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Thema: "Rückkehr in die alte Heimat!" (2)
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Nine Mitglied Beiträge: 18 Von: im Moment: unterwegs Registriert: Jun 2002
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erstellt am 18.08.2003 um 11:29 Uhr
Für manche hat sich die Situation kaum geändert. Man muss in die Vergangenheit schauen, um sich ein Urteil über die Gegenwart bilden zu können. Über die Zukunft sprechen, das geht zu weit.Rückkehrer? es handelt sich dabei z.B.um Rentner, die in D. angemeldet sind, aber von ihren kleinen Rente in RO besser leben oder es handelt sich um Deutsche oder Österreicher, die aus unterschiedlichen Gründen Rumänien als ihre neue Heimat erkoren haben.Die Gründe um in RO zu leben sind sehr vielfältig, so vielfältig wie die Menschen, die sich entscheiden da zu leben... Deutschland-Untaugliche? Was heißt bitte das?Ich glaube in Rumänien zu leben macht dich eher Deutschland-tauglich". Was ist mit den paar dortgebliebenen Sachsen? Die führen ein reges Gemeindeleben z.B. in Hermannstadt und Mediasch, und erfreuen sich großes Beliebtheit, wenn man sieht wieviele deutsche Politiker in den letzten eineinhalb Jahren da waren....;-)) Deine These ist grundweg falsch: Nach der aktuellen Volkszählung sind es 60.000 Deutschstämmige. Wie das Verhältnis Geburtenra- und Todesrate ist , weiß ich nicht, insgesamt schrumpft die Einwohnerzahl in ganz Rumänien. In den letzten 10 Jahren um mehr als eine Million! Das Thema ist ein weites Feld...
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sevens Mitglied Beiträge: 103 Von:Essen Registriert: Jun 2003
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erstellt am 20.08.2003 um 00:19 Uhr
Hey Nine! Die 60.000 von denen du sprichst, befinden sich in ganz RO! Da sind alle Deutschen (wohlgemerkt nicht Deutschstämmige, was ja etwas ganz anderes ist und immer gerne verwechselt wird!)zusammen gemeint: Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben, Sathmarer Schwaben und alle anderen kleinen deutschen Splittergruppen. Die Sachsen in Siebenbürgen sind nach der neusten Zählung (also Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinden) schon unter 15.000 geschrumpft! Das die Einwohnerzahl in ganz Ro zurückgeht, hat ja auch damit zu tun gehabt, daß nach 1990 so viele Menschen das Land verlassen haben, ausgewandert sind! Und darunter waren über 200.000 Deutsche! Außerdem, werden angeblich auch weniger Kinder geboren... Wie auch immer. Jedenfalls, ist es wohl evident, daß der Altersschnitt der in Siebenbürgen verbliebenen Sachsen sehr hoch ist, was nichts anderes heißt, als das es dort keine demographisch intakte deutsch-sächsische Bevölkerung mehr gibt! Das dürfte wohl jedem aufgefallen sein, der dort (auch nur) zu Besuch war. Wieviele sächsische Kinder und Jugendliche gibt es in SB noch? Es sind einfach zu wenige, verglichen mit der Anzahl der Alten! Mit "Deutschland-Untaugliche" meinte ich Leute, die mit der bundesdeutschen Gesellschaft und den hiesigen Gepflogenheiten nicht zurechtkommen können/wollen, die der deutschen Realität hier nicht sehr viel gutes abgewinnen können und die eben sehr an der alten Heimat hängen und sich eigentlich nichts sehmlicher wünschen als dorthin zurückkehren zu können. Wobei wir ja auch wieder beim Thema Deutschland sind, was uns aber dann weit abschweifen ließe... ------------------ Sic transit gloria mundi! IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 20.08.2003 um 00:26 Uhr
Zum Glück sind ja noch ein paar echte Deutsche runter, nur mit Deutschstämmigen sähe es ja wirklich düster aus, vor allem demographisch... IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 20.08.2003 um 07:42 Uhr
Zitat: Original erstellt von sevens: Hey Nine! Die 60.000 von denen du sprichst, befinden sich in ganz RO! Da sind alle Deutschen ... und alle anderen kleinen deutschen Splittergruppen. Die Sachsen in Siebenbürgen sind nach der neusten Zählung (also Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinden) schon unter 15.000 geschrumpft! ... nach 1990 so viele Menschen das Land verlassen haben, ausgewandert sind! Und darunter waren über 200.000 Deutsche! ... Wie auch immer. .... Jedenfalls, ist es wohl evident, daß der Altersschnitt der in Siebenbürgen verbliebenen Sachsen sehr hoch ist, was nichts anderes heißt, als das es dort keine demographisch intakte deutsch-sächsische Bevölkerung mehr gibt! ... Mit "Deutschland-Untaugliche" meinte ich Leute, die mit der bundesdeutschen Gesellschaft und den hiesigen Gepflogenheiten nicht zurechtkommen können/wollen, die der deutschen Realität hier nicht sehr viel gutes abgewinnen können und die eben sehr an der alten Heimat hängen und sich eigentlich nichts sehmlicher wünschen als dorthin zurückkehren zu können. Wobei wir ja auch wieder beim Thema Deutschland sind, was uns aber dann weit abschweifen ließe...
