3. Mai 2013

Keramikmalfieber hat Köln erreicht

Der siebenbürgische Keramikmalkurs des Referates für Frauenarbeit und Brauchtumspflege des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich ist nun bereits zum 31. Mal über die Bühne gegangen. Am Wochenende von 12. bis 14. April fand er wie in den Jahren zuvor in der Landesbildungsanstalt Schloss Zell a.d. Pram statt.
Es war eine große Gruppe von 37 Teilnehmern, die sich am Freitag im Kulturkeller traf. Es hat schon fast familiären Charakter, wenn man sich einmal im Jahr beim Malkurs trifft. Man freut sich auf den Gedankenaustausch innerhalb der Gruppe, auf die gemeinsamen Mahlzeiten und das abendliche Zusammensetzen und dass jedes Jahr Neue zum Kurs dazustoßen. Heuer waren es drei Damen, die mit dem „Malvirus“ angesteckt wurden, im positiven Sinne versteht sich. So durfte man Heike Mai-Lehni aus Köln begrüßen, welche die weite Strecke nach Zell a. d. Pram auf sich nahm, und zwei Damen aus Wien, die nun die Gruppe vergrößern. Nach der Begrüßung und Eröffnung des Kurses durch Kons. Monika Haas und Frauenreferentin Ingrid Schuller stand diesem Wochenende nichts mehr im Wege.
Gruppenbild der Teilnehmerinnen des diesjährigen ...
Gruppenbild der Teilnehmerinnen des diesjährigen Kermikmalkurses in Zell a.d. Pram
Bewaffnet mit Malutensilien wie Pinsel, Farbe, Rohware und Vorfreude ging es am Freitagnachmittag in die erste Runde. Mit bewährter Unterstützung von Kons. Monika Haas, Brigitte Harrer und erstmals mit Beistand aus Wien, Christa Hennrich, wurde die Rohware bearbeitet. Dass man sich beim Keramikmalkurs an bestimmte Regeln halten muss, sei erwähnt. Einfach „losmalen“ gibt es nicht. Erst begibt man sich auf Motivsuche. Man blättert dazu die aufliegenden Mappen von Monika Haas durch, die voll mit Fotos vorangegangener Kurse bepackt sind und die einem dann aber die Auswahl für das geeignete Motiv für die mitgebrachte oder beim Kurs erstandene Rohware nicht gerade leichter machen. Hat man sich schlussendlich für ein Muster entschieden, widmet man sich, mit Bleistift und Radierer ausgestattet, dem Einteilen des Motives auf der Vase, dem Krug, Teller oder sonstigem, das es zu bemalen gilt. Dass vorher die Farbe aufgeweicht und die Pinsel in Startposition auf dem Arbeitsplatz liegen sollen, ist vorausgesetzt. Ist einmal das zu bemalende Exponat eingeteilt, ist der nächste Schritt, dass man sich mit demselben, der Farbe und der Motivunterlage in die Warteschlange von Monika, Brigitte und nun auch Christa stellt, um Begutachtung der Einteilung und Freigabe zum Bemalen zu erhalten. Den prüfenden Augen entgeht nichts. Stimmt die Einteilung, darf mit der jeweiligen gewünschten Farbe „gerandelt“ werden, das übernehmen die Kursleiterinnen, außer man kann es selber, aber das erfordert große Praxis und nicht jeder hat eine Drehscheibe zu Hause. Diese Warteschlangen sind sehr begehrt, zumal sie auch der Unterhaltung dienen und die schwingenden Pinsel der Damen manch falsch platzierten Pinselstrich oder Ausrutscher auf unerklärliche Weise verschwinden lassen. Dazu kommt die positive Energie, die sich auf alle Kursteilnehmer auswirkt und für manche Überraschungen und Kunstwerke sorgt. Doch erst nach dem Glasieren und Brennen durch den Keramikmeister wird sichtbar, welche Schätze im Keramikmalkurs entstanden sind. Das braucht etwas Geduld, denn dies ist der letzte Schritt. Es kann mehrere Tage dauern, bis man sein fertiges Exponat wieder in Händen hält. Und so wird intensiv gearbeitet, gemalt und Gemeinschaft gepflegt, bis am Sonntagmittag alle zum Gruppenfoto antreten und der Abschied näher kommt. Das gemeinsam gesungene Siebenbürgenlied bildet den Abschluss. Das Mittagessen wird noch für die letzten Gespräche genutzt. Ein bisschen Wehmut schleicht sich ein, ist doch die Zeit bis zum nächsten Kurs noch in weiter Ferne.

Ein herzliches Dankeschön an unsere liebe Monika, an unsere Brigitte und an Christa für die hervorragende Betreuung beim Malen, für ihr Lob, die Aufmunterung, für ihre Hingabe und Ausdauer, sowie an Gretl Lang, die für die Organisation und die Schreibarbeiten im Vorfeld des Kurses sorgt. Danke an alle, die an diesem Wochenende wieder bezeugt haben, wie schön Gemeinschaft, Tradition und Brauchtum sein kann. Halten wir das weiter aufrecht und freuen wir uns auf den nächsten Keramikmalkurs, der vom 28. bis 30. März 2014 stattfindet!

Bundesfrauenreferentin Ingrid Schuller

Schlagwörter: Österreich, Keramik, Malerei

Bewerten:

13 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.