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Thema: Kommentar: Peter Jacobi: Mit der Kraft der Bilder gegen den Verfall der Kirchenburgen
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gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 11.11.2005 um 13:59 Uhr
Es wäre wunderschön, wenn die existierenden Bilder, die es von den siebenbürgischen Kirchenburgen in Deutschland und sonstwo auf der Welt gibt, den Verfall stoppen könnten.Nachdem der Thread "Zukunft der Kirchenburgen" mittlerweile eingeschlafen ist, scheint momentan doch einiges in Bewegung zu geraten z.B. das Kirchenburgenseminar in der Jugendherberge Mosbach am letzten Novemberwochende. Sollten wir nicht auch hier versuchen, das Ganze wieder zu beleben? IP: gespeichert |
gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 11.11.2005 um 14:12 Uhr
Ganz aktuell in der Hermannstädter Zeitung:Testphase des Programms zur Kirchenburgensicherung erfolgreich angelaufen Nur acht Wochen sind seit der öffentlichen Vorstellung des Programms zur Sicherung von 90 Kirchenburgen durch den Leiter des GTZ-Altstadtprojektes Steffen Mildner und seinen Mitarbeiter Architekt Sebastian Szaktilla vergangen und schon ist die erste Sicherungsmaßnahme erfolgreich abgeschlossen worden. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bezirkskonsistorium Hermannstadt der Evangelischen Kirche, vertreten durch Dechant Dietrich Galter, Burgbergs Bürgermeister Michael Lienerth und Mildner als Förderer wurde im Oktober in Burgberg ein umfangreiches Reparaturprogramm durchgeführt. Dazu Mildner: „An der Kirche wurde das Dach umgedeckt, dabei wurden eine große Zahl von Ziegeln ausgetauscht, First- und Ortgangziegel wurden neu vermörtelt und die Dachentwässerung komplett erneuert. Weiterhin wurden alle schadhaften Putzstellen, durch die Wasser in das Mauerwerk eindringen konnte, neu verputzt. Das Kirchengebäude ist jetzt komplett gesichert.“ Die Reparaturmaßnahmen sprangen über: Am ehemaligen Schulgebäude wurde die innenliegende Fassade neu verputzt und eine Dachentwässerung angebracht. Aber auch kleine Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Schäden werden mit Hilfe von Arbeitskräften aus dem Dorf durchgeführt. So z. B. legen sie einfache Entwässerungsgräben an, die das Regenwasser von den Gebäuden wegleiten oder sie entfernen Pflanzen und Bäume, die das Mauerwerk zerstören oder die Dachrinnen verstopfen. Die Arbeiten sollen im Frühjahr am Schulgebäude und an der Ringmauer fortgesetzt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich bisher auf rund 240 Millionen Lei, wovon rund ein Viertel von dem Bezirkskonsistorium und der Gemeindeverwaltung getragen und drei Viertel gespendet wurden. Laut Projektleiter Mildner seien die Arbeiten insgesamt gut und in weniger als vier Wochen sehr schnell verlaufen, „trotz der beim Bauen üblichen kleinteiligen Organisationsprobleme“. Als Problem habe sich die große Anzahl der schadhaften Dachziegel erwiesen. Der Einkauf und Transport gebrauchter Ersatzziegel sei aufwendig. Eine der Schlußfolgerungen laute deshalb: die Kirchenbezirke sollten gut ausgestattete Baumateriallager anlegen, die eine Grundversorgung mit den wichtigsten Materialien wie z. B. Kalk und Dachziegel gewähren könnten. Nach Gesprächen mit Pfarrer Eginald Schlattner habe er, so Mildner, vorgeschlagen, gleich nach dem Winter die