Hallo Leute, nun hat die (alte) Debatte neues Leben. Darum beteiligte ich mich bis jetzt nicht substantiell. Als wir noch in Ro. lebten (vor 1989) da galt für viele der Ruf: Zurück in die Heimat unserer Ahnen - hier (in RO) läßt man uns nicht leben, es sei wir werden Rumänen. Nun zu Euren Zahlen. Ich kann es nicht beweisen, aber die 60 bzw. 15 Tausend Deutsche/Sachsen scheint mir zu hoch gegriffen. Man hört doch das viele Rumänen sich als deutsche oder als evangelische Gläubige registrieren lassen, jetzt wo´s "Vorteile" anstatt Verfolgung daraus gibt (gekürzt nach "Ubi bene, ibi Patria"). "es dort keine demographisch intakte deutsch-sächsische Bevölkerung mehr gibt...". Wo gibt es die überhaupt noch in Europa? Es ist doch nicht nur bei den Sachsen oder hiesigen deutschen so, mit relativ kleinen Schwankungen ist dadurch überall ein Rentenproblem entstanden. Und nun zu dem letzten Zitat-Teil: Wenn wir die (meist alten) Leute mal herausnehmen, die (nur noch) an der alten (idealisierten) Heimat hängen, bleiben eigentlich nur solche die mit den hiesigen Verhältnissen nicht zurechtkommen, oder die dortigen Verhältnisse nicht kennen (wollen). Das erste führt zu keinem Resultat - siehe das Problem der enttäuschten Sachsen. Wer nach Deutschland kam, ohne die Gesellschaft/das Land/die Mentalitäten zu kennen, hatte ein Problem. Viele Deutsche, die hier geboren sind, sind auch nicht zufrieden. Das Forum-Thema Deutschlands Probleme wurde von Sevens eröffnet. Das war´s. Keine Debatte. Als ob wir in Canada lebten/leben sollten - dagegen gab es heftigen Protest - vom demselben sevens. Ich nehme an, dieser eröffnete den genannten Thread, um meine O. "Untauglichkeits-Hinweise" von hier rauszuhalten, von wegen "abschweifen". Wer aus der Realität "abschweift" ist ein Fantast - siehe den Spruch von Altbundeskanzler Schmidt. Das in diesem Thread nur wenige Stellung nehmen die den Schritt zurück machten entspricht eben auch der Realität - und der Feigheit, dieser Realität in´s Auge zu sehen...... getkiss IP: gespeichert |
gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 20.08.2003 um 09:32 Uhr
15.000???? ich war vor kurzem in 3 Orten mit ehemals sächsischer Bevölkerung, insgesamt lebten in diesen 3 Orten weniger als 10 Sachsen.IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 20.08.2003 um 10:54 Uhr
http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1027139390,88898,.html IP: gespeichert |
Nine Mitglied Beiträge: 18 Von: im Moment: unterwegs Registriert: Jun 2002
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erstellt am 20.08.2003 um 11:24 Uhr
Mit Zahlen zu Jonglieren ist zwecklos. jede Zahl, die man liest, muss immer mit Vorsicht betrachtete werden, denn nicht oft stehen politische Interessen dahinter... Und es stimmt, dass viele, insbesondere Jugendliche zum evangelischen Glauben übergegangen sind, weil sie damit in den Genuss bestimmter Privilegien kamen. Mit Verwunderung musste ich während meines Aufenthalts feststellen, dass es geradezu "in" ist, eine deutsche Schule zu besuchen, siebenbürgisch-sächsische Tänze aufzuführen und Bräuche und Sitten der Deutschen in Ro zu pflegen. Vor 1989 konnte man an einer Hand abzählen wv. Rumänen eine deutsche Klasse besuchen....und nun? für manche eine erfreuliche Entwicklung sicherlich, bei mir bleibt ein schaler Beigeschmack. Ich wüsste nicht, ob ich endültig zurückkehren würde- mein sechsmonatiger Aufenthalt in Ro hat mich persönlich reifen lassen...Aber seit dem Weggang meiner Familie 1990 fühle ich mich eher zerrissen und das Gefühl "zuhause" (meinetwegen nennen wir es alte Heimat)angekommen zu sein, ist nicht vorhanden.... Ich verbinde mit diesem Gefühl kein Land sondern mir nahe stehende Menschen, die es sowohl hier als auch in Ro oder Spanien oder USA gibt. Heimat ist ein Wort, das ich vermeide und Rückkehr ist für mich eine noch Möglichkeit, (aber um ehrlich zu sein, nur für eine Zeitperiode)es bleibt eine Utopie Hanzy: hat Recht in Bezug auf die Deutschen oder Österreicher, denn sie bringen neue Impulse und berreichern das Leben in Hermannstadt oder sonstwo....IP: gespeichert |
Birgit S Mitglied Beiträge: 76 Von:bei Augsburg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 20.08.2003 um 13:32 Uhr
