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Kommentar: Stiftung Siebenbürgische Bibliothek will Kreis der Förderer erweitern (Seite 2)

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Autor Thema:   Kommentar: Stiftung Siebenbürgische Bibliothek will Kreis der Förderer erweitern
Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 26.08.2006 um 13:03 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die Umwandlung einer Stiftung in eine AG ist meiner Meinung nach ausgeschlossen, aus den unterschiedlichsten Gründen (wenn du das nicht glaubst, dann frag mal nach beim Stifter in München).

Die andere Idee find ich besser, eine ähnliche Idee habe ich schon 2001 im Siebenbürgisch-sächsischen Kulturrat vorgestellt. Beim Kulturrat sind fast alle sächsischen Institutionen vertreten (vgl. http://www.siebenbuergersachsen.de/geschichte/institutionen.htm ).

Die Idee war eine „Visitenkarte“ der Siebenbürger Sachsen und deren Institutionen weltweit zu erstellen.
Ich habe ein ausgearbeitetes Konzept vorgelegt und einige Autoren hatten mir schon Beiträge zugesagt (vgl. Inhaltsverzeichnis und Impressum). Das Konzept steht auch im Internet: http://www.siebenbuergersachsen.de/institutionen/index.htm

Alle damals Anwesenden waren überzeugt, allerdings fehlte es am Geld, das Projekt sollte irgendwann gefördert werden, noch steht es aus, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Man braucht ca. 30.000 bis 50.000 €, je nachdem welche Auflage man drucken will. Dieses Geld kann man zwei und dreifach wieder hereinholen, die Institutionen, die dies finanzieren würden, sollten den Ertrag erhalten. Weiterhin hätte man damit auch eine gute Einführung in das siebenbürgisch-sächsische Erbe. Direkt oder indirekt würden davon alle sächsischen Institutionen profitieren und damit natürlich auch jeder Einzelne von uns.

P.S. Das Buch "Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg", das im zweiten und dreitten Teil eine "Visitenkarte" darstellt, ist mittlerweile vergriffen.

[Dieser Beitrag wurde von Johann am 26.08.2006 editiert.]

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 27.08.2006 um 14:08 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Das Konzept von Johann habe ich angesehen. Es ähnelt den bisherigen Texten, welche sb.-sächsische Institutionen erstellt haben: ziemlich trocken-wissenschaftlich-theoretisch- ich Frage mich, wo die Zielgruppenorientierung da drin ist.

Fragen an Johann:
warum wurde das "von allen" als gut befundene Konzept nicht realisiert, wenn es so viel Geld reinholen würde- weil die EUR 50.000 fehlten?
wer soll diese Bücher-CD´s-etc kaufen- wer, wieviel Personen machen die Zielgruppe aus?

Ich glaube, daß in unserer schnellebigen Zeit ein geschriebenes Buch zu einem komplexen Thema wie das von Johann dargestellte sehr viel schwerer (viel mehr Zeitaufwand, Zielgruppe sehr klein, etc.)
zu verkaufen ist als ein der Zielgruppe attraktiv erscheinender Wandschmuck.
Es sei denn, die Verpackung und die Schreibweise ist nicht so karg-wissenschaftlich sondern mehr künstlerisch-ansprechend. aber auch dann wird die Vermarktung schwierig sein.

Viele Menschen lesen aus Zeitmangel oder Desinteresse nicht mehr, oder weichen auf andere Medien aus (TV & Co.).
Und das Thema spricht in erster Linie die Sb. Sachsen an. Von denen kaufen sicherlich nicht genügend Leute das Buch, um 3 Mio. EUR zusammenzubringen in 2 Jahren.

[Dieser Beitrag wurde von dieter am 27.08.2006 editiert.]

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 27.08.2006 um 14:43 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zielgruppe:
"Mit diesem trimedialen Projekt - Buch, CD-ROM und Internet-Auftritt - sollen alle Siebenbürger Sachsen sowie die an Siebenbürgen und den Siebenbürgern Sachsen interessierte Öffentlichkeit angesprochen werden." so steht es in der Einleitung.

Ich glaube nicht, dass man mit irgendeiner Aktion in 2 Jahren 3. Miol. € auftreiben kann, das erscheint mir so wie der Wunsch im Lotto zu verdienen.

Finde folgende Strategie besser: Regelmäßig neue Aktionen starten und damit Geld verdienen: Buch (ziehe ich vor, weil ein ausgearbeitetes Konzept vorliegt), Waddschmuck etc. etc.
Damit bleiben die Institution im Gespräch, das ist sehr wichtig! Die Bücher und andere Gegenstände aus dem Museum und der Bibliothek sollen nicht konserviert und in einer Dose im All für Jahrhtausende aufbewahrt, sondern das Denken und Handeln hier und jetzt beeinflußen.

Mit einer Auflage von 3000 Exemplaren kann man innerhalb von 1, 1/2 Jahre mindestens 50.000 € verdienen, d.h. natürlich nach Abzug der Kosten, wenn das Ganze sogar günstig in Rumänien produziert werden kann, noch mehr.
Bei einer intensiven Vermarktung könnten bis 10.000 Exemplare verkauft werden.

Damit wird man sicherlich vor allem Multiplikatoren erreichen, das ist aber die interessante Klientel für die Bibliothek in Gundelsheim, da diese Personen über Fernleihe sicherlich weitere Bücher lesen würden. Dies hat zur Folge, dass man Argumente hat, weiterhin an öffentliche Förderungen beteiligt zu werden.

Es lag in erster Linie am Geld, 50.000 € kann man nur einmal ausgeben, entweder für dieses Projekt oder drei andere historische Bücher, die Produktion letzterer ist wesentlich billiger, weil keine Farbfotos drin sein müssen.


P.S. Es reicht, wenn man die Bücher zum Verschenken kauft, es muss sie ja nicht jeder lesen. Im übrigen verschenke ich seit Jahren siebenbürgisch-sächsische Bücher. Es sind hervorragende Geschenke, kommt gut an (ob der Bescheknte diese liest oder vielleicht jemdan anders, ist egal) und ich spare Ziet, weil ich nicht in dem vielen Nippes nach einem passenden Geschenk suchen muss.

[Dieser Beitrag wurde von Johann am 27.08.2006 editiert.]

