Bericht aus dem kirchlichen Leben in Petersdorf 2022 - 2023

10. Januar 2024

Nachrichten aus dem Heimatort

Liebe Petersdorfer, das aktuelle Kirchenjahr neigt sich dem Ende zu. Hier ein Kurzbericht von dem, was sich ereignet hat.
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Der Advent gehört mit zu der arbeitsintensivsten und aktivsten Vorbereitungszeit der Kirchengemeinde. Wie bereits in den Jahren davor, wurden, mit viel Mühe und Liebe, von vielen fleißigen Händen, weit mehr als 40 Adventskränze dekorativ gebunden.

Nicht zu vergessen sind die Kekse und Lebkuchen für die Weihnachtspäckchen, mit allem, was dazugehört. Schließlich sollte diese traditionelle Freude für die Kinder, Senioren und Kranken, am Heiligen Abend, auch heuer nicht ausbleiben. Wir danken unseren Partnergemeinden Michelau, Wolferborn und Rinderbügen für ihre großzügigen Spenden hierfür.

Am 4. Dezember 2022 gestalteten wir im Gemeinderaum des Pfarrhauses eine Adventsfeier.
Weihnachten rückte zusehends näher.

Die Organisation und Spende der Tanne für die Kirche übernahm, wie so oft, Familie Lutsch. Außer dem schön geschmückten Christbaum, gehörte zum Höhepunkt des Gottesdienstes am Heiligen Abend auch die Aufführung des Krippenspiels, unter der Leitung von Britta Wünsch. 20 Uhr stimmte der Chor das “Puer-Natus” an und die Blaskapelle spielte anschließend “Stille Nacht”. Abgerundet wurde der Weihnachtsabend mit traditionellen rumänischen Colinzi. Danach wurden alle Anwesenden mit Striezel, Gugelhupf, sowie Tee und Glühwein verköstigt. Die Frühkirche am ersten Weihnachtsfeiertag, mit dem Leuchtersingen und „Hoch erschalle“, war sehr gut besucht. Die Gottesdienste an den Vormittagen des ersten und zweiten Weihnachtstages waren zwei weitere Höhepunkte des Christfestes.
Danach meldete sich unverzüglich das neue Jahr 2023.

Am 6. Januar, an Epiphanias, lud Familie Lutsch zu einem Gottesdienst, neben der Gaststätte an der Autobahn ein, mit anschließendem gemütlichem Beisammensein, bei Musik und Köstlichkeiten des Hauses. Am 5. Februar stand die Sitzung der Nachbarschaft an, um „zu richten und zu schlichten“ was „zu richten und zu schlichten“ war. Die dazugehörigen Treffen und Feiern im Gemeinderaum des Pfarrhauses fanden am 22. Februar und am Aschermittwoch statt.

In der folgenden Zeit stand der Kirchengemeinde eine ungewisse Zukunft bevor. Es hieß Abschied nehmen von Britta und Dr. Dr. Wolfgang Wünsch. Im Gottesdienst, am 5. März 2023, hielt Pfarrer Dr. Dr. Wolfgang Wünsch seine Abschiedspredigt. Die Pfarrfamilie kehrte nach 21 Jahren Petersdorf wieder in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Am 6. März fand, in Anwesenheit unseres ehrwürdigen Bischofs Reinhart Guib, die Entpflichtung des Pfarrers statt. Anschließend, im Lokal „Casa Simy“, hatten viele Petersdorfer Gelegenheit, sich persönlich von Familie Wünsch zu verabschieden.

Ab dem 12. März übernahm Pfarrer Gerhard Wagner aus Karlsburg die Vertretung in unserer Kirchengemeinde, jeweils an drei Sonntagen im Monat, mit Gottesdiensten 12 Uhr mittags. Später kam der Theologiestudent Andreas Guță hinzu, dessen zweijährige Vikariatszeit, so Gott will, im nächsten Jahr in Petersdorf beginnen wird.

