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Thema: Unsere Probleme
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Biervampir unregistriert
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erstellt am 03.02.2007 um 17:47 Uhr
Zitat: Original erstellt von seberg: Was die Freiwilligkeit der Ausreise aus R angeht gebe ich Johann Recht, die war etwa so feiwillig-NOT-wendig wie etwa die Annahme des Pseudonyms „Biervampir“ Allerdings stimmt es auch, dass viele SbSachsen wohl die Erwartung hatten, hier in Deutschland ein bißchen so etwas wie ein „großes sächsisches Siebenbürgen“ vorzufinden, also weniger Flexibilität aufbringen zu müssen, als bei einem Verbleiben in Rumänien (was ja auch richtig ist/war), auch wenn sie sich dann doch mehr umstellen und anpassen mussten als ihnen lieb war. Nur: wer kann ihnen verübeln diese Alternative gewählt zu haben in der Hoffnung in D ihre Identität (und für mich bedeutet das in erster Linie Sprache und Kultur) besser bewahren zu können? Odrr?
War ja auch kein Vorwurf. Vielleicht waren aber auch die Vorstellungen über die BRD nicht so ganz der Realität entsprechend. Mir hat mal ein Banater Schwabe gesagt, er habe sich das alles anders hier vorgestellt, gerade weil sein Onkel in Briefen immer geprahlt hatte, als sie dann nach D kam, stellte sich raus, dass die tollen Errungenschaften des Onkels nicht existierten. Dennoch, das überzeugt mich nicht, es war freiwillig, keiner wurde aus Rumänien in den 90er Jahren herausgetrieben. Aussnahme sind wohl die Kinder, die mit ihren Eltern mitmussten, ohne wählen zu können. Die Annahme eines Pseudonym ist freiwillig, nicht notwendig, es gibt da letztenends auch noch andere Handlungsalternativen, deshalb hinkt der Vergeich doch gewaltig
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seberg Mitglied Beiträge: 40 Von:Hessen Registriert: Okt 2002
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erstellt am 03.02.2007 um 18:25 Uhr
Also gut lieber Birvampier, für Unbelehrbare muss man manchmal ganz "krasse" Beispiele bringen: Wie freiwillig verlässt z.B. jemand einen Raum, dem eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt wird: entweder du verlässt den Raum, oder ich drücke ab!? - Freiwillig verlässt er ihn, natürlich, ich weiß, er hätte sich ja auch erschießen lassen können!Als ich Rumänien nach jahrelangem Warten Rumänien schleunigst verließ hat mir niemand mit dem Tod gedroht, aber das Dahinvegetieren hatte ich satt und ich bin sicher, ich würde heute nicht mehr leben, wäre ich dort geblieben - womit ich nicht sagen will, dass das für alle SbSachsen so "krass galt, da gabs unendlich viele Schattierungen! Freiheit und Notwendigkeit: ein uraltes, schönes philosophisches Diskussionsthema! IP: gespeichert |
Johann Mitglied Beiträge: 490 Von: Registriert: Nov 2001
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erstellt am 03.02.2007 um 18:33 Uhr
Zitat: Original erstellt von seberg: Die überwiegend tief verunsicherten SbS neig(t)en aus Angst vor Identitätsverlust wohl eher zur Sicherheit, zum Traditionellen und zum Konservativen, oder?
Kann ich nicht bestätigen, bei den meisten von uns hat doch der tägliche Ablauf nichts mehr gemein mit dem in Siebenbürgen. Allenfals ein paar Maximen des Handelns konnte man retten. die Beschäftigung mit Siebenbürgen ist doch eher ein Hobby als eine täglich praktizierte Lebensweise. IP: gespeichert |
Biervampir unregistriert
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erstellt am 03.02.2007 um 18:38 Uhr
Zitat: Original erstellt von seberg: Also gut lieber Birvampier, für Unbelehrbare muss man manchmal ganz "krasse" Beispiele bringen: Wie freiwillig verlässt z.B. jemand einen Raum, dem eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt wird: entweder du verlässt den Raum, oder ich drücke ab!? - Freiwillig verlässt er ihn, natürlich, ich weiß, er hätte sich ja auch erschießen lassen können!Als ich Rumänien nach jahrelangem Warten Rumänien schleunigst verließ hat mir niemand mit dem Tod gedroht, aber das Dahinvegetieren hatte ich satt und ich bin sicher, ich würde heute nicht mehr leben, wäre ich dort geblieben - womit ich nicht sagen will, dass das für alle SbSachsen so "krass galt, da gabs unendlich viele Schattierungen! Freiheit und Notwendigkeit: ein uraltes, schönes philosophisches Diskussionsthema!