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 28.08.2006 um 10:03 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
das Bücherdrucken in Rumänien ist, soweit ich weiss, teurer als in Asien oder sogar in anderen Ländern in Europa, von der Qualität, Termineinhaltung und sonstigen Risiken ganz zu schweigen.

"Siebenbürgen im Flug" wurde zB in Asien gedruckt, wenn ich richtig informiert bin (Hong-Kong).

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gogesch
Moderator

Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 28.08.2006 um 12:29 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Gibt es Bücher, deren Verkauf etwas in die Kassen der Stiftung bringt?

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Hatto Scheiner
Mitglied

Beiträge: 31
Von:Deutschland, 64839 Münster
Registriert: Aug 2006

erstellt am 28.08.2006 um 13:14 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Hatto Scheiner anzusehen!   Klicken Sie hier, um Hatto Scheiner eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Forumsdiskussion, 27.08.2006

Als erstes beantworte ich eine gestellte Frage. Ja, ich möchte die öffentliche Diskussion über die Fragen der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek in diesem Forum auf jeden Fall aufrechterhalten. Die Möglichkeit, neue, erfolgreichere Abläufe in seine Arbeit zu bringen, sollte genutzt werden. Diese Diskussion ist bereits der Anfang des in einem der Beiträge erwähnten Brainstormings. Damit sie sachlich bleibt, sollten wir möglichst den selben Kenntnisstand haben. Dazu muß ich leider ein wenig ausholen. Diejenigen, die einen Teil der Probleme bereits kennen, mögen an die anderen denken und nicht ungeduldig werden.

Bei der Durchsicht der bisherigen Beiträge, fielen mir folgende Stichworte auf:
 „Bettelbriefe“; Aufrufe an die Landsleute in der SbZ
 Befriedigung von Eitelkeiten; Stiftertafel; Urkunden für besondere Verdienste
 Private Spendenaktionen und deren Organisation
 Anerkennungsgeschenke, Verlosung von Preisen
 Vorteile des Internets
 Wer soll wieviel spenden; Interessentenkreis
 Gundelsheim für Privilegierte
 Unterstützung durch das Patenland NRW
 Not macht erfinderisch, Geld ist nicht alles
 Brainstorming = Ideensammlung und –austausch = Forum
 Unterschied zwischen Verein und Stiftung
 Einbindung der Kreis- und Landesgruppen der LM und der HOGs
 Erweiterung der Informationsmöglichkeiten im Internet
 Neue Art der Darstellung der Aktivitäten in der SbZ, etc.
 Ausweitung des Spenderkreises auch auf Nichtsiebenbürger
 Ausgabe von Aktien
 Warum gibt es nicht schon längst funktionierende Stiftungen unserer Väter?, u.s.w.

Bevor ich zu jedem dieser Themen Stellung nehme, möchte ich durch einige übergeordnete Gesichtspunkte den Rahmen für unsere weitere Diskussion aufzeigen, aber auch durch einige Details Mißverständnisse ausräumen. Dabei verfolge ich drei Richtungen; wofür brauchen wir das Siebenbürgen-Institut mit der Bibliothek und dem Archiv, wie sieht die Organisation in „Gundelsheim“ aus und wie erweitern wir den Kreis der Förderer. Ich versuche, mich möglichst kurz zu fassen.

1. Wie sähe es um die Religionen aus, wenn die Propheten, Stifter und Evangelisten keine Schriften hinterlassen hätten? Was würde die Industrie, die Wirtschaft und die Wissenschaft ohne die Aufzeichnungen ihrer Vordenker und Erfinder machen? Wie würde es um das Recht stehen ohne auf das römische und das napoleonische aufbauen zu können? Was täte die Geschichtsforschung ohne Dokumente? Dokumentieren nicht auch wir persönlich fast alles, Verträge, Briefe, etc.? Die Fragen beantworten sich meiner Meinung nach von selbst.

Und auch unsere Gemeinschaft, wie jede andere, will und soll die Zeugnisse ihrer Entwicklung aufbewahrt wissen. Und das, fachgerecht und wissenschaftlich aufgearbeitet.

Wir sind zwar kein sehr bedeutendes Volk der Weltgeschichte, können uns jedoch in kultureller und zivilisatorischer Hinsicht durchaus sehen lassen. Wenn wir in der Gesellschaft unserer neuen Heimat in wahrscheinlich nicht sehr ferner Zukunft aufgehen, soll wenigstens unsere Hinterlassenschaft den kommenden Generationen zur Verfügung stehen.

2. Bei diesem Punkt wird es etwas komplizierter, weil durch die zeitliche Entwicklung mehrere Institutionen zusammenspielen. Ich bitte um Verständnis, daß dieser Punkt ein wenig länger wird. Aber gelesen ist er ja schnell.

Bibliothek mit Archiv wurde aus privaten Beständen gegründet und ehrenamtlich betreut. Zuerst in Rimsting, dann in Gundelsheim. Die Räume dafür stellte der Hilfsverein Johannes Honterus zur Verfügung. Dieser Verein ist Besitzer des Schlosses Horneck und stellt auch heute noch die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung. Nebenkosten und Instandhaltung müssen aber aufgebracht werden. Nebenbei bemerkt ist das Alten- und Pflegeheim keine elitäre Einrichtung für Privilegierte, sondern nimmt alle Siebenbürger Sachsen auf. Manchmal gibt es vielleicht Wartelisten, wie in jedem Altenheim. Zur Zeit sind meines Wissens Plätze frei.

Die Trägerschaft für die Bibliothek hatten anfangs der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL), die Landsmannschaft und das Hilfskomitee. Praktisch, kümmerte sich nur der AKSL darum. Seit einiger Zeit ist die Siebenbürgische Bibliothek dem Siebenbürgen-Institut übergeben worden. Dessen Geschäftsführer, den es zur Zeit aus Geldmangel nicht gibt, ist auch der Leiter der Bibliothek. Die Aufgabe wird jetzt vom wissenschaftlichen Leiter des Instituts wahrgenommen. Für diesen gibt es jedoch nur Geld für eine halbe Stelle, die durch eine gezielte Spendenaktion des AKSL noch für ein Jahr abgesichert ist. Danach muß die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek einspringen, in der Hoffnung, daß ihre Erträge ausreichen. Einziger fest Angestellter ist der Bibliothekar, der vom Land Baden-Württemberg finanziert wird. Er wird zur Zeit noch von drei Personen mit Minijobs unterstützt. Es sind ehemalige Mitarbeiter, die entlassen werden mußten. Ihre Verträge können demnächst nicht mehr verlängert werden. Gemessen an einer durchschnittlichen wissenschaftlichen Bibliothek gleicher Größe und gleichem Volumen an Ausleihen und Recherchen, müßte sie fünf ganztägig arbeitende Kräfte haben.

