SbZ
AKTUELL
Über
uns
Land
und Leute
Service
und Dialog
Organisationen
und Einrichtungen
Helft
uns helfen

Kontakt
Siebenbürgen, Rumänien, Siebenbuerger.de-Startseite

© Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
» Diskussionsforen-Nutzungsbedingungen

Homepage Siebenbürgen
Suchen


Diskussionsforen


Newsletter


Chat


Gästebuch


E-Postkarten


Siebenbürger Kleinanzeigen-
markt




Impressum
Datenschutz


Dieses Forum wurde geschlossen. Sie finden unser neues Forum unter www.siebenbuerger.de/forum/
Eine neue Benutzeranmeldung ist erforderlich. Registrieren Sie sich jetzt >>



Thema geschlossen  Thema geschlossen
Diskussionsforen
Allgemeines Forum
Vergangenheitsbewältigung (Seite 7)

Neues Thema erstellen  
Registrieren | Ihr Profil | Voreinstellungen | Hilfe | Suchen


Dieses Thema ist 7 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7
nächster neuer Beitrag | Nächster alter Beitrag
Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung
Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 26.05.2001 um 19:50 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Danielis,

sollte es ein Zufall sein, daß der Zoo in Nürnberg unweit des Geländes liegt, auf dem anläßlich der "Reichsparteitage" sich auch "Zoobewohner" wie Hitler, Göring, Goebbels etc. in Szene setzten?

Hier eine neues Fallbeispiel:
--------------------------------

Der Banater Kaspar Hügel, Leiter des Schulamtes der Volksgruppe, feiert in seinem Artikel Im ersten Arbeitsjahr der neuen Schule (SODTZ 56. Folge, 10. März 1943, S.3) das nazifizierte Schulwesen der Rumäniendeutschen:

»[...] Während wir bisher Staatsschulen, evangelisch-konfessionelle Schulen, katholisch-konfessionelle Schulen und katholische Ordensschulen hatten, sollte nun zunächst einmal an Stelle dieser vier verschiedenen Schulerhalter die Volksgruppe als alleinige Rechtsträgerin des deutschen Schulwesens in Rumänien gesetzt werden. Damit sollte die entscheidende organisatorische Voraussetzung geschaffen werden für den Aufbau eines nationalsozialistischen Schul- und Erziehungswesens der Deutschen Volksgruppe in Rumänien; eines Schul- und Erziehungswesens, das in allen seinen Gliederungen und bis in die letzten Einzelheiten einheitlich und eindeutig auf die nationalen und staatsbürgerlichen Aufgaben des Deutschtums in diesem Raume gleichermaßen ausgerichtet ist. Denn nur eine solche Schule ist in der Lage, die heranwachsende Jugend so vorzubereiten, daß sie den Aufgaben der Gegenwart und Zukunft gewachsen ist. Uns nur eine solche Schule kann ausschlaggebend mithelfen, auch in unsrer Volksgruppe den neuen deutschen Menschen zu formen.

[...] So war es schon im Verlaufe des Schuljahres 1940-41 gelungen, das ursprünglich deutsche Staatsschulwesen wieder zu verdeutschen, zahlreiche neue Schulen und Kindergärten zu errichten und so die ersten Voraussetzungen für deutschen Unterricht und für die deutsche Erziehung aller unserer schulpflichtigen Kinder zu schaffen. Am 8. November 1941 erschien dann das Dekretgesetz für den Aufbau des deutschen Schulwesens in Rumänien. Das Schuljahr 1941-42 stand daraufhin im Zeichen der Übernahme der deutschsprachigen Schulen durch die Volksgruppe. Die Abwicklung dieser Arbeiten dehnte sich über ein volles Jahr aus und fand ihren Abschluß in den Monaten Oktober und November vorigen Jahres mit der Übergabe der deutschsprachigen Staatsschulen durch die vom Unterrichtsministerium hiefür eingesetzten Kommissionen. [...]
Die Deutsche Volksgruppe in Rumänien ist alleinige Rechtsträgerin ihres Schulwesens. Das Schulamt der Volksgruppe ist Schulbehörde geworden. Damit ist der erste Abschnitt in der Entwicklung von zersplitterten zum einheitlichen und eigenständigen Schulwesen der Volksgruppe abgeschlossen und das laufende Schuljahr kann insoweit als Wendepunkt bezeichnet werden, als es das erste Jahr der Unterrichts- und Erziehungsarbeit im neuen Rahmen darstellt. Im zweiten Abschnitt der Entwicklung zum eigenständigen Schulwesen gilt es nun, auf der erreichten Grundlage weiterbauend die neue Schulordnung in ihren Einzelheiten rechtlich zu verankern, den notwendigen und möglichen Ausbau durchzuführen und die Ausrichtung und Leistungssteigerung der Schule mit allem Nachdruck zu betreiben.

Die Aufbauarbeit war und ist möglich, weil das neue Rumänien des Staatsführers Marschall [[] Antonescu [/i]von allem Anfang an der Deutschen Volksgruppe in Rumänien als einem Faktor der Ordnung, Treue und Loyalität ihr autonomes Schul- und Erziehungswesen grundsätzlich zuerkannte, weil die zuständigen Regierungsstellen des Marschalls im besonderen Vizeministerpräsident Prof. Mihail Antonescu, Unterrichtsminister Prof. Ion Petrovici und dessen Mitarbeiter unsere Schulfragen mit wohlwollendem Verständnis behandelten, und weil unsere Volksgruppe selbst zu einer geschlossenen, ausgerichteten und straff geführten Gemeinschaft geworden ist. Das Werden des neuen deutschen Schulwesens in Rumänien ist daher mit ein überzeugender Beweis der vertrauensvollen Zusammenarbeit und beredter Ausdruck der Siegesgewißheit und der Bereitschaft der Deutschen Volksgruppe in Rumänien, sich für die Aufgabe in diesem Raume sowohl als Glieder des deutschen Volkes als auch als Bürger des rumänischen Staates zu rüsten. [...] So ist die Schule nicht nur Stätte der Formung des kommenden Geschlechtes, sondern wird immer mehr auch zu einem kulturellen Mittelpunkte des Ortes, von dem Pflichtbewußtsein und Leistungswille, Treue und Opfersinn, Stärke und Glauben ausstrahlen.“

