Die Juden - Geschichte eines Volkes

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gerri
schrieb am 10.08.2014, 10:58 Uhr
@ Zur Zeit gibts schlimmeres,die IS Friedensengel aus Arabien wollen den Frauen nicht nur den Vorhang vor`s Gesicht,sondern auch noch die păsărică beschneiden.
Alle laufen weg,keiner kann sie aufhalten.Wo sind die Frauen
mit Kalaschnikow wie im 2.Wkg.,schiesst ihnen die Zipfel weg.
Lee Berta
schrieb am 10.08.2014, 14:34 Uhr (am 10.08.2014, 14:36 Uhr geändert).
Christliche Verbrennung oder muslimische Beschneidung - was für verlockende Wahlmöglichkeiten für Frauen... Beides zutiefst in patriarchialen Strukturen verankerte Unterdrückungs- und Machterhaltungsinstrumente der Männer, die weder Parallelen noch Zusammenhänge erkennen und somit die Verantwortung auf andere Frauen (die mit der Kalaschnikov) abwälzen und ihnen Gewalt als Lösung anbieten. Ein Verhaltensmuster, welches sie, oft genug eingeübt, und weil sie kein anderes kennen, verinnerlicht haben (siehe oben). Tolle Wurst, das!
OREX
schrieb am 10.08.2014, 17:26 Uhr (am 10.08.2014, 17:39 Uhr geändert).
@Lee Berta
Christliche Verbrennung oder muslimische Beschneidung - was für verlockende Wahlmöglichkeiten für Frauen.
Ja Du hast leider Recht. Das Eine ist aber Vergangenheit und das Andere Gegenwart. Vergißt man das, so besteht Gefahr, dass man das Kind mit dem Bade ausschüttet. In der christlichen Welt hat sich in den letzten Jahrhunderten so manches zum Guten gewandelt. "Ehret die Frauen! Sie flechten und weben / himmlische Rosen ins irdische Leben", sagte schon Friedrich Schiller. In meinem Posting vom 09.08.2014, 13:52 Uhr spreche ich darüber, wie wichtig die Freiheit für uns alle ist. Ohne die Freiheit der Meinungsäußerung, hätte es auch keine Frauenbewegung und auch keine, wenn auch verbesserungbedürftigen, Frauenrechte gegeben. Also müssen wir alle dafür Sorge tragen, dass in unserem Teil der Welt die so mühevoll erworbene Freiheit, nicht durch unkluges Handeln aufs Spiel gesetzt wird. Ferner müssen wir, durch unser positives Beispiel zur Verbreitung des Freiheitsgedanken in der ganzen Welt, einen aktiven Beitrag leisten. Der Kampf um die Freiheit ist Teil des immerwährenden Kampfes zwischen Gut und Böse.
Lee Berta
schrieb am 10.08.2014, 18:12 Uhr (am 10.08.2014, 18:15 Uhr geändert).
@Orex, danke für die äußerst amüsante Lektion in Staatsbürgerkunde. Mit meinem Text hast du dich offensichtlich eher nicht beschäftigt, aber das musstest du wohl auch nicht, denn wer auf der Achse der Guten steht hat in jedem Fall Recht und anderer Recht muss sich sowieso nach dem eigenen Recht und seinem Maßstäben richten und wo wer steht entscheidet natürlich der machtvolle Rechthaber und Rechtdurchsetzer. Das war schon im Mittelalter so und ist heute nicht anders.
gerri
schrieb am 10.08.2014, 22:56 Uhr
@ Lee Berta,mit Streicheln und bitten kann man die IS nichtmehr aufhalten,da sie schon klar gesagt haben was sie erreichen wollen wie es aussehen wird das neue Staatsgebilde.
Die schreiben kein Buch der Zukunfts-Vision,das wir schon einmal hatten,die verwirklichen mit Angst und Schrecken und Millionen laufen weg anstatt sich dagegen stellen.
Shimon
schrieb am 11.08.2014, 17:59 Uhr
Zirkus Kairo

