Sachsen und der Geiz

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getkiss
schrieb am 25.06.2014, 10:40 Uhr
Alle Drei sind nur eine Erfindung der moderne
und der Name "Putinescu" ist auch so eine Erfindung, also musst Du Zählen lernen, denn damit sind es 4(vier)
kranich
schrieb am 25.06.2014, 15:11 Uhr
@Puti: Habe mich vor kurzem mit einem Bekannten bezüglich deines "Wissens" auf dem Gebiet der Geschichte unterhalten. Er meint du hättest es dir in der Mongolei angeeignet; ich tippe eher auf Neuguinea, und zwar aufs Landesinnere...
Vielleicht klärst du uns auf.
Harald815
schrieb am 25.06.2014, 15:16 Uhr
Ich habe nur bei einer mir eigentlich unbekannten sächsischen Familie in Rumänien Gastfreundschaft erlebt, sie hatten aber einen ungarischen Namen. Bei Bekannten war es anders, aber von wirklich GUT kann nicht geredet werden. Bei Ungarn, auch in Ungarn, und Rumänen war es vollkommen anders. Trotzdem würde ich nicht von Geiz reden wollen, eher von "sächsischer Tugend" .
getkiss
schrieb am 25.06.2014, 16:26 Uhr (am 25.06.2014, 16:28 Uhr geändert).
@Harald, Du musst aufpassen.
Du bist auf dem Weg zum Hungarophylen
Danach folgt:
Hungarofüles und
Tapsifüles
Harald815
schrieb am 25.06.2014, 17:00 Uhr
Ich bin nur absolut Antinationalist. Wenn ich etwas gut finde, egal bei wem, schreibe ich es. Ich hätte auch Zigeuner positiv erwähnen können, aber da habe ich nicht so viele Erfahrungen gehabt. Wenn ich etwas negativ finde, vor allem so zu sagen bei den Eigenen, schreibe ich es auch.
Über die hiesigen Deutschen habe ich es vorgezogen mich überhaupt nicht zu äußern.

Natürlich ist das Verhalten irgendwelcher Menschen auch von demjenigen abhängig, der die "Behandlung" erfährt.
gerri
schrieb am 25.06.2014, 18:23 Uhr
@ Welche Meinung hast Du über Dich selber Harald?
Harald815
schrieb am 25.06.2014, 18:26 Uhr
Ich war sehr gastfreundlich. Die vielen Besucher, vor allem nach 1989, haben mich geheilt.
TAFKA"P_C"
schrieb am 25.06.2014, 18:43 Uhr (am 25.06.2014, 18:43 Uhr geändert).
Die vielen Besucher, vor allem nach 1989, haben mich geheilt.
"sächsische Tugend" halt. Die (SBS) waren gewiss von den jährlich wiederkehrenden Besuchen (so um die Erntezeit) auch "geheilt" und haben dann ihre Kirchenburgen erbaut.
getkiss
schrieb am 25.06.2014, 19:51 Uhr
Siehste
so um die Erntezeit
wollte man nach 1989 auch bei Harald ernten-
Aber hatte ja schon einiges im Speicher
OREX
schrieb am 25.06.2014, 20:16 Uhr (am 25.06.2014, 20:32 Uhr geändert).
Aus meinen Memoiren:

Anfang August 1980 machten Conny (Anm: Ein Freund aus der DDR) und ich eine Gewalttour. Wir fuhren per Bahn nach Herkules-Bad, um von dort das Retezat-Gebirge zu durchqueren. In der Früh kamen wir in Herkules-Bad an und folgen der Wegmarkierung, die uns stundenlang entlang eines Bergbaches führte, bis endlich der Aufstieg kam. Wir stiegen und stiegen, wir gelangten an die Baumgrenze und es wurde Abend. Nun war guter Rat teuer. Wo schlafen? Da hörten wir Hunde und entdeckten eine Stână (Sennhütte). Wir machten uns bemerkbar, und die Hirten riefen ihre Hunde zurück. Wir traten näher und fragten nach der Buta-Hütte. Da gäbe es weit und breit keine Hütte und die Bären würden in der Nacht in der Umgebung ihr Unwesen treiben. Sie boten uns den Schutz ihrer Hütte an, jedoch müssten wir auf dem Boden schlafen. Wir nahmen ihr Angebot dankend an. Niemals bin ich von Flöhen so geplagt worden, wie in dieser Nacht. Am Morgen machte ein Hirte seine Mămăligă (polenta), wischte mit dem Hemdsärmel über ein Brett, um es sauber zu machen, stülpte den Topfinhalt auf das Brett aus und lud uns zum Essen ein. Zusammen mit frischem Käse hat das wunderbar geschmeckt, in einem Nobelrestaurant hätte es nicht besser geschmeckt. Im Gespräch mit ihnen erfuhr ich, sie seien Privatleute (auch so etwas soll es in der kommunistischen Zeit gegeben haben). Zum Schluss fragte ich, wie viel wir schuldig wären. „Nichts“, sagte er. Ich gab dem guten Mann dennoch einen angemessenen Obolus und wir verabschiedeten uns dankend. Ein paar Kilometer weiter trafen wir einen Hirten mit der LPG-Herde. „Hast Du keine Zigaretten?“, war gleich seine erste Frage. Was für ein Unterschied zu dem, der sein Essen mit uns teilte.
Das war die Gastfreundschaft einfacher Menschen völlig Fremden gegenüber. Diese Gastfreundschaft, diese Bereitschaft mit einem völlig Fremden Schlaflager und Brot (mămăligă) zu teilen war bei diesen einfachen, mitten in der Natur und deren Gefahren lebenden Meschen ziemlich stark ausgeprägt, nahm und nimmt jedoch bei wachsender Emanzipation ab. Unsere Leute, wir die Siebenbürger Sachsen, sind in der Regel nicht so gastfreundlich wie vorhin erwähnt. Bei uns war es eine selektive Gastfreundschaft, in deren Genuß hauptsächlich Verwandte, Freunde und Bekannte (das konnten auch Rumänen sein) kamen. Bei einer sächsischen Familie ist in der Regel kein Gast hungrig vom Tisch aufgestanden. Ein Stück Brot, wenn auch manchmal älter und härter, gab fast in jedem Haus, ganz zu schweigen von einem ordentlichen Stück Speck sowie Schnaps und Wein. Herz (oder besser gesagt: Magen) was willst Du mehr? Diese Bereitschaft zu jeder Zeit jedweden Gast zu empfangen, verlangte sowohl von der Frau, als auch vom Mann eine gute Einteilung der Resourcen, einen sparsamen Umgang mit dem was man hatte.

Und diese Sparsamkeit, gelernt durch Erfahrungen von unseren Vorfahren, ist eine Tugend die von Generation zu Generation durch Erziehung weiter gegeben wird. In Punkto Sparsamkeit ist unser kleines Völkchen durchaus vergleichbar mit den Schwaben (Schaffe, schaffe, Häusle baue ...): viele von uns sind, obwohl Spätaussiedler, zu Wohneigentum (Wohnung oder Haus) gekommen, weil sie sparsam waren, weil sie sich nicht weiter gestreckt haben als die Decke reicht.

Sind wir aber geizig? Wo hört Sparsamkeit auf und wo fängt Geiz an? Ich würde sagen, ohne ins Detail zu gehen, Geiz ist übertriebene Sparsamkeit. Es ist einfach vermessen ein ganzes Volk oder eine Volksgruppe pauschal als geizig zu bezeichnen. Es wird auch bei uns mit Sicherheit ein paar Geizige geben, aber den überwiegenden Teil der SBS betrachte ich als "normal sparsame" Menschen.
_grumpes
schrieb am 25.06.2014, 21:15 Uhr
Die vielen Besucher, vor allem nach 1989, haben mich geheilt.

Nicht wirklich.

Auf deiner Suche nach Enttäuschungen wurdest Du erneut fündig.

Gar nicht so lange her.

@Lucky hat sich über den Tausender gefreut.
Mynona
schrieb am 25.06.2014, 21:27 Uhr
Bei uns war es eine selektive Gastfreundschaft, in deren Genuß hauptsächlich Verwandte, Freunde und Bekannte (das konnten auch Rumänen sein) kamen.