[QUOTE]Original erstellt von Nine: [B] Vor 1989 konnte man an einer Hand abzählen wv. Rumänen eine deutsche Klasse besuchen....und nun? 1983 hatte ich von 40 Erstklässlern 4 deutsche Kinder und 4 aus Mischehen. Alle anderen waren Rumänen. Sie haben die Schule besucht, weil es schon damals "in" war, eine deutsche Schule zu besuchen! Gruß BirgitIP: gespeichert |
Nine Mitglied Beiträge: 18 Von: im Moment: unterwegs Registriert: Jun 2002
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erstellt am 20.08.2003 um 14:15 Uhr
Hängt auch davon ab, wo du in Ro in der Schule warst. Ich treffe Aussagen, die auf meinen Erfahrungen basieren und deshalb sind sie nicht allgemeingültig... Ich habe überhaupt nichts dagegen, es ist erfreulich, dass der Trend anhält.... jedoch musste ich in Mediasch in eine deutsche Schule gehe, die am Rande der Stadt lag und die rumänischen Nachbarskinder durften in die nächstgelegene.... Man trägt wie immer alles mit stoischer Gelassenheit.IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 20.08.2003 um 15:10 Uhr
Zitat: Original erstellt von Nine: jedoch musste ich in Mediasch in eine deutsche Schule gehe, die am Rande der Stadt lag und die rumänischen Nachbarskinder durften in die nächstgelegene....
Hättest du ja auch können IP: gespeichert |
Nine Mitglied Beiträge: 18 Von: im Moment: unterwegs Registriert: Jun 2002
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erstellt am 20.08.2003 um 15:18 Uhr
Lieber Hanzy, die 3km und der damit verbundene unfreiwillige Sport haben mir nicht geschadet...IP: gespeichert |
sevens Mitglied Beiträge: 103 Von:Essen Registriert: Jun 2003
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erstellt am 25.08.2003 um 13:25 Uhr
Hey Birgit!Wo genau hast du denn unterrichtet?Kann mir kaum vorstellen, das in einer Deutsch-Klasse nur so wenig deutsche Kinder waren! IP: gespeichert |
Birgit S Mitglied Beiträge: 76 Von:bei Augsburg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 25.08.2003 um 14:52 Uhr
Hallo Sevens, du kannst mir ruhig glauben! Mir liegt überhaupt nichts daran, falsche Zahlen zu verbreiten. Ich habe in Kronstadt an der Honterusschule unterrichtet und es war meine letzte Klasse, die ich vor meiner Ausreise übernommen habe. Elternabende konnten nur in rumänischer Sprache abgehalten werden, weil die überwiegende Mehrheit der Eltern kein Wort deutsch konnten. BirgitIP: gespeichert |
Elias Mitglied Beiträge: 3 Von:BaWü, 73312 Geislingen Registriert: Mrz 2003
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erstellt am 27.08.2003 um 17:29 Uhr
Hallo AllerseitsWas wäre wenn man für eine deutsche Firma in Rumänien arbeiten würde? Wäre das nicht ideal? Westgehalt, leben in den eigenen vier Wänden, vielleicht sogar der wiederaufbau einer Gemeinschaft... Flugverbindungen gibt es genug, die Strassen werden immer besser, Internet gibts auch. Wäre der Lebensstandard unter diesen Umständen nicht viel besser? Gruß Elias IP: gespeichert |
sevens Mitglied Beiträge: 103 Von:Essen Registriert: Jun 2003
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erstellt am 28.08.2003 um 01:19 Uhr
Hey Elias!Das hat hier noch niemand so in Betracht gezogen! Wäre ja an und für sich schon sehr nett ). Nur - kommen die deutschen Firmen nicht nach RO um dort billig produzieren zu lassen? Die Idee gefällt mir ja sehr (muß ich zugeben). Im Idealfall, würden dann ja vielleicht auch mehr Leute zurückkommen und in ein paar Orten, würden sich evtl. wieder Gemeinschaften zusammenfinden. Leider glaube ich nicht, daß deutsche Firmen dafür extra Sibis aussuchen, oder? Und das Westgehalt bekommen da wahrscheinlich auch nur die Chefs... Immerhin ein interessanter Ansatz! Wobei ich ja dafür wäre, daß sich die Sachsen im Allgemeinen (also Häuser, Land, Firmeninvestitionen usw.) wieder in Siebenbürgen "einkaufen" und somit langsam aber sicher wieder eine Basis bekommen.Siebenbürgen also sozusagen "zurück-infiltrieren" :-)))! Und auch wenn es vielleicht viele nicht gerne hören, ich fänd es gut, wenn die Deutschen in Siebenbürgen wieder was zu sagen hätten. Evtl. durch wirtschaftlichen Einfluß!Ich bin überzeugt, daß sich dann dort schneller was tun würde!
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