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Thema: War im Museum in Gundelsheim...
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gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 22.05.2003 um 09:44 Uhr
Nach den vielen Beiträgen rund um das siebenbürgisch-sächsische Museum in Gundelsheim bin ich am letzten Sonntag hingefahren, um einen kleinen Tropfen auf den heißen Stein zu leisten.Ich muss ehrlich zugeben, ich hab was anderes erwartet. Vor einiger Zeit hab ich mit dem Gedanken gespielt, eine kurze Reise für unseren gesamten Tischtennisverein nach Gundelsheim zu organisieren und wenn ich mir jetzt die Frage stell: mit welchen Argumenten kann ich die Leute überzeugen mitzufahren.... fällt mir nicht allzu viel ein. Ich bin nicht in der Lage in diesem Museum zu zeigen, warum ich bis heute froh bin 22 Jahre in Siebenbürgen gelebt zu haben. Ein weiterer Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann: in der Sibi-Zeitung werden ellenlange Aufrufe zu Spenden, Besuchen, Förderkreisen usw. veröffentlicht und in der „Eingangshalle“ finde ich ein paar „Alte Blätter des Förderkreises“ aber kein einziges Prospekt, dass mir sagt ..wie werde ich Mitglied in diesem Förderverein. Wenn nicht GENAU hier, wo kann ich sonst DIE Leute finden, die wirklich was tun möchten? Übrigens: ich bin der Meinung, es ist an der Zeit, dass sich auch die Museumsverantwortlichen in diese Diskussionen hier einschalten.
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Johann Mitglied Beiträge: 490 Von: Registriert: Nov 2001
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erstellt am 23.05.2003 um 09:38 Uhr
Zitat: Original erstellt von gogesch:
Übrigens: ich bin der Meinung, es ist an der Zeit, dass sich auch die Museumsverantwortlichen in diese Diskussionen hier einschalten.
Träum weiter! IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 23.05.2003 um 09:56 Uhr
Hallo Johann,was soll dieser Sarkasmus? Ein Interessierter wird von Ihnen verschreckt, bravo- mit dieser konkreten Aktion leisten Sie bestimmt keinen Beitrag zum Erhalt des Sb. Museums, was sie doch eigentlich tun wollten, oder liege ich falsch? Ich finde auch, daß sich,auch bei diesem musealen Problem, viel zu vieles von der sächsischen Öffentlichkeit (= die restlichen, die nichts zu entscheiden haben, aber zahlen sollen) verborgen,abspielt.
D.h. konkret entscheiden einige wenige Leute in irgendwelchen Gremien, die der zukünftige händeringend gesuchte Spender nicht kennt, über Projekte, und wenn diese dann nicht funktionieren- wie anscheinend auch hier mit dem Museum- wird in der Öffentlichkeit 2 vor 12 zum Spenden aufgerufen, weil man selbst das Problem nicht gelöst hat. Ihr ironische Art ist da meiner Meinung nach fehl am Platz. Man sollte potentielle Spender und Interessenten doch nicht abschrecken, sondern akquirieren.
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roman-diesel Mitglied Beiträge: 159 Von: Registriert: Aug 2001
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erstellt am 23.05.2003 um 10:20 Uhr
Hallo!Darf ich als nicht-Sachse mal fragen wieviel nicht-Sachsen dieses Museum besuchen? Wofür ist dieses Museum gedacht, für die eigenen Leute oder für die Allgemeinheit? Ich war noch nicht dort. Die genannte Zahl (waren es 8000 Besucher?) scheint mir sehr niedrig. Gruss R-D. IP: gespeichert |
Erhard Graeff Moderator Beiträge: 335 Von:D, 80335 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 23.05.2003 um 13:15 Uhr
Einige der Fragen werden durch Lektüre des Beitrages, zu dem ich gerne einen Link setze, beantwortet. Am Ende des Artikels finden sich weitere Links zum gleichen Thema. http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1052723742,33659,.html Politische Entscheidungen des BKM haben dazu geführt, dass das SMG sich heute in einer beklagenswerten Situation befindet. - Der Zuwendungsgeber hat seinerzeit eine Neukonzeption des SMG verordnet, die wahrscheinlich schuld am Besucherschwund ist. - Eine gewaltige Kürzung der künftigen staatlichen Förderung wird u.a. mit dem Rückgang der Besucherzahlen begründet (!?) - Wegen der zu erwartenden geringeren Förderung (ab Ende 2004) und zur Erlangung einer gewissen Selbstständigkeit muss gehandelt werden. Eine gescheite Konzeption und eine teilweise neue räumliche Unterbringung des SMG sind vonnöten. - Der neu gegründete Verein zur Förderung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim e.V. soll die finanzielle Lücke im Budget durch Beitritte und Spendenaufrufe schließen. Hallo R.-D., wie alle Museen ist auch das SMG für die gesamte Öffentlichkeit/Allgemeinheit gedacht. Die von Ihnen genannte Zahl von jährlichen Besuchern kann als Fernziel ins Auge gefasst werden. Im Übrigen: ich bin kein „Museumsverantwortlicher“. Gerne bemühen wir uns jedoch um die Stellungnahme eines solchen. Erhard Graeff
[Dieser Beitrag wurde von Erhard Graeff am 23.05.2003 editiert.] IP: gespeichert |
Johann Mitglied Beiträge: 490 Von: Registriert: Nov 2001
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erstellt am 23.05.2003 um 13:57 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: Hallo Johann,was soll dieser Sarkasmus? Ein Interessierter wird von Ihnen verschreckt, bravo- mit dieser konkreten Aktion leisten Sie bestimmt keinen Beitrag zum Erhalt des Sb. Museums, was sie doch eigentlich tun wollten, oder liege ich falsch?
