9. April 2024

Landesverband Bayern im Dialog mit den Freien Wählern: Besuch der Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl und Wolfgang Hauber

Am 21. März folgte der Abgeordnete der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, Bernhard Pohl, zusammen mit seinem Kollegen, Wolfgang Hauber, MdL, der Einladung des Landesverbands Bayern des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland zu einem Austausch in die Bundesgeschäftsstelle. In aufgeschlossener, freundschaftlicher Atmosphäre wurde über die Belange der Aussiedler und insbesondere der Siebenbürger Sachsen gesprochen.
Die Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl und ...
Die Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl und Wolfgang Hauber (3. bzw 4. von links) wurden beim Besuch in der Bundesgeschäftsstelle des Verbandes in München von Werner Kloos, Kerstin Arz und Harry Lutsch empfangen (von links nach rechts). Foto: Andrea Wagner
Bei einem Rundgang durch die Geschäftsstelle erläuterte der Landesvorsitzende Werner Kloos die Strukturen des Verbands der Siebenbürger Sachsen und zeigte den Gästen die Räumlichkeiten, in denen die Verwaltung des Verbands, die Redaktion der Siebenbürgischen Zeitung und das Kulturwerk untergebracht sind.

Während des Gesprächs stellten sich die Anwesenden zunächst kurz vor. Bernhard Pohl, geboren 1964 in Werneck, studierte in den 1980er Jahren Rechtswissenschaften an der Universität München und arbeitet seit 1994 als freier Rechtsanwalt in Kaufbeuren. Seit 1989 ist er Mitglied der Freien Wähler, seit 1996 sitzt er im Stadtrat von Kaufbeuren und seit 2008 im Bayerischen Landtag. Dort ist Bernhard Pohl stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Vertriebenenfragen seiner Partei.

Der gebürtige Mittelfranke Wolfgang Hauber ist Jahrgang 1959. Seine berufliche Laufbahn begann bei der Polizei. Seit 1990 ist er Mitglied bei den Freien Wählern. Den Ortsverband Weißenburg leitete er von 1996 bis 2012, zudem gehört er noch heute dem Stadtrat und dem Kreistag von Weißenburg an. Seit 2018 ist Hauber Abgeordneter im Bayerischen Landtag und dort als stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowie in zahlreichen Gremien und Ausschüssen tätig. Die große Kreisstadt Dinkelsbühl gehört zu seinem Wahlkreis.

Werner Kloos präsentierte den Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und erläuterte konkreter die Aktivitäten des Landesverbands Bayern mit seinen 33 Kreisgruppen, die mit zahlreichen Tanzgruppen, Blaskapellen, Theatergruppen und Chören das kulturelle Leben der Siebenbürger Sachsen in Bayern prägen. Er bekräftigte, dass innerhalb des Verbands besonders auf Jugend- und Nachwuchsarbeit Wert gelegt werde und lobte das unermüdliche Engagement der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) zur Bewahrung und Pflege der siebenbürgischen Traditionen. Außerdem führte er aus, dass die Siebenbürger Sachsen weltweit in der Föderation organisiert und vernetzt sind.

Kerstin Arz stellte die Arbeit des Kulturwerks vor. Seit dessen Gründung im Jahr 2020 konnten bereits zahlreiche Maßnahmen zur Erhaltung der siebenbürgischen Kultur gefördert werden. Der Vorsitzende des Kulturwerks, Harry Lutsch, betonte die große Vielfalt der bisher realisierten Initiativen. Beispielhaft wurden einige Projekte näher präsentiert.

Bestimmendes Thema während des Gesprächs waren jedoch die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gewährten zusätzlichen Fördermittel für das Jahr 2024. Am Tag des Treffens, am 21. März, hatte nämlich die Beauftragte für Vertriebene und Aussiedler, Dr. Petra Loibl, in einer Pressemeldung verkündet, dass das Sozialministerium zusammen mit dem Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen, dessen stellvertretender Vorsitzender Bernhard Pohl ist, dem Kulturwerk für Projekte im Jahr des dreifachen Gedenkens an 800 Jahre Andreanum, achtzig Jahre Deportation und Vertreibung eines Teils der Bevölkerung und 75 Jahre des Bestehens von Landes- und Bundesverband weitere Fördermittel zur Verfügung stellt.

Die beiden Abgeordneten nahmen den großen Dank des Landesverbands und des Kulturwerks stellvertretend entgegen. Bernhard Pohl sagte dazu: „Das Geld kommt an die richtige Stelle. Wir [d.h. die beiden Regierungsfraktionen – Anmerkung der Redaktion] wissen, was wir an euch haben.“ Wolfgang Hauber unterstrich die professionelle Umsetzung der Projekte und sagte lobend: „Man merkt, dass da viel Herzblut drinsteckt.“ Eingangs hatte Pohl dargelegt, dass die Erinnerungskultur in Deutschland sich nicht nur mit den zwölf Jahren der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft und der Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs befassen dürfe. Die Erinnerungskultur umfasse die gesamten historischen und kulturellen Ausprägungen der Deutschen in ganz Europa. Die deutsche Vergangenheit in den Ländern des östlichen Europas müsse weiterhin sichtbar bleiben. Um diese wertvolle Kulturarbeit zu unterstützen, seien die zusätzlichen Fördermittel gut investiert.

KA

Schlagwörter: Politik, Bayern, Aussiedlerfragen

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