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Kommentar: Hermann Oberth: (Seite 6)

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Autor Thema:   Kommentar: Hermann Oberth:
Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 14.03.2002 um 12:22 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
Administratoren-Palaver!

Entschuldigung, dass ist etwas gesagt habe.

Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
hanzy ist in eine Buhmann-Rolle geschlittert

hää? Warum ist hanzy bei Ihnen in eine Buhmann-Rolle geschlittert?


Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
Günther findet die Zusammenhänge toll...

Sie verstehen aber auch gar nix...


Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
Ob die Beiden nun Pro-Barth oder Pro-Klöck stehen ist schwer zu beurteilen.
Durch ihre Smails würde ich sie eher auf Schorschs-Seite sehen.


Ich bin von vorneherein weder Pro-Dies, noch Kontra-Das, ich höre, schaue, denke und bilde mir dann eine Meinung und lasse mich von niemandem instrumentalisieren. Es wäre schön, wenn Sie das auch so handhaben würden...

Sollten wir nicht genau das aus dem bisherigen Verlauf der Menschheitsgeschichte gelernt haben?

[Dieser Beitrag wurde von Guenther am 15.03.2002 editiert.]

IP: gespeichert

Schorsch
Mitglied

Beiträge: 53
Von:
Registriert: Jul 2001

erstellt am 14.03.2002 um 21:57 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo zusammen!

Die Grippe ist noch nicht ganz vorbei und ich muß das Bett hüten. Gut daß ich den "LÄPPTOPP" aus der Firma dabei habe! So habe ich hier doch noch einmal hereingeschaut und auch wieder etwas zu sagen.

Zuerst aber vielen Dank lieber Herr Klöck für die freundliche Aufmunterung bei der Stange zu bleiben, aber ich werde mich bremsen, denn meine Anwesenheit stört den "Platz-Hirschen" Danielis gewaltig. Wenn ich noch viel schreibe, dann platzt der Hirsch noch wirklich - also lieber nicht. Das ist jetzt leicht bajuwarisch angehaucht, das werden die "Nordlicher" nicht unbedingt verstehen, aber es ist, wie das meiste hier, nicht so wichtig.

Doch nun schön der Reihe nach:

Herr Danielis,
Sie haben den Sinn einer Diskussion nicht verstanden. Hier geht es nicht darum ob einer für Barth oder für Klöck ist, oder gar für den Schorsch. Wir bilden hier keine Koalitionen oder "virtuelle Schlägertrupps", wir wollen hier diskutieren. Dabei liegt es nicht unbedingt in der Natur des Menschen seine eigene Meinung zu überdenken und gegebenenfalls zu revidieren. Es gehört nämlich ein wenig Intelligenz und geistige Beweglichkeit dazu. Das hat auch etwas mit Demokratie, Toleranz, Freiheit und so ´nem Kram zu tun, wenn Sie wissen was ich meine. Kaderschulen vermitteln diese Fähigkeiten nicht, da werden nur Sprechblasen eingetrichtert, Sturheit trainiert und Fähigkeiten entwickelt eine Diskussion zu unterbinden, indem man den anderen diskreditiert und fertig macht. Vor allem wird man da zum "Jasager" und Nachplapperer oder -schreiber gedrillt.

Es kann sehr gut sein, daß ich heute den Aussagen von Herrn Klöck zustimme also dafür bin und morgen in einem anderen Zusammenhang widerspreche. Damit bin ich weder für noch gegen Herrn Klöck!

roman-diesel + Herr Klöck,
Sie ziehen Vergleiche zwischen dem "Barthschen Elaborat" und dem pseudowissenschaftliches Palaver aus den 30ern. Wir brauchen gar nicht so weit zurück zu gehen, denn bis vor ein paar Jahren noch haben wir solches "Palaver" im ganzen Ostblock gehabt. Denken Sie nur an die Lobeshymnen die noch ´89 auf Ceausescu und Honecker angestimmt wurden, um nur zwei zu nennen. Das färbt ab! Bedenken Sie auch, daß das ganze kommunistische System aus einem anderen (dem slawischen) Kulturkreis kam und damit die ganze Art zu Sprechen und zu Schreiben stark eingefärbt waren. In Rumänien hieß es schon lange nicht mehr nur Kronstadt oder Hermannstadt, man sagte und schrieb "blumiger" von der "Stadt unter der Zinne" oder der "Stadt am Zibin". Der Staatschef trug ein Zepter, die Krone wurde wohl nicht mehr fertig, und wurde als "großer Führer" und "größter Sohn des Volkes" gelobt.

Vielleicht bedenken Sie solche Hintergründe, wenn Sie mit dem Herrn Barth gar so arg ins Gericht gehen. Nichtsdestotrotz finde ich die Formulierung nicht nur deplaziert sondern komplett blödsinnig. Ist deshalb aber das ganze Werk von Barth nichts wert? Ist nur deshalb, weil sein Biograph einen falschen Satz (etvl. auch mehr) zu Papier brachte, der ganze Oberth nichts wert? Warum können wir an Oberth nicht das hochschätzen was er im wissnschaftlich-technischen Bereich geleistet hat und lassen das andere beiseite? Die Statue in Hermannstadt wurde doch nur für diese Leistungen aufgestellt, oder etwa nicht?

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber Sie wissen nicht wovon Sie schreiben, Ihnen fehlen Erfahrungen die "wir" gemacht haben. So ist es vielleicht auch zu verstehen, daß "wir" uns bei einem solchen Satz gar keine Gedanken gemacht hätten. Ich zumindest bin sehr froh, daß uns Herr Klöck hier aufmerksam machte.

MfG
der Schorsch

[Dieser Beitrag wurde von Schorsch am 14.03.2002 editiert.]

