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Eginald Schlattners Roman "Rote Handschuhe" (Seite 2)

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Autor Thema:   Eginald Schlattners Roman "Rote Handschuhe"
hanzy
Administrator

Beiträge: 1805
Von:Heisede
Registriert: Sep 2000

erstellt am 30.06.2001 um 15:13 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hat sich erledigt...

Neue Kronstädter Zeitung
Zeisigweg 6
D-85356 Freising

Man muss nur um die Ecke schauen ;-)
Adressen und Links

[Dieser Beitrag wurde von hanzy am 30.06.2001 editiert.]

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d.michelbach
Mitglied

Beiträge: 50
Von:D-Regensburg
Registriert: Dez 2000

erstellt am 23.07.2001 um 21:01 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Diskussionsteilnehmer,

zunächst einmal ein kräftiges Lob - personenbezogene Schmähungen, Kritiken tun ziemlich weh, daher ist in dieser gleichen Bresche ein Lob auch schmerzlich, ich versuche es dennoch:
die Art wie Herr Klaus Popa in den Diskussionsforen mit seinen Mitdiskutanten Umgang pflegt ist neuerdings wohltuend - und sie unterstreicht seine vielfältigen Bemühungen die von ihm gesammelten historischen Erkenntnisse ansprechender darzustellen und durch die souveränere Dialogführung überzeugender zu transportieren. Weiter so Herr Klaus Popa - und sollte Ihnen dieses Lob wegen meiner früheren Kritiken nicht gefallen, so können Sie dennoch gewiß sein, daß Ihre positiv veränderte Diskussionsführung auch anderen Teilnehmern positiv auffallen wird.

Eine Anmerkung hätte ich noch

Zitat Klaus Popa, erstellt am 30.06.2001 um 08:43 Uhr
"...ich habe keinerlei Bedürfnis, deren Artikel unautorisiert zu kopieren und zu verbreiten..."

Wie wäre es denn mit einem Zitat?
In der Wissenschaft ist es nicht unüblich Dinge zu zitieren - und dazu müßte man nicht einmal die Erlaubnis des Urhebers einholen siehe Urheberrechtsgesetz

Viele Grüße
d.michelbach

[Dieser Beitrag wurde von d.michelbach am 23.07.2001 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 23.07.2001 um 21:27 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber d.m,
wenn ich blos wüßte, wieviel Ironie und wieviel Ernstahftigkeit in Ihrem Lob steckt?
Freuen Sie sich nun über dass totale Abtauchen von KP oder loben Sie ihn wirklich.
Lob verdient KP auf jeden Fall aber außer mir stand keiner auf seiner Seite.
Sollten Sie aber das Fernbleiben von KP als Anlass zum Lob genommen haben, dann währe dieses echter Sarkasmus; wir sehen zu welchem Aufschwung unsere Debatte seither gekommen ist. Es ist eben den lieben Diskussionsteilnehmern einfacher über KP herzufallen als sich ernsthaft mit seinen Beiträgen auseinander zu setzen und konkret dazu Position zu beziehen.
Gruss - Danielis

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 16.08.2001 um 14:28 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
als relativ junger Siebenbürger (unter 35) möchte ich meine subjektive Meinung darlegen
(mit E. Schlattner oder den von ihm Verleumdeten bin ich weder verschwägert noch befreundet):
jeder sollte für sich prüfen, wie er reagieren würde, wenn er aufgrund einer Denunziation eines angeblichen Freundes (?) mehrere Jahre unter menschenunwürdigen Verhältnissen, nicht als Mensch behandelt, in einem rumänischen Gefängnis vor sich hin vegetiert hat, diese Jahre überlebt, und nun nach einigen Jahren, vom einstigen Denunziator (die Umstände, unter denen er die Leute beschuldigt hat, stehen hier nicht zur Diskussion) wieder in einem auflagenstarken Buch mit allen angeblichen persönlichen Schwächen (was hier Dichtung und Wahrheit ist, ist mir nicht bekannt) auf´s neue denunziert wird.
Ich finde, es ist sehr leicht, über Menschen zu urteilen, die man nicht kennt.
Einzig allein Gott steht ein Urteil zu.
In den 50er Jahren wurden nicht nur
Hitleristen und Nationalisten in rumänischen Vernichtungslagern getötet, sondern in der Mehrzahl Unternehmer, Künstler, Intelektuelle. Oder war es nicht so, Herr Popa?
Niemand hat das Recht, über Menschen, die ihm diese schrecklichen Jahre verdanken, und überlebt haben, in Publikationen auf´s Neue herzufallen. Wenn er den rumänischen Nationalkommunismus der 50er Jahre gutheißt, wäre es logisch, daß er auch den
Hitlerismus gutheißen muß, weil beide Systeme ähnliche Ziele hatten,welche auf die Vernichtung der Intelektuellen und der anderen Völker ohne Rücksicht auf elementare Menschenrechte hinzielten, nur um den "neuen Menschen" zu schaffen.

