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Thema: Rumänien hofft auf einen Krieg gegen den Irak?
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Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 07.03.2003 um 14:22 Uhr
Zitat aus dem Artikel in der Märkische Allgemeine: In Rumäniens Öffentlichkeit gibt es keine Debatte über die Hilfe für die Amerikaner. "Hier haben alle fünfzig Jahre auf die Amerikaner gewartet", sagt der Bukarester Schriftsteller Peter Sragher. "Jetzt sind sie da."Mehr dazu in der Märkische Allgemeine Zeitung:
[Dieser Beitrag wurde von Robert am 08.03.2003 editiert.] IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 07.03.2003 um 14:28 Uhr
Bestätigt sich auch mal wieder, das alles eine Frage des Gesichtspunktes ist. Die "alten Europäer" verurteilen die "neuen" wegen ihrer A...kriecherei gegenüber den Amis. Dabei haben sie es in letzten 12 Jahren selber versäumt, diese Länder enger an sich zu binden.IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 07.03.2003 um 19:22 Uhr
Zitat: Original erstellt von Robert: In Rumäniens Öffentlichkeit gibt es keine Debatte über die Hilfe für die Amerikaner. "Hier haben alle fünfzig Jahre auf die Amerikaner gewartet", sagt der Bukarester Schriftsteller Peter Sragher. "Jetzt sind sie da." [/URL]
Und nicht nur das. Es wird erwartet das Sie auch was bringen: $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$ getkiss IP: gespeichert |
Landler Mitglied Beiträge: 264 Von:Deutschland Registriert: Okt 2000
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erstellt am 07.03.2003 um 19:39 Uhr
Die Russenangst ist nur die eine Seite. Die rum. Politik hat es schon immer verstanden im richtigen Moment auf der "Gewinner"-Seite zu stehen...IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 07.03.2003 um 19:53 Uhr
Hallo Allerseits! Ohne den Artikel gelesen zu haben stimme ich dem Kollegen Getkiss voll zu! Leider haben sich auch die "Fortgeschrittenen" (Polen Ungarn, Tschechien)wie ich sie nenne, nicht verkneifen können den Mund zu halten. Über die Rumänen braucht man ja nicht viel diskutieren, sie haben eine spezielle Art Sonderwege zu gehen. Stichwort Immunitätsabkommen unterzeichnet mit den USA, aber von dem Parlament nicht ratifiziert. (zumindest bis vor wenigen Monaten, bin nicht auf dem aktuellsten Stand)Das ist soweit ich weiß einmalig in Europa! Und der Johannis schreibt an Schröder wegen der Natoaufnahme Rumäniens, letztendlich hat es geklappt, aber wohl auf Kosten der EU Integration.Lächerlich oder Trauerspiel, wählt Euch das Passende aus! Gruß Lori
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Landler Mitglied Beiträge: 264 Von:Deutschland Registriert: Okt 2000
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erstellt am 07.03.2003 um 20:16 Uhr
Rumänien hofft dass die US-Regierung ihre Drohung wahrmacht und ihre Stützpunkte in Deutschland dauerhaft ans Schwarze Meer verlegt. Ist das wirklich eine Drohung? Kommt wohl darauf an wie man es sieht. In Deutschland gehen Arbeitsplätze verloren ... OK, doch die gingen auch bisher verloren. Die Amis haben ihre Abhoeranlagen in Deutschland schon lange auf Wirtschaftsspionage getuned. Der Deutschen Wirtschaft sind dabei schon so manche Auftraege auf seltsame Weise durch die Lappen gegangen. Ob sie diese Art von Stützpunkten auch ans Schwarze Meer verlagern?IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 08.03.2003 um 10:50 Uhr
Die SbZ schreibt in ihrer heutigen Topstory: Amis am Schwarzen Meer: "Harsche Kritik mussten Rumänien und Bulgarien indes für ihre proamerikanische Haltung im Irak-Konflikt von den Franzosen hinnehmen. Präsident Jacques Chirac drohte, der EU-Beitritt der beiden Länder werde dadurch in Frage gestellt." Kommt dadurch das Datum, wie es im Nachbarthread diskutiert wird, 1.1.2007 etwa ins wanken? [Dieser Beitrag wurde von Robert am 08.03.2003 editiert.] IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 08.03.2003 um 11:04 Uhr