Aus Berlin, bei seinen Eltern in Petersdorf zu Besuch, bereicherte uns zu Ostern Pfarrer Denis Arion. Außer den Gottesdiensten übernahm er auch Hausabendmahle. Der Gemeinde stiftete er eine Osterkerze, die neben dem Taufbecken platziert wurde. Wir sagen danke, für dieses und für jenes.

Am 1. Mai, dem Fest der Blaskapelle Petersdorf, begeisterten sich die Kinder daran, ihre Fahrräder zu schmücken, um „die Musik“ durchs Dorf zu begleiten. Bei der Festveranstaltung vor dem Kulturhaus in Petersdorf fand sich, neben vielen Zuschauern, auch die sächsische Tanzgruppe aus Mühlbach ein. Mit Freude empfingen sie die Blaskapelle. Der krönende Abschluss des ersten Mais war das von Blasmusik begleitete Grillfest im Pfarrhof.

In den folgenden Monaten hatten wir uns einiges vorgenommen. Als erstes stand die Renovierung des Gemeindesaales an, und zwar die Erneuerung des Dachs. Kurze Zeit später, fanden wir, mit Gottes Hilfe, einen Mieter für den Saal, der auf eigene Kosten die restlichen Renovierungsarbeiten übernahm. Für die wieder Instandsetzung unserer Schule erhielten wir finanzielle Unterstützung aus dem Nachhaltigkeitsfond der Landeskirche. Da unsere Kirchengemeinde noch einige renovierungsbedürftige Gebäude mehr besitzt, stand die Landeskirche uns ebenfalls bei, einen entsprechenden Kredit aufzunehmen.

Parallel zu den anderen Arbeiten wurde auch das Pfarrhaus erneuert: Fenster wurden ausgetauscht, Gipskarton-Decken mit Wärmedämmung eingesetzt, ein neues Bad war fällig, Wände wurden verputzt, Stromleitungen angepasst, die alte durch eine neue Heizung ersetzt, Wasser- und Ablaufleitungen wurden installiert und insgesamt vieles umgestaltet. Im Außenbereich wurden Kameras angebracht und die angrenzende Wand zum Gasthaus „Casa Simy“ neu verputzt. Im nächsten Jahr werden wir die Arbeiten am/im Pfarrhaus abschließen. Für die Spende der HOG herzlichen Dank.

Der Muttertagsgottesdienst am 14. Mai war umrahmt von Liedern, Gedichten und Blumen der Kinder, für alle Mamas und Omas. Mit etwa 100 Teilnehmern, war er sehr gut besucht. Die Mühe der Kinder sollte schließlich belohnt werden.

Ende Mai hieß es dann: „Mojen schnegden“.
Aus Loman holten wir die Bäume für den Eingang der Kirche und fürs Pfarrhaus. Ein Danke an alle Helfer! Wir freuen uns über jeden der mithilft, auch in den nächsten Jahren. Nach dem Pfingstgottesdienst trafen sich viele bei Kaffee und Kuchen im Pfarrhof.

Eines unserer Sorgenkinder ist der Friedhof. Um seine Instandhaltung zu verbessern, haben wir Überwachungskameras aufgestellt. Ein erster Erfolg ist sichtbar, denn einige der vorherigen Probleme konnten dadurch ausgeräumt werden. Die gute Zusammenarbeit mit „Casa Onisim“ hat sich bewährt. Zur besseren Dokumentation und Organisation der Gräber, ist, unter der Leitung von Alex Botta und Inge Sommer, eine „Friedhofs-Karte“ in Arbeit. (Siehe Artikel “Nur wer seine Wurzeln kennt, kann wachsen”).

Am 9. Juli durften wir uns über den Waldgottesdienst freuen, zusammen mit der Kirchengemeinde Mühlbach. Die Einladung erging an den gesamten Kirchenbezirk und schließlich waren mehr als 250 Gäste anwesend. In den Weiden, in dem Park mit der Quelle, fanden wir zusammen, bei bestem Grillwetter und Grillgut.
Im Schatten sitzend hatten wir viel Spaß miteinander. Stadtpfarrer Alfred Dahinten aus Mühlbach hielt den Gottesdienst, zusammen mit Pfarrer Nick Fernolendt aus Broos. Anschließend spielte das „Trio Saxones“ zum Tanz auf. Mit Begeisterung wurde gefeiert und alle fühlten sich wohl. Mici, Bier und Wein gehörten selbstverständlich dazu.

