13. Oktober 2023

Ministerpräsident Wüst empfängt Vertriebenenverbände: Tag der Heimat erstmals in der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei

Erstmals wurde der Tag der Heimat, den der Bund der Vertriebenen (BdV) jährlich mit vielen Veranstaltungen begeht, in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf begangen. Mit einem Empfang würdigte Ministerpräsident Hendrik Wüst am 18. September die Verdienste der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler.
Empfang in der Staatskanzlei in Düsseldorf, von ...
Empfang in der Staatskanzlei in Düsseldorf, von links: Winfried Göllner, stellvertretender Landesvorsitzender, Ministerpräsident Hendrik Wüst, Anita Gutt, Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, und Bundesvorsitzender Rainer Lehni.
Das Leitwort zum Tag der Heimat 2023 lautet „Krieg und Vertreibung – Geißeln der Menschheit“. Dazu erklärte Ministerpräsident Wüst: „Die vielen Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg und später die Aussiedler und Spätaussiedler haben Nordrhein-Westfalen mit Fleiß und harter Arbeit wesentlich mitaufgebaut. Sie sind mit ihren Traditionen und ihrer reichen Kultur selbstverständlicher Teil unseres Landes. Heute müssen Menschen wieder vor einem Krieg in Europa fliehen. Millionen Menschen sind aus der Ukraine in andere europäische Staaten geflohen, viele von ihnen haben in Nordrhein-Westfalen Zuflucht gefunden. Heute gilt mehr denn je: Bleiben wir offen für das, was Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen, erlebt haben und für das, was sie brauchen. Denn es ist auch Teil unserer eigenen Geschichte.“

Die Verbände der Vertriebenen und Aussiedler werteten die Einladung des Ministerpräsidenten in die Staatskanzlei als Zeichen der besonderen Zuwendung. Daher waren diese Verbände und ihnen nahestehende Institutionen zahlreich beim Empfang vertreten. Von politischer Ebene nahm der Landesbeauftragte für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern Heiko Hendriks teil, der erster Ansprechpartner der Landesregierung für die Verbände ist und immer ein offenes Ohr für deren Anliegen hat.

In seiner Ansprache würdigte Ministerpräsident Wüst die Aufbauarbeit der Vertriebenen und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg, die damals in einem zerstörten Land oft Ablehnung erfahren haben. Durch ihren starken Willen haben sie sich jedoch eine neue zweite Heimat geschaffen, oft durch die schwere Arbeit im Stahlwerk oder als Kumpel unter Tage. Auch die hunderttausenden von Aussiedlern und Spätaussiedlern haben – trotz schweren Neuanfangs – eine beispielhafte Integration erfahren. Eine ganz besondere Ehre für das Land Nordrhein-Westfalen ist es, so der Ministerpräsident, 1957 die Patenschaft über den Verband der Siebenbürger Sachsen und 1964 jene über die Landsmannschaft der Oberschlesier übernommen zu haben.
Ministerpräsident Hendrik Wüst mit Vertretern des ...
Ministerpräsident Hendrik Wüst mit Vertretern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen. Fotos: Heike Mai-Lehni
Der Landesvorsitzende des BdV-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, Rudi Pawelka, wies in seinem Vortrag auf das geistige Gepäck hin, das Vertriebene und Aussiedler in die neue Heimat mitgebracht haben. Zudem erinnerte er an ostdeutsche Persönlichkeiten, die Deutschland und Europa in den letzten Jahrhunderten mitgeprägt haben. Ferne dankte Pawelka der Landesregierung für die Förderung der Kultur der Ost- und Südostdeutschen, insbesondere durch Landesmuseen und ähnliche Einrichtungen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst führte nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung viele Einzelgespräche mit den Vertretern der Verbände. Von Seiten des Verbandes der Siebenbürger Sachsen nahmen Bundes- und Landesvorsitzender Rainer Lehni sowie mehrere Landesvorstandsmitglieder und Kreisgruppenvorsitzende aus NRW an dem Empfang teil. Ministerpräsident Wüst zeigte sich begeistert von den siebenbürgisch-sächsischen Trachten, die von einigen Festgästen zu diesem Anlass getragen wurde. Zudem zählte die siebenbürgisch-sächsische Delegation gemeinsam mit jener der Deutschen aus Russland zu den beiden größten teilnehmenden Gruppen bei diesem ganz besonderen Empfang.

RL

Schlagwörter: Tag der Heimat, BdV, Nordrhein-Westfalen

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