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Die neue Sozialisationsbewältigung (Seite 2)

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Autor Thema:   Die neue Sozialisationsbewältigung
seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 23.04.2006 um 13:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guten Tag Henny,

deinen ersten Beitrag zu diesem Thema fand ich interssant und für das Anliegen kastaniens z.T. sicher auch hilfreich, z.B. dort, wo es um die ‚Sozialisationsbewältigung’ deiner Kinder geht, auch wenn eigentlich Berichte von jugendlichen „Aussiedlern“ (pardon hlw!) über Selbsterlebtes (wie fortuna) im neuen sozialen Umfeld gefragt waren. Ich hatte halt den Eindruck, kann mich aber auch täuschen, dass dieses Jugendforum (!) von uns Älteren für eigene thematische Bedürfnisse sozusagen im Handumdrehen und für lange Strecken „requiriert“ wird (was wir ja gerade jetzt auch wieder tun) und dies wiederum fand ich gleichsam „symptomatisch“ für unseren (der Elterngeneration) nicht gerade sehr respektvollen Umgang mit den Problemen Jugendlicher, was seinerseits zum „Migrationshintergrund“ Jugendlicher eben auch mit dazu gehört. Deswegen meine Hoffnung auf etwas Respektloses aber gleichwohl Thematisches für kastaniens Diplomarbeit. Ich jedenfalls könnte mit einem respektlosen Rausschmiss aus diesem thread leben und eine uns gegenüber respektlose Diplomarbeit wäre nicht unbedingt eine schlechtere. Bezüglich der „cei sapte ani de acasa“ bin ich doch etwas skeptischer als du, was die Erziehung zum Respekt bei uns SbS angeht, könnte es zu der Legende gehören, an der wir so gerne stricken: die Mär wir seien etwas Besonderes. Zumindest wäre zu bedenken, dass eine gute „Besonderheit“ ohne die gegenteilige kaum vorkommt. Jugendliche wachsen leider, oder vielleicht gottseidank, nicht immer „in die Richtung die du ihm vorgibst“, eher schon, die du ihm vorlebst.

Im Übrigen ist es aber für mich sehr interessant zu lesen, wie du den Wechsel von Siebenbürgen nach Deutschland erlebt hast, vielleicht würde sich für solche Erlebnisberichte Erwachsener („alter Bäume“) ein eigener thread lohnen, wer weiß, wie viele enttäuschende und schmerzhafte Erlebnisse dann neben den positiven zum Vorschein kämen. Bei mir war es übrigens vor etwa 30 Jahren genau
umgekehrt: während dich in Deutschland das Heimweh nach Siebenbürgen krank gemacht hat (es ist übrigens von türkischen Migranten in Deutschland ebenso bekannt, dass sie viel häufiger an psychosomatischen Krankheiten leiden als Deutsche) haben mich die damaligen Zustände in Rumänien krank gemacht, Krankheit, von der ich mich erst in Deutschland langsam erholen konnte. Und gegen Heimweh wirkten, ähnlich wie bei dir, gelegentliche Besuche dort, zumindest bis zur sog. Revolution, auf mich wie wahre Wunder. Du kennst doch sicher den Witz vom Auswanderer aus Rumänien, der auf die Frage nach seinem Heimweh seinen alten Koffer öffnet und auf die mitgebrachten Bilder von Stalin und Ceausescu deutet, diese lagen dort als mitgebrachtes Antidot jederzeit parat gegen gelegentliche Heimwehanfälle.

IP: gespeichert

Henny
unregistriert
erstellt am 23.04.2006 um 16:12 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von seberg:
....vielleicht würde sich für solche Erlebnisberichte Erwachsener („alter Bäume“) ein eigener thread lohnen, wer weiß, wie viele enttäuschende und schmerzhafte Erlebnisse dann neben den positiven zum Vorschein kämen.

Hallo Seberg,
das ist ein sehr gute Idee. Das Thema das Kastanie aufgegriffen hat wurde auch dem entsprechend geführt, bis jemand sich "bágat" hat "ca musca ín lapte" und dem ganzen eine andere Richtung gab. Das ist aber "partea a doua"
Wann geht's los?