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 15.03.2002 um 09:50 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Schorsch:

Es kann sehr gut sein, daß ich heute den [b]Aussagen
von Herrn Klöck zustimme also dafür bin und morgen in einem anderen Zusammenhang widerspreche. Damit bin ich weder für noch gegen Herrn Klöck!

roman-diesel + Herr Klöck,
Sie ziehen Vergleiche zwischen dem "Barthschen Elaborat" und dem pseudowissenschaftliches Palaver aus den 30ern. Wir brauchen gar nicht so weit zurück zu gehen, denn bis vor ein paar Jahren noch haben wir solches "Palaver" im ganzen Ostblock gehabt. Denken Sie nur an die Lobeshymnen die noch ´89 auf Ceausescu und Honecker angestimmt wurden, um nur zwei zu nennen. Das färbt ab!
(...)
Vielleicht bedenken Sie solche Hintergründe, wenn Sie mit dem Herrn Barth gar so arg ins Gericht gehen. Nichtsdestotrotz finde ich die Formulierung nicht nur deplaziert sondern komplett blödsinnig.
(...)
Warum können wir an Oberth nicht das hochschätzen was er im wissnschaftlich-technischen Bereich geleistet hat und lassen das andere beiseite? Die Statue in Hermannstadt wurde doch nur für diese Leistungen aufgestellt, oder etwa nicht?
(...)
Ich zumindest bin sehr froh, daß uns Herr Klöck hier aufmerksam machte.
[/B]


Sehr geehrter Herr Schorsch,
ich danke Ihnen für die versöhnlichen Worte. Sie haben natürlich Recht, dass ich als geborener Bundesbürger nicht die Erfahrung, in einer Diktatur gelebt zu haben, in die Waagschale werfen kann. Ich habe auch Personenkult glücklicherweise überwiegend aus der Ferne kennengelernt und werde mich bemühen, jeder Anwandlung in diese Richtung auch künftig fernzubleiben. Es ist beruhigend, dass meine Beiträge immerhin dazu beigetragen haben, die Denkweise zu entschlüsseln, die vermutlich hinter den hymnischen Ergüssen des "Biographen" Dr. Barth steht.
Ob Herr Oberth in Hermannstadt nur für seine "wissenschaftlich-technischen" Leistungen geehrt wurde, wie Sie schreiben, weiß ich nicht. Immerhin wurde er nicht von Wissenschaftlern und Technikern geehrt, sondern von einem Stadtrat und damit stellvertretend für die Allgemeinheit. Ich bleibe bei meiner - zugegebenermaßen rigiden - Haltung, dass eine solche Ehrung nur der beanspruchen kann, der für diese Allgemeinheit etwas Herausragendes geleistet hat und sich insbesondere ihren Werten verbunden fühlt. Und da habe ich bei Herrn Oberth - das hatten wir ja schon - erhebliche Zweifel, die jedenfalls sein Fan und "Biograph" Dr. Barth nicht einmal ansatzweise zerstreuen konnte.
Ich lasse mich gern belehren. Ich erkenne auch an, dass man sich läutern kann. Und ich weiß nicht, wie ich mich in Zeiten der Diktatur und des Massenwahns verhalten hätte. Ich fürchte sogar - auch hier wiederhole ich mich -, dass ich mit meinen Neigungen, Interessen und vielleicht auch Talenten sehr in Versuchung gewesen wäre, nicht nur "mit den Wölfen zu heulen", sondern sogar oben mitzumischen, weil ich in einem solchen Regime womöglich hätte Karriere machen können und weil mir vielleicht der Mut zum Widerstand und/oder die Kraft zum Emigrieren gefehlt hätte. Ich weiß das nicht. Aber es gehört zur moralischen Lauterkeit, diese Möglichkeit offen zu bekennen.
Ich weiß jedoch, dass äußerst strenge Maßstäbe an die Läuterung eines Menschen anzusetzen sind, der sich in den 60-er Jahren - also in einer Zeit, als es keinen politischen Druck in diese Richtung gab, als es vielmehr ein bewusstes Bekenntnis zum Gestern war, sich wie Herr Oberth zu verhalten - aus freien Stücken einer rechtsradikalen Partei wie der NPD angeschlossen hat. Das v. a. von Herrn Dr. Barth hierzu angebotene Erklärungsmuster, es sei Herrn Oberths Patriotismus gewesen, der ihn zu diesem Schritt bewogen hätte, dulde ich nicht. Dieser Barthsche Begriff von Patriotismus - auch für mich, der ich nationalen Taumel ablehne und weder emotional noch intellektuell verstehe, ein positiv besetzter Begriff, wenn er als "Verfassungspatriotismus" verstanden wird und nicht zur Selbstüberhöhung des eigenen Volkes gegenüber anderen Völkern führt - ist mir nicht nur fremd, sondern zutiefst zuwider. Es war mir ein ehrliches Anliegen - lesen Sie bitte nach -, Herrn Dr. Barth um eine tiefergehende Erklärung zu bitten. Hierzu wäre v. a. eine klarere Definition seines Begriffs von Patriotismus erforderlich gewesen.
Leider - aber im Rückblick erklärlicherweise - hat er sich dazu nicht bereit gefunden. Er war nämlich vermutlich dazu nicht in der Lage. Denn dazu wäre eine intellektuelle Potenz erforderlich gewesen, die jedenfalls die zitierten Sätze über Herrn Oberth nicht erkennen lassen. Insbesondere deshalb - und weil ich pathetische Hymniker wie ihn für gänzlich ungeeignet halte, sich an Debatten in Zeitungen zu beteiligen, die (journalistisch, moralisch und intellektuell) ernstgenommen werden wollen -, schien es mir wichtig, Herrn Dr. Barth zu kritisieren. Ansonsten ist es mir völlig egal, was in den Untiefen des deutschen Verlagswesens so alles fabriziert wird. Da sind unerträgliche Machwerke vertreten - sogar weitaus unerträglichere als jene von Herrn Dr. Barth.
Gehen Sie zum Beispiel auf die Website des Verlages, in dem Herr Dr. Barth sein Elaborat veröffentlichen durfte. Mir ist leider der Name des Verlages nicht erinnerlich; vielleicht habe ich ihn auch zum Selbstschutz verdrängt. Sie finden einen Verweis auf der Homepage von Herrn Dr. Barth. In diesem Verlag wird auch ein Autor verlegt, der auf seiner eigenen Website nun wirklich unvorstellbare Thesen zur Frage publiziert, ob das Kriegsende Zusammenbruch oder Befreiung war. Diese Frage verknüpft der erwähnte Autor mit unglaublichen Vorwürfen gegen jene mutigen Menschen, die in der Zeit der braunen Barbarei Widerstand geleistet haben oder emigriert sind.
Ich möchte damit nicht sagen, dass sich Herr Dr. Barth hier in guter Gesellschaft befindet. Allerdings scheinen mir seine Thesen zum Patriotismus - auch zu seiner Verachtung jener Deutschen, die seinen Begriff von Patriotismus nicht teilen - von dieser verheerenden Gedankenwelt nicht allzu fern zu liegen. Insofern hatte ich ihn um Aufklärung gebeten - ergebnislos, wie wir heute wissen.
Es bleiben also alle Fragen, die ich in diesem Thread gestellt habe, offen. Das ist schade, weil so die Anhänger von Herrn Oberth die Chance vertan haben, den Raumfahrtpionier möglicherweise tatsächlich zu rehabilitieren. Der Versuch seines "Biographen", dies zu tun, ist jedenfalls spätestens zu dem Zeitpunkt grandios gescheitert, als sich in diesem Forum der Konsens herausbildete, dass seine hymnische Laudatio auf Herrn Oberth bestenfalls lächerlich, schlimmstenfalls skandalös ist.
Von Herrn Dr. Barth sind jedenfalls keine Antworten zu erwarten. Es ist sein gutes Recht - und für uns alle eine Wohltat -, wenn er hier fortan schweigt. Von der SbZ-Redaktion erwarte ich allerdings als Leser weiterhin das, was m. E. jedem kritischen und engagierten Leser zusteht: eine eindeutige Reaktion auf eine ernsthafte Blattkritik. Dass die Journalistenkollegen, die doch dieses Forum sicherlich auch deshalb bewusst eröffnet haben, um ihre Arbeit zur Diskussion (und zur Kritik) zu stellen, hier so eisern schweigen, halte ich für peinlich und für einen gravierenden Ausweis journalistischen Versagens. Aber vielleicht wird ja an der Reaktion immer noch gearbeitet.
Sollte dies nicht der Fall sein, ist nunmehr die Landsmannschaft als Herausgeberin der SbZ aufgerufen, ihre Redaktion zu einem respektvolleren Umgang mit ihren kritischen Lesern anzuhalten und notfalls selbst - anstelle der dazu vielleicht unfähigen SbZ-Redaktion - auf meine Kritik zu reagieren. Eine Kritik übrigens, über die ja nun in diesem Forum offenbar Konsens herrscht.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck


