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Deportation und Kriegsbeteiligung (Seite 3)

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Autor Thema:   Deportation und Kriegsbeteiligung
schully
Mitglied

Beiträge: 339
Von:
Registriert: Mai 2003

erstellt am 16.06.2003 um 08:45 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von schully anzusehen!   Klicken Sie hier, um schully eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
hallo zusammen,

daß geschichte vielschichtig ist und je nach gesichtspunkt und interesse des einzelnen "interpretiert" wurde und wird ist in jedem land und volk üblich.
daß sich die siebenbuerger sachsen der beteiligung an einem ungerechten krieg schuldig bekennen ist für mich daraus ersichtlich, daß in unserer umfangreichen geschichtsschreibung die kriegsjahre in nur
3-4 zeilen erwähnt werden. ich habe schon gelesen wieviel ochsen und hühner sie bei ihren ansiedlung mitbrachten, aber was genau in der ominösen zeit los war habe ich noch nirgends gefunden. unsere schuld ist für mich klar.
die schuld der deportation aber noch immer nicht. daß sich die udssr der deportation ganzer völker schuldig (z.b. die der russlanddeutschen)gemacht hat, ist erwiesen und tatsache. wer aber ist für die verschleppung der sachsen verantwortlich und auf welcher "grundlage" ? im sogenannten völkerrecht wird vertreibung nämlich ausdrücklich als verbrechen bezeichnet.
wenn wir uns also als kriegstreiber bekennen(würden), zu diesem verbrechen hat und wird sich wahrscheinlich niemand bekennen. eine unendliche geschichte, diese diskussion.
außerdem gäbe es wahrscheinlich keine kriege mehr wenn die eltern, frauen und geschwister der beteiligten soldaten (auch die der generäle) nach kriegsende die angerichtete sauerei wegräumen müssten.
bis bald
schully

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 16.06.2003 um 10:30 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von schully:

daß sich die siebenbuerger sachsen der beteiligung an einem ungerechten krieg schuldig bekennen ist für mich daraus ersichtlich, daß in unserer umfangreichen geschichtsschreibung die kriegsjahre in nur
3-4 zeilen erwähnt werden. ich habe schon gelesen wieviel ochsen und hühner sie bei ihren ansiedlung mitbrachten, aber was genau in der ominösen zeit los war habe ich noch nirgends gefunden.

Das ist nun mehr als übertrieben!
Geh doch mal nach Gundelsheim in die Bibliothek und laß dir mal eine diesbezügliche Liste ausdrucken, dann wirst du sehen, dass dein Urlaub nicht ausreicht, um alle Artikel und Bücher durchzuarbeiten, die sich mit dieser Zeit beschäftigen.
Tatsache ist aber auch, dass viele diese Zeit verharmlosen und möglichst alles unter den Teppich kehren wollen. Das andere Extrem gibt es auch.

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schully
Mitglied

Beiträge: 339
Von:
Registriert: Mai 2003

erstellt am 16.06.2003 um 11:40 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von schully anzusehen!   Klicken Sie hier, um schully eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
lieber johann,

über die besucherzahl des museums wurde schon viel geschrieben. genau hier liegt meines erachtens das problem: interessierte finden schon informationen, ich habe auch von dir einiges gelesen, genauso von unserem freund popa. die mehrzahl der sachsen ist aber weniger daran interessiert,deren einzige quelle, wenn überhaupt, ist die sbz. hier sollte auch unsere weniger glorreiche vergangenheit aufgearbeitet werden, um vielleicht einige mehr zu sensibilsieren. die in der sbz propagierten bücher haben auch wenig mit dieser zeit zu tun.
wenn sich überhaupt einer nach gundelsheim verirrt, dann sucht er bestimmt nicht nach nazi-verbrechern. er schaut sich die schönen trachten und die wundebaren burgen an und erinnert sich an die schöne zeit. genau wie die sbz.
tschüß schully

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 16.06.2003 um 12:00 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Im letzten Siebenbuerger.de-Newsletter gab es einen interessanten Buch-Tipp:

Anna M. Wittmann, Friedrich Umbrich: "Alptraum Balkan. Ein siebenbürgischer Bauernsohn im Zweiten Weltkrieg (1943-1945)", Böhlau Verlag, Köln, Weimar, 2003. XV, 320 Seiten, 40 Schwarzweißabbildungen, eine Karte, gebunden, Euro 29,90/SFr 50,20, ISBN 3-412-16502-6.