Henny.

IP: gespeichert

Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 23.04.2006 um 20:30 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich denke, wenn wir "Alten" über unsere Kindheit und deren Folgen berichten, dann geht das schon in Ordnung. Ich jedenfalls bin als Kind wegen meiner Eltern nach Deutschland gekommen. Mein Heimweh war grausam und währte sehr lange. Später erkannte ich, wie richtig mein Vater gehandelt hatte und war ihm dankbar. Der Kommunismus kotzte mich an. Deshalb ermutigte ich Menschen, ihre rum. Heimat zu verlassen und half, so gut ich konnte. Meine Anpassung hier empfand ich als kompliziert.
Axel Azzola

IP: gespeichert

Henny
unregistriert
erstellt am 23.04.2006 um 21:51 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Na gut, dann machen wir weiter. Kann ja für Kastanie nur von Vorteil sein und sie braucht sich in diesem Sinne nicht über einen gewissen "Wissensmangel" beschweren.

Eines muß ich gleich richrig stellen. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken das ich die "Sibis" für was Besonderes halte, das sind wir nicht. Wir sind alle Kinder Gottes ob schwarz, braun, rot, gelb oder Sachsen. Meine Meinung zu unserer Erziehung ist einfach die, das wir in der Beziehung eine etwas strenge, teils konservative Erziehung genossen haben, die uns zu ein bißchen mehr Respekt und Achtung gegenüber älteren Menschen und hauptsächlich unseren Lehrer gezwungen hat. Der Lehrer war, zumindest für mich, eine Institution der man nicht gern widersprechen sollte.(Sag ich wirklich aus Erfahrung) In diesem Sinne, Gruß an Herrn Binder Gustav.
Die Werte die uns beigebracht wurden, werden heute meinst nur belächelt.
Was den alltäglichen Umgang mit Gleichaltrigen betrifft, so hab ich den Eindruck, war es ein bißchen wie bei den Musketieren, einer für alle und alle für einen. Dieser Zusammenhalt erfolgte natürlich auch aus dem Grunde das unser soziales Umfeld nicht so gefächert war, sprich wir hatten nicht die "Ablenkungsmöglichkeiten" (GameBoy, Computer, Spielekonsolen, etc.) als es heute unsere Kinder haben.
Wir erziehen unsere Kinder nach dem Motto: sie sollen es besser haben als wir, sie sollen alles kriegen was sie wollen denn wir hatten es nicht. Das ist Teils richtig, aber manch einer meint es zu gut, denn der Grat zwischen Erziehen und Verhätscheln(Verwöhnen) ist sehr schmal und jetzt kommt uns die eigene Erziehung die wir zu Hause hatten zu gute. Das ist nämlich der Punkt wo man beginnen sollte "das Bäumchen" in die richtige Richtung zu lenken. "Cei sapte ani da acasá"- desswegen weil in den ersten sieben Lebensjahren das Kind zu einem eigenständigen, selbstständigen Individuum "geformt" und erzogen wird. Verpasst man diese Zeit, hat man auf gut deutsch gesagt, verschis...
Ich versuche auch eine "liberale" Erziehung, nach dem jetztigen Standard meinen Kindern zu ermöglichen, doch immer wieder ertappe ich mich wie ich auf die "alte Schiene" gleite dann denk ich, was soll's kannst ja eh nicht anders. Aber wenn ich meine Kinder und Kinder von "Hiesigen" vergleiche, bin ich stolz und froh auf meine Erfahrungen zurückgreifen zu können. Natürlich ist es auch sehr wichtig das wir den Kindern das vorleben, was wir von ihnen erwarten und es soll mir jetzt bitte keiner sagen das er, in gewisser Weise, nicht das Leben seines Kindes beinflußt. Wir Eltern haben immer was zu nörgeln und zu meckern, Hand drauf.

Seberg, mein Antidot ist dieses Forum.
Hier kann man sehr gut quatschen, sich amüsieren und noch einiges dazu lernen, ne Biervampir?

Gruß Henny.