[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 15.03.2002 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 15.03.2002 editiert.]

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Siegbert Bruss
Moderator

Beiträge: 68
Von:Deutschland, 80335 München
Registriert: Feb 2001

erstellt am 28.03.2002 um 16:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Siegbert Bruss anzusehen!   Klicken Sie hier, um Siegbert Bruss eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herr Oliver Klöck,

Sie haben die Redaktion dieser Zeitung mehrfach im Diskussionsforum angegriffen und ihr "parteiische und unprofessionelle Vorspänne", "Journalismus auf unterster Stufe der Professionalität", "schauerlichen Journalismus", "eklatante Verletzung aller Grundregeln der Zunft", "hymnische Umjubelungen", "plumpe Meinungsmache" und vieles mehr vorgeworfen. Sie behaupten, journalistische Mindeststandards würden in der "Siebenbürgischen Zeitung" missachtet und führen als Beispiele den Oberth-Vorspann, die "Plesch-Laudatio" und die Meldung über die Kommunalwahl in Dinkelsbühl an.
Der "unglaublich missratene Vorspann" würde die Meinung Dr. Hans Barths über Hermann Oberth, die Sie zum Teil "verabscheuen", "adeln" und "gewissermaßen zur Linie des Hauses machen". Über die Stellungnahme von Dr. Barth meinen Sie weiter: "Dieser hohles Pathos verschleimende Beitrag passt durchaus zu der Art, in der in interessierten Zirkeln der Siebenbürger Sachsen - und eben leider immer noch auch in der SbZ, wie dieser unglaubliche Vorspann zeigt - belastete Landsleute 'reingewaschen' werden sollen."
In anderen Worten: Sie befürchten, dass sich hinter der Zeitung dunkelste und braunste Interessensgruppen verbergen und die Leserschaft gezielt manipulieren. Das ist sicherlich ein wichtiger Beweggrund Ihrer Stellungnahmen. Ich finde es legitim, dass Sie Ihre Meinung im Diskussionsforum kundtun und eine andere Position vertreten als die Verfasser der Oberth- und Plesch-Atikel. Dass Sie der Zeitung aber gebetsmühlartig journalistisches Versagen vorwerfen, ist zumindest tendenziös und irreführend.