Da die Bestände der Bibliothek stetig wachsen (Jährlich um mehrere tausend Titel) und dem Publikum zur Benutzung zugänglich sein sollen, muß sie organisiert werden: Regale, Karteikarten, Aufnahme in die EDV, Pflege und Instandsetzung, Ausleihe, Versand, Personal. Die Siebenb. Bibl. ist dem Südwestdeutschen Bibliotheksverbund angeschlossen und fast der gesamte Bestand ist über EDV recherchierbar. Sie ist für jedermann zugänglich. Auch Fernleihe ist grundsätzlich möglich, jedoch nicht für wertvolle Unikate. Die Bestände wachsen stetig weiter, d. h. auch die Arbeit nimmt stetig zu. Hier hilft nur täglicher Einsatz, jemand muß die Arbeit verrichten, soll aus einer wissenschaftlichen Einrichtung nicht ein chaotisches Depot werden.

Träger des Instituts ist der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat, als Verbindungsglied zu den staatlichen Stellen und als Koordinator aller kulturellen Einrichtungen. Der Kulturrat setzt sich aus Vertretern folgender Institutionen zusammen: LM Deutschland, LM Österreich, AKSL, Freunde u. Förderer d. Sieb. Bibl., Hilfskomitee, Trägerverein des Siebenbürgischen Museums, Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung (Habermann), Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Sektion Karpaten im DAV, Verband der HOGs, Evangelische Kirche A. B. in Rumänien, Demokratisches Forum der Deutschen in Siebenbürgen. Der nicht vorhandene Geschäftsführer des Instituts ist auch für den Kulturrat zuständig. Auch diese Aufgabe hat jetzt der wissenschaftliche Leiter übernommen. Er wird von zwei über Minijobs bezahlten Personen unterstützt, da er auch noch die Aktivitäten des AKSL, wie z. B. Tagungen und Verlagswesen koordiniert. Auch einer dieser Minijobs kann demnächst nicht mehr verlängert werden. Aber auch das muß gesagt werden, der wissenschaftliche Leiter des Instituts ist auf der Suche nach einer ganzen Stelle. Er hat eine Familie und sein Idealismus hat Grenzen.

Der Anschluß des Siebenbürgen-Instituts an die Universität Heidelberg ist eine Ehrung in Anerkennung der Leistungen des Instituts. Es ergeben sich daraus keine materiellen Vorteile für das Institut. Nur die wissenschaftliche Zusammenarbeit wird begünstigt und es wurde ein wissenschaftlicher Beirat berufen. Unser Institut muß selbst sehen, wie es überlebt.

Da sich die Reduzierung staatlicher Förderungen für unsere Kultureinrichtungen in Gundelsheim bereits abzeichnete, beziehungsweise begonnen hatte, wurde 1992 der Verein Freunde u. Förderer der Siebenb. Bibliothek gegründet. Er unterstützt die Bibliothek in akuten Fällen, z. B. beim Ankauf von wertvollen Dokumenten bei Auktionen, bei Anschaffungen von Rollregalen, Rechnern, etc., bei Restaurierungen von Büchern, etc. und bei häuslichen Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten.

Da keine Verbesserung der Lage in Sicht war, kamen Überlegungen auf, eine Stiftung zu gründen, deren Kapitalstock groß genug wäre, um die Grundversorgung der Bibliothek, unabhängig von staatlichen Zuschüssen, durch ihre Erträge zu gewährleisten. Sie wurde im Jahr 1999 von der Familie Dr. Roswitha und Martin Guist mit einer Spende von 100.00 DM gegründet. Wie kommt man auf die Notwendigkeit eines Kapitalstocks von vier Millionen? Ein Bibliothekar benötigt bei einem Bruttogehalt von 2000 €, einschließlich Lohnnebenkosten von ungefähr 100%, zur Zeit rund 50.000 € jährlich. Ein zweiter, ebenso. Für den Leiter der Bibliothek, der auch im Institut tätig sein soll, rechnen wir mit mindestens 60.000 €. Macht zusammen 160.000 € pro Jahr. Bei einer durchschnittlichen Verzinsung von 4% ergibt das 4.000.000 € für die Kapitalbasis.

In diesem Zusammenhang auch einige Worte zu unserem Patenland NRW und seinen Zuschüssen. Selbstverständlich soll man ihm dankbar sein, daß die Siebenbürger Sachsen und ihre Einrichtungen großzügig unterstützt wurden. Das hat mit deren Wohnort wenig zu tun. Es ist unser Patenland. Bayern ist Patenland der Sudetendeutschen, auch unabhängig davon, wo sie leben. BW und Bayern sind nicht unser Patenland und unterstützen unsere Einrichtungen trotzdem. In diesem Zusammenhang spielen mit Sicherheit die Staatshaushalte und die politischen Interessen die größte Rolle. Hinzu kommt, daß wir doch so stolz auf unsere gelungene Integration sind. Zu Recht sind wir darauf stolz. Das führt jedoch dazu, daß es die staatlichen Behörden nicht für nötig befinden, uns eine Sonderstellung bei den Zuschüssen einzuräumen. Mit NRW ist man im Gespräch und es wurde zugesagt, Projekte wieder zur Förderung zuzulassen, z. B. Geld für die Fertigstellung des Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuchs zu genehmigen, nicht jedoch für institutionelle Zwecke, also für Gehälter, Mieten oder andere unbefristete Kosten.

