Autor
|
Thema: Deportation und Kriegsbeteiligung
|
hawer Mitglied Beiträge: 89 Von:Mittelfranken Registriert: Nov 2002
|
erstellt am 10.04.2003 um 20:29 Uhr
Ein Thema das anscheinend viele beschäftigt! Wieso haben sich viele Siebenbüerger Sachsen aktiv am 2-ten Weltkrieg beteiligt? Warum wurden nach dem Krieg viele unserer Verwandten nach Russland deportiert?Diese zwei Fragen müssen wir immer mitteinander verbinden. Viele junge Siebenbürgische Sachsen haben Seite an Seite mit der Deutschen Armee gekämpft. Es war zu der Zeit eine Ehre für jeden Sachsen, auf der Seite von Deutschland zu kämpfen, obwohl schon damals Unterschiede gemacht worden sind (andere sind minderwertig). Das behaupten zumindest einige Intelektuelle die aktiv am Krieg beteiligt waren. Nach Kriegsende schickten die rumänen dann die Deutsche Minderheiten aus dem Lande nach Russland (Deportation). Die Frage, warum unsere Landsleute deportiert wurden, ist damit beantwortet!!! IP: gespeichert |
Johann Mitglied Beiträge: 490 Von: Registriert: Nov 2001
|
erstellt am 11.04.2003 um 11:31 Uhr
Zitat: Original erstellt von hawer:
Die Frage, warum unsere Landsleute deportiert wurden, ist damit beantwortet!!!
Amen!! IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
|
erstellt am 11.04.2003 um 11:59 Uhr
Zitat: Original erstellt von hawer:
Die Frage, warum unsere Landsleute deportiert wurden, ist damit beantwortet!!!
Hallo Hawer, ich weiß nicht genau was Du mit diesem Thread bezweckst, willst du vielleicht provozieren... ich weiß nicht ob du die Debatten hier im Forum und auch in der SBZ verfolgt hast!? Aber Deine Schlußfolgerung ist ein Blödsinn! Gruß Lori
IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
|
erstellt am 11.04.2003 um 15:52 Uhr
Zitat: Original erstellt von hawer: Ein Thema das anscheinend viele beschäftigt! Die Frage, warum unsere Landsleute deportiert wurden, ist damit beantwortet!!!
Gegenfragen. 1. Der Pfarrer von Keisd hat nicht im Krieg gekämpft, den Krieg auch nicht mitverantwortet. Warum musste er dann nach Russland deportiert werden? 2. Die rumänische Armee kämpfte doch auch mit den deutschen, sogar bei Stalingrad. Wieso wurden keine der verantwortlichen zur Arbeit in die Sowjetunion deportiert. Oder war nur Antonescu dafür verantwortlich? getkiss
IP: gespeichert |
hawer Mitglied Beiträge: 89 Von:Mittelfranken Registriert: Nov 2002
|
erstellt am 14.04.2003 um 21:11 Uhr
Hallo an alle netten Schreiber!Werdet bald wieder von mir lesen. Werde Deine Fragen beantworten getkiss! Lori, nicht alle Leute müssen Deiner Meinung sein....so ein Blödsinn!!! Frohe Ostern und schöne Ferien Gruß hawer IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
|
erstellt am 15.04.2003 um 09:35 Uhr
Zitat: Original erstellt von hawer:
Lori, nicht alle Leute müssen Deiner Meinung sein....so ein Blödsinn!!! Gruß hawer
Hallo Hawer! man kann der Meinung sein, dass das Gras rot ist, wie manches Osterei, erlaubt ist es, aber es ist immer noch ein Blödsinn! Gruß Lori IP: gespeichert |
hawer Mitglied Beiträge: 89 Von:Mittelfranken Registriert: Nov 2002
|
erstellt am 08.05.2003 um 17:45 Uhr
Hallo,Warum? Warum müssen wir immer einer Meinung sein? Johann: ironisch! Lori: finde gar keine Worte! Getkiss: der Pfarrer aus Keisd tut mir Leid! Kenne ihn warscheinlich persönlich!! In meinem Beitrag verwendete ich das Wort "VERBINDET" Was war daran falsch??? Haben nicht auch Sachsen die Gewehre auf RUSSEN gerichtet (wahrscheinlich auch genügende umgebracht)????? Wer hat die Sachsen zur SS-Einheit rekrutiert? wurden sie dazu gezwungen? Getkiss, das es nach dem Krieg die falschen trifft..... ist fast wie im richtigen Leben (siehe Irak) Lori, Reporter sind auch "homo sapiens". Haben Reporter das Recht gepachtet......??? Übrigens-danke an alle die mir e-Mails geschickt haben! Freut mich-nicht nur Kritik einzustecken. Gruß hawer IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
|
erstellt am 08.05.2003 um 18:27 Uhr
Zitat:
Wieso haben sich viele Siebenbüerger Sachsen aktiv am 2-ten Weltkrieg beteiligt?