Gustav Binder, Geschäftsführer des Siebenbürgen-Instituts, hat das Buch "Alptraum Balkan. Ein siebenbürgischer Bauernsohn im Zweiten Weltkrieg (1943-1945)" beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl als besonders empfehlenswerte Neuerscheinung vorgestellt.

Die Schriften zur Landeskunde Siebenbürgens sind eine von mehreren wissenschaftlichen Reihen des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) in Gundelsheim, in der speziell Quellen zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Das vorliegende Buch ist der Memorialistik, also der Erinnerungsliteratur, zuzuordnen und dient als historische Quelle für einen zeitgeschichtlich sehr bedeutsamen und bislang kaum behandelten Abschnitt.

Die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs haben dazu geführt, dass die deutschen Volksgruppen in Südosteuropa zum Großteil verschwunden sind. Durch zwischenstaatliche Abkommen zwischen dem Königreich Rumänien und dem Deutschen Reich, die politisch und militärisch eng verbündet waren, wurden die deutschen Männer Rumäniens im wehrpflichtigen Alter nahezu vollständig in deutsche Wehrmachts- und Waffen-SS-Einheiten rekrutiert und im Krieg an allen Fronten eingesetzt. Vor allem Einheiten an der Ost- und Balkanfront waren vorwiegend mit Landsleuten bestückt. Im August 1944 wechselte Rumänien durch einen Staatsstreich aufgrund der äußeren Bedrohung durch die Sowjettruppen die Fronten und kämpfte gegen den bisherigen Verbündeten. Die in Reichseinheiten kämpfenden Rumäniendeutschen galten fortan als Feinde und durften nach Kriegsende nicht mehr zurück in ihr Heimatland.

Für die Geschichtsforschung stehen kaum Erinnerungen und Zeugnisse aus den Reihen der siebenbürgischen Kriegsteilnehmer zur Verfügung. Daher wurde der Vorschlag aufgegriffen, ein Buch eines nach Kanada emigrierten Siebenbürger Sachsen zu übersetzen und zu verlegen, das mit beachtlichem Erfolg zuvor in einer Reihe "East European Monographs" der Columbia University Press in englischer Sprache erschienen war. Die Jahrgänge der Erlebnisgeneration des Zweiten Weltkrieges lichten sich und es ist eine letzte Gelegenheit, subjektives authentisches Erleben für die Nachwelt zu dokumentieren.

Der Autor Fred Umbrich, Jahrgang 1925, der seine Erinnerung der Wissenschaftlerin Anna M. Wittmann erzählt hat, wuchs als Bauernsohn in Belleschdorf bei Mediasch auf und wurde mit seinen Altersgefährten von der Schulbank in deutsche Militärverbände rekrutiert. In seinen Memoiren beschreibt er zunächst die dörfliche Welt, das soziale Gefüge, den Alltag der Bewohner, das Universum seiner Kindheit, das vom großen Weltgeschehen erfasst und schließlich verloren gehen wird. Vor seiner Rekrutierung war Umbrich mit 18 Jahren ein einziges Mal mit der Bahn von Mediasch nach Belleschdorf gefahren. Ein naiver, braver Bauernbursche.

Die Militärausbildung erhielt er in Wien und dem serbischen Banat und wurde danach der Gebirgsdivision "Prinz Eugen" zugeteilt, deren Operationsfeld auf dem Balkan lag. Der Kriegseinsatz war gegen die jugoslawischen Partisanen Titos gerichtet. Es dürfte einer der brutalsten Kriegsschauplätze gewesen sein. Im unwegsamen Balkangebirge gelangten die Truppen häufig in den Hinterhalt, kämpften mit drückender Hitze, Nässe und eisiger Kälte. Wochen- und monatelang konnten sie die nassen Uniformen und Schuhe nicht wechseln. Die Haut löste sich ab, Ekzeme und Wunden bedeckten die Haut. Läuse gehörten dazu.