Das Problem des Geldes habe ich so ausführlich behandelt, weil seine Beschaffung die Hauptbeschäftigung der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek ist (nicht zu verwechseln mit der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, die von Herrn Habermann gegründet wurde und sich z. B. in Siebenbürgen unter anderem bei der Renovierung von Kirchenburgen und bei der Saxonia-Stiftung stark engagiert). Sowohl der Vorstand, als auch der Beirat (das Kontrollorgan des Vorstandes) der Stiftung arbeiten vollständig ehrenamtlich. Sie tragen auch die Reise-, Telefon- und Materialkosten selbst, indem sie der Stiftung entsprechende Spenden zukommen lassen. Das waren bei mir jährlich rund 500 €, wobei ich die Telefonkosten nicht berücksichtigt habe, weil ich sie von den privaten Gesprächen nicht getrennt erfasse. Jetzt, als Vorsitzender des Vorstands, wird es mehr werden. Beim Verein Freunde u. Förderer ist es ebenso. Geld wird nur ausgegeben, wo es unumgänglich ist. Sowohl Stiftung, als auch Förderverein, haben keine Angestellten, was satzungsgemäß zulässig wäre.

3. Wir sprechen von 250.000 aus Siebenbürgen stammenden Personen in Deutschland.
Diese Zahl stammt aus einem der vom Historiker Dr. Michael Kroner herausgegebenen Hefte. Nun ist es ja so, daß die unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Interessen haben. Das ist auch gut so. Wie langweilig wäre eine völlig gleichgesinnte Gesellschaft.
Einige haben eine Vorliebe für Sport, andere für Weltreisen, Briefmarken, u. v. a. m. Aus meiner Sicht müssen wir diejenigen finden, die sich für unsere Geschichte und für unsere Zukunft interessieren. Auch müssen wir versuchen, diesen Kreis zu erweitern. Dafür brauchen wir gute Argumente. Nur wer davon überzeugt ist, daß die Bibliothek eine sinnvolle Einrichtung ist, wird sich für sie einsetzen. Spender für bedürftige Menschen lassen sich leichter finden, als für eine quasi leblose Einrichtung. Das habe ich auch persönlich bei meinen Hilfstransporten nach Rumänien erfahren. Wie sehr viele Menschen denken, zeigt eine in Versform verfaßte Antwort eines von mir angesprochenen Bekannten:
Wenn die Armen und die Waisen
lieber lesen, statt zu speisen,
.....

Damit schließe ich für heute.

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Hatto Scheiner
Mitglied

Beiträge: 31
Von:Deutschland, 64839 Münster
Registriert: Aug 2006

erstellt am 28.08.2006 um 15:02 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Hatto Scheiner anzusehen!   Klicken Sie hier, um Hatto Scheiner eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Von einem Buch, dessen Verkauf etwas für die Stiftung brachte, habe ich in meinem letzten Beitrag in der SbZ berichtet: Kurt Breckner; Geschichten aus Agnetheln und über Agnethler. Die Einnahmen von ca. 2.000,-- €, die über dem selbstkostenpreis lagen, kamen der Stiftung zugute.

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fritz1966
Mitglied

Beiträge: 30
Von:
Registriert: Jul 2005

erstellt am 28.08.2006 um 16:33 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von fritz1966 anzusehen!   Klicken Sie hier, um fritz1966 eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo, zusammen,

die Diskrepanz zwischen Zahlenspielen und der Realität ist schon frappierend: Wenn jeder der 250000 Siebenbürger Sachsen einmalig 16 Euro spenden würde, wäre die Stiftung und damit der langfristige Bestand der Bibliothek gesichert. 16 Euro – ein einziges Mal! Das sind anderthalb Kästen Bier oder vier Schachteln Zigaretten! Selbst bei einer vierköpfigen Familie wären es einmalig (!) nicht mehr als 64 Euro, und zwar steuerlich absetzbar. Warum funktioniert das nicht? Angesichts der überschaubaren Beträge drängt sich der Verdacht auf, dass es nicht – jedenfalls nicht nur – am Geld liegen könnte.

Mein Eindruck ist, dass wir es mit einem grundsätzlichen Problem unserer siebenbürgischen Institutionen und insbesondere mit ihrer Vielfalt zu tun haben. Viele Landsleute sind Mitglieder der LM, ihrer HOG, je nach Interessenlage vielleicht im AKSL usw. All dies ist mit Mitgliedsbeiträgen verbunden, bei denen es in der Regel aber nicht bleibt, weil es in allen Schriften solcher Institutionen nur so vor lauter weiteren Spendenaufrufen für alle möglichen, sicher sinnvollen, Projekte, wimmelt. Da kommt dann trotz der recht bescheidenen Einzelposten doch etwas zusammen für das einzelne engagierte Mitglied. Die bei den 250000 Sachsen zweifellos vorhandenen Mittel werden auf diese Art „atomisiert“: Der Einzelne hat aufgrund seiner genannten Zahlungen das – berechtigte - Gefühl, schon eine ganze Menge für die Gemeinschaft zu tun. Und jetzt auch noch die Bibliotheks-Stiftung? Sicher auch wichtig, aber da sollen sich dann einmal auch andere einbringen, so oder so ähnlich könnten nach meinem Eindruck nicht wenige denken.

Nun wollen wir die erfreuliche Vielfalt der siebenbürgisch-sächsischen Institutionen sicher nicht beschneiden. Aber wir könnten uns doch gerade diese Vielfalt zunutze machen, wenn es gelingt, zumindest einige dieser Institutionen für eine „Partnerschaft“ mit der Bibliothek bzw. ihrer Stiftung zu gewinnen. Konkret:
So viel ich weiß sind zumindest einige der (größeren) HOGs – nur um ein Beispiel von Institutionen zu nennen – finanziell nicht schlecht ausgestattet und erreichen für einzelne Projekte ein beachtliches Spendenaufkommen durch ihre Mitglieder. Man könnte versuchen, solche HOGs als „Partner der Siebenbürgischen Bibliothek“ zu gewinnen: Die HOG zahlt einen bestimmten Betrag an die Stiftung und darf sich dafür „Partner der Siebenbürgischen Bibliothek“ nennen. Sicher gibt es schon Spenden von HOGs an die Stiftung, aber ich sehe Vorteile, wenn das Ganze in der genannten Weise einen klar erkennbaren Rahmen bekommt:
- Für die Stiftung: Verbesserung der finanziellen Ausstattung, bessere Verlässlichkeit was die Zuwendungen betrifft
- Für die HOG: Sie zeigt damit, dass sie in besonderer Weise am Erhalt unseres kulturellen Erbes mitwirkt. Das könnte die HOG auch bei der eigenen Mitgliederwerbung als (weiteres) gutes Argument für eine Mitgliedschaft einsetzen.
- Für die Mitglieder der HOG: Das einzelne HOG-Mitglied erlebt die Stiftung nicht als neuen „Bedürftigen“, sondern es hätte direkt seine altbekannte HOG als Ansprechpartner. Das würde zudem dem o. g. Effekt („…da sollen sich dann einmal auch andere einbringen …“) entgegenwirken. Wenn jemand sich darüber hinaus noch in die Stiftung einbringen möchte, hat natürlich niemand etwas dagegen.