Prinzip der Trennung von journalistischen Gattungen

Es ist schwierig für Außenstehende, die von Ihnen begonnene Diskussion zu verfolgen, weil Sie als gewichtige Argumente journalistische Begriffe ins Feld führen. Es wäre sicherlich korrekter gewesen, wenn Sie Ihre Beiträge auf ideologische Meinungsäußerungen - was sie ja im Grunde genommen auch sind - zu beschränken und keine journalistischen Seitenhiebe an die Redaktion zu verteilen.
Im Folgenden werde ich daher vor allem auf Ihre Angriffe mit journalistischem Bezug eingehen. Ich bitte um Verständnis, wenn ich - um den Sachverhalt klar darzulegen - ziemlich weit ausholen muss.
Grundlegend für Ihre Argumentation ist die Trennung von journalistischen Gattungen in informierende Darstellungsformen (Meldung, Bericht, Reportage, Feature usw.) und meinungsäußernde Darstellungsformen (Kommentar, Glosse, Kritik und Rezension). In den informierenden Gattungen wird ein hohes Maß an Objektivität und Überparteilichkeit angestrebt, Bewertungen und Kommentare sind dabei zu unterlassen. Dass gegen dieses Prinzip in der journalistischen Praxis oft verstoßen, ist dem aufmerksamen Medienkonsumenten hinlänglich bekannt.

Meldung enthält tatsächlich Fehler

In die Meldung "Sachse erstmals Stadtrat in Dinkelsbühl" unter (http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1016786897,94530,.html - die Meldung gehört, wie erwähnt, zu den informierenden Darstellungsformen - hat sich, wie Oliver Klöck zu Recht feststellt, das bewertende Wort "leider" eingeschlichen, was journalistisch falsch ist. Ein weiteres Manko: Die Meldung sagt nichts aus über die Parteizugehörigkeit des sächsischen Stadtrats (Es sei an dieser Stelle verraten: Johann Schuller ist für die CSU angetreten). Das sind in der Tat zwei Schwächen der erwähnten Meldung, die von einem (journalistisch nicht geschulten) Mitarbeiter unserer Zeitung verfasst wurde. Die beiden Fehler habe ich beim Redigieren "leider" übersehen. Zu meiner Entschuldigung sei erwähnt, dass ich an jenem Tag - dem Letzten vor Drucklegung der Zeitung - 18 Stunden gearbeitet habe. Die angespannte personelle Situation dauert seit sechs Monaten an, die Zeitung mache ich mit tatkräftiger Hilfe des Bundeskulturreferenten Hans-Werner Schuster, der allerdings auch viele andere Aufgaben wahrnimmt, und eines externen Mitarbeiters. Diese Lage wird voraussichtlich noch eine Zeitlang anhalten und ist der Hauptgrund für diese späte Antwort und meine spärliche Präsenz in den Diskussionsforen. Nebenbei sei bemerkt, dass sich sehr viele Leser anerkennend über das Niveau der Zeitung geäußert haben, das trotz äußerst schwieriger Umstände gehalten werden konnte.
Die Meldung "Sachse erstmals Stadtrat in Dinkelsbühl" ist bis auf die erwähnten Fehler gut gemacht. Sie, Herr Klöck, fordern nun in vehementem Ton die Redaktion zu "Änderungen" sowie die "Führung der Landsmannschaft zu umgehendem Handeln und zu einer dezidierten Stellungnahme auf". Ihre Forderung ist völlig überzogen. Es gäbe heute wohl keinen Journalisten mehr, denn man hätte sie bei einem solch "dezidierten" Handeln, wie Sie es seitens der Landsmannschaft einfordern, sicher schon alle erschossen.

Allheilmittel falsch eingesetzt

Ein grober sachlicher Fehler unterläuft Ihnen jedoch, Herr Klöck, wenn Sie die Trennung von Information und Kommentar, einen wichtigen journalistischen Grundsatz mit Bezug auf die journalistischen Gattungen, als Allheilmittel auch bei der Verfassung des Vorspannes (Leads) einsetzen.
Ich zitiere einige Grundsätze, die die Fachzeitschrift "journalist" in der Medienpraxis-Beilage "Sage & Schreibe Werkstatt" von Oktober 1999 empfiehlt: "Der Vorspann ist eine Brücke zwischen Überschrift und Text... Im Zusammenspiel mit der Überschrift soll der Vorspann eine Geschichte schmackhaft machen. Doch jede Textart hat ihre besondere Geschmacksnote". Die Aufgabe des Vorspannes sei je nach Medium und Gattung verschieden. Leitet der Vorspann eine Nachricht in der Zeitung ein, so habe er vor allem Orientierungsfunktion: "Der Vorspann einer solchen Textgattung will den Leser rasch und prägnant informieren, ihm das Wichtigste ohne Umschweife mitteilen." Im Feuilleton-Vorspann der Tageszeitung komme als weitere Funktion zu dieser rudimentären und raschen Information der Unterhaltungswert hinzu: "Hier tritt der Nachrichtencharakter zurück zu Gunsten einer mehr reflektierenden, ironisierenden oder das Geschehen wertende Zeile."
In dem "journalist"-Sonderheft zum Thema "Vorspann" wird Ihr Allheilmittel (Trennung von Information und Kommentar) nicht einmal beiläufig erwähnt. Der Vorspann ist also viel nuancierter und anpassungsfähiger, als Ihr polemischer Angriff auf unsere Redaktion es vermuten lässt. Der Vorspann zum Oberth-Artikel leitet vielmehr eine zu Stellungnahme des Oberth-Biographen Dr. Hans Barth über, die keinesfalls als Bericht oder Meldung eingestuft werden kann.
Eine weitere Aufgabe des Vorspannes sei hier kurz erwähnt: die der Zusammenfassung. Wenn ich die Artikel tagtäglich in das Redaktionssystem der Siebenbürgischen Zeitung-Online eingebe, steht statt "Vorspann" der Begriff "Zusammenfassung".
Obwohl es Ihnen bekannt sein dürfte: Auch im Impressum der Siebenbürgischen Zeitung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass mit Namen oder Signum gekennzeichnete Beiträge die Meinung des jeweiligen Autors und nicht der Redaktion darstellen. Ich finde es äußerst peinlich, wenn manche Leser unsere Redaktion verdächtigen, sie würde sich mit jedem einzelnen Artikel - und wir veröffentlichen Gott sei Dank vielseitige Beiträge - identifizieren. Trotz Ihres fachlichen Anspruches, Herr Klöck, haben Sie sich von diesem Fehlurteil eines Anfängers verleiten lassen.

