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Thema: Gründe zur Rückkehr
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Erich G Mitglied Beiträge: 44 Von:südlich von Augsburg Registriert: Nov 2006
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erstellt am 02.01.2007 um 23:29 Uhr
Konkret und sachlich, bitte. Wer ist der Erste?
------------------ Schöne Grüße - Erich ----------------------- Mit meiner Nation habe ich es wohl gemeinet, ohne es mit den anderen Nationen übel gemeinet zu haben... (St. L. Roth) ----------------------- IP: gespeichert |
tschik Mitglied Beiträge: 11 Von: Registriert: Jan 2005
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erstellt am 03.01.2007 um 06:33 Uhr
Einen Kollektivgrund zur Niederlassung in Sbb. wie vor 800 Jahren, gibt es nicht mehr. Oder liege ich falsch? Der einzelne Rückkehrer, wird seinen "Grund" schon formulieren, um seine Enscheidung zu rechtfertigen. Ich sehe keinen Grund.Schönen Tach noch. IP: gespeichert |
Erich G Mitglied Beiträge: 44 Von:südlich von Augsburg Registriert: Nov 2006
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erstellt am 03.01.2007 um 09:49 Uhr
@tschik - an so was wie vor knapp 900 Jahren hat ja wohl auch niemand gedacht! Und rechtfertigen muß sich keiner wenn er zurückgeht, wieder in die Heimat zu ziehen ist doch wohl Grund genug! 1990 hat sich auch keiner rechtfertigt, warum er sie verließ! @ alle - Viele weden es nicht sein, die zurückgehen, aber die Einzelnen, ob sie den Schritt nun getan haben, fest entschlossen sind ihn zu tun, oder ob sie sich nur vage mit dem Gedanken tragen - sie haben doch sicherlich etwas dazu zu schreiben. Ich gehöre zu denen die zwar noch hier sind, aber ich bin fest entschlossen den Schritt zurück zu machen. Meiner Meinung nach gibt es, grob umrissen 3+1 mögliche Varianten zur Rückkehr. 1 - die totale - hier die Zelte abbrechen und dort wieder aufbauen. 2 - die partielle - zeitweise wieder dort leben. 3 - die materielle - in Siebenbürgen investieren. 3+1 - die geistige, ideelle - unserer Kultur und Identität wieder den ihr zustehenden Stellenwert einzuräumen, einfach ein "aufrechter Sox" sein. Aus 1 und 2 ergeben sich dann nochmals altersbedingte Varianten, also eine ganze Palette von Möglichkeiten.
------------------ Schöne Grüße - Erich ----------------------- Mit meiner Nation habe ich es wohl gemeinet, ohne es mit den anderen Nationen übel gemeinet zu haben... (St. L. Roth) ----------------------- IP: gespeichert |
Serban Mitglied Beiträge: 110 Von:Rumaenien, Kronstadt Registriert: Aug 2004
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erstellt am 03.01.2007 um 14:31 Uhr
Hallo allerseits und Gutes Neues Jahr!Habe gespannt die Diskussionen verfolgt, wuerde gerne auch beitragen. Zwei Fragen ergeben sich und sind m.E. fuer das Thema massgebend: 1. Welches sind die Gruende der saechsischen Massenauswanderung? Sind diese Gruende Anno 2007 verschwunden? 