Zu beachten ist das Prinzip der ideologischen Gleichschaltung, das Hügel als Vereinheitlichung im nationalen Sinn versteht. Ferner werden die deutschnationalen-völkischen Interessen vor die des rumänischen Staates gestellt, wie auch die Deutschen Rumäniens vorrangig „Glieder des deutschen Volkes“, erst dann rumänische Staatsbürger sind. Die Volksgruppe soll von der Regierung des Marschalls Antonescu so großzügig bedacht worden sein, weil sie ein „Faktor der Ordnung, Treue und Loyalität“ darstellen soll. Das sei auch eine Bezeugung des gegenseitigen Vertrauens, worauf auch die „Siegesgewißheit“ aufbaut. Die „neue“, nationalsozialistische Schule ist ein Hort der vom NS hochgehaltenen Grundtugenden des „Pflichtbewußtseins“, des „Leistungswillens“, der „Treue“, des „Opfersinns“, der „Stärke“ und des [NS]-„Glaubens“.

--------------
Klaus Popa

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 26.05.2001 editiert.]

IP: gespeichert

klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 27.05.2001 um 07:34 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Klaus Popa,
einiges aus Ihrem letzten Beitrag erinnert mich an unserer Debatte: "Landsmannschaft" oder "SS in D eV" (die leidige Namensänderung)
Demokratie ja sicher, sowieso, diese gibt es schon immer in volkommenster Form; aber nicht über ein enges Raster des "Gemeinschaftsinteresses" und des "Leistungsspektrums" hinaus.
Sollten wir da raus preschen dann "zersplittern" wir oder "zerbröseln" (wurde mir des öftern vorgeahlten). Eine solche Art von Demokratie entspricht der Gleichschaltungsmaxime und diese beiden können niemals korelieren.
Gruss - Danielis

IP: gespeichert

Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 29.05.2001 um 09:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Danielis,

Ihren Bemerkungen stimme ich voll und ganz zu.

Lieber Johann Lauer,

nach reiflicher Auseinandersetzung mit Ihrer fünfteiligen Rasterung der „Handlungsmöglichkeiten von Menschen in Diktaturen“ gelangte ich zu folgenden Schlüssen und Gegenvorschlägen:

Ihre Auflistung erachte ich als zu allgemein gehalten und zu sehr auf die kommunistischen, hingegen kaum auf die NS-Realitäten zugeschnitten.

Ich meine, bei solchen Aufstellungen sollte man immer die ideologischen Spezifika des jeweiligen totalitären Systems vorausschicken. So ergibt sich im Falle des NS, daß die

GESINNUNGSTÄTERSCHAFT

maßgeblich für eine Typologisierung von Verhaltensmustern ist. Daß ich die Täterschaft als Angelpunkt einsetze hat überhaupt nichts mit der Rückinterpretation von den Greultaten des NS auf die jeweiligen Individuen zu tun, sondern beruht auf dem ideologischen Kernprinzip des NS:

der WILLE zur TAT.

Die NS-Ideologie drängte förmlich zur Tat, zur Tatausübung, zur Tätlichkeit. Diese Überhöhung, dieser Kult der TAT, der Militantismus und Aktivismus des NS verzerren die sonst im bürgerlichen Empfinden und Verständnis bestehende Abgrenzung von friedensstiftender und strafrechtlicher Tat zugunsten der letzteren. D.h., daß der NS durch die Überbetonung der Tätlichkeit der potentiellen (strafrechtlichen) Täterschaft Tor und Türen öffnete, also Taten, die sonst im normalen, aber vom NS als christlich-judäisch und westlich verschrienen Rechtsempfinden als Straftaten galten, nun als dem deutschen Volk, der Volksgemeinschaft, dem großgermanischen Reich usw. dienende Großtaten heroisiert wurden. Weil der NS es schaffte, durch pausenlose Indoktrination das Rechtsempfinden und Rechtsbewußtsein der Deutschen hin zu seinen kriminellen Zielen zu pervertieren, also das, was bisher unrechtens und straffällig war, nun als legitim darzustellen, entwickelten sich vor allem zwei Verhalternstypen bzw. Verhaltensmuster unter der gemeinsamen Kappe der

GESINNUNGSTÄTERSCHAFT:

I) der noch nicht zum Straftäter gewordene Täter;

II) der zum Straftäter gewordene Täter.

Zu I) zähle ich alle Deutschen, die:

a) sich den NS bis zur Identifikation zueigneten (hierzu gehören auch die „Schreibtischtäter“)
b) die Opportunisten, die sich den NS nur zur Schau aneigneten.

Zu II) zähle ich alle deutschen und Nichtdeutschen, die:

a) aus NS-Überzeugung menschenunwürdige Taten begingen (Überzeugungstäter);
b) aus vorgespielter NS-Überzeugung menschenunwürdige Taten begingen.

Diese beiden Gruppen und Unterteilungen sind meiner Meinung nach ausschlaggebend für die Feststellung der NS-Täterschaft.

Die sogenannten „willigen Vollstrecker“ sind zweifelsohne in beiden Gruppen vertreten, denn als solche sollten sowohl Personen zählen, die „nur ihre Pflicht“ taten, ohne die Existenz oder das Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen, aber auch die, deren ebenfalls nur „pflichtgemäßes“ Tun und Treiben aufkosten von Menschenleben erfolgte.

Diese vier Menschengruppen verfallen ausnahmslos der im moralischen wie im strafrechtlichen Sinn verstandenen Schuld. Sie wurden entweder aus Überzeugung oder aus Opportunismus schuldig.

