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Thema: Kommentar: Interview mit M. Soden
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Erhard Graeff Moderator Beiträge: 335 Von:D, 80335 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 18.07.2002 um 15:18 Uhr
Hallo Didie, wir kennen uns ja schon über mehrere Beiträge im Forum, so dass ich ebenfalls zum Du übergehe. Ich kenne den Fall Deines "scharfen" Leserbriefes nicht, bitte aber dabei Folgendes zu bedenken: Der Cherfredakteur einer Verbandszeitung wird immer im Auge behalten (müssen), was mit dieser oder jener Aussage erreicht wird. Er sollte sich von der Überlegung leiten lassen, wem was nützt. Entsprechend kann es sehr wohl "gescheiter" sein, einer Sache diese und jene Spitze zu nehmen. Wir sind kein Blatt, in dem Schlammschlachten ausgetragen werden. Diese würden sich sicherlich zum Nachteil der Interessen unserer Mitglieder auswirken. Öffentlichkeitsarbeit für unseren Verband betreibt in erster Linie die SbZ (mit sbz-online) und das entsprechende (Bundes)Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Internet, dem Robert Sonnleitner vorsteht. Auf Bundesebene. Jede Landes- und Kreisgruppe tut das ihrige, um das Image der Siebenbürger Sachsen in Deutschland zu verbessern. Und - ich spreche jetzt einmal für die Zeitung und auch für Robert - ich glaube, es freut sich jeder auf kunstruktive Anregungen. Hab Dank für Deine diesbezügliche Bereitschaft. Erhard IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 18.07.2002 um 15:23 Uhr
Zitat: Original erstellt von didie: Durch eine selber durchgeführte empirische Studie des Wählerverhaltens der Siebenbürger Sachsen kenne ich diese Thematik sehr genau. Mindestens 75% der Siebenb. Sachsen (quer durch alle Altersgruppen) wählen CDU/CSU.
Hallo didie, dieses Thema hatten wir zwar auch schon mal, aber wie erklärst du dir dann das Drabenderhöher Wahlergebnis? Hier die Ergebnisse der Bundestagswahl 1998 aus Drabenderhöhe (der größte siebenbürgisch-sächsische Siedlungen außerhalb Siebenbürgens). Ca. 80-90% der Wähler waren Siebenbürger Sachsen bzw. deren Nachkommen. SPD 41,38% CDU 45,82% FDP 7,23% GRÜNE 3,82% PDS 0,62% DVU 1,14% Ein Ergebnis, wie es auch in jeder anderen deutschen Stadt hätte ausfallen können... Mich nervt diese Pauschalisierung, dass angeblich alle Siebenbürger Sachsen schwarz wählen würden, dass stimmt so nicht und wir sollten nicht dauernd selbst diesen Quatsch verbreiten... Das gerade bei den Älteren natürlich ein Trend in Richtung schwarz erkennbar ist hat vielleicht auch was mit dem Traditionsbewustsein der meisten Siebenbürger Sachsen zu tun, auch die extrem negativen Erfahrungen mit dem Kommunismus haben sicherlich dazu geführt, dass früher die meisten Aussiedler nicht Links gewählt haben. Wahrscheinlich gibt es auch heute noch mehr "Rechtswähler" - eventuell auch weil die meisten von ihnen in Bayern und Baden-Württemberg ansässig sind, und sich auch im Wahlverhalten ihrem Umfeld angepasst haben... IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 18.07.2002 um 17:48 Uhr
Zitat: Original erstellt von Guenther: Mich nervt diese Pauschalisierung, dass angeblich alle Siebenbürger Sachsen schwarz wählen würden,... Wahrscheinlich gibt es auch heute noch mehr "Rechtswähler" - eventuell auch weil die meisten von ihnen in Bayern und Baden-Württemberg ansässig sind, und sich auch im Wahlverhalten ihrem Umfeld angepasst haben...
Hallo Guenther, schöne Grüße von der Alster, bin kurze Zeit beruflich hier.... Mein Wahlverhalten lioegt im Kopfe, und nicht im Umfeld... In Bayern sagt man Servus, hier Tschüss... getkiss IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 18.07.2002 um 17:51 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: Vielleicht sollten alle Aussiedler gemeinsam eine Partei gründen, die wirklich deren Interessen vertritt?
