4. Oktober 2014

Russland drosselt Gaszufuhr für Rumänien

Bukarest – Nachdem Gazprom die vereinbarten Gaslieferungen an Rumänien bereits Mitte September um fünf Prozent zurückgefahren hatte, kündigte der russische Gasmonopolist nun weitere Kürzungen um zehn Prozent an. Dies gab der rumänische Energieminister Răzvan Nicolaescu am 15. September bekannt.
Die Energieversorgung des Landes sei jedoch nicht gefährdet, versicherte der Minister. Man sei in der Lage, selbst im Falle eines harten Winters auch ganz ohne russische Lieferungen auszukommen. Rumänien werde bis Ende des Sommers 2,8 Milliarden Kubikmeter Gasreserven haben, benötige aber nur 1,8 für den Winter.

Allerdings wird es schwieriger, wie bisher, den Nachbarstaaten Serbien und Bulgarien auszuhelfen. Auch die Republik Moldau soll durch die kürzlich in Betrieb genommene rumänische ­Anschlussleitung von Jassy nach Ungheni von russischen Gaslieferungen unabhängiger werden. Zwar müssten nach Ansicht von Energieexperten erst noch leistungsstärkere Kompressoren eingesetzt werden, um einen substanziellen Beitrag zur Gasversorgung leisten zu können, doch immerhin handelt es sich um die erste Anbindung des Nachbarstaates an das Erdgasnetz der EU.

Wie stets gab Gazprom seinem rumänischen Vertragspartner Transgaz keinerlei Gründe für die Reduzierung der Liefermenge an. Rumänien gehört zu den Staaten, die die Sanktionen der EU gegen Russland voll mittragen. Auch die nach der Annexion der Krim und den Ereignissen in der Ukraine geplante Verstärkung der NATO-Ostgrenze durch einen weiteren Stützpunkt in Rumänien dürfte Russland verärgert haben.

NM

Schlagwörter: Rumänien, Russland, Energie

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