Das ist, in groben Zügen, mein Vorschlag. Er ist natürlich als Ergänzung zu den bisher vorliegenden Überlegungen und keineswegs als alleiniger „Königsweg“ gemeint.

Viele Grüße
Fritz

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joker
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Registriert: Jan 2001

erstellt am 28.08.2006 um 18:37 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von joker anzusehen!   Klicken Sie hier, um joker eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Zitat Hatto Scheiner:
Nur wer davon überzeugt ist, daß die Bibliothek eine sinnvolle Einrichtung ist, wird sich für sie einsetzen. Spender für bedürftige Menschen lassen sich leichter finden, als für eine quasi leblose Einrichtung.

Ein sehr wahres Wort! Genau an dieser Überzeugung müßte m.E. noch intensiv gearbeitet werden.
Und aus der "leblosen Einrichtung" müßte eben eine lebendige Einrichtung werden, die von sich aus die eine oder andere "Kostbarkeit" den Interessierten anbietet. Denkbar wäre eine Reihe in der SBZ "Wußten Sie daß...? Oder in Zusammenarbeit mit den Kreisgruppen kleine Ausstellungen paralell zu den Veranstaltungen.

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gogesch
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Beiträge: 430
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Registriert: Nov 2000

erstellt am 29.08.2006 um 08:57 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die Beiträge von Fritz1966 und joker möchte ich gerne unterschreiben; ohne Ausnahmen.

Noch eine Idee zu meinen vorgeschlagenen kleinen Schritten:
Anlehnend an die Veröffentlichung der Namenslisten der neuen Mitglieder der LM sollten neue Vereinsmitglieder im Verein der Freunde und Förderer genauso veröffentlicht werden.

Außerdem sollte ihnen auf unverbindlichler, freiwilliger Basis die Möglichkeit gegeben werden auf 2 Fragen zu antworten, die z.B: sein könnten:
1. Wie sehen ihre siebenbürger Wurzeln aus?
2. Aus welchen Beweggründen treten sie dem Verein bei?

Diese oder ähnliche Fragen könnten die Geschichte im gespräch behalten ohne direkten Spendenaufruf.

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 29.08.2006 um 09:48 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich kann Joke u. Hr. Scheiner nur zustimmen: da die Stiftung bisher quasi eine "leblose" Einrichtung ist, sollte zuerst überlegt werden, wie sie zum Leben erweckt werden kann- und das mit vorhandenen Mitteln.

Meiner Meinung nach ist Hilfe zur Selbsthilfe die richtige Einstellung: deswegen kann und soll man sich nicht auf
staatliche Zuschüsse verlassen.


Ich bin auch fest überzeugt, daß die Sb. Bibliothek und die Bestände des Sb. Museums sehr interessant sind für viele- aber leider nicht transparent, bekannt oder nicht zugänglich genug.
Über das Internet- der billigste und einfachste Vertriebskanal- kann sehr schnell international auf dieses Angebot in Gundelsheim hingewiesen werden.

Folgende Schrittfolgen sehe ich:
1. ein schlüssiges Konzept bis Ende 2006 zu erstellen
2. darauf aufbauen, eine sehr gute Internetpräsenz zu erstellen (aus vorhandenen Mitteln)- bis Ende 2006.
3. Parallel eine Weihnachtsaktion zu starten-"Guter Zweck = Motto zB "Zur Rettung sb.-sächsischer Kultur" Verkauf Kunstwerke, Überbestände Bücher, Überbestände sonstiges Gesammeltes (Dubletten, Restbestände) aus Gundelsheim.

Bzgl. der Beschaffung von FInanzmitteln über Bücherverkauf bitte ich zu überlegen:
wieviele Mal müssten Bücher verkauft werden,
damit man die 4 Mio. EUR zusammenkriegt, in wieviel Jahren? Das ist eine einfache Rechnung.

Die 16,50 EUR die jeder der 250.000 Sb. Sachsen zahlt, wären dagegen ein Pappenstiel und viel realistischer.

Es kann nicht sein, daß wir uns immer noch auf den Taten unserer Vorfahren ausruhen, diese in Büchern "breitschlagen" - und die Sb. Sachsen aktuelle Probleme (wie z.B. die Beschaffung der 4 Mio EUR) nicht angehen bzw. nicht erledigen können.

Wir sind zwar toll, geschichtlich gesehen, aber seit Jahren nicht mehr imstande, unsere Kultur(-bestände) zu erhalten, geschweige denn weiterzuentwickeln.

[Dieser Beitrag wurde von dieter am 29.08.2006 editiert.]

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Hatto Scheiner
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Beiträge: 31
Von:Deutschland, 64839 Münster
Registriert: Aug 2006

erstellt am 29.08.2006 um 11:01 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Hatto Scheiner anzusehen!   Klicken Sie hier, um Hatto Scheiner eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wie ich erfreut feststelle, nimmt die Anzahl der Diskussionsteilnehmer zu und damit die Menge der Vorschläge. Diese große Menge macht es mir unmöglich sie spontan im Sinne der Satzung zu bewerten. Einige sind sicher vielversprechend, besonders weil es unter den Teilnehmern auch Angebote zur tätigen Mitarbeit gibt. Einige müssen „privat“ durchgeführt werden, wie dieter das in seinem ersten Beitrag richtig erkannt hat. Ich werde in Kürze, vielleicht bis morgen, eine Bündelung der Vorschläge durchführen und meine persönliche Meinung dazu sagen, indem ich auch die Satzung berücksichtige.