2. Welche saechsische Generationen pflegen noch die Beziehungen zu Sb.? Zu 1: ich glaube, dass die Sachsen in Deutschland ein besseres Leben gesucht und groesstenteils auch gefunden haben. Kann heutzutage Ro eine bessere Lebensalternative anbieten? Zu 2: Die Generationen, die in Sb aufgewachsen sind: + 30. Deren Kinder haben sich in Deutschland eingelebt, Ro und Sb sind zwar Begriffe, stellen aber keine eigenen Lebenserfahrungen dar. Ich wage es zu behaupten, dass speziell diese Kinder wenig bis keine Lust auf ein Leben in Ro haben. Ausserdem sind die rumaenischen Sprachkenntnisse heute ein "muss" fuer das Leben in Ro. Wie viele saechsische Kinder sprechen oder zumindest verstehen Rumaenisch? Ist eine Rueckkehr ohne Kindern ueberhaupt moeglich, kann es als Neuanfang betrachtet werden oder ist es nur eine kurzfristige Verlaengerung der 800 Jahre alten Geschichte? Hoffentlich liege ich falsch mit meinen Behauptungen Gruss, Andrei ------------------
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der Ijel Mitglied Beiträge: 455 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 03.01.2007 um 20:09 Uhr
richtig Serban, Sie liegen falschIP: gespeichert |
riokardo Mitglied Beiträge: 885 Von:D 73614 Schorndorf Registriert: Mrz 2004
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erstellt am 03.01.2007 um 20:21 Uhr
NO, Andrei (Serban), Sie liegen richtig!IP: gespeichert |
Kohn Mitglied Beiträge: 70 Von: Registriert: Nov 2006
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erstellt am 04.01.2007 um 03:12 Uhr
Wir,ich und meine Frau sind seelisch vorbereitet einmal wieder zurück zu ziehen. Dort haben wir unser Eigentum, unsere Wohnung und dort fühlen wir uns gut zu Hause. Wir kennen die Menschen, die Lebensart und die Natur. Wir möchten dort leben bis ans Lebensende. Haben noch einige Probleme zu lösen und die Kinder sollen auf ihren eigenen Beinen stehen. Will nicht mehr in Deutschland in Miete wohnen. Bin sehr froh das Rumänien nun auch in der Europäischen Union ist, kann fast sagen im gleichen Land. Das tägliche Brot hat man auch dort und man wohnt in seiner eigenen Wohnung und nicht in der teuren Mietwohnung. Bin ein anderer Mensch geworden, habe mich verändert, bin nicht mehr leichtgläubig, habe eine Meinung, ein europäisches Denken, respektiere jeden Menschen ungeachtet seiner Herkunft und wie ein Szekler mir sagte: "Wie viel Sprachen man spricht soviel mal Mensch ist man"[Dieser Beitrag wurde von Kohn am 05.01.2007 editiert.] IP: gespeichert |
tschik Mitglied Beiträge: 11 Von: Registriert: Jan 2005
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erstellt am 04.01.2007 um 08:59 Uhr
Hallo Kohn, klingt schön wie Du Dir dass vorstellst, ob ein nahtloser Rückzug noch möglich ist, bleibt dahingestellt. Ich kann nur hoffen, dass Du diesem Forum erhalten bleibst und uns über Deinen materiellen & seelischen, wiedererlangten Frieden berichtest.IP: gespeichert |
Erich G Mitglied Beiträge: 44 Von:südlich von Augsburg Registriert: Nov 2006
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erstellt am 04.01.2007 um 11:10 Uhr
Hallo miteinander,zwei gewichtige Fragen zu diesem Thema sind von Andrei gestellt worden. 1. Welches sind die Gründe der sächsischen Massenauswanderung? Sind diese Gründe anno 2007 verschwunden? Über die Gründe der Auswanderung sind wohl Hunderte von Seiten geschrieben worden und genauso viele könnten es noch werden. Eine tiefgründige Analyse würde den Rahmen diese Forums allemal sprengen. Es gibt deren viele und sie sind sehr vielfältig, triftige wie nichtige, wahre und vorgeschobene, reelle und imaginäre, ideelle und substantielle... Meines Erachtens spielten folgende Faktoren entscheidend mit: a - die im Laufe unserer 850-jährigen Geschichte gemachten negativen Erfahrungen, besonders nach dem Ersten und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, in