Einen Platz für „Unschuldig-Schuldige“ sehe ich in dieser Rasterung nicht. Dieser Begriff ist meiner Meinung nach viel zu dehnbar, deshalb hier fehl am Platz. Er setzt voraus, daß der Betroffene unter dem Druck der Umstände gezwungen wurde mitzumachen und auf diese Weise Schuld auf sich lud. Ich will nicht verneinen, daß es im NS auch solche Fälle gab, doch die sind den Opportunisten im Sinne von Mitläufern zuzurechenen.

Ich erwarte Ihre Meinung,
------------------------
Klaus Popa

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 29.05.2001 editiert.]

IP: gespeichert

klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 30.05.2001 um 07:11 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
bei der Lektüre, der akribisch erstellten Klassifikationen, Einteilungen und Erläuterungen unserer Spetialisten habe ich das Gefühl, dass es hauptsächlich um Zeiträume zwischen 1933 und 1989 geht.
Eine dpa - Meldung, entnommen meiner Lokalzeitung NWZ vom 28.5.01, also von Vorgestern, liefert uns den Beweis, dass es sehr wohl Vereine gibt bei denen die NS-Zeit scheinbar alles überdauert und dass diese Vereine damit zu Schaffen haben.
Ausschnitt:
Stuttgart. Der Schwäbische Albverein (130.000 Mitglieder) will sich einer "Verjüngungskur" unterziehen und ein neues Image aufbauen. Der Verein wolle seinen "schelchten Ruf aus der Zeit der Nationalsozialisten" endgültig überwinden, sagte der Sprecher des SAV, Thomas Pfündel, in einem dpa-Gespräch.
Ende
Dieser Bericht würde auch in unser Thema: "Namensänderung" passen. Auch zum Thema: "Artikel vom 15.1.01".
Hatte bei den Verbandstagen 1992 und 1995, als Horst Göbbel für die Namensänderung plädierte, ebenfalls das Gefühl, als ob es ihm auch um die Ablegung unseres NS-Zeit-Images ginge.
Gruss - Danielis

IP: gespeichert

Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 30.05.2001 um 07:25 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Danielis,

was nützt eine Namensänderung, wenn die nur äußerlich, also rein kosmetisch, bleibt, und sich im Innerern der Organisation nichts zur wirklichen Öffnung hin zur Basis tut ? Der mögliche Nachgeschmack von Nationalsozialismus geht damit keineswegs verloren!

Klaus Popa

IP: gespeichert

d.michelbach
Mitglied

Beiträge: 50
Von:D-Regensburg
Registriert: Dez 2000

erstellt am 06.06.2001 um 15:43 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Herodes kommt – oder wie das Monster den Tötungsbefehl für Kleinkinder gab und seine umgebrachte Frau in Honig konservierte...

1. Vorrede:

Hiermit folge ich der Bitte zur Äußerung im vorgeschlagenen „überfälligen Diskussionsthema“ vom 17.April. Aus all den bisherigen Thread-Beiträgen schwappt ein Begriff hervor: man solle der Kenntnis als Systemtheorie den Vorzug geben (?), doch einmal ehrlich:
Im Vergleich NS und Kommunismus haben doch beide Heilskonzepte versagt (ich möchte noch viel weitergehen; selbst die katholische Kirche und der Humanismus haben versagt – es läßt sich bei Karlheinz Deschner nachlesen welcher Papst in Rom mit seiner eigenen Tochter vögelte, um dann während eines Saufgelages an einer Alkoholvergiftung zu sterben – doch daß würde hier zu weit an dem Thread-Thema vorbeiführen)

Sehr selbstgefällig gehen hier offensichtlich Thread-Teilnehmer mit eilig zusammengezimmerten Begriffen um, und vergessen dabei das Wesentliche; um was geht es denn in diesem Thread, der sich stellenweise als zur geistigen Onanie verkommene pseudo-wissenschaftlich anmutende Studie lesen läßt und deren Betrachtungsweise eigener Thread-Teilnehmer haarsträubend zwischen aufgesetzter Anmutung und Dilettantismus lavieren?

Herrschaften; hat es denn keiner gemerkt? Es geht um Identität! Einer der sich herausnimmt über die Belange der „Siebenbürger Sachsen“ und den „Rumäniendeutschen“ insgesamt (21.4.2001; 9.17 Uhr) sowie die Banater Schwaben zu schreiben hat scheinbar das Wesentlichste schlichtweg vergessen: Identität!

Vorwortbelege zu den Begriffen Rumäniendeutsche und Siedlergruppen:
(...abgesehen davon, der Begriff „Rumäniendeutsche“ ist nicht präzisiert – vielleicht finde ich noch Lust zu einer Nachhilfestunde und reiche die Literaturstelle nach. Anscheinend ist hier jemand in seinem Thread sehr großzügig – unscharf - umgegangen als ob es keine Unklarheiten gäbe

- 11 Siedlergruppen -
1 Siebenbürger Sachsen
2 Banater Schwaben
3 Sathmarer Schwaben
4 Zipser
5 Steirer
6 Deutschböhmen
7 Temeschburger
8 Landler
9 Durlacher
10 Buchenländer
11 Schwaben in Benzens und Batiz

Festzustellen ist, daß das oft als wissenschaftlich propagierte und titulierte begriffliche Instrumentarium sich als ziemlich dünn erweist.)


2. Moderatorenschelte

Ein Moderator – besonders wenn er sich in seiner Präsenz so deutlich hervorhebt - hat die Verantwortung für sein eingebrachtes Thread-Thema, doch hier scheint das Thema verfehlt, was sich an zahlreichen noch zu erwähnenden Punkten festmachen läßt.