Die häufige Nennung des Vereins Freunde u. Förderer d. Sb. Bibliothek bringt mich auf den Gedanken, unter den Teilnehmern des Forums für die Übernahme des Vorsitzes des Vereins zu werben. Der altersbedingte Rückzug des ehemaligen Vorsitzenden, Herrn Herter, und der Weggang des stellvertretenden Vorsitzenden Gustav Binder nach Bad Kissingen, haben in die Aktivitäten des Vereins eine Lücke gerissen, die durch ideenreiche, dynamische Personen geschlossen werden muß. Herr Dr. Konrad Gündisch, der interimsmäßig den Vorsitz übernommen hat, ist in seinem Beruf zu stark gefordert und wäre froh, abgelöst zu werden. Seine Wahlperiode endet zwar erst im nächsten Jahr, bei der Jahresversammlung im November ließe sich aber mit Sicherheit das Problem lösen, wenn es vorbereitet wird.

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joker
Mitglied

Beiträge: 390
Von:Frankreich
Registriert: Jan 2001

erstellt am 29.08.2006 um 19:08 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von joker anzusehen!   Klicken Sie hier, um joker eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zunächstmal möchte ich anmerken dass ich es sehr begrüße, dass sich mal jemand von den Offiziellen "herabläßt" um hier im Forum ernsthaft mit mit der Interessierten an Lösungsansätzen zu arbeiten. Die Offenheit mit welcher über die Situation gesprochen wird ist ebenfalls ein Bravo wert.

Bezüglich der Satzung eine kleine Bemerkung:

Zitat:
Zitat Hatto Scheiner:
Ich werde in Kürze, vielleicht bis morgen, eine Bündelung der Vorschläge durchführen und meine persönliche Meinung dazu sagen, indem ich auch die Satzung berücksichtige.

Natürlich sollen die Aktionen der Satzung entsprechen, allerdings sollte man generell eine Satzung nie als etwas "in Stein gemeißeltes" sehen. Satzungen können und sollen/sollten geändert werden, wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind und sich die Rahmenbedingungen geändert haben.

Daher: m.E. auch die Satzung mal einer kritischen Überprüfung unterziehen... (Ist sie noch zeitgemäß? Enthält sie Hemmnisse die das wirkungsvolle Arbeiten behindern? Ist sie änderbar? Wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? etc.)

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gogesch
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erstellt am 30.08.2006 um 10:53 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wenn ich mir die Satzung der "Freunde und Förderer" so anseh, muss ich joker Recht geben.
Da tauchen 100 Fragen auf: ist eine Struktur mit mehr beratenden Beiräten als verantwortlichen Vorständen sinnvoll?
Was haben diese Beiräte bis heute geleistet?
Wer aus der Führung der LM sitzt als Beirat in der Führung des Vereins?

und, und, und??????

Meiner Meinung nach, ist ein Vorstand gebildet aus einem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter sowie dem Kassenwart für Ehrenamtliche nicht die richtige Struktur, um die bereits mehrfach angesprochenen Vorhaben zu bewältigen.

Wieso hat der Vorsitzenede der Stiftung keinen Sitz im Beirat?

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Hatto Scheiner
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erstellt am 30.08.2006 um 15:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Hatto Scheiner anzusehen!   Klicken Sie hier, um Hatto Scheiner eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Forumsdiskussion 30.08.2006

Mit diesem Beitrag möchte ich die Darstellung der Tätigkeit und der Rahmenbedingungen der Stiftung beenden. Dabei werde ich aber auch auf einige Einzelheiten eingehen und auch meine Meinung zu den mir wichtig erscheinenden Anregungen aus den bisherigen Diskussionen äußern. Ich bitte um Vergebung, wenn er wieder ein wenig lang wird. Ich möchte aber alle Teilnehmer am Forum über die jetzigen Gegebenheiten möglichst ausführlich informieren, so daß niemand glaubt, wir würden im Geheimen im Elfenbeinturm irgend etwas zusammenspinnen. Von „Herablassung“ kann überhaupt keine Rede sein. Die Auskünfte hätte jederzeit jeder haben können. Jetzt stehen sie jedem zur Verfügung, der am Forum teilnimmt. Wie machen wir jetzt das Forum in der Breite bekannt?

Grundsätzliches über die Stiftung. Es ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie unterliegt der Stiftungsaufsicht des Landes Baden-Württemberg und hat vom Finanzamt die Anerkennung als gemeinnützige wissenschaftlich-kulturelle Einrichtung. Dadurch ist sie von Steuern befreit und die Zuwendungen können von den Spendern steuerlich geltend gemacht werden. Aus diesem Grund ist es ihr untersagt eigenwirtschaftliche Zwecke zu verfolgen.

Der vom Stifter berufene Beirat, wählt den aus drei Personen bestehenden Vorstand und betraut ihn mit den aus der Satzung resultierenden Aufgaben. Diese drei Personen sind das einzige operative Personal der Stiftung, also zuständig für die Anlage und gegebenenfalls möglichst vorteilhafte Umschichtung der Zuwendungen, die allgemeinen Bankgeschäfte, die Buchhaltung, die Vergabe von Fördermitteln, die Jahresberichte an die Aufsichtsbehörde, der alle drei Jahre stattfindende Nachweis der Gemeinnützigkeit beim zuständigen Finanzamt, die Ausstellung und der Versand der Spendenbescheinigungen, mit der Erschwernis, daß oftmals Adressen ermittelt werden müssen, das Führen der Stiftertafel, die vierteljährlichen Veröffentlichungen der Spender in den Mitteilungen aus dem Siebenbürgen-Institut, die Öffentlichkeitsarbeit, sonstige Korrespondenz und die Kontaktpflege zu anderen Institutionen. Der Vorstand muß vor dem Beirat Rechenschaft über seine Aktivitäten ablegen und unter anderem dafür einen jährlichen Bericht vorlegen und in einer gemeinsamen Sitzung erläutern.

