17. April 2013

Alexandra Vassilikian stellt im Ebersberger Rathaus aus

Die Bekanntschaft mit der Künstlerin Alexandra Vassilikian, die sich nicht nur durch ihre Preise – 1984 Preis der Jury der internationalen Biennale der Gravur in Fredrikstad/Norwegen, 2006 Preis der Biennale de Baugé/Frankreich, 2009 Ehrung der Künstlerin durch den französischen Staat mit dem Erwerb von Arbeiten für die Bibliothèque Nationale de France und viele andere – auf internationalem Parkett bewegt, ist für die Galeristin und Leiterin des Stadtarchivs Ebersberg, Antje Krauss-Berberich, ein Glücksfall. Nachdem sich Alexandra Vassilikian in über 20 Einzelausstellungen in Deutschland und im europäischen Ausland sowie in Übersee einen klangvollen Namen erarbeitet hat, haben nun Kunstinteressierte aus dem Landkreis Ebersberg, München und Umgebung Gelegenheit, sich vom Können dieser Ausnahmekünstlerin ein Bild zu machen.
Die Ausstellung im Ebersberger Rathaus ist bis zum 21. Juni Montag bis Donnerstag 8.00-17.00 Uhr, Freitag 8.00-12.00 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung: (08092) 20617 geöffnet.

Für die 1945 in Bukarest geborene Künstlerin armenisch-deutscher Eltern (die Mutter stammt aus Rosenau) und Ehefrau eines Kronstädters ist die Ausstellung in Ebersberg ein willkommener Anlass, mit ihren Werken geografisches Neuland in Bayern zu betreten und diese in einem angemessenen Rahmen zu präsentieren. Die Galeristin wiederum bleibt durch diese Ausstellung ihrer Tradition treu, wenigstens eine von den jährlich über zwölf von ihr organisierten Ausstellungen für Kunstschaffende aus ihrem Herkunftsland zu kuratieren.
Alexandra Vassilikian (links) präsentiert auf ...
Alexandra Vassilikian (links) präsentiert auf Einladung von Galeristin Antje Krauss-Berberich eine Serie ihrer beeindruckenden Werke in der Galerie im Rathaus von Ebersberg. Enkel Max Berberich assistiert. Foto: Christian Endt, Süddeutsche Zeitung
In Alexandra Vassilikian fand die Heimatkundlerin nicht nur eine Künstlerin par excellence, sondern bei einem Besuch in deren großzügigem Atelier – das sich in einem Privatschloss befindet – in der Serie „Schlachtfelder“, die thematisch die Schlacht auf dem Lechfeld beinhaltet, rein zufällig einen historischen Bezug zu Ebersbergs Vorgeschichte.

Schlacht am Lechfeld

In der am 10. August 955 stattgefundenen Entscheidungsschlacht Ottos des Großen, bei der 50000 deutsche Kämpfer gegen 100000 Magyaren hunnischer Nachfahren auf dem Lechfeld einen alles entscheidenden Sieg errangen und damit nicht nur das Ende der Ungarneinfälle einläuteten, sondern auch die deutsche Geschichte veränderten, hat ein Ebersberger Graf, an vorderster Front stehend, entscheidenden Anteil. Das Lechfeld als ehemaliges Kampfgebiet – in dessen Nähe sich der Wohnort der Künstlerin befindet – hat für Alexandra Vassilikian bis heute visionäre Blutspuren hinterlassen, die auf ihrem Gemälden eindrucksvoll zum Ausdruck kommen. Dass diese Spuren bis Ebersberg reichten, erfährt sie erst durch Antje Krauss-Berberich. Denn kein geringerer als der als Haudegen bekannte Ebersberger Graf Eberhard der I. – Erbauer der Festung – sprang als Heerführer für den todkranken Herzog Heinrich von Bayern ein und führte die erste von acht kämpfenden Heeresgruppen am Lechfeld zum Sieg. Eberhard I. nahm nicht nur den ungarischen Anführer Bulcsú – den er in Regensburg ablieferte – gefangen, er ergriff auch die magyarischen Hauptkommandeure Sur und Lele und deren Truppe, die er nach Ebersberg trieb und qualvoll ermorden ließ. Wagenweise angekarrte Kriegsbeute bereicherte die Sieger. Aus dem erbeuteten Gold wurde ein wertvoller Kelch, aus dem Silber Kreuze für die Wallfahrtskirche St. Sebastian in Ebersberg gefertigt.

Antje Krauss-Berberich

Schlagwörter: Kunst, Ausstellung, Ebersberg

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