A – zu schlampig – B – zu unhöflich – C – zu redundant

A - der Moderator mahnt zur Mitarbeit an, doch selbst wählt er eine unpraktikable Gangart und Beispiele aus, da beispielsweise das bis zum erbrechen erwähnte wissenschaftliche Fluidum kaum gegeben ist.
Auf der Ebene von Jauchs-Millionärs-Quiz ist man es gewohnt, daß Stümperhaftigkeit und Beliebigkeit regiert; wer sollte denn als Durchschnittseuropäer Interesse am Brunftschrei der siamesischen Flugente haben? Im Thread jedoch gibt es die Möglichkeit im Gegensatz zu einem Jauch-Kandidaten, sich durch Nachlesen vorzubereiten, das Ergebnis fällt oftmals jedoch traurig aus, denn hier wird der Leser mit beliebigen Facetten bombardiert ohne das strukturbestimmenden Wesenselemente fassbar wären. Auf „Schulmeisterhafte-Weise“ wird versucht zu zeigen, wo es angeblich hingehen soll: allenfalls dumpfe Ahnung beschleicht einen, denn die: „Notwendigkeit der Rolle der Sachsen-Diskussion um die NS-Vergangenheit“ soll es sein, die dann nun mit herumfuchtelndem Zeigefinger als verfehlt zu kennzeichnen ist.

B - eine Moderatorenschelte ist verdientermaßen angebracht, weil es einem Moderator nicht zusteht durch einen unkooperative Umgangston in einem Thread-Beitrag durch Wörter wie „gefälligst“ aus einer als sachlich-motiviert angemahnten Diskussion auszusteigen. Anzuraten wäre einem solchen Moderator (allerdings umschulmeisterhaft) die „Überlebenshilfe“ der Militärzeit anzuwenden, nämlich wenn einer sich zu erregen genötigt sieht, erst einmal eine Nacht darüber schlafen sollte, um nicht unnötigerweise emotionsgetrieben reagieren zu müssen.

C - beim Papierberg der aus dem Drucker schwappte gebar der Wunsch der Moderator würde seine willkürlichen Verweise auf eigene Homepage dem Leser erlassen, denn unter der Fülle von Onlinetexten die zu einem anderen Thema geschrieben wurden, das Betreffende in irgendwelchen früher verfassten Aufsätze und Querverweise mühsam zusammenzusuchen, die schließlich dann doch nicht auf das betreffende Thema oder den angesprochenen Aspekt passen, ermüdet hundsgemein – der Moderator könnte doch das wesentliche kurz zusammenfassen (die Belege wie fleißig er bisher online publizierte erübrigen sich doch) am Platzbedarf im Thread kann es nicht liegen denn er ist sich schließlich auch nicht zu Schade statt zu Zitieren oder den genauen Kerngedanken darzustellen, den gesamten Text nochmals in den Thread zu stellen; Beispiel: „nochmals die damaligen Ausführungen (4.5.2001 13:52) vollinhaltlich 5.5.2001, 9:49 Uhr“ schade um das gute Druckerpapier.


3. Darstellungsschelte

Wirrwarr und Eingeständnis
Einen Großteil des Threads kann man als Dilettantismus auf hohem Niveau lesen in der es sich durch die Abstraktheit und irrwitzige Detailverliebtheit leicht darin untertauchen läßt, wobei Übersicht verloren und in Nebenschauplätzen untergeht. Vielfach verzetteln sich Thread-Schreiber in pseudo-Geschichts-Stündchen wobei Mosaikhaft Begebenheiten herausgegriffen werden. Schließlich ist es dann nicht verwunderlich, daß die Groteske Zitatensammlung die aus Dokumenten wahllos herausgeklaubt scheinen, nur noch mehr Verwirrung zu stiften vermögen und die Lektüre stellenweise einer mißlungenen Fleißarbeit gleicht. Ein sehr kluger Mann und ebenfalls Thread Teilnehmer der sich in der Vergangenheit durch gnadenloses Daraufhinfabulieren hervortat kam schließlich zu seinem Eingeständnis am (7.5.01 23:15 Uhr)„...zum hier angesprochenen Thema fehlen mir...Detailkenntnisse... kann ich... nicht mithalten.“ Und am (16.5.01 - 9:20 Uhr) postulierte dieser sehr kluge Mann: „...keinen weiteren >Schnellbeitrag<...“ absenden zu wollen. Uneinsichtigerweise hoffte er allerdings auf einen „Sonntag Nachmittag“ (in der Hoffnung das es dann Manna vom Himmel regne?) versicherte sich jedoch weiterhin auf seine Passion, dem „Nächtliche(n) Querlesen“.

Wissenschaftlichkeit und Bekehrung
Häufig wird die Mitarbeit Sächsischer Historiker angemahnt – wofür? – offensichtlich wird die Thread Diskussion auf erbärmlichsten historisch wissenschaftlichen Niveau geführt (so als ob Neurochirurgen mit Kleinkindern Sandkuchen backen würden - kein reizvoller Einstieg; wozu sollen Schlesak und ernsthafte Historiker sich auf einem Sandkuchen-Niveau herumärgern?) das Elementarste fehlt beginnend mit Mindestmaß an korrekten Zitat-Nachweisen bis hin zu unvollständigen Namensnennungen – sollten etwaige NS-sympathisierende sächsische Historiker bekehrt werden? Das Eingeständnis von anderen Historikern ist nicht zu erwarten! Jeder weis doch daß überkommene Auffassungen erst mit dem Tod der Vertreter enden und sogar manchmal Adepten das wirre Zeug weiterführen.


