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14. Juni 2013

Verschiedenes

Leserecho: Florence Barbara Baker war Ungarin

Zu Dr. Michael Kroners Beitrag „War die Afrikaforscherin Florence Baker eine Siebenbürger Sächsin” in Folge 6 der Siebenbürgischen Zeitung vom 20. April 1999, Seite 9 mehr...

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Artikel wurde 2 mal kommentiert.

  • bankban

    1bankban schrieb am 14.06.2013, 14:57 Uhr (um 15:00 Uhr geändert):
    Dieser Leserbrief ist (gelinde ausgedrückt) empörend!!!

    Er ist empörend in seiner ausschließlich ethnischen Perspektive, wegen seines unlogischen Aufbaus und unsachlichen Argumentation und wegen mancher unzutreffenden, also unwahren, Aussage und Begrifflichkeit.

    Belege? Die ethnische Perspektive ist ja allgegenwärtig: die Rede ist nur von "ungarischer" Revolution, ungarischen Sprachkenntnissen usw.
    Der Aufbau des Briefes ist unlogisch, da zuerst von 1848 die Rede ist, danach vom Horea-Aufstand (1784) und anschließend von der Quellenlage zur Geschichte Siebenbürgens vor und nach 1920. Die Argumentation ist auch deshalb unschlüssig und für jeden rationalen Mensch empörend, weil etwa all diese Ereignisse mit der ethnischen Zugehörigkeit von Frau Baker nichts, aber rein gar nichts zu tun haben. Diese Ereignisse sind hier fehl am Platze. Der Brief ist sachlich auch deshalb empörend, weil der Briefschreiber zwar die ungarische Herkunft von Frau Baker behauptet, aber keinen einzigen Beweis als Stütze seiner These vorlegt, außer der Annahme, dass nur ungarische Mädchen vor den plündernden rumänischen Truppen hätten flüchten müssen. Schließt das aber aus, dass nicht zufällig auch mal ein sächsisches Mädchen sich und ihre Jungfräulichkeit in Gefahr wähnte?
    Mitnichten! Sollte man aber nicht mit Beweisen kommen, wenn man einen Streit mit einem Artikel anfängt, der 14 (!) Jahre alt ist?
    Der Brief enthält mehrere sachlich falschen Aussagen: Kein historisches Werk benutzt (auch in Ungarn nicht!) den Begriff "Revolution" für die ungarischen Ereignisse der Jahre 1848/49: die Rede ist vielmehr immer von Aufstand oder Freiheitskampf. Das ist Grundwissen ("az 1848-as szabadságharc"!). Sachlich falsch ist auch, dass es "über die Geschichte Siebenbürgens vor 1920 keine originalen rumänischen Quellen gibt; nach 1920 aber wimmelt es von „ausgerenkten” Deutungen": sehr wohl gibt es rumänische Quellen über die Geschichte Siebenbürgens vor 1920: all die aus rumänischer Feder stammenden Schriften, Denkschriften, Briefe, Bücher, der diplomatische Briefverkehr usw. usf. Nach 1920 wiederum gibt es erst recht Quellen dazu: dass diese unterschiedlich und widersprüchlich gedeutet werden (können), liegt in der Natur der Sache, ist aber keine "Ausrenkung", sondern entspricht fachimmanenter Methodik.

    Ich weiß, dass die Zeitungen gerne Leserbriefe veröffentlichen. Das ist auch gut so. Ich weiß auch, dass Leserbriefe subjektiv sind und nur die Ansicht des Verfassers widerspiegeln. Eine derart krude, konfuse, inhaltslose und von sachlichen Fehlern strotzende Ansicht begegnet aber einem vielleicht einmal in hundert Jahren. Unfassbar!
  • bankban

    2bankban schrieb am 14.06.2013, 17:19 Uhr:
    Ich ergänze meinen vorigen Beitrag dahingehend, dass der Begriff "Revolution", gemünzt auf die Ereignisse in Ungarn 1848/49, in der Foschungsliteratur mitunter schon verwendet wird.

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