Sowohl der Beirat, als auch der Vorstand sind beeinflußbar von außen. Damit komme ich auf Jokers Beitrag vom 29.08. zu sprechen. Selbstverständlich kann die Satzung geändert werden, aber einfach ist es nicht. Außerdem behindert sie unsere Aktivitäten bis jetzt noch gar nicht. Ich will hier aber auf eine Möglichkeit der Einflußnahme hinweisen, die allen zur Verfügung steht, die sich aktiv einbringen wollen. Ich habe sie selbst sowohl im Förderverein, als auch bei der Stiftung praktiziert. Man übernimmt eine Aufgabe, auch ohne dem Vorstand anzugehören. Man hat dann die Möglichkeit, beratend bei anstehenden Entscheidungen in den Gremien teilzunehmen. Wie froh wären wir z. B., einen guten PR-Menschen zu haben, der nicht wie ich nur pragmatisch denkt, sondern auch auf emotionaler Ebene mögliche Spender ansprechen könnte. Das gilt auch für andere Bereiche. Die Mitglieder des Beirats und des Vorstands werden auch älter und manche müssen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, wie z. B. Balduin Herter, der Motor der Stiftungsgründung. Jetzt fällt mir ein im vorigen Beitrag unterlaufener Fehler ein. Familie Guist hat nicht zehntausend, sondern einhunderttausend DM als Gründungskapital gespendet.

Durch dieses Forum ist mir bewußt geworden, daß sowohl die Stiftung, als auch der Förderverein tatsächlich die Vergangenheit zu stark betont hat. Das gilt wahrscheinlich auch für das Museum. Zwar wird darauf hingewiesen, daß das Institut Seminare und Kolloquien für Diplomanden und Doktoranden und Tagungen für Wissenschaftler organisiert, es wurde von uns aber nicht explizit gesagt, daß die Bibliothek und das Museum natürlich auch die Arbeiten und Werke der heute lebenden Menschen und anfallende Nachlässe annehmen und verwahren. Diesen Aspekt sollte man stärker betonen. Er ist ein Hinweis, daß diese Institutionen auch in Zukunft gebraucht werden.

Dieters Vorschlag, Reproduktionen oder andere Gegenstände mit emotionalem Wert zu verkaufen und vom Erlös einen Teil an die Stiftung weiterzuleiten, kann jederzeit von einer Person oder einer Gruppe gemacht werden, nur nicht von der Stiftung selbst. Zwei wichtige Fragen ergeben sich dabei: Wer stiftet oder besorgt die Gegenstände und wer kümmert sich um den Verkauf. Auf jeden Fall ist es eine Aktion, die privat organisiert und eigenständig durchgeführt werden kann. In Gundelsheim wurde einmal der Versuch unternommen, zehn Originalgemälde von Juliana Fabritius-Dancu an die Teilnehmer der Jahresversammlung zu verkaufen, um den gesamten Erlös der Stiftung zu überweisen. Leider wurde keines verkauft. Ich werde mich erkundigen, ob die Bilder noch einmal zur Verfügung stehen, dann könnte man sie eventuell einem größeren Kreis anbieten. Ähnliches gilt für Verlosungen. Jemand muß der Stiftung die Preise unter der Bedingung zur Verfügung stellen, sie unter allen Spendern zu verlosen, die eine Mindestsumme im betreffenden Jahr gespendet haben.

Die Idee, Geschenke als Dankeschön an die Spender zu verteilen, was eine Werbeaktion wäre, wenn sie sich in einem adäquaten finanziellen Rahmen hält, der mit der Finanzbehörde wahrscheinlich ausgehandelt werden müßte, ist leider nicht gut realisierbar, weil nur ungefähr 25% der Spender ihre Adresse angeben. Die Stiftung hat keine Mitglieder, sie muß immer neue Spender suchen. Und schon sind wir wieder bei den benötigten Argumenten, um sie zu überzeugen. Sehr wahrscheinlich würde im Vorstand auch kein positiver Beschluß zustande kommen, von den Erträgen, die 2005 unter 20.000 € lagen, etwas für Werbegeschenke abzuzweigen. Dafür ist die Lage in Gundelsheim viel zu angespannt. Bei den Freunden u. Förderern versende ich an einen bestimmten Kreis von Jubilaren Geburtstagswünsche und eine Reproduktion im Postkartenformat. Die Reproduktionen wurden dem Institut geschenkt. Die Durchführung der Aktion ist einfach, weil die Anschriften der Mitglieder bekannt sind und weil ich es auf eigene Kosten mache.

Die Ausgabe von echten Aktien, also die Umwandlung der Stiftung in eine AG, würde bedeuten, daß sie ihre Gemeinnützigkeit aufgibt. Dann müßte alles nachversteuert werden. Das ist undenkbar. Theoretisch könnte die Stiftung eine AG besitzen, oder eine andere Gesellschaft, deren Erträge in die Stiftung fließen. Deshalb wirbt sie auch um Vermächtnisse aller Art. Es könnten auch Häuser sein, die vermietet werden. In diesem Zusammenhang fällt mir der Vorschlag von Fritz ein, Partner der Siebenbürgischen Bibliothek zu werden. Es besteht bereits die Möglichkeit, eine Unterstiftungen mit eigenem Namen und vorgegebenem Verwendungszweck der anfallenden Erträge innerhalb der Stiftung zu gründen. Vorstand und Beirat haben dafür eine Mindesteinlage von 50.000 € vorgesehen. Es ist auch möglich, der Stiftung leihweise und zeitlich begrenzt Kapital zu überlassen, dessen Erträge der Stiftung zugute kommen. Beide Möglichkeiten sind im Faltblatt und in einigen Beiträgen erwähnt.

Überlegenswert finde ich die Ausgabe von fiktiven Sammleraktien. Jeder Spender, dessen Adresse bekannt ist, das sind in der Regel diejenigen, die eine Spendenbescheinigung haben wollen, erhält „Aktien“ im Verhältnis zum gespendeten Betrag, z. B. für je 50 € eine „Aktie“. Ob das ein Renner würde, könnte man einmal ausprobieren. Die Druckkosten für 1000 Stück als Vierfarbendruck betragen nur zwei bis dreihundert €. Sie könnten mit dem vorhin zitierten Vorschlag von Fritz kombiniert werden und den Aufdruck „Persönlicher Partner der Bibliothek“, oder so ähnlich, erhalten. Denkbar wäre auch eine Vergabe von „Aktien“ nur im Zusammenhang mit einem Eintrag, also wenn die gespendete Summe 1000 € erreicht hat. Zur Zeit haben wir 238 Einträge in die Stiftertafel. Es wäre aber bestimmt die schlechtere Lösung, da sie sich auf 150 Personen und Organisationen beschränken würde.