Fazit

Die Beiträge von Oliver Klöck werden dem Anspruch einer "ernsthaften Blattkritik", den er erhebt, aus journalistischer Sicht nicht gerecht. Sie sind vielmehr polemische Meinungsäußerungen gegen wertkonservative Persönlichkeiten wie Hermann Oberth und Erhard Plesch, die in ihrem Werdegang freilich angreifbar sind. Klöck fordert zwar vehement Konsequenzen in der Redaktion der Siebenbürgischen Zeitung, bietet aber in seiner journalistischen Beweisführung wenig Substanz.

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 28.03.2002 um 18:22 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Siegbert Bruss:
Es wäre sicherlich korrekter gewesen, wenn Sie Ihre Beiträge auf ideologische Meinungsäußerungen - was sie ja im Grunde genommen auch sind - zu beschränken und keine journalistischen Seitenhiebe an die Redaktion zu verteilen.
(...)
In die Meldung "Sachse erstmals Stadtrat in Dinkelsbühl" - die Meldung gehört, wie erwähnt, zu den informierenden Darstellungsformen - hat sich, wie Oliver Klöck zu Recht feststellt, das bewertende Wort "leider" eingeschlichen, was journalistisch falsch ist. Ein weiteres Manko: Die Meldung sagt nichts aus über die Parteizugehörigkeit des sächsischen Stadtrats (Es sei an dieser Stelle verraten: Johann Schuller ist für die CSU angetreten). Das sind in der Tat zwei Schwächen der erwähnten Meldung, die von einem (journalistisch nicht geschulten) Mitarbeiter unserer Zeitung verfasst wurde. Die beiden Fehler habe ich beim Redigieren "leider" übersehen.
(...)
Es gäbe heute wohl keinen Journalisten mehr, denn man hätte sie bei einem solch "dezidierten" Handeln, wie Sie es seitens der Landsmannschaft einfordern, sicher schon alle erschossen.
(...)
Ein grober sachlicher Fehler unterläuft Ihnen jedoch, Herr Klöck, wenn Sie die Trennung von Information und Kommentar, einen wichtigen journalistischen Grundsatz mit Bezug auf die journalistischen Gattungen, als Allheilmittel auch bei der Verfassung des Vorspannes (Leads) einsetzen.
(...)
In dem "journalist"-Sonderheft zum Thema "Vorspann" wird Ihr Allheilmittel (Trennung von Information und Kommentar) nicht einmal beiläufig erwähnt. Der Vorspann ist also viel nuancierter und anpassungsfähiger, als Ihr polemischer Angriff auf unsere Redaktion es vermuten lässt.
(...)
Die Beiträge von Oliver Klöck werden dem Anspruch einer "ernsthaften Blattkritik", den er erhebt, aus journalistischer Sicht nicht gerecht. Sie sind vielmehr polemische Meinungsäußerungen gegen wertkonservative Persönlichkeiten wie Hermann Oberth und Erhard Plesch, die in ihrem Werdegang freilich angreifbar sind.
(...)