P.S. Mir ist bewußt das dieser Beitrag nichts zum Thema "Integration" sagt, aber es zeigt den Unterschied zwischen Erziehung in Siebenb. und Deutschland.

[Dieser Beitrag wurde von Henny am 23.04.2006 editiert.]

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hlw
unregistriert
erstellt am 23.04.2006 um 22:29 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wo sind eigentlich die kritischen wissensdurstigen jungen Intellektuellen siebenbürgisch sächsischer Herkunft, die alles in Frage zu stellen und nichts als gegeben hinzunehmen bereit sind?

Ich finde sie hier einfach nicht. Gibt es sie wirklich nicht oder wurden/werden sie hier von den überangepaßten Schönschwätzern einfach nur hinausgebissen? Das ganze Gebrabbel von "alter Heimat", "sächsischen Werten" - weiß übrigens sowieso keiner was das sein soll, wie überhaupt bei dem ganzen Wertegeschwätz - ist doch hohler leerer Tand. Da steht doch null dahinter, wenn die Leute keinen Wert darauf legen, dass ihre Kinder auch gut Sächsisch reden. Wenn sie praktisch die anscheinend behauptete Inferiorität ihrer hergebrachten Kultur irgendwie - die einen mehr oder weniger verzweifelt, die anderen wehklagend, andere wieder einfach mit Achselzucken - dadurch, dass sie die Weigerung ihrer Kinder die mitgebrachte Sprache zu erlernen bzw. auch - wenn sie sie noch erlernt haben - zu verwenden, akzeptieren.

Ich vermisse die jungen nach Wissen suchenden "ewigen Besserwisser", die einfach die zum Teil realitätsfernen/-widrigen Banalitäten, die z.B. Henny gern als ihr eigenes Weltbild hier verbreitet (sie hat das kaum selber "erfunden", vielmehr während ihres Sozialisierungsprozesses eingeimpft bekommen, nehme ich einmal an), gründlichst in Frage stellen und die vor allem die Gründe für die katastrophale Entwicklung und Situation des Sachsentums herausfinden wollen.

Die herausfinden wollen, wer denn weitgehendst apolitische sächsische Bauernsöhne in den Krieg gehetzt hat. Die herausfinden wollen, was mit den Leuten, die das getan haben passierte, ob die je wer zur Rechenschaft zu ziehen versucht hat, ob die wenigstens angeprangert wurden. Die herauszufinden versuchen, wie die durch lange Zeit vaterlose (ja, teilweise auch mutterlose)sächsische Familie noch so etwas wie eine Kontinuität einer sächsischen Erziehung nach dem Fiasko zu ermöglichen imstande war. Wie und inwieweit also die "Katastrophengeneration" überhaupt eine "sächsische Erziehung" genießen konnte. Ist da überhaupt noch Kontinuität gegeben? Diese Kontinuitätsforschung wäre ungleich wichtiger als das elendsfade Gesabbere ob die Ungarn vor 900 Jahren tatsächlich "ethnisch gesäubertes Land" an die im Westen angeworbenen Glücksritter zu verteilen hatten. Die herausfinden wollen, warum denn durch erneute Agitation die ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhundertes so einigermaßen konsolidierten sächsischen Nachkriegsgemeinschaften von außen menschenentleert wurden. Da vor allem die recht traurige Rolle der hilfswilligen westdeutschen Propaganda im Dienste des Kalten Krieges, als Submaschinerie des "Großen Dominators".

"Junge Wilde", die sich nicht scheuen diverse Volksverhetzer, Quislingtypen, Profiteure, etc. unter den eigenen Leuten offen zu bezeichnen und wenigstens im nachhinein so etwas wie eine Aufarbeitung zu versuchen. Es muß dabei ja nicht in die allerunterste Lade gegriffen werden. Es sollte weniger um persönliche Angriffe gehen, auch wenn diese bei so etwas leider nicht immer vermeidbar sein können. Es soll vor allem darum gehen aufzuzeigen und aufzuarbeiten, dass die große Mehrzahl der Siebenbürger Sachsen Bauern waren, die vor allem Interesse daran hatten ihre Wirtschaften ertragreich zu betreiben und nicht daran zu politiseren und "Weltgeschichte zu spielen". Die Menschen wurde durch List und Tücke in die Sache hineingezogen. Ein Bauer ist im Normalfall nicht so blöd seinen Hof wegen irgendwelcher hirnrissigen Kriegspielereien im Stich zu lassen. Da brauchte es schon recht "starken Tobak" dazu.

