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Thema: Rentenkürzungen - Pro * Kontra * Hintergründe
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RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 05.10.2000 um 03:09 Uhr
Die Rentenkürzungen sind in aller Munde (und leider in so manchem Rentenbescheid!). Debattieren wir doch hier darüber. Zuerst in Stichworten einige Kurzinfos:unterscheide: * 5/6 oder 6/6 ? eine Kürzung, die es schon lange gibt und die seit 1.7.1990 nur davon abhängt, ob jemand seine Lohnunterbrechungen (Krankenurlaub, unbezahlter Urlaub etc.) belegen kann. Diese Kürzung hat nichts mit 30- oder 40 %-Kürzung zu tun und gilt zusätzlich. * 30 % Kürzung? gilt seit 1991 mit mehrere Übergangsregeln (FANG), jedoch nur bei Neuzuzügen (nicht rückwirkend) * 40 % Kürzung gilt bei jedem Rentenbeginn ab dem 1.10.1996 unabhängig (!) vom Zuzug nach Deutschland. Darin liegt der wesentliche Unterschied zur 30 % Kürzung. Diese Kürzung wurde vom Bundessozialgericht als verfassungswidrig eingestuft (Beschluß am 16.12.1999) und dem Bundesverfassungsgericht vorgelegt. Begründung des Gesetzgebers für diese Ungerechtigtkeit war hauptsächlich "Akzeptanzerhaltung des Systems" in unserer Stammtischlandschaft. Nun: viel Spaß bei der Debatte! IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 06.10.2000 um 23:06 Uhr
Ich erinnere mich noch an eine Debatte vor einige Jahren als die "unverschämten Kürzungen" hochaktuell waren. Da war unser Freund der Oskar L. und irgend so ein CDU/CSUler der auf unserer Seite war. Da sagte einer von beiden tatsächlich, sie hätten auch noch viel höhere Kürzungen durchbringen können, wenn die Kommunen(Sozialämter) nicht massiv interveniert wären ! Viele unserer Landsleute (auch noch zehn Jahre danach) meinen immer noch: "Wir sollen froh sein, dass wir überhaupt etwas bekommen..."Also wenn ich sowas höre Gut das wir die Argumentationshilfen haben http://www.siebenbuerger.de/sbz/serviceunddialog/argumentationshilfen.html IP: gespeichert |
RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 07.10.2000 um 01:23 Uhr
Geht mir genau so! Es gehört leider zum schlechten Stil der ehemaligen Regierungsparteien zuerst festzustellen, daß `die Anderen`eigentlich die Fremdrente ganz abschaffen wollten und dann dank deren "unermüdlichem Einsatz" "nur" die 40%-Kürzung gekommen ist. Daß aber das WFG von der CDU/CSU/FDP-Regierung gekommen ist, bleibt Fakt. Die haben wohl die Stimmungsmache der Sozis schlicht genutzt. Mir ist heute noch übel, wenn ich an MdB Singhammer (CSU München) und seine schnellen Fähnchenwechsel denke: einmal "wir stehen zu Ihnen" und nach zwei Wochen vor anderer Klientel "denen haben wir´s gezeigt"... IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 07.10.2000 um 14:55 Uhr
Zitat: Original erstellt von RA Fabritius: Mir ist heute noch übel, wenn ich an MdB Singhammer (CSU München) und seine schnellen Fähnchenwechsel denke: einmal "wir stehen zu Ihnen" und nach zwei Wochen vor anderer Klientel "denen haben wir´s gezeigt"...