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 16.08.2001 um 21:01 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Schte, sachte, lieber Dieter!

Wenn alles so einfach wäre, wie Du das zum Ausdruck bringst, dann gäbe ich Dir recht. Doch die Dinge stehen ganz anderes. Du mußt mit keinen der vorgeblich durch Eginald schlattner in Mitleidenschaft gezogenen Personen verwandt sein, doch Du bringst dieselben Vorwürfe gegen Schlattner, die auch seine Rufmörder und Beschmutzer ihm in der "Neuen Kronstädter Zeitung" und in anderen Publikationen (z.B. in Rumänien) an den Kopf warfen. Wenn Du dieselbe Meinung vertrittst, wie diese Verleumder, Halsabschneider und Neider, dann ist das schließlich und endlich Deine persönluiche Sache. Allerdings scheinst Du nicht gelesen zu haben, was ich in meiner Besprechung des Buches ganz zu Beginn des Threads schrieb. Ich möchte nicht wiederholen, was ich schon einmal äußerte. Allerdings muß der Vorwurf des Verleumders und Verräters Schlattner ein für allemal aus der Welt geschafft werden, weil er einfach nicht stimmt.

Es geht eben nicht an und entspricht auch nicht den Tatsachen, daß die fünf Schriftsteller und die "Edelsachsen" durch und wegen Schlattner verurteilt wurden. Mit oder ohne Schlattner standen die Urteile bereits seit der Verhaftung der einzelnen fest. Weil das eben ein Charakteristikum der rechtsbrechenden, rücksichtslosen und willkürlichen kommunistischen Diktatur war. Auch ist zu beachten, daß die ehemals Verurteilten sich krampfhaft an das Feindbild klammern, das sie sich um Schlattner ausgemalt haben. Warum muß deren Schicksal personalisiert, d.h. mit einer Person in Verbindung gebracht und dieser aufgebürdet werden? Stimmt es wirklich, daß Schlattner die anderen verraten hat? Stimmt es wirklich, daß der rumänische Sicherheitsdienst sich Schlattner auswählte, um die anderen ans Messer zu bekommen?

Die Naivität und die Überheblichkeit der Verurteilten ist es doch, die den Sicherheitsbehörden das Werk ungemien erleichterte: der Dienst war doch im Besitz von kompromittierenden Tagebüchern und Briefen der Angeklagten und dann Verurteilten, in denen die unvorsichtige und überhebliche, zum Teil deutsch-nationalistische Behauptungen aufstellten. Das war doch gefundenes Fressen für die Securitate.

Es verhält sich doch so, daß die Urteile zwar auch ohne den selbstbelastenden Belegen feststanden, doch diese Belege ermöglichten es der Polizei, ihre Anklage richtiggehend zu rechtfertigen. Schlattner wurde herangezogen, um das zu bestätigen, was die Polizei schon längst aus den beschlagnahmten Unterlagen und aus Verhören wußte. Da ist ihm wirklich nichts vorzuwerfen.