Im Land wird die Kritik gegen die Regierung immer lauter. Keiner versteht so richtig welche Richtung Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gegenüber den Hamas einschlagen will. Die Bevölkerung hat das Gefühl, dass die Hamas im Gazastreifen das Leben in Israel bestimmt. Hunderte Familien aus den Ortschaften um den Gazastreifen protestierten gegen die Regierung, die ihrer Ansicht nach nicht ihre Aufgabe erfüllt und Israels Südbezirk Sicherheit bietet. Die Mehrheit des Landes sieht das genauso und meint, dass Israel den Gazastreifen zu früh verlassen hat. Israel hätte das Hamasregime und seine Terroristen vernichten sollen, dieser Meinung sind sich Minister wie Avigdor Liebermann, Naftali Bennett und Gidon Saar einig. Gestern wurden über 40 Raketen auf Israel abgeschossen. Israel sagte zwar unter Raketenbeschuss nicht zu verhandeln, aber dennoch ist Israel in den Gesprächen in Kairo online dabei. Die vorgeschlagenen Feuerpausen sind zum Witz geworden, denn die Hamas hält sich nicht daran. Israel sagt zu und wird nach wenigen Stunden mit Raketen beschossen. Egal mit wem man spricht, alle reden von einem komischen und seltsamen Gefühl. Etwas funktioniert nicht. So kann es einfach nicht weitergehen. Israels ehemaliger Chef des Schin Bet Sicherheitsdienstes Avi Dichter sagte, dass es nun Zeit wird, die Hamas und ihre islamischen Dschihadisten zu besiegen. „Die Hamas muss militärisch besiegt werden und der Gazastreifen entmilitarisiert“, so Dichter.

Alex Fischmann, politischer Kommentator der Tageszeitung Jediot Achronot, bezeichnet die Verhandlungen in Kairo als einen Zirkus. „Was in Kairo abläuft ist ein Zirkus in drei Kreisen“, schrieb Fischmann. „Die Chance, dass diese Feuerpause für 72 Stunden anhält, ist sehr niedrig.“ Dan Margalit, der für die Tageszeitung Israel Hajom schreibt, hat Netanjahu empfohlen den Ägyptern und Hamas endlich „Bis hier!“ mitzuteilen. „Wenn die neue Feuerpause tatsächlich anhalten wird, dann muss Netanjahu mit seiner Stimme laut und deutlich ausrufen, dass dies das letzte Mal ist, dass Israel einer Feuerpause zustimmen wird.“ Margalit, Fischmann und andere Kommentatoren und Sicherheitsexperten verstehen, dass es unmöglich ist, so weiter zu machen.

Israel ist in eine Operation namens Starker Felsen eingetreten und wer sich heute als starker Felsen beweist ist das Volk und weniger die Regierung. Israels Verteidigungsminister Mosche Yaalon wird sogar nachgesagt, dass er ein Minister ohne Sicherheit ist. Aus verschiedenen Quellen aus dem Regierungskabinett geht hervor, dass Netanjahu und Yaalon auf keinen Fall weiterhin die Bodenoffensive im Gazastreifen fortführen wollen. Israels Feinde riechen das Zögern und Israels eventuelle Angst das Terrorregime im Gazastreifen vollständig zu vernichten. Dies nutzen sie aus und machen aus Israel und den Feuerpausen einen Zirkus. Das Volk wiederholte mehrmals in den israelischen Medien, das die Regierung volle Rückendeckung hat die Hamas zu beseitigen, um damit Ruhe und Sicherheit für eine lange Zukunft zu gewinnen. Aber dies wird laut etlichen Kommentatoren von Netanjahus Regierung verspielt. Wahrscheinlich muss Netanjahu und sein Sicherheitskabinett auch die steigende antisemitische Welle in Europa mit berücksichtigen, die Israels strategische Entscheidungen beeinflusst, obwohl das ungern zugegeben wird.

Der internationale Druck auf Israel wie auch jetzt wieder, den Palästinensern und Hamas entgegenzukommen, schwächt Israel. Wie sagte doch gestern die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton: „Israel werde unfair behandelt!“ Dies sagte sie mit Blick auf den Gaza-Konflikt, und weiter, „Es ist bemerkenswert, dass neben Konflikten wie dem syrischen Bürgerkrieg mit 170.000 Toten oder der Vormarsch der radikal-islamischen ISIS in der Levante, nur Israel eine weltweite Empörung auf sich zieht. Das ist unangebracht und ungerecht.“
Lee Berta
schrieb am 12.08.2014, 07:27 Uhr (am 12.08.2014, 07:37 Uhr geändert).
@gerri, du solltest wissen, dass die nichts mit Glauben und Islam zu tun haben sondern mit Terror. Und dass wir Kriegen, Zerstörung und Hass ebenso zuschauen. Du brauchst gar nicht so weit zu gehen und dich über andere künstlich entrüsten. Du musst dich nur in deiner Nähe umgucken. Und immer gleich vor der eigenen Tür beginnen. Shimon, der Wahrheitsverdreher, mit seinem eindeutig rassistischen Scheiß wird hier von dir geduldet und gedeckelt. Tu was dagegen, Mann, wenn du aufrichtig bist und für Frieden und gegen Hass und Hetze bist und verweise nicht auf Frauen, die Opfer, die sich gefälligst wehren sollen.
orbo
schrieb am 12.08.2014, 09:02 Uhr

