25. November 2006

Dr. Jürgen Fischers Auktionshaus feiert Jubiläum

Für Dr. Jürgen Fischer war der 8. November 1976 ein großer Tag. Mit Unterstützung von Familie und Freunden konnte der gebürtige Hermannstädter (Jahrgang 1942) seine erste Kunstauktion im Heilbronner Insel-Hotel realisieren. Das „Spezialgebiet Siebenbürgen“ hat nicht nur Landsleute angelockt. Sammler und Händler lieferten sich um Zinn, Silber, Keramik, Glas und Teppiche heftige Bietergefechte.
Schon drei Jahre später gliederte das junge Auktionshaus aufgrund der gestiegenen Nachfrage die Sparte Glas aus dem allgemeinen Angebot an Kunstobjekten aus und veranstaltete am 22. September 1979 eine Spezialauktion. Das war der Anfang einer Erfolgsserie, die auch nach nunmehr dreißig Jahren nicht zu Ende ist.

Jährlich fanden zwei Glas- und zwei Keramikauktionen statt, ein Turnus, an dem bis heute festgehalten wird. 1990 kam eine Sommerauktion hinzu. Eine Delegation aus der Glasmacher-Stadt Zwiesel stand vor der Tür des Heilbronner Trappenseeschlösschens, seit 1985 neuer Standort. Im Rahmen eines Stadtfestes sollte eine Spezialauktion mit antiken Gläsern stattfinden und Dr. Fischer sagte zu. 2006 ging die mittlerweile 17. Glasauktion in Zwiesel über die Bühne. Zu jeder der Zwieseler Auktionen wurde ein speziell auf die Kundschaft zugeschnittenes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Besichtigung von Hütten und Museen sowie Treffen mit Künstlern ausgearbeitet.

Auktionator Dr. Jürgen Fischer.
Auktionator Dr. Jürgen Fischer.
Mit dem Erfolg und dem Bekanntheitsgrad über die Weltmeere hinweg wuchs auch das kleine Familienunternehmen stetig. Der gute Kontakt mit Kunden und Freunden des Hauses hatte zur Folge, dass viele Sammler ihre Pretiosen diesem Familienunternehmen zur Versteigerung anvertrauten. Um nur einige Sammlungen zu erwähnen: Spezialauktion Fayencen, Sammlung Kurt Bösch (1988); Spezialauktion Sammlung Religiöse Kunst (1990); Sammlung Heinz Weck, Fayence- und Steinzeug (1992); Sammlung Heinz Weck, Porzellan (1992); Sammlung Dr. Hermann Langer, Österreichische Fayencen (1993); Spezialauktion Italienisches Glas – Murano Glass since 1940 (1998); Spezialauktion Murano Glass – An Important Private Collection (2000); Sammlung Jugendstil und Art Déco – Porzellan und Keramik (2001); Sammlung Werner Jahn, Porzellan des Jugendstils und Art Déco (2002); Sammlung Giorgio Silzer – Glas des Jugendstil und Art Déco (2003); Sammlung Dr. Claus Arendt (2005); Sammlung Buchecker aus Luzern (2006). In den Fokus rückte im Laufe der Jahre auch das Kunsthandwerk einzelner Länder: das siebenbürgische, österreichische oder italienische. Derzeit ist russisches Kunsthandwerk zunehmend gefragt. So wundert es Kenner nicht, dass ein bedeutender Teil des aktuellen Auktionskatalogs (Jubiläumsauktion am 2. Dezember 2006) der russischen Kunst gewidmet ist.

Durch die Einführung der neuen Medien – ein weiterer Meilenstein in punkto Internationalität – wurden die Rahmenbedingungen für das weltweite Er- und Versteigern von Antiquitäten geschaffen. Nun konnten Kunsthändler in Tokio oder Cape Town, Sammler in New York, Sydney und neuerdings in Moskau, St. Petersburg und den Ländern der ehemaligen UdSSR live am Auktionsgeschehen teilhaben.

Dr. Jürgen Fischer blickt zufrieden auf die verflossenen dreißig Jahre zurück, und auch ein wenig stolz, wenn der Heilbronner Oberbürgermeister, der am anderen Ende der Welt im Urlaub ist, die Auktionsberichte im Kunstteil einer renommierten Zeitung liest und eine Ansichtskarte schreibt: „New York, Genf, London, Heilbronn! Soll da ein OB nicht stolz auf ‚seinen Fischer‘ sein?“ Der Hermannstädter ist bestrebt, dass das Auktionshaus im idyllisch gelegenen Heilbronner Trappenseeschlösschen weiterhin der Anziehungspunkt für passionierte Sammler, Händler und Kunstfreunde aus aller Welt bleibt.

Schlagwörter: Jubiläum, Kunst

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