4. Vergangenheitsvergegenwärtigung

Die Jugend, die Zeit und der Schlüssel
Immer wieder wird im Thread bemängelt, daß sich die Jugend nicht zu Wort meldet, das liegt an der Verpackung: der Schwerpunkt des Threads wurde von den Teilnehmern in die Verganganheitsvergegenwärtigung gesetzt und abstrakt herumgereicht - auch stößt der willkürlich und unbegründet gesetzten Zeitraum 1919-1945 im Einleitungs-Beitrag ab: Es gab nationalsozialistisch gesinnte Gruppen davor als auch danach, sie verschwanden nicht per Stichtag 8. Mai 1945!
Bedenklich ist auch die mehrfach angedeutete Verharmlosung, daß der Kommunist Zug einer Diktatur sich beschränkt positiv auswirke; den Dilettanten, die das zu behaupten wagen fehlt es wohl an Kenntnis zur NS-Historie, sie vergessen aber auch, daß Lenin zig Millionen Bauern vorsätzlich verhungern ließ und Druck auf Juden und die orthodoxe Kirche ausübte um seiner Revolution zum Erfolg zu verhelfen. Kein Wort von den selbstgefälligen Bastarden seien es Josef Stalin oder Adolf Hitler die mit Heilsversprechungen als Rattenfänger tätig waren und millionenfaches Leid verursachten. Die Leser dieses Therads haben aber hier die Möglichkeit einen Schlüssel zu dieser vielseitig verfahrenen Diskussion zu erhalten:

Anstatt andauernd Igitt zu brüllen haben die Leser die Chance statt sich Igitt zu ekeln – die Hintergründe zu erfahren wie es funktionieren konnte. Klar ist, daß sich die Menschen zumeist absichtlich verführen und bescheißen lassen wollten und willentlich einer Gefolgschaft nachliefen als Selberdenken praktizieren zu müssen.

Die Leser Hier haben Chance und den Schlüssel mit dem Identitätsbegriff sich von den Verlockungen der NS- und kommunistischen Ideologie fernzuhalten. Identität als
das Existieren von jemanden, etwas als ein Bestehendes individuelles unverwechselbares. Hier soll kein Ausflug in Identitätsphilosophie gemacht werden, einer Philosophie in der die Differenz von Denken und Sein Geist und Natur Subjekt und Objekt aufgehoben ist – wie bei Parmeides, Spinoza, und im deutschen Idealismus, besonders bei Schelling der den Ausdruck geprägt hat.

Um den geneigten Leser nicht mit Begriffsapparat unnötig zu strapazieren soll hier kurz folgendes skizziert werden:

Identität

Brûler n’est pas répondre – verbrennen ist nicht antworten, sagte Candille Desmoulins und wurde aufs Schafott geschickt, die Gabe kam von den Araber die vor halbem Jahrtausend als weltoffene Muslime der Welt Wissenschaft und Toleranz und vor allem die Skepsis gebracht haben. – Selbst Johann Wolfgang von Goethe zerschoß ein Buch mit einer Pistole und warf es in das Kaminfeuer. Es war Kleists’ Käthchen von Heilbronn. Es ist also nichts neues daß Bücher und Geist zerstört werden, mit dem symbolischem Mord am Buchautor (hier Kleist) – damit wurde aber auch der eigentlichen Selbstmord vollzogen indem das geistige Deutschland in christlich europäischer Überheblichkeit sich und den deutschen Geist umbrachte.

Identität war ein zentrales Anliegen der Siebenbürger Sachsen (wie sie unschwer erkennen können, beschränken sich diese Ausführungen auf die Sachsen und es soll nicht zwischen den Siedlergruppen und ihren spezifischen Lebensgewohnheiten oberflächlich herumhuschend ins Luftleere argumentiert werden).

Die sächsische Identität artikulierte sich in 800Jahre langem gelebten Gemeinschaftsgefühl um die kulturelle Identität in diesen spezifischen Konstellationen (u.a. Sprachinselstatus in anderssprachiger Umgebung unter Türkischer-, Ungarischer- Rumänischer Vorherrschaft) zu tradieren.

Die Identität des beginnenden 20.Jahrhunders der Siebenbürger bildete sich infolge der internalisierten 800jährigen Gemeinschaft als auch durch die Verlockung, die die suggerierte NS-Sonderstellung verhieß (Rassenpläne, 1933 aufstrebende Stärke des dritten Reiches). Die Überlegenheitsgedanken ggü. Minderwertigkeitsbekundungen anderer (Sozialdarwinismus) bestimmten das sächsische Denken, machen wir uns nichts vor:
Eine Schmalspurstrategie der Identitätsfindung liegt in der Schaffung einer überragenden Sonderstellung in der Gemeinschaft und sei es auch gegenüber Sinti und Roma für die die deutschsprachigen Siedlergruppen kaum ein gutes Wort übrig hatten und der Fokus waren auf die man Vorurteile abwälzen konnte.

Warum waren denn die siebenbürgischen Väter und Großväter bei der Waffen-SS? Die reguläre Wehrmacht des Dritten Reiches nahm sie nicht auf weil sie Volksdeutsche waren und nicht Reichsdeutsche. Was waren die Motive für den Partikulären Aspekt der Kriegsteilnahme in der Waffen-SS?

Mein Großvater meldete sich nach seiner rumänischen Militärdienstzeit und Kriegsverwundung zur Waffen-SS und wurde nach Kampfeinsätzen in der Sowjetunion schließlich einer Wachmannschaft in den unterirdischen Raketenfabriken im Harz zugeteilt. Was könnten seine Motive der Meldung zur Waffen-SS gewesen sein?


    *Ergebnis von NS-Propaganda
    *Abenteuerlust (einzige Chance Welt zu sehen und aus dem Dorf zu kommen – Krieg als Reisebüro)
    *Überlegenheitsgehabe (Dorfbewohner unterprivilegiert – können im Krieg als Herren aufspielen)
    *Prestige Uniform (Ansehen in der Dorfgemeinschaft)
    *Pekuniärer Aspekt (Geld für Ehefrauen, die Familien der Waffen-SS-Freiwilligen erhielten anfangs einen relativ hohen „Monatslohn“)
    *Gemeinschaftsdruck (Ortsgauleiter u.a. sorgten dafür)

Mein Großvater blieb nach dem Kriegsende im Westen, er erzählte nur Bruchstückhaft von seiner Militärzeit – von seinem Dienst in der Wachmannschaft fast gar nichts – anders als sein Nachbar trat er wegen der Kameradschaft einem Schützenverein bei, sein Nachbar ein MG-Schütze sagte, er haben in seinem Leben genug geschossen und wolle auch keine Uniform mehr anziehen. Mein Großvater betrat bis zu seinem Tode kein kommunistisch regiertes Land, er erlebte auch nicht den Fall des DDR-Regimes.