Der kam, nach dem was mir im Laufe der Zeit so aufgefallen ist, mutmaßlich von der zahlenmäßig relativ schwachbrüstigen "sächsischen intellektuellen Elite" der damaligen Zeit, den Theologen und Lehrern. Die Rolle dieser Gruppe zur Zeit des staatskapitalistischen totalitären Regimes wäre ebenso sorgfältig zu erforschen, vor allem deren relativ rasches und relativ problemloses "Verdunsten gen Westen".

Mit dem Erforschen ob die ausgewanderten Sachsen genügend Koteaus in ihrer neuen Umgebung gemacht haben - sowas nennt sich zeitgeistig Integration - wird man kaum irgendwelche besonderen Erkenntnisse gewinnen können. Das ist ungefähr so, wie wenn sich ein Arzt darauf beschränkt zuzugucken und brav zu niederzuschreiben wie denn sein Patient so verreckt.

IP: gespeichert

seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 24.04.2006 um 01:53 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Henny,
das mit der eher konservativen Erziehung bei den SbS mag schon stimmen, und doch ist/war das auch wieder nicht so viel anderes, als z.B in Deutschland vor oder auch noch gleich nach dem Krieg, so wie du sagst, Respekt und Achtung vor Autoritäten insgesamt, das allerdings oft auch in übertriebenem Ausmaß (Kadavergehorsam!). Was an uns in Siebenbürgen dann doch gewissermaßen vorbeigegangen ist, das waren die Veränderungen der späten 60-er Jahre in Deutschland und überhaupt im Westen, die, wie ich meine, zu einem anderen Verhältnis zwischen „unten“ und „oben“ geführt haben. Mit Auswirkungen bis heute.

(Für mich war es z.B. ein erstaunliches und unbeschreiblich befreiendes Erlebnis im Deutschland der 70-er gleich nach meiner Übersiedlung an der Uni quasi jederzeit mit dem Professor über mein Anliegen ein freundliches, angstfreies Gespräch führen zu können, nachdem ich kurz zuvor an der Bukarester Uni beim Eintreten des Professors in den Hörsaal noch stramm stehen und dann zwei Stunden lang mir seinen Vortrag aus der Ferne anhören musste.)

Diese Veränderungen der 68-er haben, wie ich meine, zu Auswirkungen bis heute geführt, positiv gesagt zu mehr „Demokratisierung“ insgesamt, Verweigerung von unbedingtem, angstbesetztem Gehorsam usw., auch bis in die Familien hinein, allerdings auch bis hin, dass Autorität überhaupt in Frage gestellt wurde und andere, schlimmere Auswüchse. Das hat sich ja dann wieder „eingependelt“, weil Erziehung von Kindern und Jugendlichen ohne deren notwendige Orientierung an Autoritäten, vor allem der Eltern, keine ist. In diesem Sinne mag die als altmodisch „belächelte“ siebenbürgische Erziehung dann wieder ihren Platz gefunden haben, allerdings, so wie du sagst, mit mehr „liberalen“ Bemühungen. Mit Zwang hat das, glaube ich, inzwischen weniger zu tun, als mit selbstverständlichem Respekt, auch vor dem natürlichen Generations- und Erfahrungsunterschied.

Dass du dieses Forum als dein Antidot bezeichnest, hat mir gefallen. Hoffentlich lässt du es dir von niemandem kaputt machen.

[Dieser Beitrag wurde von seberg am 24.04.2006 editiert.]

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hlw
unregistriert
erstellt am 24.04.2006 um 09:29 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von seberg:
Hallo Henny,
das mit der eher konservativen Erziehung bei den SbS mag schon stimmen,
..................
Dass du dieses Forum als dein Antidot bezeichnest, hat mir gefallen. Hoffentlich lässt du es dir von niemandem kaputt machen.


