Nachruf: Maria Frühn, geb. Probsdorfer

21. Dezember 2009

Sonstiges

Geboren am 9.09.1933 in Petersdorf, gestorben am 05.03. 2009 in Petersdorf
Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit waren Wesenszüge, die Maria Frühns Lebenshaltung prägten. Als das große "Auswandern" auch in Petersdorf um sich gegriffen hatte, blieb sie konsequent: "Ich bleibe hier, hier ist mein Platz, hier bin ich zu Hause, ich möchte niemandem zur Last fallen", so argumentierte sie.

Nach Beendigung der Volksschule machte sie eine landwirtschaftliche Ausbildung, die ihr im späteren Leben zu Gute kam. Nach der Heirat mit dem Winzer Ernst Frühn begann ein neuer Lebensabschnitt. In Weingartskirchen unterstützte sie ihren Mann in der Buchhaltung. Beide hatten ein gutes Verhältnis zu den Bewohnern des Ortes die auf der Staatsfarm arbeiteten.

Im "Winkel" errichteten sie sich eine Wohnstätte in die viel investiert wurde. Als die Kinder Heinrich und Helga die Familie vergrößerten galt ihnen ihre Sorge und Betreuung. Ihr Haus war für viele Menschen offen und zahlreiche Beziehungen wurden geknüpft. Der Ehemann hatte inzwischen die Leitung der Weingüter in Kelling und Umgebung übernommen. Die Normalität des Lebens änderte sich schlagartig als Ernst Frühn 1980 tödlich verunglückte. Ihre Hinwendung zur Kirche sowie der gute persönliche Kontakt zum Schreiber dieser Zeilen und dessen Familie bewirkte, dass sie sich nach  einiger Zeit ins Presbyterium wählen ließ. Über viele Jahre nahm sie Gemeindeaufgaben  mit viel Hingabe wahr, wofür ihr herzlich gedankt sei!

Ihre besondere Liebe galt dem Haus, dem Garten und ganz besonders dem Weingarten! Ihr Hauswein war überall geschätzt! Nach der Wende wurde es einsamer um sie. Sohn Heinrich war bereits 1983 nach Deutschland ausgereist. Nun verließ auch Tochter Helga das Elternhaus, um in Österreich eine Ausbildung zu machen. Der Kontakt zur Familie und zum Freundeskreis riss zwar nie ab, doch die Vereinsamung machte ihr immer mehr zu schaffen. Die Rückkehr der Tochter mit Familie 2005 war für sie ein Lichtblick. Sie war es dann, welche die Mutter während der schweren Zeit der Krankheit bis zu ihrem Ende pflegen durfte.

Wir befehlen Maria Frühn der Gnade Gottes an. Er lasse sie in Frieden ruhen!

Beitrag von Gerhard Thomke erschienen in den Petersdorfer Nachrichten 2009. Die jährlich erscheinenden Nachrichten können Sie bei Karin Frühn anfordern.

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