Der Weg, die eigene Biographie darzustellen, ist der Weg Jugendliche Diskussionsteilnehmer zu gewinnen, oberlehrerhaft auf das NS-Teufelszeug mit erhobenem Zeigefinger einzudreschen ist ein anderer Weg – doch er verschließt sich der Kommunikation zu den Betroffenen, denn das erlebte NS-Konzept der Uneinsichtigkeit und Unfehlbarkeit setzen die Identität aufs Spiel auch ihr eigenes Lebenskonzept und im ganzen Sinne ihren Sinn des Lebens. Denn einzugestehen mit seinem Lebensplan der sich auf die NS-Ideologie gründet fehlgeschlagen zu sein ist bitter – schon aus Gründen der Selbstverleugnung wird niemand solche Fehler und Verführungen zubilligen wollen – was bleibt und was als Ersatz für offene Vergangenheitsvergegenwärtigende Betrachtungen übrig bleibt ist etwas Unangenehmes, etwas Unbequemes, nämlich: seine Identität zu sichern indem sich der Geist beweglich halten kann, keinen Ideologien nachzulaufen, selbst zu denken und es sich nicht von anderen abnehmen zu lassen und vor allem dieses lebenslange Unbehagen in sich zu tragen:– Keine Sicherheiten keine endgültigen Wahrheiten zu akzeptieren.

Statt des Spruches „Ich bin dumm – aber nur im Kopf“ folgen die abschließenden Bemerkungen:

Es ist nichts zu Rechtfertigen noch zu Entschuldigen

Wir können lediglich Mechanismen aufzeigen in der Hoffnung, daß Menschen diese Bewußt werden und dadurch anders zu Handeln in der Lage sind


d.michelbach

[Dieser Beitrag wurde von d.michelbach am 06.06.2001 editiert.]

IP: gespeichert

Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 06.06.2001 um 22:29 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herr Michelbach,

zu Ihrem überaus langen Exkurs muß ich als Moderator dieses Diskussions-Therads mit Bedauern feststellen, daß:

a) Voraussetzung für die Anfreundung mit dem Diskussionsthema ist, wenigstens meine Kommentare zu den veröffentlichten Belegtexten aufmerksam zu lesen, was Sie, nach Ihrer buntgescheckten Rhetorik zu schließen, anscheinend nicht der Mühe wert befunden haben, oder, wenn Sie sich die Mühe nahmen, dann scheinen Sie nicht versucht zu haben, meine Kommentare zu verstehen.

B)ich sehr froh bin, dieses überfällige Thema endlich zur Diskussion gebracht zu haben;

b)ich nicht bereit bin, auf Ihre abfälligen Bemerkungen zu der Art meiner Diskussionsführung in irgendeiner Weise Stellung zu beziehen;

c) wenn Sie alles besser wissen bzw. besser zu machen vermeinen, warum haben Sie sich nicht aufgerafft und dieses schwierige Thema in Angriff genommen?

d) es Sie anscheinend stört, daß ich den Banater Kaspar Hügel in die Diskussion eingebracht habe. Meinen Sie wohl, daß nur die Siebenbürger Sachsen "böse" Nzis hatten, während die Banater Schwaben, wie die Donauschwaben insgesamt, die zahmsten Lämmer waren?
---------------------
Klaus Popa

IP: gespeichert

klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 07.06.2001 um 08:55 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber michelbach und KP,
lebhaft habe ich mir diese Debatte vorgestellt, sie schien einzuschlafen und ist erneut zum Aufbruch gekommen.
Das ist gut so, gäbe es blos mehrere michelbachs.
Michelbach ist auch über mich einmahl hergefahren, hat seine Übereaktion eingesehen und ich konnte weiterhin seelenverwandschaft feststellen. Also lieber KP seien Sie nicht gleich böse mit michelbach läßt sich gut streiten und das wollen wir doch sonst wäre das Leben zu langweilig.
Gruss - Danielis

IP: gespeichert

Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 09.06.2001 um 09:30 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die seit dem letzten Fallbeispiel vom 26.05.2001 durch Stellungnahmen, die sich nur z.T. auf das Diskussionsthema beziehen, hingegen sich kräftig an Rügen und Abfälligkeiten in Richtung Moderator auslassen, unterbrochene Diskussion soll heute fortgesetzt werden. Auch auf eine Meinung Johann Lauers zu meiner „Täterprofil“-Skizze wartete ich vergebens.

Außerdem möchte ich nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, daß es weder Sinn, noch Zweck der „Vergangenheitsbewältigungs-„ bzw. „Aufarbeitungsdiskussion“ ist, die Person des Diskussionsmoderators oder anderer Diskussionsteilnehmer, die manchem wohl nicht ins (politische) Konzept passen, mit pseudokritischen Bemerkungen regelrecht „durch den Dreck zu ziehen“. Äußerungen dieser Art werden fortan ignoriert.

Auch bitte der Moderator die Leser, sich Zeit zu nehmen und die Belegtexte aufmerksam zu lesen. Es ist immerhin vorauszusetzen, daß, wer sich aufrichtig an der Diskussionsthematik interessiert, auch die Einsicht mitbringt, daß bei diesem Thema ein einfaches Überfliegen der Texte kontraproduktiv ist. Auch die bisher vom Moderator gelieferten Erklärungen zu einigen NS-Propagandafloskeln, d.h. die kurzen Kommentare, sollten nicht übersprungen werden. Oberflächliches Herangehen ans Thema lohnt sich nicht!