[Dieser Beitrag wurde von seberg am 24.04.2006 editiert.]


Heile Welt MUSS sein

da sagte man früher (Sieg) Heil

Manche können es trotz allem Siegernachgebrabbel noch immer nicht lassen ....

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Henny
unregistriert
erstellt am 24.04.2006 um 17:13 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von hlw:
Heile Welt MUSS sein

da sagte man früher (Sieg) Heil

Manche können es trotz allem Siegernachgebrabbel noch immer nicht lassen ....


...und Du Dein stänkern.

Und wer bitte schön hat denn gesiegt???
Verloren, haben wir alle!!!

Aufhören wird es erst dann wenn die Querulanten, deren Liga Du so wehement vertrittst, endlich die Toten ruhen lassen. Meinst Du nicht auch das es nach sechzig Jahren reicht?
"Vergangenheitsbewältigung" in allen Ehren, aber wie sagt der Bayer so schön, es glangt.
Ausserdem ist dies das falsche Thema zu Deinen Schießtiraden.

Henny.

[Dieser Beitrag wurde von Henny am 24.04.2006 editiert.]

IP: gespeichert

hlw
unregistriert
erstellt am 24.04.2006 um 19:32 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von fortuna:

...............................
Ich bevorzuge den Ausdruck: Rumänien-Deutsche.
Irgendwann fand ich daran nichts beschämendes mehr. Im Gegenteil: Ich habe Erfahrungen, womit ich Gleichaltrigen um einiges voraus war.
Mittlerweile studiere ich Rumänisch und hoffe, dass mir meine Vorerfahrungen behilflich dabei sind.

Liebe Grüße


Servus fortuna!

Der Begriff Rumäniendeutsche(r) ist hier - in der virtuellen
siebenbürger-sächsischen Welt - nur mäßig beliebt. Er ist auch ein bisschen
problematisch, was ich zugebe. Die Rumäniendeutschen waren eine recht
inhomogene vielschichtige Gruppe von Menschen. Dabei umfasste diese Gruppe zu
ihrer „besten Zeit“ gerade mal so um die 800.000 Menschen. Die Zahl sank vor
allem durch das Unwesen der Nazis („Aussiedlungen“ der Buchenlanddeutschen, der
Besarabiendeutschen, der Dobrudschadeutschen, zwangsweise Evakuierungen der
Deutschen des Nösnergaues und anderer siebenbürgischer und sonstiger
Landstriche durch abziehende Schutzstaffel und Wehrmacht) relativ rasch ab. Die
von den rachelüsternen Bolschewiken angeordneten Deportationen arbeitsfähiger
deutscher Männer und Frauen in die Arbeitssklaverei - als Spezifikum des
Banates auch die Bannungen der Grenzbevölkerung (darunter besonders viele
Deutschsprachige) zum vom Block der sowjetischen Satellitenstaaten abgefallenen
Jugoslawien in meist recht unwirtliche Gegenden Ostrumäniens - dünnte die deutsche Bevölkerung rasch zusätzlich aus. Was dann kam, vor allem der Propagandaterror sowohl
seitens der ekligen Propagandamaschinerie des rumänischen sowjetischen Satellitenregimes, wie auch der nicht minder ekligen Propaganda der diversen
„westlichen“ Dienste und Organisationen, trug zur weiteren Verunsicherung der
deutschsprachigen Bevölkerung Rumäniens bei. Das Ergebnis ist ja bekannt und
tummelt sich auch hier in den Foren und in den beiden siebenbürgendeutschen
Chats.