Ich weiss nicht warum du dich rechtfertigst, ich habe eine solche Rechtfertigung nicht verlangt. So wie du es beschreibst ist es Zwang, ich denke allerdings, dass die allermeisten nicht die Pistole am Kopf hatten. Der Vergleich ist schon wieder misslungen. Ich denke, dass das Wort "freiwillig" für mich ne andere Bedeutung hat als für dich, daher kommen wir auf keinen gemeinsamen Nenner. Man muss die Diskussion nicht unnötig in die Länge ziehen.
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Christoph Promberger Mitglied Beiträge: 42 Von:507210 Sinca Noua Registriert: Okt 2003
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erstellt am 03.02.2007 um 19:54 Uhr
Zitat: Original erstellt von Johann: die Beschäftigung mit Siebenbürgen ist doch eher ein Hobby als eine täglich praktizierte Lebensweise.
Das kann ich von meinen Kontakten mit SbS hier in Rumänien nur bestätigen. Mein Bekanntenkreis an SbS (und da sind welche dabei, die noch sehr eifrig die traditionelle Fahne hochhalten) hat mir ganz klar gesagt, dass sie keine Zeit und keine Lust haben, sich an solchen theoretischen Diskussionen zu beteiligen. Ich habe den Eindruck dieses Forum ist mehr das Hobby von SbS, die im Westen leben und sich daher ihrer Position als Sachsen nicht sicher sind. Verzeihung, wenn sich jemand auf die Zehen getreten fühlt, ich geb' nur meinen Eindruck wieder, hab' nicht die Weisheit gepachtet. Ich finde es aber trotzdem interessant und ich lerne viel über Eure Geschichte und aktuelle Anschauungen. IP: gespeichert |
seberg Mitglied Beiträge: 40 Von:Hessen Registriert: Okt 2002
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erstellt am 04.02.2007 um 00:15 Uhr
Zitat: Original erstellt von Christoph Promberger: Ich habe den Eindruck dieses Forum ist mehr das Hobby von SbS, die im Westen leben und sich daher ihrer Position als Sachsen nicht sicher sind. Verzeihung, wenn sich jemand auf die Zehen getreten fühlt, ich geb' nur meinen Eindruck wieder, hab' nicht die Weisheit gepachtet.
Nein, da gibts nichts zu verzeihen, dein Eindruck ist sicher richtig: das ist hier eine Art Hobby und tatsächlich alles „theoretisch“. Aber deswegen nicht zu verachten, ich glaube es ist wie ein rituelles Bedürfnis gerade WEIL die täglich praktizierte Lebensweise mit Siebenbürgen nichts mehr zu tun hat (Johann hat mich da wohl falsch verstanden, die Neigung zu Sicherheit, Tradition und Konservativem meinte ich als innere Kopf-Einstellungen, nicht als täglichen praktischen Ablauf). Interessant finde ich, was du über die dort noch lebenden SbS sagst: sollten die sich denn im Unterschied zu uns hier in D wirklich so sicher sein in ihrer Position als Sachsen, dass sie es nicht nötig haben, sich Gedanken darüber zu machen und auszutauschen? Fände/finde ich eher enttäuschend dieses "keine Zeit und keine Lust" (habe selbst Verwandte und Bekannte dort und kenne das). Es könnte eher ein Augenverschließen vor der Realität bedeuten. Auch wenn das hier eine Hobby und lauter Theorie ist: ein Luxus ist es nicht, eher irgendwie eine notwendige Möglichkeit des Gegengewichts zur "ofiziellen" und „ordentlichen“ Meinungs-Bildung der SbZ. Kreuz-und-quer...Kraut-und-Rüben, warum nicht? IP: gespeichert |
Christoph Promberger Mitglied Beiträge: 42 Von:507210 Sinca Noua Registriert: Okt 2003
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erstellt am 04.02.2007 um 15:02 Uhr
Zitat: Original erstellt von seberg: Interessant finde ich, was du über die dort noch lebenden SbS sagst: sollten die sich denn im Unterschied zu uns hier in D wirklich so sicher sein in ihrer Position als Sachsen, dass sie es nicht nötig haben, sich Gedanken darüber zu machen und auszutauschen?
