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13. Juli 2023

Kulturspiegel

Brauchen wir eine neue Kulturpolitik? Informelles Treffen im Goethe-Institut Bukarest wurde zum Werkstattgespräch

„Brücke nach Europa“ – mit diesem Slogan betrieb das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) Wahlwerbung bei den ersten freien Wahlen 1990 nach der kommunistischen Wende. Seither hat sich vieles geändert. Brückenbauer sein – damit können sich viele identifizieren, und der interkulturelle Dialog bereichert. Welches ist dessen heutiger Stand? Welches sind die kulturellen Interferenzen bilateraler deutsch-rumänischer und rumäniendeutscher Kulturpolitik? Muss sie lediglich aufgefrischt, erneuert werden, oder brauchen wir gar eine neue Kulturpolitik? mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • ingenius mobile

    1ingenius mobile schrieb am 19.07.2023, 00:18 Uhr:
    Grundsätzlich begrüße ich eine solche Diskussion,
    die sich als Werkstattgespräch bezeichnet und in meinen Augen mindestens seit 10 Jahren überfällig ist.
    Ich möchte anregen, dass der Begriff "Kulturpolitik" auf beiden Seiten -in Siebenbürgen auf den Teil der ausgewanderten Landsleute bezogen auf die Siebenbürgisch Sächsischen Kultur geschärft wird.
    Ebenso halte ich es für dringend notwendig und überfällig den Begriff "Kulturpolitik" im Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. zu definieren und dann regelmäßig fortzuschreiben.
    Dies ist meiner Meinung nach, deshalb brauchbar und notwendig, weil man seitens der verfolgten Kulturpolitik in der Organisation und den zu fördernden Projekten, sich klar positionieren kann und im Zweifelsfall nicht verzettelt.
    Was im einzelnen Teil der förderwürdigen Siebenbürgisch Sächsischen Kultur ist, das bedarf einer breiten Diskussion im Verband.
    Wenn wir als Erlebnisgeneration unsere Siebenbürgisch Sächsische Kultur an unsere Kinder und Enkelkinder weiter vermitteln wollen, bedarf es klarer Vorstellungen, was in das "kulturelle Gepäck" zwangsläufig dazu gehören muss.
    Zu dem Thema kulturelles Gepäck ist sicher viel geschrieben, referiert und ausgestellt worden. Tatsache ist aber, dass ein Großteil, ja ich würd sagen, dass der überwiegende Teil unserer hier geborenen Kinder und Enkelkinder, in Sachen Siebenbürgische Sächsische Kultur "arme Weisenkinder" sind. Und zwar deshalb weil sie "kulturell gesehen, kaum die Möglichkeit hatten die Siebenbürgisch Sächsische Kultur in ihrer Breite kennen zu lernen. Kaum jemand ist individuell gefödert worden, hat die Vielfalt in Siebenbürgen selbst als Au Pair kennen gelernt, hat die Möglichkeit gehabt selbst außerhalb seiner Familie Rumänisch zu lernen, hat die multikulturelle Vielfalt von Sprache, Kultur und Religion in Siebenbürgen durch Austauschprogramme kennengelernt.

    Da sind Absolventen der Deutschen Gymnasien in Rumänien, die nach Ihrem Bacalaureat mit Deutschzertifikat im Europäischen Ausland studieren, am Ende Ihres Studiums weltoffener, beruflich erfolgreicher unterwegs und vor allem der Siebenbürgischen Kultur näher, als es "unsere" Kinder in deutschland größtenteils sind.

    Es liegt in unserer Verantwortung in solchen Werkstattgesprächen, die Grundlagen dafür zu legen, dass kulturelle Vielfalt für unsere Kinder und Enkelkinder in der neuen Heimat erlebbar gemacht wird, zum Beispiel auch durch gezielte kulturelle Förderung und Austausch mit der alten Heimat Siebenbürgen. Ein mehrwöchiger Austausch sollte meiner Meinung nach, zur Regel werden für jeden Teenager mit siebenbürgischen Wurzeln als Angebot möglich und zu einem sehr erschwinglichen Preis planbar sein!

    Aus diesem Grunde ermuntere ich dringend die Verantwortlichen aus dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. die Kulturpolitik zu spezifizieren, Ziele der Kulturpolitik (kurzfristig, mittelfristig und langfristig) festzuschreiben und diese langfristig zu verfolgen und kontinuierlich umzusetzen.

    Auf die Art werden aus Werkstattgesprächen strategische Zukunftsprojekte, die allen, vor allem der jungen Generation langfristig dienen.

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