Kirche in Rothberg in Angriff zu nehmen und anschließend zwei weitere Kirchenburgen zu sichern. So könnten solide Grundlagen für ein anschließendes Gesamtprogramm, das im Jahr 2007 beginnen sollte, geschaffen werden. Dazu Mildner: „Ich habe von verschiedenen Stellen sehr positive Reaktionen auf das bisherige Programmkonzept erhalten, die mich in meinem Optimismus bezüglich des Einwerbens von Fördermitteln und Spenden bestätigt haben. Ich denke, die Akquisition von Finanzmitteln für eine größere Zahl konkreter Sicherungsprojekte könnte im Herbst nächsten Jahres beginnen. Wichtig war jetzt, den Start zu schaffen und zu demonstrieren, daß man auch mit wenig Geld Kirchenburgen professionell sichern kann. Meine Kollegen und ich freuen uns, daß damit die in der Hermannstädter Altstadt gewonnenen Erfahrungen auch für die notleidenden Kirchenburgen genutzt werden können.“ Vor dem Start des Gesamtprogramms „Sicherung von Kirchenburgen“ und dem gezielten Einwerben von Fördermitteln sollen noch weitere Erfahrungen gesammelt, das Personal durch das Landeskonsistorium der evangelischen Kirche A. B. rekrutiert und die Organisationsstruktur aufgebaut werden. (B. U.) Hermannstädter Zeitung Nr. 1954/11. November 2005 IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 18.11.2005 um 10:14 Uhr
Mich interessiert, ob eine Priorisierung der Kirchenburgen-Arbeiten als erster, meiner Meinung nach sinnvollster Schritt durchgeführt wurde, und wenn ja, nach welchen Kriterien diese Priorisierung erstellt wurde.Vielen Dank im voraus, ich denke, diese Frage interessiert nicht nur mich, deswegen habe ich sie gestellt. Ich hoffe, daß in diesen Kirchenbürgen-Erhaltungs-Arbeiten gegenüber dem interessierten öffentlichen Kreis die bisher so gut bekannte siebenbürgische "hinter-verschlossenen-Türen" Arbeitsweise durch ein gutes Informationsmanagement ersetzt wird. Das kann solchen Projekten außer qualifizierter Unterstützung auch Geld bringen. Ja, ich hoffe darauf, das sich was ändert im Vorgehen und bin bereit, selbst tatkräftig mitzumachen. Ich warte auf REaktionen und danke. [Dieser Beitrag wurde von dieter am 18.11.2005 editiert.] IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 18.11.2005 um 12:56 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: Das kann solchen Projekten außer qualifizierter Unterstützung auch Geld bringen. Ja, ich hoffe darauf, das sich was ändert im Vorgehen und bin bereit, selbst tatkräftig mitzumachen. Ich warte auf REaktionen und danke.
Man kann auf Reaktionen warten, oder in diesem Fall die Leute von der GTZ in Hermannstadt per Mail an gtz@logon.ro selber kontaktieren, seine Möglichkeiten zu helfen darlegen und ausloten, wo und wie man tatsächlich aktiv werden kann... IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 18.11.2005 um 12:57 Uhr
Danke Hanzy,die GTZ-Leute werde ich kontaktieren. IP: gespeichert |
gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 28.11.2005 um 10:14 Uhr
Dieter, gab es inzwischen den ersten Kontakt?IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 28.11.2005 um 11:00 Uhr
Nein Gogesch, die GTZ-Leute haben sich nicht auf meine Anfrage hin gemeldet.IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 28.11.2005 um 11:16 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: Nein Gogesch, die GTZ-Leute haben sich nicht auf meine Anfrage hin gemeldet.
