Autor
|
Thema: Dialektvergleich
|
Dreppsdrelles Mitglied Beiträge: 5 Von:Bitburg / Südeifel Registriert: Sep 2004
|
erstellt am 22.09.2004 um 13:38 Uhr
Noch was zum Thema "Namen" (siehe ein paar Beiträge weiter oben):Deutsche Vornamen werden bei uns nie richtig ausgesprochen, sondern es gibt (fast) immer eine Dialekt-Variante dazu: Josef = Jupp oder Jusep Hans = Hani oder Häns Johann = Hännes oder Hanes Karl = Koarel Michael = Möschel Barbara = Bäbb Katharina = Käth Maria = Mari Baptist = Batti Klaus = Gersch oder Kloas Nikolaus = Nekkel Anton = Tun usw. usw. Gibt es zufällig Ähnlichkeiten? IP: gespeichert |
Kokeltaler Mitglied Beiträge: 176 Von: Registriert: Jul 2003
|
erstellt am 22.09.2004 um 13:48 Uhr
ech gohn täu géist hié/sä/et géit mir gohn ir goht sä gohnech schlofen täu schléifst hié/sä/et schléift mir schlofen ir schloft sä schlofen Dreppsdrelles, zwinzich Kilometer äs awer schiun far. Wonn em bä äus iwer den Barch geng, wor em äm "Euslound". Af en jed' Däppchen/Däppen passt en Dakelchen/Dakel. Oder?
IP: gespeichert |
Kokeltaler Mitglied Beiträge: 176 Von: Registriert: Jul 2003
|
erstellt am 01.10.2004 um 18:52 Uhr
Josef = Sepp Hans/Johann = Hans, Honnes Michael = Misch, Méchel Katharina = Kath, Kathi, Ten, Tenno/Tenni Maria = Mai/Maio, MaritzIP: gespeichert |
Gromper Mitglied Beiträge: 3 Von:D-54636 Wißmannsdorf Registriert: Jan 2005
|
erstellt am 14.01.2005 um 18:06 Uhr
Durch Zufall bin ich auf die Webseite und das Forum gestoßen. Da ich mich privat mit meiner moselfränkischen Sprache beschäftige, hat mich die Sache ungemein interessiert. Leider finde ich nirgendwo den Hinweis, dass das, was ihr als sächsisch bezeichnet, am ehesten unserem Heimatdialekt, so wie er im Bitburger-Raum (Südwesteifel), nahe der luxemburger Grenze gesprochen wird, am nächsten kommt. Näher als dem heutigen Letzebuergesch, dem wir allerdings auch sehr, sehr nahe stehen.An hei brengen ech de Vers, su wie en hei an der Gehnt (Gegend) geschwat get: Hanner'm Hous doa stäht en Hues, doa stie' viel Huesen ohnie Boxen, weil de Box, de as am Hous. Fir de Vergleich hei de Letzeburgisch Version vum Jeff: Hannert dem Haus do steht een Hues do stin vill Huesen ouni Boxen well d'Box as am Haus [Dieser Beitrag wurde von Gromper am 14.01.2005 editiert.] [Dieser Beitrag wurde von Gromper am 14.01.2005 editiert.] IP: gespeichert |
Georg51 Mitglied Beiträge: 200 Von:BW Registriert: Nov 2004
|
erstellt am 14.01.2005 um 21:46 Uhr
An hei brengen ech de Vers, su wie en hei an der Gehnt (Gegend) geschwat get:Hanner'm Hous doa stäht en Hues, doa stie' viel Huesen ohnie Boxen, weil de Box, de as am Hous. Fir de Vergleich hei de Letzeburgisch Version vum Jeff: Hannert dem Haus do steht een Hues do stin vill Huesen ouni Boxen well d'Box as am Haus [Dieser Beitrag wurde von Gromper am 14.01.2005 editiert.] [Dieser Beitrag wurde von Gromper am 14.01.2005 editiert.] ======================================== >>>>He broien ech de Vers, wä e en euser Geijend geried(geschwätzt) wird.<<<< ---- Hoinder dem Heus do stiet en Hues, do stoon viel Huesen onen Box, Well de Box es em Heus. ---- Wir könnten uns, bei langsammer Ausprache bestimmt, auch im jehweiligen Dialekt verständigen. En gläcklich Noa Goor. Goot helf Ech. Georg51. IP: gespeichert |