Ich glaube nicht, dass die sich ihrer Sache sicher sind, aber für die einen ist das Sachsen-Sein nicht mehr so wichtig, man versucht sich halt ein Leben zu gestalten, mit dem man zufrieden ist und da arrangiert man sich halt mit dem, was einem das Leben bietet. D.h. in der großen Masse Rumänen und Zigeuner. Die anderen, denen das Sachsentum noch sehr wichtig ist, hoffen entweder irgendwie noch auf bessere Sachsenzeiten und stecken damit den Kopf in den Sand bzw. haben resigniert und halten ihr Sachsentum hoch, weil sie es schon immer so gemacht haben. Wenn man das Thema direkt anspricht, geben alle zu, dass es eigentlich vorbei ist, dass es in ein paar Generationen keine Sachsen mehr gibt. Aber die halten sich da wohl an Luther, der ja auch heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen wollte, wenn morgen die Welt untergeht. IP: gespeichert |
Kohn Mitglied Beiträge: 70 Von: Registriert: Nov 2006
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erstellt am 09.03.2007 um 15:31 Uhr
Zitat: Original erstellt von xyz: So ist es kein Wunder, dass man über Hartz4, die angebliche "Millionenverschleuderung Steuergelder von Ex-Arbeitsminister Gerster", angebliche "Unfähigkeit von Beratungsfirmen", etc. diskutieren muss, anstatt sich Gedanken zu machen, was man mit dem vielen Geld auf dem Konto macht.
Wenn man viel Geld auf dem Konto hätte,in was könnte man rentabel in Deutschland investieren? Dies ist eine interessante Frage? IP: gespeichert |
Georg51 Mitglied Beiträge: 200 Von:BW Registriert: Nov 2004
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erstellt am 09.03.2007 um 19:39 Uhr
Zitat: Original erstellt von Kohn: Wenn man viel Geld auf dem Konto hätte,in was könnte man rentabel in Deutschland investieren? Dies ist eine interessante Frage?
T - Aktie?,... vieleicht!
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Sibi Pix Mitglied Beiträge: 4 Von:Deutschland,42277,Wuppertal Registriert: Mrz 2006
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erstellt am 09.03.2007 um 22:13 Uhr
Hallo Ihr,Es ist nicht leicht darüber zu reden aber Hartz 4 gebe es so wenige wie Hunger leidende in Rumänien aber was will man den hier in D. erwarten wenn während der regime zeit hier kein arsch einen in der hose hatte und unser einer als zigeuner beschimpft werden darf laut gesetzt.Die Regierung kann nur labbern über Steuern statt wie sie das Sprachrohr vom Volk wird und nicht Hänker oder Regime des Volkes.Das nur leidet udn stirbt weil alle Firmen Manager sie irgendwie mit irgendwas locken gar bedrängen einfach weg zu schaun und schön das stückchen kuchen mit zu essen.Weg sehn hilft der Bundesregierung auch nicht mehr am ende ist es mit dem land seit dem wir hier sind und keiner auf den anderen oder besonders uns die Diktator Vernichter aber selber schuld sag ich da nur.Und ich lasse mich wenig im job von einem hier beleidigen,zigeuner,dummkopf oder faul.Das ist kein Hermannsstädter,weit und breit kein sachse irgendwann kapieren sie warum aldi von den Karpaten stammt und weshalb auf kleinere landmannschaften hören wirklich kein fehler wär. Gute Nacht Christoph IP: gespeichert |
Wanderer90 Mitglied Beiträge: 30 Von: Registriert: Jan 2007
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erstellt am 07.05.2007 um 22:17 Uhr
Deutschland ist ein reiches Land,aber ein Land mit vielen armen Menschen die unterstüzung brauchen um Leben zu können.Viele haben einen Gehalt der reicht nur die Miete zu zahlen.Wenn man das den Menschen in Osteuropa sagt,wollen sie es nicht glauben,das es so was gibt.IP: gespeichert | |