Man vergißt wohl zu leicht, das ein Politiker sich um die Stimmen von Millionen Wählern sorgt, nicht um die von ein paar Zigtausenden. IP: gespeichert |
RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 07.10.2000 um 21:34 Uhr
schon, schon. Machen wohl alle, die nicht Politik vertreten sondern inhaltsunabhängig Stimmenfang betreiben. Aber dann hätte er auf unsere Stimmen auch verzichten können, statt uns ins Gesicht zu lügen (sorry für diese Deutlichkeit). Dann ist mir jemand lieber, der klar zu seiner (auch entgegengesetzten) Meinung steht, besonders wenn er dafür auch Argumente nennen kann. Aber dafür müßte er zumindest eine eigene Meinung haben... Und letztlich müßte es auch ein Singhammer notwendig haben, glaubhaft zu bleiben. IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 20.07.2001 um 15:24 Uhr
Neues Gutachten gegen Rentenkürzungen geplantDie "Interessengemeinschaft gegen Fremdrentenkürzungen" hat über das weitere Vorgehen zur Anfechtung der 40-Prozent-Kürzung im Fremdrentenrecht am 5. Juli am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Deutsches und Europäisches Sozialrecht der Universität Regensburg beraten. Mit dem Lehrstuhlinhaber, Prof. Dr. Ulrich Becker, wurde die Erstellung eines ergänzenden Rechtsgutachtens bis zum Ende dieses Jahres vereinbart. mehr >>>
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Anna Ohnweiler Mitglied Beiträge: 98 Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold Registriert: Aug 2001
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erstellt am 24.08.2001 um 13:12 Uhr
Leider lassen sich unsere Landsleute mit dem Argument abspeisen, nicht in die Rentenkasse eingezahlt zu haben. Da es sich aber um einen Generationsvertrag handelt, könnten die Renten unserer Alten schon bei einem Beitragssatz von 14% (würde man eine Rentenversicherung für Spataussiedler aufbauen) gesichert werden, da wir eine andere Altersstruktur aufzuweisen haben.Außerdem müßten wir uns mehr politisch engagieren, damit wir mitentscheiden und nicht über uns entscheiden lassen. [Dieser Beitrag wurde von Anna Ohnweiler am 24.08.2001 editiert.] IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 25.08.2001 um 09:12 Uhr
Hallo Anna, "sich mehr politisch engagieren" ganz richtig. Einen Weg dahin habe ich in "Landsmannschaft oder Verein ..." aufgezeichnet. Wurde dort aber von keinem anderen als vom Begründer dieses Themas in Grund und Boden gestampft. Viele selbstständige Vereine in sehr vielen Komunen ebnen den Leuten den Weg in die Komunalpolitik und erst von dort geht es in die Kreistage, Landtage und in den Bundestag. Vielleicht kommen noch mehr Leute darauf. Gruss - DanielisIP: gespeichert |
RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 26.08.2001 um 23:41 Uhr
Sehr geehrte Frau Ohnweiler, Sicher müssten wir uns politisch mehr einbringen. Nicht nur in politischen Entscheidungsgremien (die dort vertretenen Siebenbürger Sachsen -eine namentliche Nennung spare ich mir - dürften dank Fraktionsdisziplin alle brav für die Rentenkürzung gestimmt haben) sondern im Alltag. Dann kann schon gar keine "fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung" entstehen, die ja das Hauptargument der Politiker - aller - für die Kürzung gewesen ist. Diese sind brav arbeitsteilig vorgegangen: die einen haben kräftig nach Stammtischmodell für Fehlinformation und Volskverhetzung gesorgt, damit war wie gewünscht die Akzeptanz weg. Und die anderen haben dann zur "Akzeptanzerhaltung" schnell gekürzt. Wenn wir uns im Alltag mehr einbringen, dann haben Lafontainsche Geister gar keinen Erfolg mit ihren "Asylanten, Aussiedler und andere Ausländer"-Parolen und die anderen müssten nicht "zur Akzeptanzerhaltung" noch eines draufhauen. Vielleicht kann vorgelebte Kultur hier mehr beitragen und uns Mehrheiten bei unseren Mitmenschen besorgen. [Dieser Beitrag wurde von RA Fabritius am 26.08.2001 editiert.] IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 27.08.2001 um 07:21 Uhr