Jeff Mitglied Beiträge: 16 Von:Luxemburg Registriert: Apr 2004
|
erstellt am 27.02.2005 um 23:29 Uhr
Zitat: Hanner'm Hous doa stäht en Hues, doa stie' viel Huesen ohnie Boxen, weil de Box, de as am Hous.Fir de Vergleich hei de Letzeburgisch Version vum Jeff: Hannert dem Haus do steht een Hues do stin vill Huesen ouni Boxen well d'Box as am Haus
Es gibt auch Luxemburger die anstatt Haus Hous sagen, somit sehe ich eigentlich gar keinen unterschied zu den in Luxemburg gesprochenen Dialekten "Hanner'm" ist nur eine Kurzform von "Hannert dem" und wird hier auch so gesprochen :-) IP: gespeichert |
Georg51 Mitglied Beiträge: 200 Von:BW Registriert: Nov 2004
|
erstellt am 28.02.2005 um 11:39 Uhr
Hallo Jeff,ech wor uch eist met mengen Keinden en Luxemburg af Besäck. Af der Stroß, watt mir spotzären gengen, sauchen mer oft un den Fenstern geschriewen, "Mer wellen blewen watt mer senn". -Dro sood ech kehn meng Keind; -Ihr Keind, hea kennen mer rieden wä der Heim, des Legt verstohn eaus gunz bestemmt. ->Könnte jehmand aus Luxemburg, die obene Mundart ins Deutsche übersezten??? Gott helf Ech, Georg51 IP: gespeichert |
Fa Mitglied Beiträge: 77 Von:81679 München Registriert: Nov 2000
|
erstellt am 01.03.2005 um 00:27 Uhr
Hoinderm Heus do stiht en Hues do stohn vil Huesen ohnen Hiusen dänn de Hius äs äm Heus.Ijentlich wet nemest sohn, der Hues wet "stohn", ä´Wirklichket wet der Hues "heochen". Uch won et vil sen, dro mesten uch vil Hiusen äm Heus sen Álsi: hoinderm Heus do heocht en Hues do heochen vil Huesen ohnen Hiusen dänn de Hiusen sen äm Heus. (in Hius äs, mih Hiusen sen) Esi, det äs än mengem geläwten Ulmenhof-dialekt. Uch wih känt angdersäcken, wot do álles dertän äs? Hinterm Haus dá hockt á Hás dá hocka vui hásn ohne Hosn wei´ de Hosn san im Haus Wo kumt des dahea? [Dieser Beitrag wurde von Fa am 01.03.2005 editiert.] IP: gespeichert |
Jeff Mitglied Beiträge: 16 Von:Luxemburg Registriert: Apr 2004
|
erstellt am 01.03.2005 um 01:46 Uhr
Zitat: Original erstellt von Georg51: Hallo Jeff,ech wor uch eist met mengen Keinden en Luxemburg af Besäck. Af der Stroß, watt mir spotzären gengen, sauchen mer oft un den Fenstern geschriewen, "Mer wellen blewen watt mer senn". -Dro sood ech kehn meng Keind; -Ihr Keind, hea kennen mer rieden wä der Heim, des Legt verstohn eaus gunz bestemmt. ->Könnte jehmand aus Luxemburg, die obene Mundart ins Deutsche übersezten??? Gott helf Ech, Georg51
Also erst einmal wenn du so mit mir reden würdest würde ich wahrscheinlich nur die hälfte verstehen ausser du sprichst sehr langsam, aber in Luxemburg gibt es (gab es) auch viele verschiedene Dialekte so dass wir uns selbst manschmal nicht verstehen ich versuchs mal: Ich war auch einst mit meinen Kindern in Luxemburg auf Besuch. Auf der Strasse, wenn wir sind spazieren gegangen, sahen wir oft an den Fenstern geschrieben "Wir wollen bleiben was wir sind" Da sagte ich zu meinem Kind: "Kind, hier können wir reden wie daheim, die Leute verstehen uns ganz bestimmt" Letzebuergesch Versioun: Ech wor och eenmol mat menge Kanner(Kangder) zu Letzebuerg op Besuch Op der Stross, wa mer spazeieren gangen, souchen mer oft un de Fenstere geschriwe: "Mir welle bleiwe wat mer sin" Du sot ech zu mengem Kand: "Kand, hei kennen mer esou rieden wei doheem, des Leit(Legt) verstin(verston) eis(äs,ons) ganz bestemmt" [Dieser Beitrag wurde von Jeff am 01.03.2005 editiert.] IP: gespeichert |