An einem schönen Morgen wachte ein Sachs in Hermannstadt auf, und sah zum Fenster hinaus. Das Wetter war schlecht, dementsprechend mies war seine Laune. Da beschloss er:"So kann das nicht weitergehen. Ich muss mich unbedingt aktiv am Zweiten Weltkrieg beteiligen."Dann zog er aus und begann Leute zu rekrutieren. Diese Antwort hast Du sicherlich nicht gesucht, oder? "Die Deutschen dachten nach dem 1. Weltkrieg, sie wären Verlierer - sie wurden eines besseren belehrt." [Dieser Beitrag wurde von hanzy am 08.05.2003 editiert.] IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
|
erstellt am 09.05.2003 um 20:22 Uhr
Zitat: Original erstellt von hawer:
Warum? Warum müssen wir immer einer Meinung sein? hawer
Hallo hawer, wir müssen natürlich nicht einer Meinung sein, aber auf geschichtliche Ereignisse sollte man nicht einfach platte Schlußfolgerungen anbieten. Das Gegenteil gibt es auch hier im Netz: übertriebene lange Beiträge!
Lori: finde gar keine Worte! [/QUOTE] Gebe Dir Mühe.... In meinem Beitrag verwendete ich das Wort "VERBINDET" Was war daran falsch??? [/QUOTE] Daran ist m.E. nichts falsch! Die Schlußfolgerung, das zeigen wohl auch die Beiträge von Johann und Getkiss läßt mehr als zu wünschen übrig! Einige Ansätze die schon diskutiert wurden und Deine Schlußfolgerung ad acta legen, wären: Mit welcher Berechtigung hat die rumänische Regierung die dt Minderheiten deportiert. Ist ein Fall bekannt das auch nur ein einzig poltisch motivierter Sb Sachse das Leben eines Rumänen auf dem Gewissen hat! Ist die Frage endgültig und eindeutig geklärt ob die Russen als Kriegsentschädigung Arbeitskräfte oder dt. Arbeitskräfte verlangt haben! Die Liste(Fragen) könnte man weiter fortsetzen!...
[/B][/QUOTE] IP: gespeichert |
Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
|
erstellt am 12.05.2003 um 11:13 Uhr
Es gibt (leider) sowas wie eine kollektive Verantwortung. Ein Volk (oder Völkchen) kann nicht nur bei schönem Wetter zusammenstehen oder die guten Taten seiner Vertreter verantworten, es muß leider auch für die schlechten Taten (wobei "schlecht" sehr relativ ist...) gerade stehen! Es ist nun mal so, daß die Waffen-SS VOR den Verschleppten in Rußland war! Pech! In vielen siebenbürgischen Familien gab und gibt es Vertreter für beide Personenkreise (Waffen-SS und Verschleppte). Das die Rumänen die Gelegenheit ergriffen haben, die Sachsen als Reparation zu benutzen und sie gleichzeitig so loszuwerden, kann man unter den Umständen am Ende des II.Weltkrieges verstehen. Es ist keine Ruhmestat der rum. Politik, andere Statten hätten aber wahrscheinlich auch so gehandelt. Man könnte in diesem Zusammenhang auch was über die Akzeptanz der NS-Ideologie unter den Sachsen sagen, aber das wär kontraproduktiv und nicht ratsam...IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
|
erstellt am 18.05.2003 um 19:39 Uhr
Hallo Fritzi,seit langer Zeit sind wir nicht eianander geraten!... Nun es ist immer schwierig geschichtliche Vorgänge zu analysieren geschweige denn zu bewerten! Ich stimme Deiner Analyse im Großen und Ganzen zu! Nur, was mich stört ist die heutige rumänische Position die jegliche Schuld ,der damaligen Vorgänge, mit dem Hinweis auf die Russen von sich weist! Nach dem Motto"die Russen wollten deutsche Arbeitskräfte"!(diese Frage wird wohl nie eindeutig und endgültig geklärt werden, zumindest kann ich mir das nicht vorstellen)In diesem Zusammenhang finde ich es noch bedauernswerter, dass sb sächsiche Intelektuelle den Rumänen "nach dem Mund reden" aus Gründen die ich schwer nachvollziehen kann! So geschen 1995 bei der Gedenkfeier der Deportation als ein gewisser Herr Weber die obengenannte Position vertrat! Das zumindest hat mir eine ziehmlich entäuschte Zuhörerin gesagt die damals zugegen war. Gruß Lori IP: gespeichert |
Johann Mitglied Beiträge: 490 Von: Registriert: Nov 2001
|
erstellt am 18.05.2003 um 21:34 Uhr
Zitat: Original erstellt von lori: So geschen 1995 bei der Gedenkfeier der Deportation als ein gewisser Herr Weber die obengenannte Position vertrat!
Dieser Herr Weber ist dafür verantwortlich, dass die Deportation der SbS hervorragend dokumentiert und analysiert wurde vgl. Weber, Georg/Weber-Schlenther, Renate/Nassehi, Armin/Sill, Oliver/Kneer, Georg, 1995: Die Deportation von Siebenbürger Sachsen in die Sowjetunion 1945-1949. 3 Bände. Köln, Weimar, Wien. Mein Vater, er wurde mit 17 Jahren deportiert und musste 5 Jahre in der Sowjetunion zwangsarbeiten, war auch auf dieser Veranstaltung und war auch enttäuscht. Es ist schwierig, mit Betroffenen über historische Zusammenhänge zu reden, insbesondere über das, was über den eigenen Erfahrungshorizont hinausgeht. Jeder lässt sich alzu schnell von Spezialisten entmündigen bzw. hört erfürchtig zu, wenn ein Spezialist was sagt. Ausnahme: Politik und Wetter, da meint jeder er sei selber Spezialist!
IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
|
erstellt am 18.05.2003 um 23:05 Uhr
Nun lieber Johann, ich möchte mich keineswegs als Spezialisten bezeichnen und es mit Dir was die Erklärung geschichtlicher Sachverhalte angeht, aufnehmen! Ich kenne die oft komplizierten Ausführungen in der Auseinandersetzung mit Popa! Es ist jedoch die Frage wen man mehr glauben schenken sollte, denen die am Geschehen nah dabei waren( von denen Du meinst, dass sie nicht über den eigenen Erfahrungshorizont blicken) oder den Historikern?(ich könnte jetzt bösartig sagen, es passt wunderbar zusammen:Buch genau im Jahr der Rede erschienen)Im meinem Erfahrungshorizont sieht es so aus: die sowjetische Regierung hat Arbeitskräfte aus Rumänien velangt und in Bukarest gab es im obersten politischen Gremium (ich kenne die damalige Bezeichnung nicht)eine Abstimmung wonach die deutsche Minderheit für die Wiederaufbauarbeiten in der Sowjetunion herangezogen werden muß! gruß Lori IP: gespeichert |
Johann Mitglied Beiträge: 490 Von: Registriert: Nov 2001
|
erstellt am 19.05.2003 um 09:55 Uhr
Zitat: Original erstellt von lori: Es ist jedoch die Frage wen man mehr glauben schenken sollte, denen die am Geschehen nah dabei waren( von denen Du meinst, dass sie nicht über den eigenen Erfahrungshorizont blicken) oder den Historikern?(ich könnte jetzt bösartig sagen, es passt wunderbar zusammen:Buch genau im Jahr der Rede erschienen)
Lieber Lori, wenn es darum geht, wie die Deportation durchgeführt wurde (brutales Zusammentreiben, trennen von Eltern und Kindern, unmenschlicher Transport und Behandlung in den Lagern), dann sind die Betroffenen sicherlich die wichtigste Quelle. Wenn es aber darum geht, was in Bukarest und Moskau beschlossen wurde, dann kann uns ein Deportierter schlicht nicht weiterhelfen. Hier muss man sehen, was andere Beteiligte dazu gesagt haben und dies auch noch kritisch hinterfragen, damit man nicht der Propaganda aufsitzt. Zitat: Original erstellt von lori:
Im meinem Erfahrungshorizont sieht es so aus: die sowjetische Regierung hat Arbeitskräfte aus Rumänien velangt und in Bukarest gab es im obersten politischen Gremium (ich kenne die damalige Bezeichnung nicht)eine Abstimmung wonach die deutsche Minderheit für die Wiederaufbauarbeiten in der Sowjetunion herangezogen werden muß!
Frage: Warst du in Bukarest oder Moskau unmittelbar beteiligt? Wieso sprichst du eigentlich von deinem Erfahrungshorizont? Du gibst hier nur Vermutungen/Vorurteile/Theorien wieder, sonst gar nichts. Nebenbei, ich neige auch zu dieser These bzw. vieles spricht dafür. Die Russen haben ein Kontingent an Arbeitskräften verlangt, die Rumänen zuerst die Deutschen dafür vorgesehen, erst danach das eigene Volk. Es mussten auch Rumäner sich am Wiederaufbau beteiligten.Im Gegensatz zu dir, mache ich daraus kein Dogma und bin anderen Vorstellungen aufgeschlossen und sehr wichtig: ich diffamiere nicht einen seriösen Wissenschaftler als einen Intellektuellen, der deiner Meinung nach den Rumänen nach dem Mund redet, "aus Gründen die ich schwer nachvollziehen kann!". Herr Weber hat seine Gründe offen gelegt, diese Bücher muss man erst lesen oder sich mit den mündlich vorgetragenen Argumenten auseinandersetzen! Danach kannst du gerne eine andere Meinung vertreten, aber möglichst mit guten Gründen. Die Diskussion in der "Vergangenheitsbewältigung" ist deshalb gescheitert, weil einige nicht den nötigen Respekt von der Meinung anderer aufbringen konnten und nicht weil die angeblich fortschrittlichen unter den Diskussionteilnehmern wegen ihrer Meinungen rausgedrängt wurden. Gruß Johann
[Dieser Beitrag wurde von Johann am 19.05.2003 editiert.] IP: gespeichert |
Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
|
erstellt am 27.05.2003 um 23:24 Uhr
Angesichts des desolaten Zustandes dieser Foren schlage ich hiermit vor, die Herren Popa und Danielis schleunigst zu rehabilitieren und zu reaktivieren![Dieser Beitrag wurde von Fritzi am 27.05.2003 editiert.] IP: gespeichert |