Umbrich wurde verwundet, gelangte in ein Kriegslazarett in Österreich, in verschärfte Gefangenschaft in Österreich und ein ganzes Jahr in Italien, wo Zehntausende Häftlinge ein Jahr lang auf blanker Erde hausten und wo man sie fast verhungern ließ. Die KZ-Bedingungen der Gefangenschaft Umbrichs waren dem Umstand zu verdanken, dass die SS von den Alliierten als kriminelle Organisation eingestuft wurde. Ihr oblag die Verwaltung des Völkermordes in den deutschen KZs, wovon Umbrich nichts wusste. So bestand er in seiner Naivität nach der Entlassung aus dem Lazarett kurz nach Kriegsende darauf, seine Verwundetenabzeichen mit Hakenkreuz zu tragen, was ihn als renitent erscheinen ließ und zu verschärften Haftbedingungen führte. Später nach der Verlegung nach England arbeitete er in der Landwirtschaft und wurde überraschend freundlich von den ehemaligen Kriegsgegnern aufgenommen, ja er verlobte sich sogar. Nach Rückkehr der englischen Kriegsteilnehmer und der Normalisierung des Lebens wurde der Siebenbürger in das total zerstörte Deutschland abgeschoben, wo er viel schlechter aufgenommen wurde als in England. Von schwäbischen Weinbauern wurde er ausgebeutet, bis er sich entschloss, in den 1950er Jahren nach Kanada auszuwandern und sich eine neue Existenz als Zimmermann aufbauen. Zunächst war er angestellt, später selbständig, Mit seiner Verlobten aus England kam er nicht mehr zusammen. Er heiratete eine Siebenbürger Sächsin und hat mehrere Kinder. Kürzlich besuchte er das Siebenbürgen-Institut in Gundelsheim.

Dieses Erinnerungsbuch aus der Sicht eines einfachen Menschen ist eine historische Quelle ersten Ranges für die historisch-kritische Forschung. Andererseits richtet es sich auch an interessierte Laien, Zeitgenossen und Nachgeborene, die sich mit dem Lebensschicksal von Eltern und Großeltern vertraut machen wollen. Diese Art von Literatur ist in besonderer Weise geeignet, breite Kreise von Siebenbürger Sachsen zu erreichen und zur Reflexion über die eigene Geschichte und einzelne Schicksale anzuregen.

Der Autor hat sein Erleben kritisch von Fachhistorikern überprüfen lassen und die nötige Distanz gewonnen, um es richtig einzuordnen. Das Buch gibt Zeugnis von den Verwüstungen und Verwerfungen des Zweiten Weltkrieges, die bis heute noch nicht geheilt sind und immer noch Auswirkungen haben. Es ist ein ganz wichtiges Dokument zur Zeitgeschichte der Siebenbürger Sachsen.


Dieses Buch kann hier online bestellt werden:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3412165026/siebenburgisc-21

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schully
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Beiträge: 339
Von:
Registriert: Mai 2003

erstellt am 16.06.2003 um 12:35 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von schully anzusehen!   Klicken Sie hier, um schully eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
danke für den tip. werde das buch lesen und weitergeben.
schully

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getkiss
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Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 16.06.2003 um 22:28 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:
Hallo Lori,

deine Ausführungen zu Allierten und König in Ehren, eine Bewältigung dieser Geschichte ist erst möglich nach die der NS-Zeit. Diese ist z.Zt. noch unmöglich, siehe Vergangheitsbewältigungsforen.

Gruss
R.-D.


Hallo Roman-Diesel,
da hast mich wohl mir Lori verwechselt.
Das die Vergangenheitsbewältigung unmöglich wäre glaube ich nicht, siehe die kilometerlangen Beiträge im entsprechenden Forum. Die weitere Erörterung des Themas würde bestimmt nicht viel bringen - es sei jeder schriebe 100-mal "mea culpa", auch wenn er zur Zeit der vergangenen noch nicht geboren war....Dies würde aber manchem der "Bewältigern" auch nicht reichen.
ZUr Zeit der Diskussion in der "Vergangenheitsbewältigung" waren eben die, die diese wollten, die entschiedenen Gegnern der einheitlichen Besprechung vergangener Ereignisse.
Geschichte hat wohl Episoden. Kontinuierlich verläuft Sie trotzdem, eines ergibt sich aus anderem....
getkiss