Wie tief der NS-Ungeist auch das siebenbürgisch-sächsische Kulturleben erfaßt hatte, soll der folgende Text beweisen. Der Kronstädter Musikprofessor Emil Honigberger berichtet in der „Südostdeutschen Tageszeitung“ über den Lichbildvortrag „Deutsche Kunst und entartete Kunst“ des Kronstädter Malers Eduard Morres vom 22. Juli 1943 in Hermannstadt:

»[...] unternahm es Pg. [Parteigenosse) Morres, in längeren Ausführungen, die auch in Ausdruck und Form den Geist der Kunst verspüren ließen, dem Kreis der Zuhörer das an die blutmäßigen Voraussetzungen gebundene Wesen der deutschen Kunst vor Augen zu stellen. Ein Gang durch die Kunstepochen der arischen Menschheit, mit denen die nordisch-germanische Kunst[/u] unlösbar verbunden ist, zeigt die Grundzüge unserer Kunst auf; mit dem Formgefühl, das in Hellas seine höchste Blüte erreicht hat, verbindet sich die Mächtigkeit der Bewegung von nordisch-germanischer Seite her. In den ältesten Kunstdenkmälern, wie in jener Silberschale aus Maikop mit einer ersten Landschaftsdarstellung, äußert sich das Wesen nordischen Schöpfertums. Ihm gegenüber steht die völlige Unfruchtbarkeit auf dem Gebiet der Kunst – wie auch im Bereich des Glaubenslebens – die wir beim jüdischen Schmarotzer feststellen müssen. Seine egoistischen Instinkte sind auf das Zusammenraffen gerichtet und – auf die Zerstörung hoher, edler Werte. Die durch das Judentum hervorgerufenen Zersetzungserscheinungen der deutschen und europäischen Kunst und Kultur gingen auf Entsittlichung, Entgeistung und Entseelung aus. Sie brachten eine Flut von Gemeinheit, Schmutz, Dummheit, ja offensichtlichen Irrsinn. Das zeigte anschaulich ein Bildstreifen, der die jüdisch bestimmte Kunst in Deutschland in der Systemzeit neuem deutschem Kunstschaffen gegenüberstellt – „“Pleitegeier“ von einst und Hoheitszeichen von jetzt, der Frontsoldat oder das Frauenideal von einst und jetzt usw. [...]. In Deutschland ist diese Art von „Kunst“ durch die „Reinigung des Kunststempels“ unter Adolf Hitler beseitigt worden. Aber Kunst und Kulturbolschewismus herrscht im Lager unserer Feinde vor. [...] Kunst ist nicht die Angelegenheit weniger auserwählter Ästheten, sondern Sache des Volkes. Aus den schöpferischen Kräften des Volkes wächst sie, an das unverbildete Gefühl des Volkes wendet sie sich. Es gilt die Forderung des Führers: „Kunst ist eine erhabene und zum Fanatismus verpflichtende Mission“.«

Auch dieser Text atmet den Ungeist des Rassismus und Antisemitismus, den sich ein Emil Honigberger oder ein Eduard Morres ohne Schwierigkeiten zueigen gemacht hatten, - es handelte sich schließlich um „unsere Kunst“. Wahres, lebendiges, fruchtbares, volksnahes, zukunftsweisendes Kunstbegehren und Kunstschaffen kann nur nach dem „Stempel“ Hitlers erfolgen: indem das „unfruchtbare“, „krankhafte“, ja „irrsinnige“ „Zersetzungstreiben“ der „jüdischen Schmarotzer“, das zu „Entsittlichung, Entgeistung, Entseelung“, ja zu Kunstäußerungen der„Gemeinheit, des Schmutzes und der Dummheit“ führt, indem der „Kulturbolschewismus“ der damaligen Gegener des deutschen Volkes mit dem wohl von „Reinheit und Gesundheit strotzenden“, „aufbauenden“, „klarsichtigen“, „übersittlichen“, „geistigen“, von der „Seele“ des „arischen Menschen“ geprägten „nordischen Schöpfertum“ in der „Mächtigkeit der Bewegung“ ersetzt wird. Damit ist die Gewähr für die Behauptung „nordisch-germanischer Kunst“ gegeben.

Diese barocke Schwülstigkeit des NS-Jargons, die krankhaft anmutende Schwarz-Weißmalerei des leuchtenden, reinen, sittlich einwandfreien „arisch-germanischen“ Menschen im Gegensatz zum abstoßenden, abscheulichen „Schmarotzerjuden“ läßt nur erahnen, was der NS sich auch hinter kulturellem Reinheitsfimmel und kultureller Besessenheit gegen Juden und gegen alle „artfremden“ „Untermenschen“ mit Mitteln der Massenerschießung, Ghettoisierung und Massenvernichtung erlaubte. Hier wird die abgründige Tiefe zwischen dem vorgegaukelten Zustand deutscher Makellosigkeit - den die NS-Kunst abbilden sollte – und der maßlosesten Staatskriminalität greifbar. NS-Hybris (Unfruchtbarkeit)von der übelsten Sorte! Waren sich E. Honigberger und Eduard Morres, waren sich deren sbg.-sächsischen Zeitgenossen, die in derselben Geistlosigkeit schwelgten, nicht bewußt, daß sie sich dem NS-Todeshauch verschrieben und dessen Sprachgewohnheiten bis zur fanatischen Identifikation verinnerlicht hatten? Hat das "unsere Kunst", d.h. die deutsche Kunst, hat das das deutsche Volk, in dessen Namen und für dessen Wohlergehen solche Sprachorgien in die Welt gesetzt wurden, überhaupt nötig gehabt?
------------------
Klaus Popa

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 09.06.2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 09.06.2001 editiert.]