den letzten 45 Jahren unter den Roten. Vorher hat doch kaum ein Sox daran gedacht seine Heimat zu verlassen, obwohl auch in den vorangegangenen 750 Jahren bestimmt nicht alles eitel Honigschlecken war. b - ab 1950 steigerte sich die Zahl der Auswanderer kontinuierlich, besonders nach der Abmachung von Bundeskanzler Schmidt und Staatspräsident Ceausescu (1978). Irgendwann wollte dann jeder nach Deutschland, ohne jedoch klare Kenntnisse über dieses Land zu haben. Und man durfte nicht, musste warten und warten, Jahrzehnte lang, lebte sinnbildlich auf gepackten Koffern. Dann war 1990 die Chance da und es brach ein Taumel aus, ein Rausch. Wieso noch lange warten; wenn morgen die Grenzen wieder dicht sind? c – durch die Auswanderung öffneten sich uns nach jahrelangem „auf der Stelle treten“ neue Wege, ungeahnte Möglichkeiten taten sich auf und die so wenig gekannte Freiheit winkte... dann waren da noch die materiellen Gründe, der voraussichtliche wirtschaftliche Wohlstand und ein leichteres, besseres Leben. Ob diese Gründe heute noch bestehen? Alles in allem kann man hier ruhigen Gewissens mit „Nein“ antworten. a - die Mehrheit unserer Landsleute misstraut zwar auch heute noch der rumänischen Führung, aber das tut m. E. auch ein Grossteil der Rumänen. „Rote Zustände“ wird es aber bestimmt nicht wieder geben und eine der wenigen positiven Seiten der EU-Mitgliedschaft ist; sie wird zum Erstarken der Demokratie beitragen. b - in Deutschland, der Taumel verflogen, stellt man ernüchtert fest das Vieles nicht den blauäugigen Vorstellung von „drunten“ entspricht. Außerdem sind jetzt, nach 17 Jahren Freiheit in RO viele Dinge, die bei der Auswanderung vielleicht einen hohen Stellenwert hatten, auch dort alltäglich geworden. c – das Geld noch lange nicht glücklich macht dürfte allgemein bekannt sein... Obwohl man eigentlich ganz zufrieden sein könnte. Es hat sich ein bescheidener Wohlstand eingestellt, es wird nicht mehr jeder Euro angespart, und Nebenjobs sind auch nicht mehr zwingend. Dadurch ist wiederum mehr Freizeit verfügbar, man denkt nach... und siehe da, es fehlt etwas! @ Andrei – Du hast Recht, sie haben ein „besseres“ Leben gesucht und gefunden! Ob RO heutzutage eine noch bessere Alternative bietet? Der Begriff „besser“ ist sehr dehnbar und kann individuell sehr unterschiedlich interpretiert werden. Jeder Einzelne setzt da andere Prioritäten. Ich selbst sage immer; wenn es in RO mal so wie in D ist, dann werde ich mir die 1500 km Fahrt sparen! 2. Welche sächsische Generationen pflegen noch die Beziehungen zu Sb.? Zu Deiner Antwort auf diese Frage gibt es nichts hinzuzufügen, es stimmt, es ist die 30+ und die 40+ Generation die Verbindung zu Siebenbürgen hat, diejenigen die ihre Kindheit und Jugend dort verbracht haben. Für diese ist eine Rückkehr ohne Kinder denkbar, sobald diese im eigenen Leben stehen. Zumindest eine partielle Rückkehr, es trennt doch jetzt kein „eiserner Vorhang“ mehr. Von „Neuanfang“ bei der 40+ Generation zu sprechen ist etwas kühn, für 20+ wäre er machbar. Natürlich auch in geringem Ausmaß, eine Massenrücksiedlung wird es nicht geben, und was RO dazu sagen würde... ???? Realistisch betrachtet, ist es nur eine Verlängerung unserer 850-jährigen Geschichte auf absehbare Zeit. Aber wen es glücklich und zufrieden macht... warum nicht? @ Kohn – wir stehen an derselben Startlinie!