Warum muß nun der gewagte Schritt Schlattners, diese traumatische Zeit schriftstellerisch darzustellen, aus engen, von sichtbarer Mißgunst, von Neid und Gehässigkeit bestimmten Beweggründen angeprangert werden? Warum muß neben dem wiederholt Schlattner gemachten Vorwurf, er habe menschliche und politische Freundschaften verraten und die "Gemeinschaft" geschädigt, nun auch noch der Vorwurf gemacht werden, er ziehe durch sein Buch diesen oder jenen der Verurteilten bzw. Verfolgten erneut in den Dreck? Ist es gerechtfertigt, nur eine Person, Schlattner, als schwarzes Schaf und Judas für alles haftbar zu machen? Sind die Verurteilten und Verfolgten von einst denn unschuldig an ihrem damaligen Los? Natürlich nicht, weil sie sich in Bedingungen kommunistischer Diktatur so verhielten, als sei nichts geschehen (weder die Niederlage des Deutschen Reiches noch die Herrschaft des Kommunismus in Rumänien). Sie taten so, als ob sie noch in der Volksgruppenzeit lebten, als "Deutschein" nicht nur etwas, sondern alles bedeutete und man um sein Deútschsein nicht bangen mußte. Die Werten hatten nicht begriffen, daß ein Überleben in der kommunistischen Diktatur eine Anpassungsfähigkeit auf geistiger, seelischer, nationaler, ideologischer und auch menschlicher bzw. gemeinschaftlicher Ebene voraussetzte, die effektiv, nicht nur zum Schein erfolgen mußte. Diesen Schritt hin zur leibhaftigen Identifikation scheuten sie, weil sie vermeinten, damit zum einen sich selbst, zum anderen ihre Angehörigen und schließlich ihre deutsch-sächsische Gemeinschaft preiszugeben. Sie bäumten sich gegen den Kommunismus auf, ohne begriffen zu haben, daß dieses System auf die Auflösung und Zerstörung überlieferter und noch lebendig vorhandener Strukturen nationaler und menschlicher Art, die irgendwie "bürgerlich" anmuteten, hinzielte. Wolf von Aíchelburg ist vielleicht das beste Beispiel des sich weiterhin elitär, aristokratisch und unbeschwert, dem proletarischen bzw. proletkultistischen Geist Erhaben, aufführte (belegt in "Worte als Gefahr und Gefährdung" im Vernehmungsprotokoll). Ebenso beispielhaft ist das Verhalten Bergels, der sich als Wortführer eines undurchsichtigen, mit Anspielungen, Beiläufigkeiten, Wort-und Gedankenspielen gespickten Schreibstils in seiner Korrespondenz und auch mündlich brüstete, mit seiner Erzählung "Fürst und Lautenschläger die jüdischen Redakteure und Preisrichter betört zu haben.

Schlattner hat als einziger, zwar unter dem Druck von Haft und Verhören, die "Zeichen" der kommunistischen Zeit erkannt, wozu sich die anderen in ihrer Naivität, Dickköpfigkeit und Kompromißlosigkeit weder damals, noch später durchrangen. Denn Schlattners Option setzten sie mit dem Höchstmaß an nationalem Verrat gleich. Sie vermeinten und sie vermeinen auch heute noch, durch ihr starres Verhalten märtyrerhaft gehandelt zu haben. Und sie kultivierten dieses Image mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln - das letzte Zeugnis ist der Band "Worte als Gefahr und Gefährdung" - und sie wollen es einfach nicht dulden, daß eben der "Halunke", der sie angeblich an Henkers Messer lieferte, nun auch dieses mühsam aufgebaute Image zerstört. Die Stärken von Schlattners Buch liegen eben darin, daß er nicht nur sich selbst als Erzähler und Betroffener outet (bloßstellt), sondern auch seine vorgeblichen "Opfer" in doppelter Hinsicht entzaubert und entlarvt:

a) sie stürzten sich durch selbst verschuldete Leichtfertigkeit und politische Blindheit in die Arme der Securitate;

b) das künstlich und mühsam aufgebaute Märtyrer-Image ist durch Schlattners Buch ein für alle mal geplatzt.