Sehr geehrter Herr Bruss,
erst einmal ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche Reaktion, die ich in der Tat mehrfach angemahnt hatte. Wenn ich nach so langer Zeit auch den Herausgeber um eine Stellungnahme bat, dann nicht, weil ich wollte, dass irgendein Journalist "erschossen" werden sollte. Solches Gedankengut ist mir völlig fremd. Vielmehr halte ich es für das gute Recht jedes Lesers, sich bei und über "seine" Zeitung zu beschweren, und für die professionelle Pflicht einer Zeitung, auf solche Kritik zu reagieren. Wenn es die Redaktion nicht selbst tut, muss eben der Herausgeber ran. So kenne ich das aus meiner eigenen journalistischen Vergangenheit. Das hat sich aber nun erledigt, nachdem Sie ja geantwortet haben.
Ich finde es auch anerkennenswert, dass Sie den journalistischen Fehler in der Meldung zur Dinkelsbühler Stadtratswahl so freimütig einräumen. In der Tat: Fehler können passieren, und bei extremer Arbeitsbelastung umso eher.
Auf den Plesch-Bericht sind Sie inhaltlich nicht eingegangen. Das kommt sicher noch.
Zum Vorspann über dem Oberth-Beitrag von Herrn Dr. Barth: Die Vorspänne, die in dem "journalist"-Sonderheft "sage & schreibe" vom Oktober 1999 angesprochen werden, sind optisch abgesetzte, zumeist in einer anderen Schrift (kursiv oder halbfett) gesetzten Einleitungspassagen zum jeweiligen Beitrag. In der Regel stammen die Beiträge in einer Zeitung von der Redaktion, die Vorspänne daher auch. In diesem Regelfall ist es deshalb völlig in Ordnung, wenn Vorspann und Beitrag im selben Duktus gehalten sind.
Bei Barths Oberth-Beitrag ist es aber anders, wie Sie selber schreiben: Er soll nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Insofern ist nichts dagegen einzuwenden, dass er überhaupt in der SbZ erschienen ist - wenn nicht augenfällig wäre, dass Beiträge anderer inhaltlicher Prägung in diesem Organ jedenfalls deutlich unterrepräsentiert sind; aber das ist ein anderes Kapitel. Jedenfalls sollte es einer Zeitung zu denken geben, dass sie immer wieder freiwillig auf Autoren zurückgreift, die sich in "Verschleierungsprosa" üben (vgl. den Bericht des Ehrenvorsitzenden der Landsmannschaft, Dr. Wolfgang Bonfert, über Erhard Plesch). Aber um die ziemlich merkwürdige Auswahl Ihrer Gastautoren geht es hier nicht. Darüber sollten wir allerdings auch einmal tiefergehend diskutieren.
Es geht um den Vorspann zum Beitrag Ihres Gastautors Dr. Hans Barth über Hermann Oberth. Dieser Vorspann stammt von der Redaktion. Ansonsten wäre die Verwendung der dritten Person ("Oberth-Biograf Dr. Hans Barth") nicht möglich gewesen, weil der Beitrag selbst im pluralis maiestatis ("Wir") gehalten ist.
In dem Vorspann der Redaktion heißt es: "Dabei wurden leider auch Urteile gefällt und Behauptungen aufgestellt, die ein hohes Maß an Unkenntnis und Uninformiertheit ausweisen, so dass sich der Oberth-Biograf Dr. Hans Barth zur Nachhilfe aufgefordert sieht. Anhand eines Fallbeispiels versucht er auch anderswo unterlaufene Irrtümer und Fehlinterpretationen auszuräumen."
Journalistisch korrekt hätte ein Vorspann der Redaktion zu diesem Beitrag etwa lauten müssen: "Dabei wurden Urteile gefällt und Behauptungen aufgestellt, die nach Ansicht des Oberth-Biografen Dr. Hans Barth ein hohes Maß an Unkenntnis und Uninformiertheit ausweisen. Deshalb hält er es für erforderlich, an dieser Stelle den Kritikern Hermann Oberths ,Nachhilfe´ zu erteilen. Anhand eines Fallbeispiels versucht er, auch an anderer Stelle geäußerte Urteile und Bewertungen zu widerlegen, die er auf Irrtümer und Fehlinterpretationen zurückführt."
Etwa so. Das wäre nuanciert und anpassungsfähig und dennoch korrekt.
Sehen Sie den Unterschied? In Ihrem Vorspann macht sich die Redaktion Barths Bewertung zu eigen: "leider" (da isses wieder!), "hohes Maß an Unkenntnis und Uninformiertheit" (im Indikativ, also als Tatsachenbehauptung der Redaktion!), "auch anderswo unterlaufene Irrtümer" (dto.). Sie nehmen damit nicht etwa Barths Wertung vorweg - was bei der von mir vorgeschlagenen Fassung der Fall gewesen wäre -, sondern machen deutlich, dass Sie sie teilen: Sie bedauern die Urteile und Behauptungen ("leider"), sie behaupten, dass diese Behauptungen ein hohes Maß an Unkenntnis und Uninformiertheit ausweisen, sie werten sie als Irrtümer und Fehlinterpretationen, die auch anderswo unterlaufen. Das ist keine Zusammenfassung des Barthschen Beitrages, sondern Ihre eigene Bewertung. Die können Sie ja gern abgeben, aber eben nicht unter dem Deckmantel einer "Zusammenfassung" - bleiben wir bei dem Begriff - eines Fremdtextes, sondern in einem Kommentar (und nur darin!) der Redaktion.
Insofern hilft Ihnen der Hinweis im Impressum, wonach Namensbeiträge nicht die Meinung der Redaktion wiedergäben, nicht weiter. In diesem Falle gibt er eben doch die Meinung der Redaktion wieder - es sei denn, der Vorspann wäre gelogen.
Aber er ist nicht gelogen, sondern bestenfalls misslungen und - wahrscheinlichenfalls - der Beleg für meine These, dass der Barthsche Beitrag der Meinung der Redaktion entspricht.
Das meine ich. Wenn Sie auch nur einen Beitrag in einem journalistischen Fachblatt finden, der diese Art des Vorgehens für handwerklich korrekt, journalistisch lauter und moralisch integer hält, dann zeigen Sie ihn mir bitte.
Nur am Rande: Dass Sie das zentrale Gebot des modernen Journalismus, nämlich die Trennung von Nachricht und Kommentar, mit Ihrer Formulierung "Ihr Allheilmittel" relativieren, spricht durchaus für sich. "Allheilmittel" ist ein negativ besetzter Begriff; er insinuiert, dass eine Methode zu Unrecht als auf alle Fälle passend betrachtet wird. Und dass Sie dieses "Allheilmittel" als mein persönliches beschreiben, verstärkt diesen Eindruck noch. Ein Fachblatt für Journalisten wie der "journalist" muss auf die grundsätzliche Geltung dieses Prinzips nicht eigens hinweisen. Es gilt, und zwar uneingeschränkt. Dass gegen diese Grundregel bedauerlicherweise immer wieder verstoßen wird, hilft Ihnen nicht weiter. Es gibt keine "Gleichheit im Unrecht", wie Sie wissen. Das soll heißen: Wer gegen ein Prinzip verstößt, kann nicht dadurch entlastet werden, dass es auch andere tun.
Im Übrigen halte ich Ihre larmoyante Reaktion für unangemessen. Dass es mir auch um "ideologische" Aspekte geht, trifft zu - auch wenn ich nicht "ideologisch", sondern schlicht "inhaltlich" schreiben würde. Menschen wie Oberth oder Plesch als "wertkonservativ" zu beschreiben, halte ich zumindest für diskussionswürdig. Aber sei´s drum - darüber ist hier schon genug geschrieben worden.
Die Kritik an Ihrer Zeitung in journalistisch-professioneller Hinsicht allerdings auf eine "ideologische" Schiene zu schieben - Klöck, der Ideologe, greift ein Blatt unter Vortäuschung formaler Kriterien an, weil ihm dessen "Ideologie" nicht passt -, ist ziemlich daneben. Das Schlimme daran ist, dass Sie das gewiss auch wissen.
Trotzdem herzliche kollegiale Grüße & ein frohes Osterfest,
Ihr Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 28.03.2002 editiert.]