LeeBerta:
"du solltest"
"Du brauchst"
"Du musst"
"rassistischen Scheiß"
"wenn du aufrichtig bist"

LeeBerta:
"Frauen, die Opfer, die sich gefälligst wehren sollen"

Hier meint eine Angriffslustige sich zu wehren.
bankban
schrieb am 12.08.2014, 09:17 Uhr
Die Angriffslustige tut recht damit.
orbo
schrieb am 12.08.2014, 09:56 Uhr (am 12.08.2014, 10:02 Uhr geändert).
Ich verwechsle nicht die Frauen im Nahen Osten mit einer hier im Internetforum. Und Du?
lucky_271065
schrieb am 12.08.2014, 10:42 Uhr
Vielleicht muss @orbo sich mal wieder mit einer Frau anlegen.
orbo
schrieb am 12.08.2014, 10:46 Uhr (am 12.08.2014, 10:47 Uhr geändert).
Vielleicht muss @orbo sich mal wieder mit einer Frau anlegen.
Die luckyline diagnostiziert mal wieder... Frauen Deines Umfangs werden wohl schnell eifersüchtig...
Shimon
schrieb am 12.08.2014, 13:52 Uhr
Hamas führt schwarze Liste über Reporter

Die Organisation ausländischer Journalisten (FPO) in Israel veröffentlichte gestern zum ersten Mal eine scharfe Meldung gegen das Verhalten der Hamas gegenüber Journalisten im Dienst. Es ist das erste Mal, dass diese Journalistenorganisation die Hamas für ihr Verhalten kritisiert. Bisher tat die Organisation dies nur gegenüber Israel und warf Israel vor, absichtlich Zivilgebäude, wie die Redaktion des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera in Gaza, beschossen zu haben.

Ausländische Journalisten haben über ihre Erlebnisse im Gazastreifen erst nach der Rückkehr nach Israel erzählt. Sie erzählten, wie sie gemahnt und bedroht wurden, nicht von der Raketentaktik der Hamas innerhalb der palästinensischen Zivilbevölkerung zu berichten. Nun hat die Organisation, zu der etwa 500 Journalisten aus 32 Ländern in Israel zählen, einen kritischen Brief veröffentlicht. Im Brief kritisierten die Journalisten wie das Hamasregime die ausländischen Journalisten während der Operation Starker Felsen mit strengen Maßnahmen behandelt. Sie betonten, dass die Hamas ihnen nicht erlaubte der Welt ein objektives und wahres Bild zu übermitteln. Sie mussten der Hamas beantworten, was und wie sie über den Konflikt berichten. Journalisten erzählten, dass die Hamas sogar eine schwarze Reporterliste aufstellte, über solche, die in Zukunft nicht mehr in den Gazastreifen einreisen dürfen.

Das amerikanische Magazin New Republik beschrieb gestern in einem ausführlichen Bericht, wie die Hamas ausländische Reporter manipuliert und damit die Meldungen ins Ausland fälscht. Die selbe Zeitung schriebt auch, dass die Hamas die palästinensischen Bürger dazu aufrief, dass wenn sie von ausländischen Journalisten wegen Toten oder Verletzten interviewt werden, nur von toten Zivilsten reden sollten, kein Wort von Mitgliedern oder Kämpfern der Hamas und Islamischer Dschihadisten. Palästinensische Zivilisten erzählten den Journalisten, dass ihnen gesagt wurde, den Begriff „Unschuldige Menschen“ gegenüber Journalisten zu gebrauchen.

Journalisten durften sich nicht den unterirdischen Bunkern der Hamasführung unterhalb des Al Schifa Krankenhauses nähern. Die Journalisten mussten sich absichtlich in die Schlange am Eingang des Krankenhauses stellen und lange warten, bis jemand sie für ein Interview einlud. In der Zwischenzeit sollten sie die zahlreichen verletzten Palästinenser filmen, die rund um die Uhr ins Krankenhaus geliefert wurden. Der Amerikanische Journalist Nick Casey (Wall Street Journal) verschickte einen Twitter, in dem er seinen Verdacht äußerte, dass die palästinensischen Ärzte mit der Hamasführung im Krankenhaus absolut unzufrieden sind. In wenigen Stunden musste Casey die Meldung löschen. Casey wie auch andere Journalisten haben berichtet, wie Hamasterroristen nur wenige Meter von ihren Hotels und anderen Gebäuden Raketen auf Israel abgeschossen haben.