Georg51 Mitglied Beiträge: 200 Von:BW Registriert: Nov 2004
|
erstellt am 01.03.2005 um 10:41 Uhr
Hallo Jeff, daut salf Leid, met dem Dialekt, hoaden mir uch en Siewenberjen(Siebenbürgen), do hoat en jed Gemien(Gemeinde) sejen eijenen Dialekt. Mer hun oalt eist gelaucht, ener iwer des underen sengen Dialekt..->Deine Übersetzung, um die ich gebeten hatte, ist richtig. In Siebenbürgen gab es auch mehrere Dialekte, jede Gemeinde oder Dorf hatte ihren eigenen, man mußte auch 2-3 mahl nachfragen, bis man sich verstand.. Trotz allem, vielen herzlichen Dank für Deine Mühe. Gott helf der enst uch ängden. Gruß, Georg. IP: gespeichert |
der Ijel Mitglied Beiträge: 455 Von: Registriert: Apr 2004
|
erstellt am 01.03.2005 um 18:41 Uhr
[QUOTE]Original erstellt von Georg51: [B]Hallo Jeff, - - - - sauchen mer oft un den Fenstern geschriewen, "Mer wellen blewen watt mer senn".Hallo Georg51 ! Git et desen Spreuch wirklich esi oft un de Heiserfronten geschriwwen,? Awer un den Fenstern ?? Mir wuerd der Spreuch en iinzich mool geziicht,vun em bekunten Schreftstaller,un em historeschen Heus en der Neet vun der "Chambre" So mer bitte, wa oft host Tea desen Spreuch fangden ? ech bedunken mech
IP: gespeichert |
Georg51 Mitglied Beiträge: 200 Von:BW Registriert: Nov 2004
|
erstellt am 01.03.2005 um 19:53 Uhr
Hallo Ijel, dien Besäck, vun diem de Ried es, hoat ech gemaucht, met mengen Känden, em 1988-er, Sommer en Luxemburg. -Fiuer der Enfuert en de Stoadt Luxemburg, sauchen mer un ener griußen Stuff geschriwen en griußem Biugen: "Raoder Stuff". Draff wor ech seihr erstaund, ech ducht glech un det Siwenberjesch Road(Dorf). -Esi wä mer spotzären gängen met mengen Känden,(fum Zentrum ewenich ewiech)durch schmuel Goassen zeum Frittef zeu, sauchen mir oft, ech weis nimmi wefel mohl, un dem Fenstern woren riut Steifen afgeklibst, draf steund; "Mir welle bleiwe wat mir sin".-Wä gesod, der Streifen met desem Spreach wor oft ze sähen un den Fenstern. Ech hoat den Endreok, et wor en Wuelspreach irgend ener Portoa, esefelt mohl hun ech en gesähn. -Spähter hun ech mengen Gangen älien scheakt, ä siel sich en Äeis kiefen af saxesch;-"Sester giät mir bitte uch en Ierpeln-Äeis". De Fraa hoat en verstunden und hoat em glech en Äeis gegiehn am dä Mark. -Det hun ech erlieft, esi wä ech et hun erzauhlt. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> "Mir wellen blewen wat mer sen, Gott helf eaus enst uch ängden, Mer weassen wat mer schäldich sen, den Diuden uch den Känden". >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> -En desem Lied stächt en def Senn.- Gott helf Ech, Georg. IP: gespeichert |
Jeff Mitglied Beiträge: 16 Von:Luxemburg Registriert: Apr 2004
|
erstellt am 02.03.2005 um 00:37 Uhr
Zitat: Original erstellt von Georg51: Hallo Ijel, dien Besäck, vun diem de Ried es, hoat ech gemaucht, met mengen Känden, em 1988-er, Sommer en Luxemburg.-Esi wä mer spotzären gängen met mengen Känden,(fum Zentrum ewenich ewiech)durch schmuel Goassen zeum Frittef zeu, sauchen mir oft, ech weis nimmi wefel mohl, un dem Fenstern woren riut Steifen afgeklibst, draf steund; "Mir welle bleiwe wat mir sin". -Wä gesod, der Streifen met desem Spreach wor oft ze sähen un den Fenstern. Georg.