Und diese letztere Tatsache können und wollen die einstigen "Opfer" Schlattners und langjährig ins Märtyrermäntelchen Geschlüpften einfach nicht akzeptieren. Es geht ihnen doch nicht um verletzte Eitelkeiten und Kränkungen, die Schlattner ihnen durch sein Buch verursacht haben soll, es geht ihnen einzig und allein darum, das sich ungebührend angelegte Märtyrerimage zu retten. Dabei entgeht ihnen, daß sie sich wieder mal an ein Hirngespinst klammern, Damit stellen sie unter Beweis, daß sie aus ihrer Verhaftung und Verurteilung in den späten 50er Jahren keinerlei Lehren gezogen haben. Denn sowohl damals, wie auch jetzt, wurde ihnen ihre blühende Phantasie zum Verhängnis, die sich an Überzeugungen und eingebildete Tatsachen klammert, die es so weder in den 50er Jahren, noch später, am wenigsten heute gibt. Ein bischen weniger Narzissmus (übermäßige Selbsteingenommenheit)und mehr Realismus täte ihnen durchaus not!
-----------------------
Klaus Popa

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hanzy
Administrator

Beiträge: 1805
Von:Heisede
Registriert: Sep 2000

erstellt am 17.08.2001 um 16:24 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wenn alle angesichts der Sicherheitsdienste so weise und überlegt gehandelt hätten, wie es hier eingefordert wird, dann wäre Osteuropa auch heute noch "sozialistisch".

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Anna Ohnweiler
Mitglied

Beiträge: 98
Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold
Registriert: Aug 2001

erstellt am 24.08.2001 um 11:23 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Anna Ohnweiler anzusehen!   Klicken Sie hier, um Anna Ohnweiler eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Hanzy,

hoffentlich meinen Sie nicht, dass unüberlegtes Handeln den Kommunismus schon früher besiegt hätte.

Ich würde empfehlen, die Parabel "Maßnahmen gegen die Gewalt" von Bertolt Brecht zu lesen.

Wer sich nach der NS-Zeit "Edelsachse" nennt, hat aus der Geschichte nichts gelernt und seinem Volk einen Bärendienst erwiesen.

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hanzy
Administrator

Beiträge: 1805
Von:Heisede
Registriert: Sep 2000

erstellt am 24.08.2001 um 11:42 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Anna, hier war von
Zitat:

a) sie stürzten sich durch selbst verschuldete Leichtfertigkeit und politische Blindheit in die Arme der Securitate;


die Rede. Ja, wo wären wir denn heute, wenn alle angesichts der Securitate gebuckelt hätten?

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Anna Ohnweiler
Mitglied

Beiträge: 98
Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold
Registriert: Aug 2001

erstellt am 24.08.2001 um 12:01 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Anna Ohnweiler anzusehen!   Klicken Sie hier, um Anna Ohnweiler eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Überlegt und weise handeln hat mit buckeln nichts zu tun.

Ich möchte aber auch nicht verurteilen, da ich 1956/57 ein kleines Kind war und noch das unverschämte Glück hatte, 1979 Rumänien verlassen zu können.

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 24.08.2001 um 12:27 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Denke schon, dass Anna recht hat und hanzy den Gorbatschow und die von ihm gespielte Rolle ganz außer Acht läßt.
Erst die Perestroika und Glasnoschti haben den Kommunismus zu Fall gebracht und "Vorsicht" war immer geboten.

Gruss - Danielis

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helle
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Von:NRW
Registriert: Jun 2001

erstellt am 24.08.2001 um 23:54 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von helle anzusehen!   Klicken Sie hier, um helle eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Vielen Dank fuer die erschoepfende Behandlung der von Guenther gleich zu Anfang dieser Diskussion gestellen Fragen. Da mir die ausfuehrliche, elegische, kunstvoll verschlungene Schreibweise nicht liegt - mein Deutschlehrer hat mich seinerzeit geheilt, indem er mir in der Abitur-Klausur bescheinigt hat, ich schreibe wie ein drittklassiger Literaturkritiker - zu diesem Thema "nur" soviel:

Wer wissen will, wie ein Mensch unter der Last von Verhoer und Folter zu einem physischen und psychischen Wrack mutieren kann und selbst das "Heiligste", naemlich die Liebe, verraet, dem sei Orwells "1984" empfohlen.