Hallo Dieter, AUSGEZEICHNETE IDEE; wie wär´s mit einem Organisationskommitee? getkiss IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 18.07.2002 um 18:19 Uhr
Zitat: Original erstellt von getkiss: Mein Wahlverhalten lioegt im Kopfe, und nicht im Umfeld...
hahaha, hast schon recht, aber bedenke, dass dein Kopf wiederum im Umfeld liegt IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 18.07.2002 um 18:48 Uhr
Hallo Getkiss,Ihr feedback hat mich gefreut. Warum sollten wir es nicht probieren? Fragen zum Organisationskomitee: Wer hat Lust, mitzumachen bzw. hat welche Erfahrungen bei sowas bzw. ist schon politisch tätig? Die interessierten Leute sollten sich zu einem ersten brainstorming treffen. Wer will daran teilnehmen und bringt welche Themen mit? Vorschläge zum Termin/Ort? Beste Grüsse Dieter PS These: Die SbZ ist dafür verantwortlich, daß bisher bei der Mehrheit der Leser dieser Zeitung anscheinend keine politische Mündigkeit vorhanden ist, obwohl irgendwelche politischen Positionen in Gesprächen sehr stur vertreten werden, so daß keine Kommunikation bzw. Synergie möglich ist. In diesem Punkt genau wurde kein Beitrag zur Integration in diese demokratische und freie Gesellschaft geleistet. So konnte auch keine politische Kompetenz & Kultur bzw.Eigenverantwortung entwickelt gelebt werden. Aktionen wie die Wahlprüfsteine UND die Publikation der Stellungsnahmen der Parteien sind zu begrüßen. Besonders dieses Forum kann einen Beitrag zur Entwicklung einer politischen und allgemeinen Siebenbürgischen Kultur usw. leisten.Leider nehmen sehr wenige daran teil, und es wird von der Mehrheit auch gar nicht wahrgenommen. Es ist unvermeidlich, daß dabei auch kontroverse Diskussionen entstehen. Dieses ist die Folge des Fehlens einer Diskussionskultur bei den Sb Sachsen bzw. der Repräsentation durch die SbZ bzw LM. Vielleicht bringt es den Lesern der SbZ auch etwas, wenn Auszüge aus diesen Diskussionen publiziert werden???? Wenigstens in den für alle Sachsen interessanten Themen. (natürlich nach der OK-Einholung bei den Teilnehmern). IP: gespeichert |
didie Mitglied Beiträge: 5 Von: Registriert: Jun 2001
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erstellt am 18.07.2002 um 19:17 Uhr
tolle Idee !!!bin gerne dabei im konspirativen Kreis; bzgl. des Ortes bin ich flexibel (Stuttgart wäre für mich ideal); die Themen sollten wir besprechen/verteilen sobald der Teilnehmerkreis feststeht. Zum Satz "Mein Wahlverhalten liegt im Kopfe, und nicht im Umfeld..." fallen mir folgende Sätze zweier großer Dialektiker ein: Hegel: "Das Bewußtsein bestimmt das Sein" Marx: "Das Sein bestimmt das Bewußtsein" Ich denke, dass die Sieb. Sachsen vor dem Hintergrund dieser Denkweisen als Marxisten bezeichnet werden können - aber NUR in dieser Hinsicht :-))) IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 18.07.2002 um 19:35 Uhr
Treffpunkt Stuttgart ist für mich auch i.O. ?Vorschläge zu: - Themen - Verlauf?Erfahrungen. Danke. IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 18.07.2002 um 19:47 Uhr
Hallo Leute, ihr solltet jetzt langsam mal ein eigenes Thema starten, denn das passt irgendwie nicht so sehr hier rein...Bitte macht das mal einer von euch... Vorschläge wie dieses Thema benannt werden könnte: - Parteigründung - Brainstorming Parteigründung - Wir gründen eine Partei - sei mit dabei! oder so ähnlich... Bin gespannt wie sich dieses Projekt weiter entwickeln wird... IP: gespeichert |
bonifatius Mitglied Beiträge: 58 Von: Registriert: Mai 2001
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erstellt am 22.07.2002 um 18:59 Uhr
Hallo didie, Du wirst doch nicht für das "Stimmvieh" nun PR-Arbeit machen? Wenn doch, dann wirst Du wohl noch an Deiner Ausdrucksweise etwas arbeiten müsssen...Günther, Deine Fragen sind vollkommen berechtigt, man muss nur Bedenken, dass Hr. Söder Vorsitzender der JUNGEN Union ist und nicht der CSU. Also hat er Fragen zu Themen im Jugendbereich (z.B. Jugendaustausch)gestellt bekommen. Aber nun konkret: Er unterstützt in seinem Nürnberger Wahlkreis sehr wohl die Kulturarbeit der Vertriebenen. Im Originaltext des Interwievs war besser zu erkennen, dass Hr. Söder nichts Konkretes zur Förderung des Jugendaustausches (als Teilbereich unserer Kulturarbeit) sagen konnte! Im Originaltext des Interwievs bin ich auch auf den "Generationenvertrag" zw. jung und alt eingegangen; da die Antwort inhaltlich nichts hergab, ist dieser Bereich wohl wegredigiert worden. Meine Meinung lautet aber: keine Antwort ist bei Politikern auch eine Antwort! IP: gespeichert |