Manchmal bewirkt Sarkasmus mehr, wie ein freundlicher Hinweis. 'Recht schnell gab es eine "halboffizielle" Stellungnahme, vielleicht kommt ja bald eine offizielle. IP: gespeichert |
Landler Mitglied Beiträge: 264 Von:Deutschland Registriert: Okt 2000
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erstellt am 23.05.2003 um 17:22 Uhr
Zitat: Original erstellt von gogesch: ...aber kein einziges Prospekt, dass mir sagt ..wie werde ich Mitglied in diesem Förderverein.
Der Internetauftritt gibt dbzgl. leider auch nicht viel her: http://www.siebenbuergisches-museum.de IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 24.05.2003 um 12:24 Uhr
Hallo Johann,Ich selbst erwarte nichts (mehr) von Seiten der Offiziellen, d.h. LM-Entscheidern, Museums-Vereins-Entscheidern oder sonstigen Entscheidern, deswegen erheitert mich auch eine "halboffizielle" STellungsnahme nicht. Vielleicht stehe ich auch als Enttäuschter (im positiven Sinn) für eine große Gruppe von Landsleuten, die nicht nur spenden will, wenn die Verantwortlichen in ihrem Projekt nicht mehr weiterkommen. Es ist m.E. eine verfehlte Kommunikationspolitik der Entscheider, oder diese wollen es voll bewusst(aus welchen Gründen denn??-), daß Interessierte (& Spender) erst informiert werden, wenn es zu spät ist. Warum haben wir nichts von den ganzen Museums- Problemen mitgeteilt bekommen, als diese noch nicht so gravierend waren?? IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 24.05.2003 um 12:54 Uhr
Das Thema steht doch nicht erst seit jetzt... Vom 24.11.2001 ist z.B. Kulturzentrum in Gundelsheim als Einheit erhalten Vom 30.06.2000 Widerstand gegen kulturellen KahlschlagIP: gespeichert |
thomas84 Mitglied Beiträge: 7 Von: Registriert: Apr 2003
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erstellt am 24.05.2003 um 23:39 Uhr
Hallo allerseits!Ich kann irgendwie schwer nachvollziehen, worum es bei diversen Fehlkozeptionen im / am SMG geht. Was heißt denn, der Geldgeber (aller Wahrscheinlichkeit nach die Bundesregierung? ist doch so gemeint, oder?) wäre daran schuld? Was hat man denn (falsch) gemacht? Wie ist denn dieses Konzept (und wieso hat man es überhaupt gewählt?), daß die Besucherzahlen so in den Keller sacken läßt? Wie sollte es denn anders (besser) sein? Könnte mir das vielleicht jemand erklären? Außerdem habe ich keinen blassen Schimmer was mich in diesem Museum genau erwarten würde. Evtl. wäre gezielte Werbung - am besten natürlich - mit stichhaltigen Infos, ganz nützlich..... ------------------
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dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 25.05.2003 um 17:23 Uhr
Hallo Hanzy,welches Thema steht denn nicht seit jetzt erst...?? Auf jeden Fall steht aktuell das Thema "Zerschlagung des Museums", und es gibt noch immer keine positive Lösung, obwohl anscheinend seit Jahren den Verantwortlichen klar ist, in welche fatale Richtung sich das Museumproblem entwickeln wird. Etwas wenig Einfallsvermögen und Kommunikationstalent zeigen die diversen Spendenaufrufe bzw. Artikel in der SbZ zu diesem Thema... Die Normal-Sbürger wollen vielleicht weniger theoretisch-nüchterne Artikel (die evtl. sogar abschreckend wirken)und langweilige, weil immer wiederkehrende Spendenaufrufe, sondern mehr gefühlsmäßig ansprechende, begeisternde Beiträge lesen. Erschreckend ist es, zu sehen, daß viele Landsleute das Museum gar nicht kennen, bzw. nie besucht haben...
