erstellt am 10.09.2006 um 17:37 Uhr
Man mag's kaum glauben, aber die Behörden lernen flexibel zu sein.Wenn auch nicht rein freiwillig, ich bin sicher WM-Piloten-Proteste und Aktionismus in Berlin der leider transparent wurde, hat einiges zur "Freiwilligkeit" des Lernwillens der Behörden beigetragen. Wie dem auch sei, das Resultat kann sich sehen lassen und endete nun so:
Für das Mega-Event Papst-Besuch in Bayern wurde Sicherheit in zwei Stufen konstruiert.
Stufe I
Beinhaltet einen kleiner Heiligenschein im Luftraum um die direkte Prominenz mit einem Radius von 3 NM (entspricht ca 11 km Durchmesser)
Dieser ist immer aktiv, d.h. je nach Aufenthalt vom Papst darf man nicht näher als 5.4 km ran an seinen Standort (gestern Marienplatz, heute Riem, etc.) Somit ist erst mal direkte Gefahr durch Kamikaze rechtlich abgewehrt (Ob sich Terroristen dran halten? :-)
Für den prinzipiellen Fall der Eskalation welcher Art auch immer (z B Massenkatastrophen, Evakuierung und Rettung aus der Luft, etc.) gibt's eine
Stufe II
Diese Sicherheitsstufe wird nur bei Bedarf ausgerufen, und erstreckt sich über 60 NM Durchmesser (108 km) um den Weltmittelpunkt der Katholiken. Um das Erreichen dieser Eskalationsstufe publik zu machen, kann eine päpstliche Hotline bei der DFS (deutschen Flugsicherung) angerufen werden.
Wie wir alle wissen, sind die großen Wochenend-Termine (München) ohne Zwischenfälle und somit auch ohne Stufe II abgelaufen.
Und unter uns gesagt, die Stufe-I-Distanz braucht man sowieso, um gute Fotos zu schiessen (perspektivisches Profil)
Mein Pax jedoch hat sich heute für den Watzmann entschieden - Königssee Fotos gibts ab morgen - nachdem ich gestern eh schon enttäuscht war, von der Marianplatz-Vorstellung.
Anbei für alle die's genauer wissen wollen die höchst-offizielle Sicherheit gepackt in Worte und den verbindlichen Rahmen der DFS-Kommunikation:
[a href=http://www.dfs.de/dfs/internet/deutsch/inhalt/company_future/primaernavigation/das_unternehmen/sekundaernavigation/customer_relations/wichtige_informationen_zum_papstbesuch_vo m_09_14_september_2006/aip_sup_vfr_15_enr.pdf]DFS _AIP_Suplement [/a]
Übrigens, Landler, danke um deine Sorge - aber an uns wird immer gedacht, wir werden (leider) nie vergessen.
Dies liegt nicht daran, dass wir gern die Melkkühe der Nation sind, oder die Ausgeschlossenen, oder weil wir uns gern als Terrorverdächtige filzen und entblößen lassen, sondern schlicht und einfach, weil wir eine Minderheit sind, die gern und ohne große (Wählerstimmen-)Verluste nach Belieben rumkommandiert werden kann.
Fazit: es muß mehr geflogen werden, gerade auch wenn der Papst da ist.
Menschen müssen verstehen, dass man irgendwann auch über den Stau (oder den nichtfahrenden MVV) hinweg muss. In die Dimension der Freiheit. Wenn wir alle zusammenhalten, dann geht auch dem Verkehrsminister irgendwann ein Lichtlein auf.
Ja, gerade auch Du, solche Menschen die den Internationalen Verkehrsflughafen vor der Tür haben (könnten mich mal buchen
[Dieser Beitrag wurde von joyride am 13.09.2006 editiert.]