Mein Grossvater, seinerzeit Pfarrer in Siebenbuergen und z.Zt. der Auferstehung harrend, wurde 40 Jahre von der Securitate "belagert" und hat es geschafft,
standhaft zu bleiben (wobei die letzten Jahre dann doch sehr zur Routine wurden und man sich meistens auch mit einem Eimer Wein aus der Affaere ziehen konnte ;-)).

Einer meiner Grossonkel, als selbsternannter Verkuender des Wortes Gottes durch die Lande ziehend, wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass sein Tun in bestimmten Kreisen keinen Gefallen findet. Vergebens. Resultat war ein hoechst nebuloeser, bis heute nicht einmal in Ansaetzen aufgeklaerter Unfall mit toedlichem Ausgang. Seine Familie ist bist heute davon gezeichnet.

Fazit: ich glaube sowohl an Orwell, als auch an meinen Grossvater. Was meinen Onkel angeht, bin ich mir noch nicht sicher ;-).

Was mich hingegen immer wieder ueberrascht, ist die Tatsache, wie leicht manchen Leuten ein Urteil aus der Hand fliesst.


Euer Helle

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
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erstellt am 25.08.2001 um 07:54 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Helle,
sehr schöne Umschreibung - die erahnen läßt, dass Sie Schlattner doch eher verurteilen, weil er nicht so Standfest blieb wie Ihr Opa.
Könnte es nicht sein, dass bei dem erpressten Geständniss, doch auch etwas Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit mitgespielt haben - wenngleich den Weggefährten dadurch geschadet wurde?
In den 50gern stand die sogenannte "Volksdemokratie" noch auf wackligen Beinen und es musste mit Misstrauen, ob berechtigt oder unberechtigt doch gerechnet werden.
Gruss - Danielis

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Klaus Popa
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Registriert: Apr 2001

erstellt am 25.08.2001 um 07:56 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Helle,

schön wär's, wenn mehr Leute mit Deinem Familienhintergrund, d.h. christlich erzogene und christlich Gesinnte, sich auf diesen Seiten melden würden. Denn vorurteilslose, nicht in irgendeiner Form vom braunen Todesodem belangte Teilnehmer und kühl abwägende, faktisch urteilende Diskutanten sind leider auf diesen Forumsseiten, vor allem auf "Vergangenheitsbewältigung", eine ausgesprochene Mangelware.

Und die, denen "ein Urteil" so "leicht aus der Hand fließt", gibt es hier zuhauf. Das sind Leute, die zum größten Teil der "national-nationalistischen Orientierung" verhaftet sind und deren Verfassung von unerbittlichem Haß auf und gegen alles beherrscht wird, was ihrer enggefaßten, unidimensionalen und totalitären Ideologie in die Quere kommt. Deshalb die Feindschaft, mit der nun dem von mir diskutierte Gegensatz zwischen "humaner Orientierung" und "national-nationalistischer Orientierung" hier begegnet wird. Interessant ist, daß ich auch eine dritte Orientierung zur Diskussion gestellt habe, die "kommunisrtisch-internationalistische Orientierung", doch an dieser Formulierung und an den einschlägigen Gedanken hat bisher keiner Anstand gefunden.

Wohl bezeichnend, daß in den Reihen der Leserschaft die national-nationalistisch Orientierten vorherrschen, während es überhaupt keinen Linken oder extrem-Linken zu geben scheint.
------------------
Klaus Popa

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 25.08.2001 um 09:27 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
kleine Korrektur KP - extremer nein aber linker schon, scheue mich nicht, mich als Linksliberalen zu bezeichnen.

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helle
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Von:NRW
Registriert: Jun 2001

erstellt am 25.08.2001 um 09:47 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von helle anzusehen!   Klicken Sie hier, um helle eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
...sehr schöne Umschreibung - die erahnen läßt, dass Sie Schlattner doch eher verurteilen, weil er nicht so Standfest blieb wie Ihr Opa...

Haben Sie meinen Beitrag bis zum Ende gelesen? Ansonsten wuerde ich Ihnen gerne noch einmal das "Fazit" und den letzten Satz zur Lektuere empfehlen.

Gruss,

Helle

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