Israels Verteidigungsstrategie vor dem Internationalen Strafgericht wird unter anderem von diesen Journalisten abhängen, die als Augenzeugen der Hamas Manipulation und des Missbrauchs der eigenen Zivilbevölkerung Israels Seite unterstützen.
Lee Berta
schrieb am 12.08.2014, 17:58 Uhr (am 12.08.2014, 18:01 Uhr geändert).
Lee Berta
schrieb am 12.08.2014, 18:08 Uhr
Jürgen Todenhöfer ist Augenzeuge


Jürgen Todenhöfer
15. Juli
FASSUNGSLOS IN GAZA

Gaza, 15. Juli. Seit drei Tagen bin ich mit meinem Sohn Frederic in Gaza. Wir werden auch die heutige Nacht in Gaza verbringen müssen. Die Grenzen sind zu. Die Menschen hier erwarten diese Nacht besonders schwere Angriffe aus Israel.

Wir besuchten Opfer-Familien, kletterten durch ausgebombte Häuser, gingen durch überfüllte Krankenhäuser. Über uns stets das bedrohliche Surren israelischer Kampfdrohnen.

Abends sitzen wir angespannt auf dem Dach unseres Hotels und beobachten das gespenstische "Feuergefecht" zwischen Israel und Gaza. Wir sehen das kurze Aufleuchten der Raketen der Hamas und des 'Islamischen Jihad' und ihren langen weißen Rauchschweif. Kurz danach das durch Mark und Bein gehende Zischen einer israelischen Rakete, gefolgt von einer Ohren betäubenden Explosion. Die Erde bebt.

Um drei Uhr nachts wird unser Hotel so niedrig von einer israelischen Rakete überflogen, dass das Hotel in seinen Grundfesten wackelt. Wie bei einem schweren Erdbeben. Wir tasten uns schlaftrunken auf die Flure. Müssen wir aus dem Hotel raus? Die Rakete zerstört ein Wohnhaus 200 Meter von uns entfernt. Wir gehen in unsere Zimmer zurück.

Der jetzige Krieg einschließlich seiner Vorgeschichte ist eine Schande. Und er ist absurd. Wie die meisten Kriege.

DIE ERSTE SCHANDE ist die Entführung und Ermordung der jungen israelischen Siedler Eyal Yifrach, Gilad Shaar und Naftali Frenkel. Wer immer sie feige getötet hat. Ein Sprecher der Hamas dementiert mir gegenüber zornig jede Beteiligung an diesem erbärmlichen Mord. Die Hamas bekenne sich stets zu ihren Taten. Mit diesem Irrsinn habe sie nichts zu tun. Wer sagt die Wahrheit?

DIE ZWEITE SCHANDE ist die Verbrennung des jungen Palästinensers Mohammed Abu Khdeir bei lebendigem Leib. Die israelischen Täter zwangen ihn, Benzin zu trinken und zündeten ihn an.

DIE DRITTE SCHANDE besteht - nach wahllosen und brutalen Hausdurchsuchungen und Massenverhaftungen in der Westbank - in der völlig hemmungslosen Bombardierung der 1.8 Mio Ghettobewohner von Gaza. Durch israelische Kampfjets, Raketen, Hubschrauber, Schiffe und Drohnen. Ergebnis: 193 tote Palästinenser (Stand: 18 Uhr Gaza-Zeit). Frauen, Kinder. Die Beschießung ist für jeden erkennbar maßlos.

Wahrer Grund dieses massiven Bombenterrors ist nicht die weitgehend wirkungslose und dilettantische Schießerei der Hamas und des 'Islamischen Jihad'. Die ich ebenfalls ausdrücklich verurteile. Sie begann nach der Tötung von 6 Hamaskämpfern in Gaza und sechs palästinensischen Zivilisten in der Westbank.

Wir haben den Beschuss Israels aus Gaza hautnah miterlebt. Die Sirenen von Jerusalem heulten auf, als drei anfliegende Geschosse entdeckt wurden. Jüdische Israelis rannten kreidebleich zu ihren Hotels. Zwei Minuten später hörten wir in der Ferne drei Explosionen. Die Geschosse waren wie meist, ohne Schaden anzurichten, im Umland zerschellt.

Auch im israelischen Aschkelon erlebten wir einen Angriff aus Gaza. Ein etwa ein Meter großes Kassam-Geschoss hatte wieder einmal sein Ziel verfehlt. Verbogen lag es auf einer Straßenkreuzung. Polizei sicherte den Ort seiner Bruchlandung ab.

