3. Juli 2023

Die Heimat lebt in ihren Liedern weiter!

Isabelle Kusari, die französische Mezzosopranistin, war am 12. Mai auf Initiative der Kreisgruppe München zu Gast im Adalbert-Stifter-Saal des Sudetendeutschen Hauses und entführte die Gäste aus der Kreisgruppe München sowie den Landsmannschaften des Bundes der Vertriebenen (BdV) für ein paar Stunden in ihre jeweilige Heimat.
Isabelle Kusari ...
Isabelle Kusari
Für die Helferinnen und Helfer des Vorstandes der Kreisgruppe München sowie die Angestellten der Sudetendeutschen Stiftung hallten am frühen Nachmittag bereits kraftvolle Töne durch die Flure des Sudetendeutschen Hauses. Neugierig schaute man in die Gänge, um einen Blick auf die Künstlerin während ihrer Einsingübungen zu erhaschen. Es war klar, dass diese Stimme Raum benötigte, und diesen bekam sie später auch im großen Adalbert-Stifter-Saal.

Zu den rund 90 Gästen aus den verschiedenen Landsmannschaften des BdV zählten zu unserer Freude auch Christian Knauer, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern des Bundes der Vertriebenen, und weitere landsmannschaftliche Vertreter. Begrüßt wurden die Gäste von Heidi Mößner, der Vorsitzenden der Kreisgruppe München der Siebenbürger Sachsen, die insbesondere die Zusammenarbeit und das Zusammenrücken der Landsmannschaften hervorhob und dafür warb, mehr gemeinsame Veranstaltungen wie diese zu initiieren und durchzuführen. Des Weiteren stellte sie die zwei in siebenbürgische Kirchentracht (Urwegen) gekleideten Mädchen, Nadine Zey und Sandra Hunneshagen, aus der Jugendtanzgruppe München vor und erläuterte einige Details der Trachten.

Anschließend konnte es endlich losgehen. Begleitet von der Pianistin Jun Zhao und von begeistertem Applaus der Gäste, betrat Isabelle Kusari den Saal. Sie begrüßte auf ihre sehr herzliche Art alle bekannten und unbekannten Gesichter, verzichtete darauf, von der Bühne herab zu singen, und stand lieber mit uns im Saal und nah am Publikum. Obwohl sie keine persönliche oder familiengeschichtliche Verbindung zu den Vertriebenen aus dem Osten hat, interessierte sie sich schon immer für die Historie und verknüpfte dieses Interesse schließlich mit ihrer künstlerischen Laufbahn und insbesondere mit dem Gesang von Heimatliedern und Hymnen aus Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Nieder- und Oberschlesien, Böhmen, Mähren, Siebenbürgen, Banat, Baltikum usw.

Nach langer Recherche und in Zusammenarbeit mit Harald Binder aus dem Vorstand der Kreisgruppe München für die siebenbürgischen Mundartlieder entstand das hervorragende Programm von Liedern aus dem Mittelalter bin in die Moderne, das sie, gespickt mit Anekdoten und geschichtlichen Zusammenhängen, nun zum Besten gab. Unter anderem sang sie „Land der dunklen Wälder“, „Ännchen von Tharau“, „Auf der Lüneburger Heide“ von Hermann Löns, „In einem kühlen Grunde“ und hatte natürlich einen großen Anteil des Programms für die Siebenbürger reserviert. Neben den bekannten Volksliedern wie „Äm Hontertstreoch“, „Et såß e klie wäld Vijjeltchen“ (gesungen auf Hochdeutsch und in Mundart) waren zu aller Überraschung auch einige unbekanntere Lieder wie „Wenn‘s immer so wär“, „Das Kanapee ist mein Vergnügen“ und „Kronstadt, Kronstadt“ dabei. Auch das Publikum konnte und durfte mitsingen und tat dies sowohl begeistert als auch andächtig und ergriffen. Spätestens bei den sehr bekannten Liedern „Die Gedanken sind frei“ und „Kein schöner Land“ waren auch die eher zurückhaltenden Sängerinnen und Sänger mit dabei.

Vielen Dank, Isabelle Kusari, für die wunderbare Ausarbeitung des Liederprogramms und die hervorragende Präsentation und Darbietung. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und hoffen, dass das Programm auf vielen weiteren Veranstaltungen Anklang findet.

Für den gelungenen Abend bedanken wir uns sehr herzlich bei der Sudetendeutschen Stiftung, bei Bettina‘s Catering für die Pausenverpflegung, bei allen Helferinnen und Helfern sowie dem Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e. V. für die Förderung des Projektes aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Vorstand der Kreisgruppe München

Schlagwörter: München, Liederabend, Mundart

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