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Johann
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erstellt am 28.03.2002 um 19:47 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Siegbert Bruss:
Auch im Impressum der Siebenbürgischen Zeitung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass mit Namen oder Signum gekennzeichnete Beiträge die Meinung des jeweiligen Autors und nicht der Redaktion darstellen. Ich finde es äußerst peinlich, wenn manche Leser unsere Redaktion verdächtigen, sie würde sich mit jedem einzelnen Artikel - und wir veröffentlichen Gott sei Dank vielseitige Beiträge - identifizieren.


Das ist ja alles richtig, da aber im Vorspan dem Leser in diesem Fall sehr eindeutig gesagt wurde, dass die Redaktion die Meinung teilt (Verwendung des Indikativs), hat Herr Klöck recht.
Dies ist nicht nur schlechter Stil, über Geschmack und Ohrfeigen kann man bekanntlich streiten, es kann ins Auge gehen.
Damit die Redaktion keine Schwierigkeiten bekommt, rate ich dir einen Medien-Juristen oder Journalisten deines Vertrauens diesen Artikel vorzulegen und ihn um Rat zu bieten.

Gruß Johann

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Oliver Klöck
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Zitat:
Original erstellt von Johann:
[QUOTE](...) hat Herr Klöck recht.
Dies ist nicht nur schlechter Stil, (...)es kann ins Auge gehen.
Damit die Redaktion keine Schwierigkeiten bekommt, rate ich dir einen Medien-Juristen oder Journalisten deines Vertrauens diesen Artikel vorzulegen und ihn um Rat zu bieten.

Lieber Johann,
ich danke Ihnen herzlich für die Zustimmung. Die SbZ kann allerdings beruhigt sein: Ich sehe nicht, weshalb sie deswegen "Schwierigkeiten bekommen" sollte. Den Artikel einem Juristen oder Journalisten vorzulegen, kann zwar hilfreich sein, um Herrn Bruss klarzumachen, dass seine vorgeblich professionelle Antwort in Wahrheit genau das Problem offenbart hat. Aber ich bin sicher, dass er es in Wahrheit längst weiß. Solche Dinge lernt man nämlich in den ersten Wochen jedes Volontariats.
Mein Rat wäre: Beim nächsten Mal genauer hinschauen und beim Redigieren vielleicht die eigene Meinung hintanzustellen (oder, wenn man sie denn wirklich verbreiten will, einen Kommentar zu schreiben).
Ich denke, es ist alles gesagt. Sonst könnte ich noch auf das offenkundige Missverständnis eingehen, das sich an Herrn Bruss´ Verwendung des journalistischen Fachbegriffs "Lead" zeigt.
Übrigens: Ich gebe am 27.04.2002 in der Alfred-Nau-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bergneustadt wieder einen Kurs "Einführung in die Pressearbeit", und zwar für Kommunalpolitiker und "Öffentlichkeitsarbeiter" von Parteien. Wenn es gewünscht wird, kann ich diesen Kurs gern auch für SbZ-Journalisten und Referenten für Öffentlichkeitsarbeit in der Landsmannschaft anbieten.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

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Siegbert Bruss
Moderator

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erstellt am 29.03.2002 um 22:41 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Siegbert Bruss anzusehen!   Klicken Sie hier, um Siegbert Bruss eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herr Klöck,

Ihrer Argumentation im letzten Beitrag ist erfreulich konkret und im großen Ganzen auch richtig. Ein Fehler behaftet jedoch das Elaborat: Sie gehen aber von falschen Voraussetzungen aus, weil Sie offenbar die Druckausgabe der Siebenbürgischen Zeitung nicht kennen. Der Artikel ist in der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 2 vom 31. Januar 2002, Seite 6, mit folgendem Titel, Untertitel und Vorspann erschienen:

"Ich habe niemals an Angriffswaffen gearbeitet, auch nicht an der V2"

Zu Hermann Oberth: Unhaltbare Anschuldigungen und Fehlinterpretationen aus Unkenntnis und unterlassener Informationspflicht

Von Hans B a r t h, Mainaschaff

In Deutschland war es das Dokumentations-Drama "Hitlers Dr. Faust" von Rolf Hochhuth, in Siebenburgen waren es andere Ereignisse, die den Namen Hermann Oberth ins Gespräch brachten. Hier wie dort wurde kontrovers diskutiert und kommentiert, so auch in den Spalten dieser Zeitung. Dabei wurden leider auch Urteile gefällt und Behauptungen aufgestellt, die ein hohes Maß an Unkenntnis und Uninformiertheit ausweisen, so dass sich der Biograf zur Nachhilfe aufgefordert sieht. Das zu leisten, versuche ich anhand eines Fallbeispiels, hoffe aber damit auch anderswo unterlaufene Irrtümer und Fehlinterpretationen ausräumen zu können.

In dieser Form war es für jeden Leser von Anfang an klar ersichtlich, dass der Vorspann aus der Feder von Dr. Hans Barth stammt und nicht von der Redaktion. Deshalb trifft auch Ihr Vorwurf, die Redaktion habe einen „tendenziösen Vorspann“ verfasst und sich der „plumpen Meinungsmache“ schuldig gemacht, ins Leere. Unzutreffend ist demzufolge auch Ihre Behauptung, die Redaktion hätte wiederholt journalistische Grundsätze missachtet.