Mircea Cartarescu schreibt in der NZZ: "Die Entscheidung des Durchschnittsrumänen für Amerika hat nicht das Geringste mit irgendeinem antieuropäischen Opportunismus zu tun. Sie ist lediglich Ausdruck der Option für Freiheit und für Demokratie, die gleichermassen die Option ganz Europas ist.Ich schreibe diese Zeilen in Gedanken an meinen Grossvater, einen Bauer in der Donau-Tiefebene, der ungebildet war und von Politik keine Ahnung hatte. Sein sicherer Instinkt aber, sein Bestreben, frei und würdig zu leben, trieben ihn jeden Tag um die Mittagszeit aus dem Haus und liessen ihn den Himmel studieren, in der Hoffnung, er werde als Erster dem ganzen Dorf die grosse Botschaft verkünden können: «Die Amerikaner kommen!» Den vollständigen Artikel gibt es hier: http://www.nzz.ch/2003/03/08/fe/page-article8PNZ6.html
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Landler Mitglied Beiträge: 264 Von:Deutschland Registriert: Okt 2000
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erstellt am 08.03.2003 um 11:44 Uhr
Danke Guenther, ein wirklich interessanter Artikel. Zum Thema: "antieuropäischen Opportunismus"xipolis.de findet immer die besten Worte um etwas treffend zu umschreiben. Opportunismus: bereitwillige Anpassung an die jeweilige Situation, um daraus persönliche Vorteile zu ziehen. Aus Nützlichkeitserwägungen ... Das Handeln Rumäniens ist m.E. sehr wohl von Opportunismus geprägt. Mircea Cartarescu muss man allerdings auch Recht geben wenn er behauptet dass dem rumänische Volk der Westen schon immer(?, sagen wir mal lieber die letzten 100 Jahre) lieber war als der Osten (siehe: Russenangst). Doch welches Land in Europa war nicht von den Auswanderungswellen nach Amerika (um 1900) betroffen? Die USA moechte sich als der Exporteur fuer Freiheit und Demokratie, verstanden wissen. Und genau dass ist so manchem Land bzw. mancher Religionen ein Dorn im Auge. Selbstverständlich sind Diktaturen nicht das Wahre...doch McDonald an jeder Ecke auch nicht. Die Welt rückt naeher aneinander... doch wer moechte schon irgendwann in Asien unterwegs sein und keinen Unterschied zur westlichen Zivilisation erkennen? IP: gespeichert |
Landler Mitglied Beiträge: 264 Von:Deutschland Registriert: Okt 2000
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erstellt am 08.03.2003 um 12:19 Uhr
Mircea Cartarescu schreibt in der NZZ: "Die mittlerweile berühmte Behauptung des amerikanischen Staatssekretärs Donald Rumsfeld, es gebe zwei Europas, ein «altes» Auslaufmodell, zu dem Frankreich und Deutschland gehörten, und ein «neues», junges, zukunftsträchtiges Europa, nämlich Osteuropa, war schon die zweite Entgleisung des amerikanischen politischen Diskurses seit Beginn des Krieges gegen den Terror, als George Bush von einem «Kreuzzug» gesprochen hatte. So wurde, unnützer- und destruktiverweise, eine neue Verwerfung in der Nato produziert, die zu der bereits bestehenden zwischen Amerika und Westeuropa hinzukommt."Hat das amerikanische Volk diese beiden "Politiker" wirklich verdient? Zitat: Original erstellt von hanzy: Bestätigt sich auch mal wieder, das alles eine Frage des Gesichtspunktes ist. Die "alten Europäer" verurteilen die "neuen" wegen ihrer A...kriecherei gegenüber den Amis. Dabei haben sie es in letzten 12 Jahren selber versäumt, diese Länder enger an sich zu binden.
Hat Deutschland als "alter Europäer" vor 50 Jahren nicht das gleiche gemacht was Rumänien heute macht? Möchte der Deutsche Staat erwachsen werden? Ist wohl eher eine pubertäre Phase.