bonifatius Mitglied Beiträge: 58 Von: Registriert: Mai 2001
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erstellt am 22.07.2002 um 19:15 Uhr
"Die Aktion des BdV mit "Wahlprüfsteinen" den politischen Parteien auf den Zahn zu fühlen geht da eigentlich schon in die richtige Richtung." Hr. Göbbel (stellv. Bundesvorsitzender) hat bereits 1998 solche Wahlprüfsteine für die LM erstellt; ich werde aber nicht das Gefühl los, dass in diesem Jahr diese Zusammenfassung lediglich aufgewärmt wird. Konsequente Lobbyarbeit durch die LM könnte z.B. bedeuten, dass auch unsere Probleme sich in den Wahlprüfsteinen des BdV wiederspeigeln. Fakt ist, dass ich die Erstellung dieser Wahlprüfsteine und weitere geziehlte Interwievs (also nicht nur am Rande des Heimattages), sowie Chattertreffen und Forumsdiskussionen, zu denen Politiker eingeladen werden, bereits vor Wochen bei dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit und bei der Redaktion der SbZ vorgeschlagen habe. Offensichtlich klappt es bei den JuSos (wieso nicht gleich bei der SPD?). Ich weise darauf hin, dass das Interwiev mit Söder aufgrund seines Besuches am Heimattag geführt worden ist und nicht im Hinblick auf die Wahl im Herbst. Im Originaltext des Interwievs ist der Hinweis enthalten, dass sich Herr Söder mit Vertretern der Jugend am Heimattag zu einem Gespräch getroffen hat (Der Bundesjugendleiter und der stellv. Bundesvorsitzende haben sich an der Diskussion beteiligt). Dadurch, dass das Interwiev drei Ausgaben nach dem Heimattag erschienen ist, wurde es aus dem Kontext gerissen. Es entsteht fälschlicher Weise - aber nachvollziehbar - der Eindruck, es handele sich hier um ein parteipolitisches Gespräch. Das war nicht der Fall, sollte aber mit der Mutterpartei, sowie mit den anderen großen Parteien auch, erfolgen.IP: gespeichert |
bonifatius Mitglied Beiträge: 58 Von: Registriert: Mai 2001
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erstellt am 22.07.2002 um 19:23 Uhr
In der Tat, die Sibeis tun sich schwer, sehr schwer mit kontroversen Diskussionen, besonders wenn es mit Ihrem Dasein und dem dazugehörenden Bewußtsein zusammenhängt.Hallo Dieter & Didie, wenn Ihr Euch in Stuttgart zu diesen Themen mal treffen wollt, kann ich als Gastgeber fungieren... eMail: bonfert@web.de IP: gespeichert |
Johannes Mitglied Beiträge: 129 Von:Deutschland Registriert: Jun 2001
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erstellt am 22.07.2002 um 23:34 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: Da frage ich mich, warum wir wählen gehen sollen??
Weil wir als Demokraten das Recht und die Plicht haben dieses zu tun. Eine Selektionsmöglichkeit ist die Methode des Herrn Graeff. Diese finde ich allerdings nicht ganz so toll, das ist ein wenig wie Fernsehschauen und entspricht dem allgemeinen Zeitgeist, der etwa so zusammengefaßt werden kann: "laßt mal die anderen machen wir meckern nachher". Viel wichtiger und effektiver ist es doch sich selber in einer der Parteien zu engagieren und aktiv Änderungen herbei zu führen. Das ist allerdings mit Arbeit und Zeitaufwand verbunden und erfordert Phantasie, Intelligenz und Durchsetzungsvermögen. Diese Eigenschaften scheinen den meisten unserer Landsleute inzwischen abhanden gekommen zu sein. Wenn es nicht so traurig wäre, dann wär´s glatt zum Lachen! Einen schönen Abend, wünscht Euch der Johannes IP: gespeichert |
Johannes Mitglied Beiträge: 129 Von:Deutschland Registriert: Jun 2001
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erstellt am 23.07.2002 um 00:13 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: Vielleicht sollten alle Aussiedler gemeinsam eine Partei gründen, die wirklich deren Interessen vertritt?