Hallo, da ist ja eine tolle Übereinstimmung mit RA festzustellen. Noch eine Feststellung: wie Tehmenübergreifend unsere Probleme doch sind. Bin eigentlich kein Freund vieler bedeutungsgeringer Themen - mit 3 - 4 Beiträgen und dann ab in die Versnkung für alle Zeiten. In diesem Fall freue ich mich, dass über die Rentenfrage unsere organisatorischen Strukturen nocheinmal zum Zuge kommen. Wohl nach dem Prinzip Vielfalt in der Einheit. Vor weiteren Rechte-Beschneidungen können uns sehr wohl viele eigenständige Vereine bewahren, weil diese erst den Weg in die Komunalpolitk ermöglichen - oder? TschüssIP: gespeichert |
RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 27.08.2001 um 20:43 Uhr
Geehrter Herr Danielis, ich verstehe den Zusammenhang nicht. Die zuerst lebhafte und Argumente tauschende Debatte zur Namensänderung ist (dort) in einer themenfremden Monologorgie verendet. Hier kommen nicht "unsere organisatorischen Strukturen noch einmal zum Zuge" - Sie meinen wohl zur Sprache - sondern wir unterhalten uns zu den Rentenkürzungen und etwas erweitert zur Möglichkeit politischer Einflussnahme. Und - auch wenn ich eigentlich nicht weiter zu Ihren Vermutungen und Spekulationen Stellung beziehen wollte - kurz noch folgende Klarstellung: ich habe manchmal (nicht immer, wie Sie sehen) inhaltlich eine etwas andere Meinung wie Sie, die ich gelegentlich auch äussere. Ich habe jedoch keinesfalls etwas gegen Sie, ich kenne Sie persönlich gar nicht. Könnten wir uns darauf einigen, dass Sie Lamenti wie "er hat mich in Grund und Boden gestampft" oder Spekulationen, was ich "abandoniert" und zum "Schuh" verkommen lasse, und welcher böse "Kern" dahinter stecken soll, einfach zu Gunsten inhaltlichen Austausches etwas reduzieren? Ich antworte gerne auch auf entgegenstehende Meinungen, freue mich selbst bei inhaltlichem Kontra - daraus entsteht eine Debatte. Sobald diese aber in das "Drum-herum" abdriftet, geh ich lieber ein gutes Buch lesen. Viele Grüße IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 28.08.2001 um 11:28 Uhr
Sehr geehrter Herr Fabritius,das war ja nun wieder eine Meister-Lehr-Stunde. Nur zur Sache keine Jotta. Führ ihre Belehrungen bedanke ich mich aufs herzlichste. Hätte aber lieber Entgegnungen theamtischer Art von ihnen gelesen. Gruss - Danielis IP: gespeichert |
RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 29.08.2001 um 14:29 Uhr
Lieber Herr Danielis,nun sind Sie also wieder beleidigt. Es war keine Lehrstunde sondern schlicht eine Mitteilung meiner Meinung. Wozu vermissen Sie "ein Jotta"? Ich sehe bei diesem Thema hier keinen offenen Inhalt, zu welchem ich bisher geschwiegen hätte. Wenn ich etwas übersehen hätte, wäre ich für einen konkreten sachlichen Wink dankbar. Viele Grüße [Dieser Beitrag wurde von RA Fabritius am 29.08.2001 editiert.] IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 29.08.2001 um 16:50 Uhr
Frau Ohnweiler, beklagt - und zwar zu recht - mangelnde politische Presentz der SbS. Von einem Landesvorsitzenden und stelvertretenden Bundesvorsitzenden hätte ich dazu konkrete Visionen gerne gesehen. Davon kam nichts. Weil ich dazu etwas konkretes beigetragen hatte wurde ich vom großen Boss in die Schranken gewiesen wie schon des öfteren. Destotrotz sind Sie mir viel lieber als die ganz Nobeln die sich überhaupt nicht regen - außer in Dinkelsbühl.IP: gespeichert |
RA Fabritius Mitglied Beiträge: 301 Von:D-81679 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 29.08.2001 um 20:31 Uhr
Stimme der Anregung, politisch viel präsenter zu sein, voll zu. Habe das auch einige Beiträge vorher schon festgestellt und erweitert. Hier sehe ich keinen Meinungsunterschied und auch kein Meinungsdefizit.IP: gespeichert |