26. April 2024

Sein Können und Wissen für die Gemeinschaft eingesetzt: Werner Gohn-Kreuz zum 70. Geburtstag

Am heutigen 26. April feiert Werner Gohn-Kreuz, Vorsitzender der Kreisgruppe Karlsruhe und stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, zwar den höchsten aller seiner Geburtstage, aber seinen merkwürdigsten Geburtstag erlebte er 1986 in Bukarest, als sich die Nachricht über die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl verbreitete. Die Gedanken und Gespräche zu deren Folgen sollten ihn auch nach seiner Ausreise 1987 in Deutschland einige Zeit begleiten.
Werner Gohn-Kreuz bei der Jubiläumsfeier der ...
Werner Gohn-Kreuz bei der Jubiläumsfeier der Kreisgruppe Karlsruhe, die wenige Monate vor ihm 70 Jahre alt wurde (diese Zeitung berichtete). Foto: Roland Oberländer
Zwei Jahre nach seiner Geburt am 26. April 1954 in Kronstadt-Bartholomae zog die Familie von Werner Gohn-Kreuz nach Petersberg, in den Geburtstort seiner Mutter, um. Hier verbrachte er gemeinsam mit seiner Schwester Ingrid einige unbeschwerte Kinderjahre. Waren es sieben Jahre im Zuhause in der „Wir-Gemeinschaft“ eines großen siebenbürgisch-sächsischen Dorfes (oder mehr?) – diese Zeit hat ihn geprägt und später befähigt, in der Gemeinschaft unseres Verbandes in Baden-Württemberg und speziell in der Kreisgruppe Karlsruhe Verantwortung zu übernehmen.

Und die vertrauten Dorfstraßen, der Berg hinter dem Garten waren für die Geschwister Gohn wie ein großes Spielzimmer, wie ein zweites Zuhause in der freien Natur. Hier lernte er mit vier Jahren Fahrradfahren und übte die ersten Skifahrten.

In der Grundschule Petersberg wurde jährlich ein Volkstanz in siebenbürgischer Tracht oder ein Theaterstück aufgeführt. Die Freude und Spaß am Theaterspielen wurden danach im Honterus-Gymnasium in Kronstadt fortgesetzt. Unter der Leitung von Ada Teutsch vom Kulturzentrum Redoute und Diethart Knopp spielte er den Geizhals in dem Theaterstück „Am zwien Kretzer“ von Anna Schuller-Schullerus. Die Jahre am „Honterus“ waren für ihn mitunter die schönsten, die Unterrichtsstunden mit Deutschlehrer Wilfried Bielz und Mathe-Physiklehrer Sebastian Seidel waren immer ein Genuss.

An der Technischen Universität Kronstadt hat Werner Gohn-Kreuz mit Erfolg die Fachrichtung Holzindustrie abgeschlossen. Hier konnte er sein Kindheitshobby der Laubsägenarbeiten auf hoher theoretischer Stufe weiterentwickeln. Im Herbst 1979 kamen die ersten beruflichen Erfahrungen in Bukarest in der Fertigung der Möbel sowie Radio- und Fernsehgehäuse. Höhere berufliche Ziele musste er nach wenigen Jahren aufgeben, da ohne Parteizugehörigkeit keine Chancen für Normalbürger da waren.

Im Betrieb lernte er Cristina kennen. Nach der Heirat folgten bald Sohn Cristian und Tochter Ina-Helia. Die Urlaubsreise 1987 nach Dortmund nutzte Werner Gohn-Kreuz, um sich in Deutschland niederzulassen. Bis zu ihrer Ausreise hatten die beiden Kinder das Glück, die sächsische Umgebung in Petersberg bei den Großeltern zu erleben. Zwei Jahre danach bekamen Ehefrau und Kinder die Ausreisegenehmigung und fuhren mit dem letzten Zug vor Weihnachten 1989 in den Westen, während an den Bahnhöfen in Bukarest und Ploiești die „Revolution“ in vollem Gange war.

Der berufliche Werdegang in Deutschland verlief ruhig, nach einigen Jahren der Möbelfertigung der gehobenen Klasse kamen weitere 23 Jahre mit Führungsaufgaben in der Produktion der Holzzierteile für die Automobilindustrie im Süden Deutschlands.