Hallo Dieter, die gtz ist eine Org mit weltweiten aktivitaeten; ich weiss das sogar Kontakte fuer Zusammenarbeit bei Entwicklungsprojekten zwischen Siemens und GTZ bestehen. Die Anzahl der Projekte ist gross und vielfaeltig - darum sehe ich wenig Chancen bei einer direkten Kontaktaufnahme mit einer moeglicherweise unterbesetzten Filiale in Rumaenien. Vielleicht mal in der Zentrale in Deutschland nachfragen? getkiss IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 28.11.2005 um 20:27 Uhr
das verstehe ich nicht ganz, getkiss,wenn die GTZler in Sibiu Interesse haben, dann werden die auch meine eMail lesen& beantworten (ansosnten besuche ich die dann eben mal in Sibiu). Ich sehe weniger Sinn darin, bei dieser "weltweit tätigen" GTZ in der Zentrale anzufragen (was hat das "weltweite" mit Sibiu zu tun, wenn die GTZ weltweit tätig ist, ist sie sicherlich gut organisiert, und gibt mir `ne Antwort). Die würden mich dann erfahrungsgemäß an die GTZler in Sibiu weiterverweisen, usw. Zwar lustig, aber nicht zielfördernd. Das wäre dann á le Kishon im Blaumilchkanal... IP: gespeichert |
riokardo Mitglied Beiträge: 885 Von:D 73614 Schorndorf Registriert: Mrz 2004
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erstellt am 28.11.2005 um 23:01 Uhr
Die GTZ ist meines Wissens nach, der Deutsche Staat, der in Hermannstadt die Altstadtsanierung teilfinanziert und an dessen finanziellen Fonds dann private Firmen (meist englische und holländische) prächtig gedeihen.IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 02.01.2006 um 09:53 Uhr
Nun, nachdem in den Online-Diskussionen das Thema angesprochen wurde, sind nun endlich auch die Ehrenamtlichen & Honorationen der LM bzw. der Kirche "aufgewacht" bzw. haben dieses Thema für sich in Beschlag genommen, und kommen nun mit Vorschlägen dazu, welche natürlich sofort in der Sb Zeitung publiziert werden- im Gegensatz zu Beiträgen von Gogesch & Co (die scheinen nicht so einen hohen Stellenwert zu genießen wie zB Vorschläge des Pfarrers Dr. Schuller oder des von 1978...Kreisvorsitzenden der LM XYZ). Alle, welche nicht zum Kreis der "Entscheider" in der LM bzw. Kirche gehören bzw. gehört haben, werden gar nicht ernst genommen, sondern schlichtweg ignoriert. Anderseits beklagt sich dann die LM und die Kirche, daß kein Interesse bzw. nicht genügend Interessierte vorhanden sind.Na dann, gute Nacht.
[Dieser Beitrag wurde von dieter am 02.01.2006 editiert.] IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 03.01.2006 um 09:00 Uhr
Zitat: Original erstellt von dieter: das verstehe ich nicht ganz, getkiss,wenn die GTZler in Sibiu Interesse haben, dann werden die auch meine eMail lesen& beantworten (ansosnten besuche ich die dann eben mal in Sibiu). ...
Hallo dieter, ein Jahr ist vergangen, ein eues beginnt. Ist die gtz aufgewacht? Gruß, getkiss IP: gespeichert |
dieter Mitglied Beiträge: 456 Von:BW Registriert: Mrz 2001
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erstellt am 03.01.2006 um 13:31 Uhr
Nein getkiss,ich werde die GTZ bei meinem nächsten Besuch in Hermannstadt aufsuchen, mal sehen ob ich dann mehr Glück habe. IP: gespeichert |
syrtos Mitglied Beiträge: 8 Von:Rumänien 550275 Sibiu Registriert: Jan 2006
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erstellt am 03.02.2006 um 21:47 Uhr
Zitat: Original erstellt von getkiss: Hallo dieter, ein Jahr ist vergangen, ein eues beginnt. Ist die gtz aufgewacht? Gruß, getkiss
