25. September 2006

Hospiz in Hermannstadt eröffnet

Medizinisch-sozial-geistige Begleitung gibt es für unheilbar Kranke in Hermanndtadt: Ein Hospiz wurde am 15. September eingeweiht. Träger des Projektes ist der "Dr. Carl Wolff"-Verein. Die Anschubfinanzierung kam von Familie Schütz aus Nürnberg, die eine Erbschaft im sozialen Bereich zu betreuen hatte. Wesentliche Unterstützung leistete das Diakonische Werk der EKD in Stuttgart mit "Hilfe für Osteuropa". Aus dieser Spendenaktion der evangelischen Kirche soll das Hospiz in den nächsten drei Jahren getragen werden.
Die Leiterin des "Dr. Carl Wolff"-Alten- und Pflegeheims Ortrun Rhein hatte die Idee, ein Hospiz zu bauen, da viele junge unheilbar Kranke einen Platz im Altenheim suchen. "18 Plätze stehen nun den unheilbar Kranken zur Verfügung, die ihren Lebensabend unter würdigen Bedingungen verbringen können", erklärte Hannelore Baier, die Vorsitzende des "Dr. Carl Wolff"-Vereins. Die ersten Bewohner werden am 20. September einziehen, in einer ersten Etappe wird das Hospiz zu einem Drittel belegt. "Auch wenn es eine gemeinsame Infrastruktur gibt", erklärte Hannelre Baier, "bleiben die Personen aus dem Altenheim im Heim und werden nicht ins Hospiz abgeschoben. Das sind zwei verschiedene Projekte."

Bei der Eröffnung des Hospizes in Hermannstadt sprach Generalkonsul Thomas Gerlach über die schwierige und verantwortungsvolle Arbeit, die auf die Pfleger zukommt. Foto: B. Schreiber
Bei der Eröffnung des Hospizes in Hermannstadt sprach Generalkonsul Thomas Gerlach über die schwierige und verantwortungsvolle Arbeit, die auf die Pfleger zukommt. Foto: B. Schreiber
Die Zimmer sind so eingerichtet, dass auch Familienmitglieder, wenn erwünscht, bei ihren Kranken wohnen können. Das Projekt ist auch für Kinder gedacht. Das Hospiz steht für alle Kranken offen, nicht nur für die deutsche Minderheit. Wer ein Fall für dieses Hospiz ist, werden die Hermannstädter Ärzte bestimmen.

Die Pfleger/innen wurden in Kronstadt ausgebildetet, Dr. Peter Loránd ist Spezialist für Paleativmedizin. Das Kronstädter Hospiz in Kronstadt hat unter Leitung von Dr. Daniela Mosoiu übrigens auch logistische Hilfe für die Hermannstädter Einrichtung geleistet. In Rumänien gibt es zurzeit nur wenige Hospize, u.a. in Klausenburg, Großwardein (Oradea) und Temeswar.

Ruxandra Stănescu

Schlagwörter: Altenheime, Hermannstadt

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