Abends in Jerusalem saß am Nachbartisch eines kleinen Gartenrestaurants der frühere englische Premierminister Tony Blair. Er ist angeblich noch immer "Friedensbeauftragter" des sogenannten Nahostquartetts. Er lachte und lachte. Über die weitgehend ineffektiven Geschosse der Hamas und des 'Islamischen Jihad'? Oder darüber, dass Gaza in den Weltmedien als Angreifer gilt? Er hatte einen äußerst vergnüglichen Abend.

Der Gazakrieg ist ein Gefecht David gegen Goliath. Nur dass dieser David aus dem winzigen Gaza selten trifft. Und völlig chancenlos ist. Bisher gab es auf israelischer Seite eine Handvoll Verletzte und glücklicherweise noch keinen Toten. Ich beklage jeden dieser israelischen Verletzten ausdrücklich. Wie jeden palästinensischen Toten und Verletzten. Alle Menschen sind für mich gleich. Ihr Leid, ihre Schmerzen.

Aber die sinnfreie Hamas-Ballerei mit den massiven mörderischen Raketenschlägen der Israelis zu vergleichen, ist vollkommen realitätsfremd. Das zeigen schon die bisherigen Zahlen der Todesopfer: 193:0. Schlagzeilen wie "Israel unter schweren Beschuss" stellen die Tatsachen auf den Kopf. Gaza liegt unter schwerem Beschuss!

Netanjahu will die Hamas in die Knie bomben. Vor allem nachdem sie sich mit der gemäßigten Fatah zusammengeschlossen hat und dadurch das palästinensische Lager gestärkt hat.

Netanjahu will keine starke, geeinigte Palästinenserführung. Er will schwache, nachgiebige, gedemütigte Gesprächspartner wie Mahmoud Abbas, die er am Nasenring durch die Manege führen kann. Ohne dass sie sich wehren. Denen er nie echte Zugeständnisse machen muss. Weil ein Netanjahu keine Zugeständnisse macht. Das Leiden der Palästinenser unter der Besatzung Israels hat ihn nie interessiert und wird ihn nie interessieren.

Netanjahu will keinen Frieden mit den Palästinensern. Jeder führende US-Politiker von Obama bis Kerry würde das resigniert bestätigen. Netanjahu will vor allem kein freies, unabhängiges Palästina.

Aber will Hamas Frieden? Auch diese Frage muss man sich ernsthaft stellen. Vor allem wenn man an die alte Charta der Hamas denkt. Aber war das überraschende Bündnis mit Fatah nicht gerade ein Signal, dass Hamas bereit war, wenigstens teilweise auf den nachgiebigeren, versöhnlicheren Kurs der Fatah einzuschwenken. Warum hat Netanjahu dieses Bündnis so kompromisslos bekämpft?

Die Politik der israelischen Regierung gegenüber den Palästinensern ist nicht erst seit der jetzigen Bombardierung Gazas maßlos. Das ist nicht nur meine persönliche Meinung. Das sind israelische Fakten:

Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B'tselem, mit der wir am Wochenende telefonierten, wurden seit Beginn der 2. Intifada am 29. September 2000 bis heute 1.110 Israelis getötet. Im selben Zeitraum töteten die Israelis über 7.000 Palästinenser. Darunter über 1.500 Kinder.

7.000: 1.110. Das soll Selbstverteidigung sein?

Lange saß ich gestern am blutverschmierten Krankenbett des einjährigen Ismael. Er wurde von einer israelischen Rakete am Hinterkopf schwer verletzt. Wird er überleben?

Anschließend war ich am Krankenbett der 6 Jahre alten Shaymaá. Sie wurde an Bauch, Rücken und Leber verwundet. Ihre Mutter und zwei ihrer Brüder wurden getötet. Doch das weiß sie noch nicht.

Und wir standen erschüttert vor dem Krankenbett der 9jährigen Maria. Ein israelischer Raketensplitter steckt noch in ihrem Kopf. Sie hat durch das, was sie erlebt hat, die Sprache verloren.

Wenn ich über Gaza nachdenke, blutet mir das Herz. Die Welt aber nimmt fast alles widerspruchslos hin. Sie lässt zu, dass die Wahrheit über diesen Krieg in fast grotesker Weise auf den Kopf gestellt wird. Auch das ist eine Schande.

Fassungslos aus Gaza! Euer JT

PS: Das Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft haben wir zusammen mit palästinensischen Familien in Gaza verfolgt. Aus Sicherheitsgründen gingen wir nicht in eines der vielen Strandcafés. Dort wurden kurz vor Beginn des Spiels Argentinien gegen Holland 9 junge Palästinenser durch eine israelische Rakete getötet.15 wurden verletzt. Wenn das keine maßlose Kriegsführung ist!"

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