Genau so sehe ich das auch....
TAFKA"P_C"
schrieb am 25.06.2014, 21:30 Uhr
Auf deiner Suche nach Enttäuschungen wurdest Du erneut fündig.

Das war doch nicht er, das war die Helene. Huch, noch ein Zwitter. "rumänische Tugend" etwa?
manfred-M
schrieb am 25.06.2014, 22:01 Uhr
Sind wir aber geizig? Wo hört Sparsamkeit auf und wo fängt Geiz an? Ich würde sagen, ohne ins Detail zu gehen, Geiz ist übertriebene Sparsamkeit. Es ist einfach vermessen ein ganzes Volk oder eine Volksgruppe pauschal als geizig zu bezeichnen. Es wird auch bei uns mit Sicherheit ein paar Geizige geben, aber den überwiegenden Teil der SBS betrachte ich als "normal sparsame" Menschen.

Themen sind das, - irgendwie unverständlich. Der letzte Absatz von Orex bringts ohnehin auf den Punkt.

Wie kann man denn ein Volk oder eine Volksgruppe pauschal beurteilen? Das ist schon in den 30 Jahren im letzten Jahrhundert in die Hose gegangen, und schon da war es nicht zum ersten Mal.
Der Mensch ist ein Individuum. Jeder ist anders. Man kann niemanden über einen Kamm scheren. Schon gar nicht eine ganze Volksgruppe.
Dazu kommt, daß die jeweiligen Verhaltensweisen, die man von außerhalb als geizig oder sparsam einstufen könnte, ja von den spezifischen Umständen abhängig sind.

Z.B.der Sachse, der in Rente ist, einen guten Job bei den Sonden hatte, alleinstehend ist und auf eine Rente von - sagen wir mal - 2.500 € zurückgreifen kann, wird, wenn er gesundheitlich auf der Höhe ist, vielleicht alles verjubeln und in der Welt rumfahren, wenn er nicht so bescheuert ist, alles der Kirche zu vermachen, die ohnehin mehr als genug hat.

Derselbe Sachse, der nicht alleinstehend ist und zu seinen Kindern gezogen ist, denen er beim Abbezahlen des Hauses helfen will, damit die Bank mal endlich erledigt ist, wird sich so manches am Mund absparen.
Ist derjenige sparsam, der sich höchstens einmal in der Woche eine Fleischspeise gönnt, auch sonst nur das Notwendigste an Lebensmitteln einkauft? Ist der nun geizig oder einfach nur arm, weil er am Kollektiv gearbeitet hat und mit 300 Lei pro Monat auskommen muß....
Was ist nun Geiz? Was ist nun sparsam?
Ist der Sachse sparsam, der am Dorf seinen Verputz jährlich im Mai erneuert, einfach nur die abgefallenen Stellen wieder anwirft, was am Billigsten ist, ohne irgendwelche grundsätzliche Baumaßnahmen zu ergreifen, die ins Geld gehen?
Nein, der ist nicht sparsam, der ist dumm. Weil wenn er einmal in die Tasche greifen würde und die Sache vom Fundament aus richtig isolieren und dann erst verputzen würde, dann würde der Putz die nächsten 10 Jahre halten. Unterm Strich würde er dann Geld sparen.
Trotzdem kann man das nicht pauschalieren. Der eine weiß das, hat aber nicht das Geld dazu, ums einmal richtig zu machen, der andere hätte das Geld dazu, ist aber von seinen Kenntnissen her nicht in der Lage, die Zusammenhänge zu begreifen.
Schlußfolgerung: Geizig oder nicht, das kann kein Mensch pauschal beurteilen, weil es immer von den spezifischen Umständen abhängt.
Harald815
schrieb am 25.06.2014, 22:16 Uhr
Bei einer sächsischen Familie ist in der Regel kein Gast hungrig vom Tisch aufgestanden.
Stimmt genau, nur kam es zu oft vor, dass es gar nicht zum Hinsetzen kam.

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