Habe vorher in der Eile diesen Satz überlesen und weiter unten erst gesehen was der ausgelöst hat. Ich glaube das ist keine so gute Idee, um nicht zu sagen, "das ist Schwachsinn hoch drei"! Solche Aktivitäten würden nur dazu führen, daß: - wir allesamt in eine Ecke gestellt würden, vermutlich ganz rechts, irgendwo bei Schill und Konsorten. - noch viel mehr Landsleute ihre Herkunft zu verleugnen. Außerdem wären all unsere Stimmen verloren, weil so eine Partei nie die nötige Stimmenzahl bekäme um genügend Gewicht zu haben, um auch nur irgendwie an einer ganz kleinen Entscheidung mitwirken zu können. Auch wäre zu klären, wessen Interessen vertreten werden sollen? Etwa die der: - Ost- oder Westpreußen? - Ober- oder Niederschlesier? - Pommern oder Sudetendeutschen? - Deutschbalten oder Rußlanddeutschen? - Donau-, Banater- oder Sathmarer-Schwaben? - Buchenlanddeutschen oder Dobrudschadeutschen? (Wahrscheinlich habe ich noch irgendeine Gruppe vergessen!) Nein, natürlich nicht! Nur die der Siebenbürger Sachsen! Die anderen Vertriebenen würden auch sehr schnell ihre Partei gründen und wir würden alle an der 5%-Marke hängen bleiben! Laßt das also lieber! Noch eins wäre sicher, die von einem Schreiberling hier früher propagierte Zerstückelung der LM in viele kleine Vereine wäre dann nicht mehr nötig, dann würden wir uns selbst zerlegen, denn man würde nie alle Wünsche unter einen Hut kriegen, wir haben ja schon jetzt nicht alle darunter Platz! Bitte schlaft nochmal drüber! Gute Nacht, sagt der Johannes
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getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 23.07.2002 um 19:39 Uhr
Zitat: Original erstellt von Johannes: Ich glaube das ist keine so gute Idee, um nicht zu sagen, [b]"das ist Schwachsinn hoch drei"! Solche Aktivitäten würden nur dazu führen, daß: - wir allesamt in eine Ecke gestellt würden, vermutlich ganz rechts, irgendwo bei Schill und Konsorten. ....Auch wäre zu klären, wessen Interessen vertreten werden sollen? Etwa die der: - Ost- oder Westpreußen? - Ober- oder Niederschlesier? - Pommern oder Sudetendeutschen? - Deutschbalten oder Rußlanddeutschen? - Donau-, Banater- oder Sathmarer-Schwaben? - Buchenlanddeutschen oder Dobrudschadeutschen? (Wahrscheinlich habe ich noch irgendeine Gruppe vergessen!) Nein, natürlich nicht! Nur die der Siebenbürger Sachsen! Bitte schlaft nochmal drüber! Gute Nacht, sagt der Johannes[/B]
Hallo Johannes, warum so pessimistisch? Schon Deine Aufzählung macht es Wert darüber nachzudenken: Wer könnte einen gemeinsamer Nenner für all diese Gruppen von Vertriebenen sein. Das ist es ja eben: Die Zersplitterung! Wenn diese beseitigt werden könnte durch eine gemeinsame politische Interessenvertretung wäre schon viel gewonnen. Ohne "Stückzahl" keine Lobby! Es ist ja wirklich so, das keine der aktuellen politischen Parteien unsere Interessen so richtig vertritt. Und was Schill und Konsorten betrifft, wer hat den eine Annäherung an die gewünscht? In den bisherigen Beiträgen habe ich noch nichts dergleichen gefunden (ausser dieser Warnung!). Das die roten, grünen oder schwarzen dagegen wären ist ja klar: "Stimmvieh" ginge verloren! Grüße an die Initiatoren, getkiss IP: gespeichert | |