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 16.06.2003 um 22:40 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von schully:
einzige quelle, wenn überhaupt, ist die sbz. hier sollte auch unsere weniger glorreiche vergangenheit aufgearbeitet werden, um vielleicht einige mehr zu sensibilsieren. die in der sbz propagierten bücher haben auch wenig mit dieser zeit zu tun.
wenn sich überhaupt einer nach gundelsheim verirrt, dann sucht er bestimmt nicht nach nazi-verbrechern. er schaut sich die schönen trachten und die wundebaren burgen an und erinnert sich an die schöne zeit. genau wie die sbz.
tschüß schully

Lieber Schully,
was die SbZ betrifft gebe ich dir recht, da sind solche Debatten nicht geführt worden.
Es gehen auch Leute nach Dinkelsbühl, die mehr sehen wollen, als du da auflistet.
Mit solchen pauschalen Urteilen sollte man vorsichtig sein.
Gruß Johann

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 21.06.2003 um 00:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:
Hallo Lori,

deine Ausführungen zu Allierten und König in Ehren, eine Bewältigung dieser Geschichte ist erst möglich nach die der NS-Zeit. Diese ist z.Zt. noch unmöglich, siehe Vergangheitsbewältigungsforen.

Gruss
R.-D.


Hallo Roman-Diesel,
auch wenn es sich um eine Verwechslung handelt, versuche ich trotzdem eine Antwort zu Deinem Beitrag zu geben:bei dieser Frage bin ich so frech und teile unsere Landsleute auch("nur") in 2 Kategorien
-in rechte, die meinen, dass die Deportation pure Willkür seitens der rumänischen Regierung war und keinen Zusammenhang mit der Vorzeit sehen, da die Rumänen auch auf der faschistischen Seite waren.
- in linke, die meinen, dass die Sachsen quasi Lehrgeld für die Fehler der Vorzeit(Vergangenheit) zahlen mußten!
Wie immer liegt die Wahrheit wohl in der Mitte! Ich persönlich neige eher zur rechten Seite, bis mir jemand klar und deutlich erklären kann, dass ein Rumäne durch eine politisch motivierte Tat -keine Kriegshandlung- eines sb Sachsen Laib und leben fürchten mußte!
Und, Herr Kollege Diesel, die Nazi-Aufarbeitung scheitert wohl deswegen, weil wenige Leute aus der Zeit noch unter uns sind!

Gruß
Lori


[Dieser Beitrag wurde von lori am 21.06.2003 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von lori am 21.06.2003 editiert.]

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hawer
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Beiträge: 89
Von:Mittelfranken
Registriert: Nov 2002

erstellt am 03.07.2003 um 15:08 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hawer anzusehen!   Klicken Sie hier, um hawer eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Aktualisiert am 03.07.2003 07:38:00


Früherer Aufseher des KZ Mauthausen festgenommen





Washington, 03-07-03





US-Sicherheitsbeamte haben in der Nähe von Detroit einen ehemaligen Aufseher des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Mauthausen bei Linz festgenommen. Der frühere SS-Mann Johann Leprich solle so schnell wie möglich abgeschoben werden, teilte das Justizministerium in Washington mit.

Beamte des Ministeriums für Innere Sicherheit hätten den in Rumänien geborenen 77-jährigen am Dienstag in seinem Haus in Clinton Township im US-Staat Michigan festgenommen. Er habe sich unter einer Treppe vor den Beamten versteckt.

Leprich soll sich vor allem in Kanada aufgehalten haben, nachdem ihm 1987 die US-Staatsbürgerschaft wegen seiner Beteiligung an NS-Verbrechen aberkannt worden war. In letzter Zeit war er dem Ministerium zufolge mehrfach in der Gegend von Detroit gesehen worden.

US-Justizminister Ashcroft begrüßte die Festnahme. "Nazikollaborateure finden in den USA keine sichere Zuflucht", erklärte der Minister in Washington. "Wer an den Gräueltaten im Holocaust mitgewirkt hat, wird der entschlossenen US-Strafverfolgung nicht entgehen, egal, wie viel Zeit seither vergangen ist."

Leprich war 1952 in die Vereinigten Staaten eingewandert und wurde sechs Jahre später US-Bürger. Ein Bundesgericht erkannte ihm die Staatbürgerschaft 1987 wieder ab, weil er nach Auffassung der Richter in den Jahren 1943 und 1944 als Aufseher im Konzentrationslager Mauthausen tätig war.