Georh Kann et sen dass te am Johr 1989 zu Letzebuerg wors? 1989 hon Letzebuerger 150 Johr Onofhängegkeet gefeiert, well 1839 den Staat Letzebuerg gegrend gouf Am Johr 1989 wor also eng grouss Feier, ganz Johr duerch hon Letzebuerger hier onofhängegket gefeiert an den 23.Juni wor Nationalfeierdaach Wors du dun do? Jeff
IP: gespeichert |
Georg51 Mitglied Beiträge: 200 Von:BW Registriert: Nov 2004
|
erstellt am 02.03.2005 um 10:57 Uhr
Hallo Jeff, wä teo meng Erziehlung geliesen huest, ouch rechtig de Verboandung huest gemaucht, huen ech noch eist nougedoucht, teau huest riecht! Et mess freälich em 1989-ziger gewiest senn.Ech bedounken mich fiuer deng Berechtigung. Met biesten Gressen käin Letzenburg, Georg. IP: gespeichert |
Gromper Mitglied Beiträge: 3 Von:D-54636 Wißmannsdorf Registriert: Jan 2005
|
erstellt am 12.03.2005 um 17:14 Uhr
Moien Jeff,ich wollte im Vergleich einer Südeifelvariante und dem Letzeburgisch eigentlich nur zeigen, wie nahe sich die beiden Sprachen sind. Die Variante "Hannert dem Haus" ist hier je nach Ort ebenso bekannt! Das Bitburger Land war ja ca. 900 Jahre unter Luxemburgischer Herrschaft und wurde 1815 auf dem Wiener Kongress der neuen Preussischen Rheinprovinz zugeordnet. Wäre hier die Geschichte etwas anders verlaufen wären wir heute Luxemburger (worauf viele nach dem 2. Weltkrieg hier gehofft haben!). Aber es ist auch so, dass sich die Sprachen oder Dialekte auch immer weiter voneinander entfernen und bei uns das Moselfränkische auch auszusterben droht, ein Phänomen, dass das Siebenbürger Sächsische sicher genauso betrifft. Lehnwörter für Begriffe die der Dialekt nicht kennt, werden beispielsweise im Luxemburgischen teils dem Französichen, teils dem Deutschen entnommen, bei uns nur dem Deutschen: Kühlschrank auf Lux: Frigo, bei uns Kehlschaaf (Kehl = Kühl, Schaaf = Schrank). Noch vor 50 Jahren war unser Dialekt mit vielen alten franz. Lehnswörtern durchwachsen: Plafong, Parblü, Merci, ferm (stark), Flemm usw... Die Liste ließe sich auf viele Seiten erweitern. Auch werden ursprünliche Dialektbegriffe durch hochdeutsche Begriffe ersetzt, die dann evtl. eine Dialektbetonung oder -Endung erhalten: Schnauer (Schwiegertocher), Edem oder Adem (Schwiegersohn), Fleesch- oder Fläschkroap (heute Fleesch oder Fläschhoken), Huersen wurde zu Stremp (Strümpfe), Fuschett wurde zu Gowel (Gabel), teschent wurde zu zweschen, hei-ens-do wurde "zu ab onn zo", Christdaach wurde zu Weihnachten, deijen wurde zu "trecken" = drücken, runken wurde zu "schnorschen" = schnarchen. Auch diese Liste könnte man seitenweise fortführen. Im Luxemburgischen leben aber alle diese Ausdrücke, wenn auch z.T. etwas anders betont weiter. Welchen Einfluss das Hochdeutsche auf unseren Dialekt hat, kann man auch an den weiteren beiden Varianten der "Hasen ohne Hosen" in diesem Forum sehen: dort steht: "denn de Box de as am Haous" Das Wort "denn" gibt es aber eigentlich bei uns im Dialekt gar nicht und wurde früher nie im Dialekt benutzt. Es wurde umschrieben mit "weil" oder "well". Vielmols merci fir eier Geduld!
IP: gespeichert | |