Online-Version ist ein Sekundärprodukt

Für die Siebenbürgische Zeitung-Online habe ich den Vorspann zum Oberth-Beitrag nur geringfügig (dritte statt erste Person) umgeschrieben, was Anlass zu Missverständnissen gegeben hat. Die gedruckte Ausgabe genießt nicht nur vom Arbeitsaufwand her bei der Siebenbürgischen Zeitung höchste Priorität. Sie ist auch ausschlaggebend, wenn man die Grundausrichtung des Blattes bewertet, so wie Sie es tun. Große Aufmerksamkeit widmen wir auch der Online-Ausgabe der Siebenbürgischen Zeitung. Diesen Service der Redaktion für alle Leser erbringe ich zusammen mit den drei Webmastern von www.SiebenbuergeR.de (Robert Sonnleitner, Günther Melzer und Hans-Detlev Buchner) seit mehr als eineinhalb Jahren. Dennoch stehen mir in der Regel nur fünf bis zehn Minuten Arbeitszeit zur Verfügung, um einen Artikel aus der gedruckten Ausgabe fürs Internet aufzubereiten. Aus dieser Situation heraus erklärt sich auch, weshalb ich dem Vorspann zum Oberth-Text nicht den besten journalistischen Schliff verliehen habe. Ihr Vorschlag für einen Vorspann des Oberth-Textes ist tatsächlich gelungener als meiner.
Das alles ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Ihr Angriff gegen die Zeitung:
- ideologisch motiviert ist, wie Sie korrekterweise zugeben;
- Sie das Prinzip der Trennung von Information und Kommentar in diesem konkreten Fall, der viel nuancierter ist, überstrapazieren. Im vorigen Beitrag habe ich auch andere Grundsätze genannt, die beim Verfassen eines Vorspannes ebenso wichtig sein dürften;
- Sie von einem Sekundärprodukt ausgehen und daraus Schlüsse über die Grundausrichtung des Blattes ziehen.
Das Prinzip der Trennung von Nachricht und Kommentar habe ich als „Ihr Allheilmittel“ bezeichnet, weil Sie es überstrapazieren. Keinesfalls relativiere ich dadurch dieses grundlegende Prinzip der journalistischen Arbeit, sondern ich stehe dazu wie viele andere Kollegen der schreibenden Zunft.
Es wäre natürlich interessant, einmal über die ideologische Prägung der Leser und Mitarbeiter dieser Zeitung zu diskutieren. Das würde jedoch den Rahmen dieser Diskussion sprengen.
Wegen der angespannten personellen Situation der Zeitung bitte ich alle Leser um Verständnis, dass ich mich auch künftig nur ausnahmweise an den Diskussionsforen beteiligen werde. Priorität hat für mich das Zeitungsmachen.
Allen wünsche ich von dieser Stelle aus ein frohes Osterfest
Ihr Siegbert Bruss

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 30.03.2002 um 15:12 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Siegbert Bruss:
Ihrer Argumentation im letzten Beitrag ist erfreulich konkret und im großen Ganzen auch richtig. Ein Fehler behaftet jedoch das Elaborat: Sie gehen aber von [b]falschen Voraussetzungen aus, weil Sie offenbar die Druckausgabe der Siebenbürgischen Zeitung nicht kennen. Der Artikel ist in der Siebenbürgischen Zeitung (...) erschienen:
(...)
Online-Version ist ein Sekundärprodukt[/b]

Für die Siebenbürgische Zeitung-Online habe ich den Vorspann zum Oberth-Beitrag nur geringfügig (dritte statt erste Person) umgeschrieben, was Anlass zu Missverständnissen gegeben hat.
(...)
Große Aufmerksamkeit widmen wir auch der Online-Ausgabe der Siebenbürgischen Zeitung. (...) weshalb ich dem Vorspann zum Oberth-Text nicht den besten journalistischen Schliff verliehen habe. Ihr Vorschlag für einen Vorspann des Oberth-Textes ist tatsächlich gelungener als meiner.
(...)
[/B]


Na also, sehr geehrter Herr Bruss,
hätten Sie nicht sofort so antworten können, anstatt zunächst pseudo-professionell Hilfe bei einem Beitrag in der Publikation "sage & schreibe" zu suchen, die sich ersichtlich auf andere Sachverhalte bezieht?
Ich habe meinen Kommentar - dem Aufruf in SbZ-online folgend - geschrieben, bevor die Druckausgabe veröffentlicht wurde. Ich habe ihn im Online-Angebot veröffentlicht und nicht als Leserbrief in der Druckausgabe. Insofern vermag Ihr Hinweis, dass der Beitrag in der Druckausgabe ganz anders aussah - da haben Sie ja Recht - an dem Tatbestand nichts zu ändern.
Im Gegenteil: Dass Sie auch noch Berichte von Fremdautoren aus deren (!) Ich-Form in die dritte Person transformieren, ohne an der Aussage ansonsten irgendetwas zu ändern, macht das Ganze noch fehlerhafter, als ich es mir bei einem bundesdeutschen Journalisten hätte vorstellen können. Zeitdruck hin oder her - das gehört zum journalistischen Alltag, "le jour" heißt schließlich "der Tag". Meine Version Ihres Vorspannes, die Ihnen ja auch besser als Ihre eigene gefällt, habe ich in knapp 30 Sekunden geschrieben. Profis schaffen das. Damit will ich Ihre Arbeitsbelastung nicht in Zweifel ziehen. Sie muss bei der wirklich extrem dünnen Personalbesetzung wirklich erheblich sein.
Deutlicher als durch dieses unbeschreiblich amateurhafte Verfahren kann eine Redaktion im Übrigen gar nicht machen, dass sie sich die Meinungen ihrer Gastautoren zu eigen macht. Würden Sie das auch mit einem Autoren machen, der - zu Unrecht - in der Ich-Form etwa die Deportation der Sachsen in die Sowjetunion begrüßt? Oder der - zu Recht - die unzureichende Distanzierung der Landsmannschaftsführung mit vielen ihrer angebräunten frühen Vordenker und Vorkämpfer kritisiert? Ich werde Ihnen demnächst einen solchen Beitrag zusenden und bitte schon jetzt um Abdruck und um einen solchen Vorspann in der Online-Ausgabe, mit dem die Redaktion meine Meinungen als eigene ausgibt.
Frohe Ostern und herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 30.03.2002 editiert.]

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