Ich persönlich verwende den Begriff der „Rumäniendeutschen“ dennoch recht gerne,
da er mir als Bezeichnung von Menschen mit einem ähnlichen Schicksal durchaus
brauchbar erscheint. Für die (vor allem ethnischen) Rumänen stellt sich das
natürlich alles ganz anders dar. Für die sind die Rumäniendeutschen eine Art
von „Anhängseln“, die sie eben bei der Zusammenführung der 3 Landesteile
(Altreich, Habsburgerreichteile, Zarenreichteile) mit in Kauf nehmen mussten.
Aus rumänischer Sicht sind die Rumänendeutschen wenig bis gar nicht
interessant. Eine rumänische Erforschung dieser Bereiche der rumänischen
Geschichte ist erst in den Kinderschuhen. Die Rumänen haben sich ihren
Verpflichtungen relativ anständig - verglichen mit den Nachbarn, allen voran
Ungarn, Serben und Ukrainern - gestellt. An sich werden sie froh sein, dass
sich das „deutsche Problem“ mehr oder weniger von selber gelöst hat. Zugeben
werden sie das wahrscheinlich kaum bis nie.

Das Rumänische wurde allerdings erst in der Verfallsperiode der rumäniendeutschen Kulturen ein bisschen allgemeiner relevant. Ein Wechsel in das Rumänische ist meines Erachten eher ein Zeichen von Verfall denn von angepasstem Sein. Die einfache bäuerliche deutsche Bevölkerung konnte früher
(vor der Zwangsmagyarisierungstendenz) im allgemeinen nur Deutsch. Wer ein
wenig Bildung hatte, sprach fast immer Ungarisch und Rumänisch zusätzlich,
vielfach auch noch Serbisch oder eine andere slawische Sprache. Besonders ihrer
Kultur unsichere Sachsen erkennt man oft daran, dass sie, wenn sie „besonders
heimatlich“ tun wollen, gerne Rumänisch einmischen oder überhaupt teilweise in
kompletten rumänischen Sätzen sprechen. Diese Menschen wären vermutlich
mittlerweile zu einem guten Teil bereits weitgehendst rumänisch assimiliert,
wären sie nicht ausgewandert. Mir sind diesen Winter etliche solcher
sächsischer Auswanderer „auf Heimatbesuch“ in Siebenbürgen begegnet. Irgendwie
berührte es mich ein wenig peinlich, wenn diese Menschen sich aus irgendeinem geringfügigem Anlass heraus plötzlich bemüßigt gefühlt haben in ihr typisch sächsisch intoniertes Rumänisch zu verfallen.

Ich habe vor 30 und mehr Jahren das recht gute Deutsch der Rumäniendeutschen zu
schätzen gelernt. Damit meine ich nicht das Deutsch der schwach gebildeten
Kontaktsprachensprecher sondern das der nicht (an)assimilierten Rumäniendeutschen. Die Rumäniendeutschen hatten das Glück von der bei uns grassierenden, Deutsch recht beschädigenden, Anglisierungswelle weitgehendst verschont geblieben zu sein. Ebenso ist ihnen - man hat sie vermutlich schlicht vergessen - der ganze Umerziehungskack mitsamt den damit verbundenen Sprachverhunzungen weitgehendst erspart geblieben. Es war sehr angenehm
rumäniendeutsche Autoren zu lesen, deren Deutsch erfreulich positiv gegenüber
den „bundesdeutschen“, österreichischen, aber auch mitteldeutschen Autoren,
aufgefallen ist. Ich vermute auch nicht, dass diese Leute ein Sprachproblem in
deutschsprachigen Ländern hatten. Solche Probleme hatten eher nur die, die eine
Art von Kontaktsprache („Pidgin“) gesprochen haben, also in Rumänien bereits auf
der „Warteliste zur Assimilierung“ gestanden sind. Die weitreichende Zerstörung
rumäniendeutschen Familienlebens durch Deportation in Arbeitssklaverei und
Verbannung dürfte für dieses „Pidgin“ wohl den Grundstein gelegt haben. Die
jahrelange Abwesenheit vor allem der Väter, aber in erschreckend vielen Fällen
auch der Mütter, wegen der durch die Sieger angeordneten Verschleppung in die
Kollektivbestrafung wird wohl massive Kontinuitätsbrüche bewirkt haben. Das ist
aber nur eine Mutmaßung von mir. Die Sache sollte gründlich historisch und
linguistisch erforscht werden.