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gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 27.05.2003 um 12:54 Uhr
erschreckend find ich weiterhin, dass sich keine "Offiziellen" hier einschalten und den Kontakt mit dem "Volk" suchen.IP: gespeichert |
helle Mitglied Beiträge: 103 Von:NRW Registriert: Jun 2001
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erstellt am 27.05.2003 um 12:55 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: ...Erschreckend ist es, zu sehen, daß viele Landsleute das Museum gar nicht kennen, bzw. nie besucht haben...
Kennen tun sie es nicht und Interesse es zu besuchen haben sie nicht, beides korrekt. Warum? Aus dem Dilemma hilft in meinen Augen nur eine nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten operierende Museumsleitung die mit professionellem Marketing, auch abseits ausgelatschter Pfade das Vorhandensein ins Bewusstsein ruft, Geld herbeischafft und interessante Inhalte bereitstellt (mit einem gelungenen Internetauftritt kann sowas anfangen...). Vor dem gleichen Problem stehen doch in Zeiten klammer Kassen fast alle Museen. Sich ins gelehrte Wolkenkuckusheim zurueckzuziehen, zu jammern und zu hoffen das die anderen es schon richten werden - das hilft nicht. Warum beschreitet man nicht neue Wege und nutzt das know-how in Sachen Siebenbuergen? Mit attraktiven Reiseservices z.B. oder aber Kompetenz in Sachen (neu entdeckten) Wein -warum nicht auch Vertrieb, Marketing etc). Nur zwei Stichworte die mir spontan einfallen und sicher nicht zu Ende gedacht sind. Nicht vereinbar mit den Grundtraditionen? Nun dann liebe Macher, kann ich Euch nur wuenschen dass das Museum nicht als Sammlung verstaubter Nachttoepfe bei Tante Mitzi im Hinterzimmer endet. Es waere kein Praezedenzfall im Zeitalter der Massen(medien)information und allenthalben stattfindender Reizueberflutung. Man wird sich entscheiden (muessen). Euer Helle
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Erhard Graeff Moderator Beiträge: 335 Von:D, 80335 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 28.05.2003 um 12:27 Uhr
Ich schreibe von einer Einladung ab, die soeben ins Büro geflattert ist:SIEBENBÜRGISCHES MUSEUM GUNDESLHEIM HENRI NOUVEAU / HENRIK NEUGEBOREN (1901 - 1959) JENSEITS DER ABSTRAKTION Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 13. Juni 2003,um 18.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Ausstellungsdauer: 15.06.2003 bis 24.08.2003 Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 11 - 17 Uhr, So. 13 - 16 Uhr (am 19.06.2003 geöffnet wie Sonntags) Siebenbürgisches Museum Gundeslheim, Heilbronner Straße 13, 74831 Gundelsheim Telefon: 06269/4223-0, Fax: 06269/422323, info@siebenbuergisches-museum.de Beigelegt ist eine kurze Vita des Künstlers (die ich nicht abschreibe)
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gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 02.06.2003 um 08:37 Uhr
über den "Museums-Shop" (Begriffs-Vergewaltigung)sollte man wirklich nicht viele Worte verlieren. Ausser Wollsocken aus Viscri und ein paar verstaubten Ladenhüter im Bücherregal kann mann(frau) hier gar nichts kaufen.. nichtmal die Publikationen des angrenzenden Siebenbürgeninstituts.Vor kurzem wurde ein Teil der Bildersammlung aus dem Brukenthal-Museum im Haus der Kunst in München gezeigt. Einige bedeutende Bilder aus dieser Kollektion (z. B. Rubens) könnten auch nach Gundelsheim den einen oder anderen (auch Nichtsibi) locken. Helle sprach Reisen an... in Gundelsheim werden doch nicht mal unsere Kirchenburgen gezeigt... IP: gespeichert |