3. März 2024

„Die Kirchenburg von Petersberg“ – Baugeschichte und Renovierungsarbeiten

Nach der festlichen Wiedereinweihung der evangelischen Kirche Petersberg im August letzten Jahres wurde Anfang Februar 2024 bei einem weiteren wichtigen Ereignis in Petersberg das Buch „Die Kirchenburg von Petersberg“ präsentiert. Diese Dokumentation, erschienen im Hermannstädter Honterus Verlag in deutscher und rumänischer Sprache, ist eine Gemeinschaftsarbeit von Heinrich Lukesch (1927-2023) und Pfarrer Dr. Peter Klein. Viele Gäste von nah und fern, darunter Bischofsvikar und Stadtpfarrer von Bukarest Dr. Daniel Zikeli sowie Bernhard Heigl, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt, wohnten diesem Ereignis bei. Ingeborg und Manfred Binder waren seitens der HOG Petersberg in Deutschland anwesend.
Buchpräsentation in Petersberg, von links: Hilde ...
Buchpräsentation in Petersberg, von links: Hilde Mühsam, Manfred Binder, Bürgermeister Marian Arhire, Archäologin Daniela Marcu-Istrate, Pfarrer Dr. Peter Klein, Gerhard Mühsam. Foto: Genu Ariseanu
Dr. Carmen Elisabeth Puchianu stellte am Samstag, dem 10. Februar, in deutscher Sprache den Band vor. Sie lud ein „zum Verweilen, um etwas zu erleben“, um dann festzustellen, dass sich „das Lebenswerk von Heinrich Lukesch“ in diesem Buch verbergen würde. Sie legte uns nahe, das Buch wie einen Liebesbrief an etwas sehr Kostbares zu lesen.

Stellvertretend für Heinrich Lukesch waren die beiden Töchter Metta Lukesch und Hilde Mühsam, geb. Lukesch, gekommen, um dessen große Arbeit zu würdigen. So erzählte Hilde Mühsam über das Leben ihres Vaters, über seine Artikel in verschiedenen Zeitungen und über die drei Modelle der Kirchenburgen von Heldsdorf, Neustadt und Petersberg, die er im Maßstab 1:333 angefertigt hatte und die sich heute im Teutsch-Haus, dem Landeskirchlichen Museum in Hermannstadt, befinden. Die Burgen sind Zeugen einer schweren Zeit, in denen die Menschen gezwungen wurden, zu ihrem Schutz solche Bauten zu errichten. Sie sprach Pfarrer Peter Klein einen großen Dank aus – er habe es ermöglicht, dass die Forschungsergebnisse ihres Vaters zur Petersberger Kirchenburg in diesem zweisprachigen Band zusammengefasst wurden. Auf 184 Seiten, mit 202 Abbildungen, sind viele Aufnahmen verschiedener Fotografen, Zeichnungen und Skizzen von Heinrich Lukesch zusammengetragen, darüber hinaus hat Pfarrer Klein die Renovierungsarbeiten der letzten Jahre dokumentiert. Daraus ist ein wahrhaft kultureller Schatz entstanden.

Pfarrer Klein ging auf die Entstehungsgeschichte dieser Dokumentation ein, die sich über viele Jahre hinzog. Die Arbeit habe sich gelohnt, nun sind diese wichtigen Informationen für die nächsten Generationen zugänglich gemacht worden.

Montag, den 12. Februar, fand ebenfalls im vollbesetzten „Alten Rathaus“ von Petersberg die Präsentation in rumänischer Sprache statt. Interessiert lauschten die Schüler der fünften Klasse aus Petersberg den Ausführungen. Eine kleinere Gruppe Schüler unter der Leitung von Elke Klein war ebenfalls zugegen.

Die Archäologin Daniela Marcu-Istrate, die bereits seit 1994 Ausgrabungen in und um die Kirchenburg von Petersberg geleitet hatte, beschrieb das Buch und hob die Begabung von Heinrich Lukesch zur Architektur hervor. Hier werde für jeden Leser leicht verständlich die gesamte Kirchenburg dargestellt. Sie lud ein, öfter zu Besuch nach Petersberg zu kommen, man könne immer wieder etwas Interessantes entdecken. Tief beeindruckt erzählte sie, dass sie beim Lesen Neues in Erfahrung bringen konnte, im Buch werde nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart beleuchtet. Bürgermeister Marian Arhire sprach seinen Dank den Autoren aus und unterstrich die Bedeutung dieses Buches für die Gemeinde, heute mehr denn je.

Musikalisch umrahmt wurden diese Begegnungen am Samstag von der Gruppe „Burzenbläser“ und Montag mit klassischer Musik durch Familie Pepelea, während Fotos der Kirchenburg über den Bildschirm an die Wand projiziert wurden.

Ein kleiner Film mit privaten Aufnahmen über Heinrich Lukesch, zusammengestellt von Gerhard Mühsam, rundete die Präsentationen an beiden Tagen ab. Gerhard Mühsam verriet uns, dass sein Schwiegervater dank der digitalen Medien das Buch vor Erscheinen noch durchblättern konnte und mit dem Ergebnis zufrieden gewesen sei. Der Film endet mit einer Elegie, vorgetragen von Heinrich Lukesch, auf sein geliebtes Petersberg, untermalt von Glockengeläut. Das Schlusswort hatte Pfarrer Klein: Beeindruckt von den wertvollen Aufzeichnungen durch Heinrich Lukesch, fasste er schon früh den Entschluss, dieses Buch für die Nachkommen zu erstellen. Er dankte Metta Lukesch und Hilde Mühsam, stellvertretend für ihren Vater, für das Vertrauen sowie allen, die zum Erscheinen dieses Bandes mitgewirkt haben.

Manfred Binder, Vorsitzender der HOG Petersberg, überbrachte den Dank der Petersberger aus Deutschland an Familie Elke und Pfarrer Dr. Peter Klein.

Das Buch „Die Kirchenburg von Petersberg – Biserica Evanghelică Fortificată din Sânpetru“ von Heinrich Lukesch und Dr. Peter Klein, erschienen im Honterus Verlag, Hermannstadt 2023, ISBN 978-606-008-143-2, ist erhältlich bei Pfarrer Dr. Peter Klein in Petersberg.

Ingeborg Binder

Schlagwörter: Petersberg, Kirchenburg, Buchvorstellung

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