------------------ Schöne Grüße - Erich ----------------------- Mit meiner Nation habe ich es wohl gemeinet, ohne es mit den anderen Nationen übel gemeinet zu haben... (St. L. Roth) ----------------------- IP: gespeichert |
schully Mitglied Beiträge: 339 Von: Registriert: Mai 2003
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erstellt am 08.01.2007 um 10:42 Uhr
@Erich: was soll das mit dem ewigen St. L. Roth-Zitat? nicht nur meiner meinung nach waren seine und seiner genossen ideale der anfang von unserem ende: die aufgabe sächsischer privilegien und gleichmacherei mit der mehrheitsbevölkerung. servus IP: gespeichert |
Erich G Mitglied Beiträge: 44 Von:südlich von Augsburg Registriert: Nov 2006
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erstellt am 08.01.2007 um 11:31 Uhr
@ schully Wieso stört Dich das Zitat so sehr? Ich halte mich auch heute noch daran! Roth hat sehr vortschrittlich gedacht, beginnend mit dem Schulwesen bis hin zur Landwitschaft. Er hat erkannt das gewisse Privilegien einfach nicht mehr haltbar waren, und trotz "Gleichmacherei" wurde er von den Ungarn hingerichtet. In seinem Buch "Der Sprachkampf in Siebenbürgen", fordert er eine Gleichstellung von Magyarisch, Rumänisch und Deutsch, nimmt aber auch zu den überzogenen Forderungen ungarischer Nationalisten Stellung. Dieses Buch und die beabsichtigte Ansiedlung von Württembergern, mit deren Hilfe er die Landwirtschaft modernisieren wollte, kostete ihn das Leben.------------------ Schöne Grüße - Erich ----------------------- Mit meiner Nation habe ich es wohl gemeinet, ohne es mit den anderen Nationen übel gemeinet zu haben... (St. L. Roth) ----------------------- IP: gespeichert |
schully Mitglied Beiträge: 339 Von: Registriert: Mai 2003
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erstellt am 08.01.2007 um 12:37 Uhr
ich vergleiche Roth mit den jungen revolutionären, die für den kommunismus kämpften. meistens kamen sie aus reichen familien und wollten gleiche rechte für alle. ihr enthusiasmus führte letztendlich zum niedergang ihrer familien und zur diktatur. es hört sich alles so gut an: gleiche rechte für alle! danach aber sind immer einige gleicher als die anderen. wäre er nur bei der landwirtschaft geblieben ! servusIP: gespeichert |
Erich G Mitglied Beiträge: 44 Von:südlich von Augsburg Registriert: Nov 2006
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erstellt am 08.01.2007 um 12:49 Uhr
--- wäre er nur bei der landwirtschaft geblieben! --- ?!?!? Roth wer Doktor , Magister und Pfarrer in Meschen!------------------ Schöne Grüße - Erich ----------------------- Mit meiner Nation habe ich es wohl gemeinet, ohne es mit den anderen Nationen übel gemeinet zu haben... (St. L. Roth) ----------------------- IP: gespeichert |
schully Mitglied Beiträge: 339 Von: Registriert: Mai 2003
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erstellt am 08.01.2007 um 13:35 Uhr
doktor, magister und pfarrer in meschen? wenn du ihn darauf reduzieren möchtest... ich meinte natürlich die revolutionierung der landwirtschaft und nicht den pflug. servusIP: gespeichert |
Serban Mitglied Beiträge: 110 Von:Rumaenien, Kronstadt Registriert: Aug 2004
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erstellt am 09.01.2007 um 09:17 Uhr
Guten Morgen, Ich kann mir meinen Augen kaum trauen. Schully, bist du nicht (auch) wegen ersehnter aber fehlender "Gleichberechtigung" nach Deutschland ausgewandert? Meinst du, dass Sb im 19. Jahrhundert eine bluehende Demokratie war? Da gab's eine Menge zu verbessern, und Roth war einer der Mitwirker. Dass er auch mal zu den ungarischen und rumaenischen Nachbarn ruebergeschaut hat ist eher positiv einzustufen. Uebrigens ist der Begriff "gleiche Rechte" keinesfalls eine Marke des Kommunismus, und nicht deswegen hat Marx angefangen zu schreiben. Dort geht es grundsaetzlich um die "ungleiche" Verteilung des Besitzes und der "Arbeitsmitteln" bla bla... Gruss, Andrei ------------------
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