Nicht handelbar, aber ebenfalls als Anerkennung gedacht, ist zur Zeit der Eintrag in die Stiftertafel. Dabei spielt natürlich die Eitelkeit eine gewisse Rolle. Es ist jedoch eine alte Tradition und Eitelkeit ist eine menschliche Eigenschaft, die aus dem Leben nicht wegzudenken ist. Weshalb sollte man sie nicht in Betracht ziehen? Vorstand und Beirat haben in diesem Jahr beschlossen, für besondere Verdienste auch Urkunden auszustellen.

Wie sieht die Einbindung der Landes- und Kreisgruppen der LM sowie der HOGs aus? Ich zähle 22 Kreisgruppen, eine Gebietsgruppe und vier Landesgruppen, die als Organisation Zuwendungen überwiesen haben. Davon sind sechs Kreisgruppen, die Gebietsgruppe und die vier Landesgruppen in der Stiftertafel enthalten, eine Landesgruppe viermal und eine Kreisgruppe zweimal. Bei den HOGs haben 17 gesammelt, davon sind 9 in der Stiftertafel, eine dreimal und zwei je zweimal. Bei der LM ist die Situation nicht ganz klar, denn es gibt aus der Vergangenheit Überweisungen, die keiner Gruppe zugeordnet werden können. Wir haben sie pauschal der LM zugeordnet. Auf diesem Feld können „Multiplikatoren“ sicher noch einiges erreichen. Unser Faltblatt kann bei der Bibliothek formlos, unter der Angabe des Verwendungszwecks in ausreichender Menge angefordert werden.

Ausweitung auf Leute ohne sächsischen Hintergrund. Gute Idee, zumal die Bibliothek ausdrücklich nicht auf das Sächsische beschränkt sein will. Sie sammelt alles über Siebenbürgen und von Siebenbürgern, unabhängig von der ethnischen und religiösen Zugehörigkeit. Das ist beim AKSL auch so, er hat je einen Ableger in Ungarn und in Rumänien. Bei diesem Problem bietet sich vielleicht besonders die vorgeschlagene Erweiterung der Informationsmöglichkeiten im Internet an. Wer möchte das übernehmen? Dafür ist sehr wenig Abstimmung nötig. Nur die Aussagen müssen überprüft werden, ob sie im Sinne der Satzung und des Vorstandes sind. Ansonsten kann in eigener Verantwortung gearbeitet werden.

Ich komme noch einmal auf den Interessentenkreis zurück und auf die 250.000 Landsleute. Die auch von mir benutzten simplen Rechenbeispiele, wieviel jeder im Durchschnitt beitragen müßte, um die Stiftung wirklich funktionstüchtig zu machen, taugen natürlich nichts. Die Interessen der Menschen sind zu unterschiedlich. Da spendet z. B. ein sehr bekannter erfolgreicher Industrieller 100 Millionen DM für ein Institut in Potsdam, aber nichts für die Bibliothek. Solche Beispiele gibt es einige. Auch ein sehr berühmter Sänger will nichts mit uns zu tun haben, habe ich gehört. Es müßte uns gelingen, den Kreis der tatkräftigen Unterstützer zu verzehnfachen, also von 300 auf 3000 zu vergrößern. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, daß das persönliche Gespräch bisher am effektivsten war, sowohl bei der Werbung von neuen Mitgliedern des Fördervereins, als auch bei der Überzeugung von Personen, doch auch einmal 1000 € für die Stiftung herauszurücken, um es salopp zu sagen. Auch die ganz großen Spenden und das Vermächtnis kamen so zustande. Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, daß jeder von uns im Kreise seiner Familie, der Freunde und der Bekannten wirbt. Dafür benötigen wir die schon mehrfach genannten guten Argumente.

Die angesprochenen Aktionen des Instituts und der Bibliothek, die besser in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit gebracht werden sollen, beschäftigen uns zu Recht. Wir sind auf deren Darstellung angewiesen. Die Stiftung sammelt, vereinfacht gesagt, nur Geld und überweist es dem Kulturrat, der es für die Bibliothek ausgibt. Beim Förderverein ist es ähnlich. Apropos Förderverein. Ich schließe mich gogeschs Anregungen an, auch über Änderungen beim Förderverein nachzudenken. Er hat nur ungefähr 280 Mitglieder und bedarf dringend einer Verjüngung.

Neue Art der Darstellung in der SbZ und anderen Medien. Dieses ist auch ein Thema, das in Eigenverantwortung bearbeitet werden kann. Jeder von uns kann einen Beitrag zum Thema Stiftung Siebenbürgische Bibliothek an die Redaktion schicken und seine Meinung zum Ausdruck bringen. Es ist sogar sehr wünschenswert. Nur wenn im Namen der Stiftung geschrieben wird, muß eine Absprache mit dem Vorstand erfolgen. Bei diesem Thema lasse ich mich gerne informieren und belehren. Gogesch hat da ja bereits zwei Schritte vorgeschlagen. Ich bin dabei.

Mein persönliches Fazit aus der bisherigen Diskussion:
 Einzelaktionen zur Unterstützung der Stiftung können ohne Beschränkung gestartet werden. Vielleicht wäre es hilfreich, eine sogenannte „Initiativgruppe Stiftung“ zu bilden. Für den Förderverein gibt es bereits die „Initiativgruppe Lauffen", die wirklich außerordentlich aktiv ist.
 Ich fordere alle Teilnehmer auf, eine Liste mit zugkräftigen Argumenten zu erstellen, mit denen potentielle Spender überzeugt werden können. Ich bin bereit die Liste zu führen.
 Zusätzlich sollten wir uns überlegen, wie wir auf die jetzt und später vorhandenen Möglichkeiten der Information über die Kultureinrichtungen in Gundelsheim ein breites Publikum aufmerksam machen können, z. B. auf dieses Forum. Auch zu diesen Vorschlägen führe ich gern die Liste.
 Wir müssen auch die Aufgabenteilung unter den vielen Einrichtungen beachten. Auch wenn ich mir z.. B. viele Gedanken über die Aktivierung der jüngeren Generationen im Sinne unserer Gemeinschaft mache, so ist das keine primäre Aufgabe der Stiftung, sondern der LM und der HOG. Das gleiche Prinzip der Aufgabenteilung gilt auch innerhalb von Organisationen.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Schöne Grüße

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