(apa)

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lori
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Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 04.07.2003 um 23:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Allerseits,
nun, ich glaube jeder von uns weiß, dass es auch sächsische Aufseher gab. Der Fall in den USA scheint interessant zu sein, es wäre gut mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, vielleicht kann er uns etwas erzählen,mit 77 müßte er noch fit sein! Aber Kollege Hawer, deine Schlußfolgerung, läßt sich noch lange nicht erklären!
Gruß
Lori

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getkiss
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Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 05.07.2003 um 14:46 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von lori:
Hallo Allerseits,
nun, ich glaube jeder von uns weiß, dass es auch sächsische Aufseher gab. Der Fall in den USA scheint interessant zu sein, es wäre gut mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, vielleicht kann er uns etwas erzählen,mit 77 müßte er noch fit sein! Aber Kollege Hawer, deine Schlußfolgerung, läßt sich noch lange nicht erklären!
Gruß
Lori

Stimmen diese Zahlen?
In 2003 77 Jahre alt, das heißt 1926 gebohren. Dies würde wieder heißen, der Mann war 1943/1944 genau 17/18 Jahre alt. Nicht das einer in diesem Alter keine Grausamkeiten begehen könnte.
Aber die Zahlen könnten nicht stimmen, sonst müßte der Mann nach dem Bundesdeutschen Jugendstrafrecht beurteilt werden?
getkiss

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schully
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Beiträge: 339
Von:
Registriert: Mai 2003

erstellt am 07.07.2003 um 09:13 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von schully anzusehen!   Klicken Sie hier, um schully eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
hallo erst mal.
die schlagzeilen der rum. zeitungen vom 4.7.03 lauteten ungefähr so: s.u.a. vor sa ne mai trimita un fost nazist.
die internationale presse machte daraus ein tam-tam als hätten sie hitler`s rechte hand verhaftet. aufenthalt ohne erlaubnis und sozialhilfemissbrauch können ihm nachgewiesen werden, alles andere ist propaganda. da gibt es schon andere kaliber aus der nazi-zeit die ungeschoren davongekommen sind als diesen damals 17-18 jährigen.
meine frage: wie heißt der ort wo seit 2 jahren rechtlose afghanen festgehalten
werden: guantanamo bay gefängnis, gefangenen-lager oder k.z.? sind die dortigen aufseher verbrecher?
ich werd`s nicht kapieren...
schully

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getkiss
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Beiträge: 1042
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Registriert: Okt 2001

erstellt am 09.07.2003 um 23:06 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von schully:
hallo erst mal.
die schlagzeilen ...: s.u.a. vor sa ne mai trimita un fost nazist.
... da gibt es schon andere kaliber aus der nazi-zeit die ungeschoren davongekommen sind als diesen damals 17-18 jährigen.
... ich werd`s nicht kapieren...
schully

Ja schully,
ich auch nicht.
Gestern Abend, Hitlers Frauen: Winifred Wagner zitierte noch unter grauen Haaren, also gar nicht so lange her:
"wir nannten ihne USA=unser selig Adolf".
Da regt sich keiner auf, Bayreuth liegt ja nicht in Siebenbürgen....
getkiss

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 10.07.2003 um 21:50 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Würdigung der Opfern
Die heutige Ausgabe unserer Banater Post bringt unter dem Titel "Alle Opfer von Zwangsarbeit müssen würdig behandelt werden" einen Bericht über die Behandlung des Antrags auf eine Entschädigungsregelung dieser Opfer.
Es waren etwa 2 Mio Deutsche aus mehreren Ländern. Viele von Ihnen - die heute noch am Leben sind - sind alt, gebrechlich und leiden noch heute darunter.
Abgeordnete aller Fraktionen des Bundestags würdigten positiv den Antrag der CDU/CSU Abgeordneten, der jetzt in den Ausschüssen behandelt werden soll.
Mal sehen, wie letztlich der Bundestag zu den Folgen der Geschichte des eigenen Landes steht.
getkiss

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hawer
Mitglied

Beiträge: 89
Von:Mittelfranken
Registriert: Nov 2002

erstellt am 05.08.2003 um 10:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hawer anzusehen!   Klicken Sie hier, um hawer eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
.

[Dieser Beitrag wurde von hawer am 05.08.2003 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von hawer am 05.08.2003 editiert.]

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