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seberg Mitglied Beiträge: 40 Von:Hessen Registriert: Okt 2002
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erstellt am 08.03.2003 um 14:13 Uhr
Zum Zitat von Robert: "In Rumäniens Öffentlichkeit gibt es keine Debatte über die Hilfe für die Amerikaner".Mir scheint, dass dies zumindest so absolut nicht stimmt. Nicht nur in den großen überregionalen rumänischen Zeitungen wird die Frage gestellt, was diese Hilfe für den EU-Beitritt Rumäniens bedeutet. Deutliches Unbehagen mit dieser Entwicklung wird zumindest auch in rumänischen Intellektuellen-Kreisen und in der in Ansätzen vorhandenen zivilen Gesellschaft geäußert. Freilich berührt das die "große Politik" dort wohl kaum. Zur Zeit jedenfalls und auf absehbare Zeit nicht. IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 08.03.2003 um 14:24 Uhr
Zitat: Original erstellt von seberg: Zum Zitat von Robert: "In Rumäniens Öffentlichkeit gibt es keine Debatte über die Hilfe für die Amerikaner".Mir scheint, dass dies zumindest so absolut nicht stimmt...
eigentlich waren es nicht meine Worte sondern es stand so in dem Onlineartikel. Ich habe meinen Beitrag weiter oben jetzt entspr. korrigiert. Ja, du hast Recht, es wird nicht "so" in der Öffentlichkeit diskutiert, wie es bspw. in Deutschland gemacht wird. IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 08.03.2003 um 14:41 Uhr
Hallo meine Herren, wir können auf hochintelektuellem Niveau die Politik analysieren und kommentieren aber bei diesen Staaten insbesondere Rumänien geht es ja nur darum wer mehr Geld mitbringt, schaut euch mal die Türken an(das letzte Wort ist nicht gesprochen) die versuchen mit den Dollars ihren Haushalt zu sanieren!Stellt Euch vor wenn sie die 32MRD tatsächlich bekommen! Also ich zitiere nochmals den Kollegen Getkiss:$$$$$$$$$$$$$$$$$!Gruß Lori
[Dieser Beitrag wurde von lori am 08.03.2003 editiert.] IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 08.03.2003 um 15:23 Uhr
Hallo lori,du hast falsch zitiert und prompt das Layout dieser Seite zerschossen. Also bitte ein paar Dollars loeschen IP: gespeichert |
helle Mitglied Beiträge: 103 Von:NRW Registriert: Jun 2001
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erstellt am 10.03.2003 um 10:09 Uhr
Die Osteuropäer wegen Ihrer Haltung in der Irakfrage abzumahnen ist eine politische Drohgebärde Chiracs - wie auch die Drohung der Amerikaner, ein Veto Frankreichs im Sicherheitsrat würde ernste Folgen nach sich ziehen. Bemerkenswerte Aehnlichkeit, nicht? Die Franzosen sind verstimmt, dass z.B. die doch so frankophilen Rumänen diesmal andere Wege gehen. Doch bitte, was sollen die auch machen? Westeuropa ist ein zerstrittener Haufen, die EU macht sich in aussenpolitischen Fragen ein ums andere Mal laecherlich - wem folgen? Haetten sich die Osteuropaer z.b. Grossbritanniens Position zu eigen gemacht, waere das diplomatisch ein viel geschickterer Schachzug gewesen. Mit gleicher Wirkung aber verminderten Folgen. Im uebrigen ist es heuchlerisch und naiv, Rumänien und den anderen handfeste Motive zu unterstellen. Was bitte sind den die Motive der Westeuropäer? Edle Gesinnung, Humanismus? Frankreich nutzt die Gelegenheit die ungeliebte amerikanische Dominanz abzuschuetteln und Europa endlich zu wahrer Groesse zu verhelfen (freilich unter seiner Fuehrung). Spanien kann schon aus Prinzip nicht so sein wie Frankreich. Schroeder kann nicht (mehr) umfallen da er sonst nach seinen Versprechungen im Wahlkampf diesmal endgueltig liegenbleiben wuerde. Und England macht das was es schon immer gemacht hat seit es selbst keine Weltmacht mehr ist - sich an den Rockzipfel Amerikas zu klammern. Um Saddam geht es mittlerweile nur noch am Rande. Euer Helle IP: gespeichert |