Der 16. Juli war ein Sonntag der Musik. Die Kinder- und Jugendkantorei aus Frankfurt a.d. Oder traten in unserer Kirche auf.
Alle Besucher der Veranstaltung waren begeistert von ihrem Können.

Anfang August stand unser nächstes Vornehmen an. Während der Ferien sollte die Renovierung unserer Schule umgesetzt werden: Fassade verputzen, ein neues Tor und Türchen platzieren, den Zaun erneuern und eine Eingangsüberdachung anbringen.

Zur Abwechslung durften wir uns am 11. August auf das jährliche Sachsentreffen bei Familie Lutsch in Vinţiṣoara freuen. Nach dem Gottesdienst in Deutschpien, wurde mit vielen Gästen aus dem Unterwald ergiebig gefeiert.

Am 15. August erlebte Petersdorf einen großen Verlust. Altkurator Georg Boer verabschiedete sich für immer aus unserer Mitte. Was uns bleibt sind seine vielfältigen Leistungen, im Einsatz für Petersdorf und unsere Kirchengemeinde. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Am 17. August 2023 wurde er beigesetzt. Er ruhe in Frieden!

Am 17. September war es dann so weit. In neuem Kleid wurde unsere Schule eingeweiht. Anwesend waren: unser ehrwürdiger Bischof Reinhart Guib, Dechant Alfred Dahinten, viele weitere geladene Gäste aus dem Landeskonsistorium, des Mühlbacher Bürgermeisteramtes sowie aus Petersdorf und Umgebung. Die Petersdorfer Kindertanzgruppe und die Blaskapelle sorgten für eine Einlage und den musikalischen Rahmen. Es gab Kaffee und Kuchen, die Schule wurde besichtigt und anschließend trafen sich die Gäste zum Mittagessen im Lokal „Casa Simy“.

Am 1. Oktober feierten wir Erntedankfest, so wie früher. Die Kirche wurde liebevoll und festlich von unseren Frauen geschmückt und im Gottesdienst trugen unsere Kleinsten Lieder und Gedichte vor. Ein Dank an die Lehrerinnen und Lehrer, für ihre Mühe und Einsatz. Anschließend gab es, in musikalischer Atmosphäre, ein Essen für alle, mit Fleisch und Gemüse vom Grill und Getränke. Eine Woche später wurden wir von den Urwegern zum Erntedankfest eingeladen. Eine deutsche Delegation war anwesend, die den Gottesdienst mitgestaltete. Danach traf man sich zum gemütlichen Austausch.

Bevor der heurige Advent beginnt, schließt sich der Jahreskreis Anfang November mit den bevorstehenden Wahlen für die Gemeindevertretung und zwei Wochen später mit jenen fürs Presbyterium.

Abschließend möchte ich mich bei allen, die uns immer wieder tatkräftig unterstützen ganz herzlich bedanken. Der liebe Gott möge euch und uns noch lange gesund erhalten.

„Der getro Gott befiel as guer matenungder, esi wiel ech uch fleißich gebaden hun.“

Rolf Pfaff
Kurator der Kirchengemeinde Petersdorf


Aus: Petersdorfer Nachrichten 2023

Richtigstellung:
Leider ist uns in der Druckausgabe der Petersdorfer Nachrichten auf Seite 5, linke Spalte, vorletzte Zeile, im Abschnitt "Abschied von Britta und Dr. Dr. Wolfgang Wünsch" ein Fehler unterlaufen. Es steht da: "Amtsenthebung des Pfarrers". Inhaltlich richtig, den Tatsachen entsprechend, muss es heißen: "Entpflichtung des Pfarrers". Wir bitten um Entschuldigung.

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