Die Erfahrungen aus der „Honteruszeit“ mit Theater- und Konzertbesuchen wurden in Karlsruhe weitergepflegt, das Badische Staatstheater hat auch heute viel zu bieten. Später, als die Kinder weniger Betreuung benötigten, entdeckten die Eheleute Gohn-Kreuz die besondere Welt des Argentinischen Tangos. Die Leidenschaft zu diesem Tanz führte sie im Laufe der Jahre durch viele Städte Europas und erreichte ihre Krönung 2015 in der Geburtsstadt des Tangos, in Buenos Aires. Aber wie es so ist: Jedes Ding hat seine Zeit, der Tango ebbte langsam ab und das siebenbürgische Leben wurde immer wichtiger, seien es die HOG-Treffen oder die Veranstaltungen in der Kreisgruppe. 2017 wurde Werner Gohn-Kreuz in den Vorstand und zum Vorsitzenden der Kreisgruppe Karlsruhe gewählt. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Pfr. i. R. Hermann Kraus wurden viele Veranstaltungen organisiert und Siebenbürgische Gottesdienste gefeiert. Die Aufgaben führten zu vielen neuen Kontakten im Verband der Siebenbürger Sachsen und seinen Untergliederungen sowie im Bund der Vertriebenen. 2019 wurde Werner Gohn-Kreuz in den Vorstand des Siebenbürgischen Kulturzentrums „Schloss Horneck“ e.V. gewählt. Im Frühjahr 2023 kamen weitere Aufgaben als stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden- Württemberg dazu.

Heute ist nicht mehr so viel Zeit für Tanzhobbys oder Konzertbesuche. Dafür machen die Termine in der Kreisgruppe, im Landesverband und speziell auf Schloss Horneck viel Spaß. Ehefrau Cristina hält ihm den Rücken frei und begleitet ihn nach Möglichkeit dabei. Bleibt noch eines zu sagen: Lieber Werner, wir sind sehr froh, dich gefunden zu haben, und wünschen dir gute Gesundheit und Kraft im weiteren Leben und dazu viel Freude und ein „gutes Händchen“ in der Bewältigung der Aufgaben, die du bereit bist, zu tragen! Im Namen des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., der Landesgruppe Baden-Württemberg und der Kreisgruppe Karlsruhe

Michael Konnerth
Pfr. i.R. Hermann Kraus

Der Schlossverein gratuliert zum 70. Geburtstag!

Verantwortungsbewusst, korrekt, geradlinig, genau, kritisch und selbstkritisch, gerecht, kollegial, verlässlich, sagt einer Aufgabe nur zu, wenn er sie auch erledigt, gesellig, lernbereit, ein guter Kollege und guter Freund – das alles kennzeichnet Werner Gohn-Kreuz.

2018 fragte Dr. Axel Froese ihn, ob er sich vorstellen könne, den Schlossverein im Vorstand bei der Umsetzung der anstehenden (Umbau-) Aufgaben zu unterstützen. Er sagte zu und brachte sein Fachwissen und Organisationstalent mit in den Vorstand ein, dem er seit 2019 angehört. Gohn-Kreuz übernahm die Erstellung der Raumbücher nach Fertigstellung des Umbauvorhabens: er fotografierte hierzu in vielen Etappen alle renovierten Details vor und nach dem Umbau (z.B. jede alte, danach neue Türe, Wand, Decke, Fenster etc.). Zusammen mit Werner Zacharides fügte er alle Fotografien mit Text (vorher – nachher) für jeden einzelnen Raum im Schloss zu einem umfangreichen Raumbuch zusammen, welches von dem Landesamt für Denkmalpflege gefordert wurde. Sein nächstes großes Projekt: Er fotografierte, digitalisierte und katalogisierte alle Bilder, die mit dem Kauf des Schlosses Eigentum des Schlossvereins wurden, in umfangreichen Tabellen. Durch seine korrekte und genaue Arbeitsweise ist er inzwischen auch einer der Hauptorganisatoren in dem Festteam für Kulturprogramme und wird immer wieder für Arbeiten an der Schloss-Immobilie eingesetzt.

Seit 2021 im geschäftsführenden Vorstand, übernimmt Werner Gohn-Kreuz sehr gerne Verantwortung für vielfältigste Aufgaben. Seine Arbeit ist nicht mehr wegzudenken. Wir wünschen ihm zum 70. Jubiläum alles Gute und danken für seine aktive Mitarbeit im Verein.

Der Schlossverein

Schlagwörter: Verbandsleben, Karlsruhe, Petersberg, Schlossverein

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