9. September 2023

Roder beim Oktoberfestumzug

Am 17. September findet der traditionelle Trachten- und Schützenzug des Münchner Oktoberfestes statt. Das Münchner Kindl, Sport- und Gebirgsschützen, Brauereipferde, der Bayerische Ministerpräsident, Musikkapellen und Spielmannszüge, Münchens Oberbürgermeister, Trachtengruppen aus mehreren Ländern Europas – und mittendrin einige Dutzend Siebenbürger Sachsen. Sie werden dieses Jahr durch Trachtenträger der HOG Rode sowie die Original Siebenbürger Blaskapelle München vertreten.
Kurz nach der Generalprobe der HOG Rode beim ...
Kurz nach der Generalprobe der HOG Rode beim Heimattag haben sie den Bund fürs Leben geschlossen: herzlichen Glückwünsch an das Ehepaar Julia und Alexander Burtz. Foto: Ariane Burtz
1835 wurde anlässlich der Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern der erste Festzug durchgeführt. Seit 1948 findet der Trachten- und Schützenzug jährlich statt, und von Beginn an waren Trachtenträger aus Siebenbürgen dabei, wenn auch anfangs eher sporadisch, später dann regelmäßig. Mittlerweile hat es sich so eingespielt, dass der Verband der Siebenbürger Sachsen alle zwei Jahre eine Gruppe entsendet.

Vom Max-II-Denkmal bis zur Theresienwiese bewegen sich die über 9000 Teilnehmenden zu Fuß, in Kutschen und Wägen auf etwa sieben Kilometern durch die Münchner Innenstadt. Längst gehört der Trachten- und Schützenzug zu den Höhepunkten der Wiesn, die zweistündige Liveübertragung der ARD unterstreicht die Bedeutung eindrücklich. Über eine Million Zuschauer weltweit verfolgen alljährlich das Ereignis am heimischen Bildschirm. Eine Augenweide werden auch heuer wieder die 85 Siebenbürger Sachsen sein, die mit den Zugnummern 11a-b, nicht weit hinter der Festkutsche des Ministerpräsidenten, mitmarschieren.

Voranschreiten wird die Original Siebenbürger Blaskapelle München unter Leitung von Georg Philp. Sie feierte 2019 ihr 70-jähriges Jubiläum und ist die siebenbürgisch-sächsische Kapelle, die bei den meisten Oktoberfestzügen dabei war – seit 1982 rund ein Dutzend Mal. Sie war es auch, die die Trachtenträger aus Rode bei deren allererster Teilnahme 1986 begleitete.

Wie schon vor fast 40 Jahren wird heuer wieder ein Roder Hochzeitszug gezeigt. Wer den Trachtenumzug beim diesjährigen Heimattag in Dinkelsbühl verfolgt hat, konnte die Generalprobe erleben: Die Braut wird auch in München die weiße Sommertracht anziehen, wobei ihr Borten mit einem achtstrahligen Stern aus Kunstblumen geschmückt ist. Man nennt ihn „Kramz“ und die Braut trug ihn in Rode bereits an den vier Sonntagen vor der Hochzeit beim Kirchgang zur Schau. Der Bräutigam wird in einem reich bestickten Kirchenpelz aus Schaffell sowie mit der typisch roderischen Mardermütze zu sehen sein. Die Brautmagd trägt wie die Braut das vergoldete Silberheftel mit acht Buckeln und Farbsteinen auf der Brust, ferner einen Borten ohne Kranz, der Brautknecht hält einen bunt geschmückten Stock in der Hand.

Wer sich die Trachten aus der Nähe ansehen will, findet die Gruppe spätestens ab 9.00 Uhr an ihrem Aufstellungsplatz in der Widenmayerstraße (etwa in Höhe von Haus Nr. 3), Abmarsch ist um 10.00 Uhr. Die ARD überträgt den gesamten Umzug am 17. September von 10.00 bis 12.00 Uhr live. Eine überarbeitete Fassung des Umzugs wird am Abend, von 19.15 bis 21.15 Uhr, im BR Fernsehen ausgestrahlt.

Unser Dank gilt nicht nur der HOG Rode und der Original Siebenbürger Blaskapelle München, sondern auch dem Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen, das die Teilnahme am Trachten- und Schützenzug aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales fördert.

Dagmar Seck

Schlagwörter: Oktoberfest, Trachtenzug, Rode

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