Guten Morgen allerseits! als einer der beiden im SBZ--Artikel vom 11.11.2005 genannten Initiatoren des Programms zur baulichen Sicherung der Kirchenburgen sollte ich mich nach erfolgreicher Registrierung im Forum doch auch mal zu Wort melden, bevor Gerüchte, Halb- und Unwahrheiten zu sehr ins Kraut schießen. Daher zunächst einmal einige Antworten. hanzy: die Adresse gtz@logoon.ro existiert schon einige Zeit nicht mehr. Die gültige Adressse heißt office@gtzsb.ro. Leider wurde es von anderer Stelle versäumt, die an unsere alte Adesse gerichteten Mails automatisch an die neue weiterzuleiten. So kam es, dass die Nachricht von dieter zwar eingegangen ist, uns aber nie erreicht hat. dieter: Sie müssen eine sehr wichtige Person sein, da Sie erwarten, dass man umgehend auf jede Ihrer Mails innerhalb von 10 Tagen (darin 2 Wochenenden) antwortet. Und die Androhung Ihres Besuchs hat uns allen hier in Hermannstadt die Knie gehörig schlottern lassen. Ich darf Ihnen versichern, dass JEDE an uns gerichtete qualifizierte Anfrage im Bezug auf das Gtz-Projekt zur Altstadtsanierung bzw. zur Kirchenburgeninitiative beantwortet wird, wennn sie nur an die richtige Adresse gesendet wird. Ich bitte jedoch um Verständnis, wenn dies mal ein paar Tage geht. Interessant ist ja, welche Schlüsse in der Folge unserer Nicht-Antwort gezogen wurden. riokardo: Ihre Unterstellung, ausländische Firmen würden prächtig an den von deutscher Seite zur Verfügung gestellten Förderfonds gedeihen, ist unverschämt, entbehrt jeglicher Grundlage und disqualifiziert Sie von vorneherein von dieser Diskussion getkiss: Ihre Frage, ob die Gtz mittlerweile aufgewacht ist, kann ich insofern nicht ganz genau beantworten, als dass wir nicht jeden der 900 Mitarbeiter in der Zentrale und jeden der ca. 10000 Mitarbeiter weltweit gefragt haben. Der Tatsache, dass sich ein Mitarbeiter des mit 10 Leuten nicht wirklich unterbesetzten Projektbüros hier registrieren lässt und antwortet, mag Ihnen zeigen, dass wir die Dinge doch mit einiger Aufmerksamkeit verfolgen. Zur Information: der Programmvorschlag zur baulichen Sicherung der Kirchenburgen in Siebenbürgen geht auf eine Privatinitiative von Herrn Steffen Mildner, Projektkoordinators des deutsch-rumänischen Kooperationsprojekts zur Altstadtsanierung Sibiu/Hermannstadt, zurück. Ihm zur Seite steht Sebastian Szaktilla (Autor dieser Zeilen), der als Architekt bei der Altstadtsanierung mitarbeitet, jedoch parallel über den baulichen Zustand der Kirchenburgen im südlichen Siebenbürgen promoviert. Der Vorschlag wurde im September 2005 einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Es folgte eine Probesicherung der Kirchenburg von Burgberg (Hs.), über deren Ergebnisse voraussichtlich im Februar 2006 berichtet wird. Der SBZ-Artikel von November 05 gibt den Stand der Dinge gut wieder. Weitere Fragen können gerne per Mail an uns gerichtet werden. An einem Fortleben dieses Threads sind wir sehr interessiert und würden uns über anregende, aber bitte unpolemische Beiträge sehr freuen.
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gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 06.02.2006 um 10:47 Uhr
Erstmal finde ich es erfreulich, dass syros den Weg in diese Foren gefunden hat.Zweitens, sollten wir alle versuchen die Diskussion auf einer sachlichen Ebene zu führen und die ganzen Anschuldigungen und Wichtigtuereien ein bischen nach hinten zu stellen. Wenn ich so sachen lese, wie "in Hermannstadt schlottern uns die Knie" oder "sie sind von vornherein für eine Diskussion disqualifiziert", dann sagt mir meine jahrelange Forenerfahrung, dass es bald nur noch einen Schlagabtausch auf einer persönilichen Ebene geben wird. Deswegen würde ich vorschlagen, syrtos sollte mal die geplante Vorgehensweise des Kirchenburgensicherungsprogramms darstellen, mit dem Ziel, dass wir in Deutschland die Interesse an dem Thema haben, mögliche Unterstützungsmodalitäten überlegen,diskutieren können. IP: gespeichert | |