr
dieses Thema ist nicht neu! Für mich war es interessant genug um es aus der Kiste zu holen, und unter der Lupe genauer zu betrachten. Zurück zum Anfang. Sind wir stolz auf unsere deutschen Wurzeln ? Sind wir stolz auf unsere Siebenbürgische Herkunft ? Oder begnügen wir uns bald mit dem Prädikat EUROPÄER ? Wird sie doch tatsächlich zusehends kleiner unsere Welt-Erde. Und was ist mit unserem Sachsentum ? Wenn ich diese Perle hergeben muss, dann komme ich mir vor wie der betrogene Soldat aus dem Märchen, der seinen Rappen gegen einen Ziegenbock austauschte - - - Da endstand neulich ein Gedicht im Zusammenhang mit der Idee : Sächsich bleiben oder im Deutschtum untergehn-aufgehn- In satirisch-ironischer Weise wird versucht klarzustellen dass doch die Sprache an ersterer Stelle zu bestimmen hat, wer und was du bist. Die Sprache,und zwar GESCHRIEBEN und gesprochen. Ich gebe das Gedicht in seiner ganzen Länge hier wieder. Möge es lesen wer sächsisch kann.-ÁF DRABENDERBABEL LIEFT À SÀKS- Di as sáksesch fun den Ziihen bas zer Glátz. Di kun sánngen uch Theater spillen uch Meeren kuun hi güet erziellen. Hi driit den Titel REFERENT mat der Ministeran as hi Frend. Hi verstiit áld ast vun der Kultur vu´Musik uch Literatur. Nár sáksesch schreiwen kuun hi net ech wiis net u´wát dátt heet ? Hi spracht dátt breucht em net ze liiren Kultur keent trotzdeem funktioniiren. Hi sanngt em Chor uch garn elliin, awer ende´wedder nár det iin, -Mir wálle´blleiwen wátt mir wooren, mir bleiwen et mat Heukt, mat Knochen uch mat Hooren. Ech ban e Sáks en wall et bleiwen meer ech glátt net sáksesch schreiwen. Dátt hun en der Schiul ech net geliirt Am dátt ban ech e Sáks wa et sich gehiirt. Sáksesch Breuch uch Sáksesch Sidden lássen ech mir net verbidden. Ech essen Mici end dranken Baar, Sarmale,uch áldiist en hiis Grátar. Detsch kuun ech, end Bleesch hált uch Saksesch rieden ech nár an der Stuff. Wát halft et wun ech schreiwe´keent und hun em Beuch e Looch vum Berjermiister warden ech doch net erweent, füir deen ban ech e´Blooch. Gotterholdech, der Ijel IP: gespeichert |