Um die kulturelle Vielfalt, die zur Ausbildung des typisch rumäniendeutschen
Elementes geführt zu haben scheint, zu verstehen und nachzuahmen, sollte man
vermutlich nicht nur Rumänisch sondern unbedingt auch Ungarisch ebenso wie
zumindest eine slawische Sprache (Serbisch, eine der russischen , vor allem
Groß oder Kleinrussisch) zu verstehen, besser zu erlernen versuchen.

Vielleicht habe ich mit diesem Beitrag ein paar Denkansätze geliefert.

hlw


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hawer
Mitglied

Beiträge: 89
Von:Mittelfranken
Registriert: Nov 2002

erstellt am 25.04.2006 um 11:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hawer anzusehen!   Klicken Sie hier, um hawer eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
.....hlw - es reicht!!!

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lix
Mitglied

Beiträge: 173
Von:Regensburg
Registriert: Jun 2001

erstellt am 25.04.2006 um 13:50 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lix anzusehen!   Klicken Sie hier, um lix eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
wieso habe ich den eindruck, dass hier mal wieder total vom thema abgeschweift wird? seberg?

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gehage
Mitglied

Beiträge: 47
Von:
Registriert: Nov 2005

erstellt am 25.04.2006 um 15:55 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gehage anzusehen!   Klicken Sie hier, um gehage eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
es ist immer wieder das gleiche:es wird ein thema eröffnet, und dann wird von "eingen nutzern"(die kennt man aber mittlerweile) die ganz "schlau sein wollen" was ganz anderes diskutiert.na ja...
nichts für ungur...

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gehage
Mitglied

Beiträge: 47
Von:
Registriert: Nov 2005

erstellt am 25.04.2006 um 15:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gehage anzusehen!   Klicken Sie hier, um gehage eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
entschuldigung; das soll "einigen nutzern" und "nichts für ungut" heißen. habe mich vertippt, aber bevor ich darauf hingewiesen werde...

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Biervampir
unregistriert
erstellt am 25.04.2006 um 16:37 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von gehage:
es ist immer wieder das gleiche:es wird ein thema eröffnet, und dann wird von "eingen nutzern"(die kennt man aber mittlerweile) die ganz "schlau sein wollen" was ganz anderes diskutiert.na ja...
nichts für ungur...


Nun ja, wenn Dinge gepostet werden, die nicht richtig sind oder man Fragen dazu hat, sehe ich keinen Grund solche Fragen oder Richtigstellungen nicht zu posten, mit "schlau sein wollen" hat das nichts zu tun, nur sollte man dann auch wieder zum Thema kommen. Ihr Beitrag hat ja auch nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, man muss aber auch wegen jeder Kleinigkeit einen neuen Thread eröffnen, wenn man es gleich klären kann, oder lieg ich da wieder weit daneben?

[Dieser Beitrag wurde von Biervampir am 25.04.2006 editiert.]

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Henny
unregistriert
erstellt am 25.04.2006 um 18:17 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Biervampir:

Nun ja, wenn Dinge gepostet werden, die nicht richtig sind oder man Fragen dazu hat, sehe ich keinen Grund solche Fragen oder Richtigstellungen nicht zu posten, mit "schlau sein wollen" hat das nichts zu tun, nur sollte man dann auch wieder zum Thema kommen. Ihr Beitrag hat ja auch nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, man muss aber auch wegen jeder Kleinigkeit einen neuen Thread eröffnen, wenn man es gleich klären kann, oder lieg ich da wieder weit daneben?

[Dieser Beitrag wurde von Biervampir am 25.04.2006 editiert.]


Ganz und gar nicht. Das Thema das Kastanie gestartet hatte, ist bis zum dritten Beitrag korrekt geführt worden. Dann meinte jemand dem Ganzen eine andere Richtung zu geben. Schade eigentlich.

Was das dazulernen betrifft, also entschuldigt mal aber bei so einem Satz wie diesen hier:

Zitat:
Original erstellt von hlw:

Heile Welt MUSS sein

da sagte man früher (Sieg) Heil


sag ich nur, auch sechzig Jahre danach lernt der Österreicher, goar nix mehr.
Immer schön an die eigene Nase fassen hlw, hat so manchem auch geholfen.

Henny.

[Dieser Beitrag wurde von Henny am 25.04.2006 editiert.]

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