IP: gespeichert

d.michelbach
Mitglied

Beiträge: 50
Von:D-Regensburg
Registriert: Dez 2000

erstellt am 09.06.2001 um 17:36 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
technische Anmerkung:

> sollte dieser Text heute mehrfach erscheinen, so bitte ich die letzte Fassung stehen zu lassen; es gab Verbindungsprobleme denn nach „Verbinden mit Host siebenbuerger.de“ und dem „Kontaktiert“ und „warten auf Antwort“ passierte gar nichts – nicht einmal auf der Neuladetaste kam dieser Beitrag, und auch nicht half die Unterbrechung der Internetverbindung und das Neuladen des Explorers <

-------------

Herodes kam und interessierte sich nicht weiter für Sandkuchen


Liebe Thread-Teilnehmer – beim Militär gehört es doch zur Überlebensregel erst einmal eine Nacht über Begebenheiten zu schlafen – nicht so unser Moderator: er muß gleich emotionsgetrieben reagieren, ich hatte es befürchtet – und nun bedauere ich es. Ich haben den Papierberg mehr als hundert Seiten der unter der Internetadresse http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum11/HTML/000012.html Seite eins bis sieben aus dem Drucker schwappte binden lassen und sorgfältig gelesen.

Vergangenheitsbewältigen soll es sein, doch der Initiator scheint sich schon hinsichtlich der Begriffe nicht im Klaren zu sein – wird etwas bewältigt so ist es „überwunden“ und somit nicht mehr der Rede wert – folglich kann man also von dem zur Diskussion stehenden Thema nicht von „Bewältigen“ sprechen, „Verganganheitsvergegenwärtigung“ habe ich als Bezeichnung herangezogen und bei Klaus Weinrich ist ähnliches zu lesen (Zitat: erstellt am 18.04.2001 um 11:04 Uhr, Klaus Weinrich) wenn er schreibt daß ihm Aufarbeitung der Vergangenheit besser gefalle als Vergangenheitsbewältigung.

Dankenswerterweise lenkte der Moderator teilweise ein wenn er seinen Begriff relativiert:
Zitat: erstellt am 09.06.2001 um 09:30 Uhr
„Vergangenheitsbewältigungs-„ bzw. „Aufarbeitungsdiskussion“

Doch das diese keine Erbsenzählerei ist beweist der Moderator selbst wenn er unter dem gleichen Datum schreibt daß sich sbg.-sächsischen Zeitgenossen dem NS-Todeshauch verschrieben hätten und dessen Sprachgewohnheiten bis zur fanatischen Identifikation verinnerlicht hätten. Welche Sprachgewohnheiten sollen denn hier in diesem Thread kultiviert werden? Sicherlich nicht jene Beliebigen die von Jauch-Kandidaten stammen könnten.

Die NS-Dreckbande als auch das kommunistische Mistvolk waren Ausbeuter und zutiefst inhuman – betrachten wir die Vorkommnisse in der Realität und nicht die zu Büchern verdichtete theoretische Fundierung, die niemanden der totalitären Diktatoren letztendlich kümmerten. Die Diktatoren wollten sich letztendlich nur auf Kosten ihrer leeren Heilsversprechungen selbst bereichern.

Doch wenn wir schon bei den Sprachgewohnheiten sind, was ist denn da mit Moderatorschrift zu lesen? (die Hervorhebungen im Fettdruck sind nicht im Original)
Zitat: erstellt am 21.04.2001 um 09:17 Uhr im Aufsatz Klaus Popas; Der Wahrheit letzter Schluß? (Fundbeleg siehe http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum11/HTML/000012-2.html)
...Kommunismus zuzugestehen, daß sein universalistischer Zug sich beschränkt positiv auswirkte...

Zeugt das denn nicht von infantiler Ignoranz? Abgesehen davon, daß unter der Fußnote 10 des Aufsatzes zu lesen ist: Authentisches Nazijargon – Jargon ist maskulin – folglich lautet der Vermerk in der Fußnote korrigiert: authentischer Nazijargon. Wenn schon online veröffentlicht, dann doch wenigstens gegengelesen und korrigiert...

In die gleiche Bresche der versteckten Kommunistensympathie trifft auch ein weiterer Thread-Teilnehmer – Sprachgewohnheiten sind es wenn zu lesen ist:

Zitat:
Johann Lauer erstellt am 04.05.2001 um 23:58 Uhr
...Beim Nationalsozialismus kann ich keinen einzigen positiven Zug erkennen. Beim Kommunismus stimmen wenigstens einige Prinzipien – Solidarität, Gleichheit...

Was soll denn nun vergegenwärtigt werden? Die NS-Zeit oder die kommunistische Diktatur? Vielleicht beides, denn ersteres bemüht sich der Moderator mit Leibeskräften zu verteufeln und für letzteres scheint er eine Generalabsolution vorzubereiten – sind denn nicht beide Systeme Ablehnenswert?

Leider scheint sich der Moderator auch großzügig urteilend über alle Historiker auszulassen, sicherlich wird er nicht alle kennen – schert sie dennoch mit seiner Kommata-Regelung über den gleichen Kamm:

Zitat: erstellt am 06.05.2001 um 08:49 Uhr
„...Historiker nur zwischen Kommata zu stehen kommt...“

Doch wer sich mit dem der Destruktiv-Kritik Popascher Machart beschäftigt wird belehrt daß einem „Fortan keinerlei Beachtung mehr“ seitens des Moderators geschenkt werden würde, doch betrachten wir uns das Konstrukt genauer:

Zitat: erstellt am 07.05.2001 um 11:48 Uhr
„Um konstruktiv sein zu können, Alternativen zu dem kritisierten Objekt bringen sollte.“

Der Moderator über NS-Kritik und Kritik an der Landsmannschaft, wo sind in seinen Beiträgen die Grundsätze seines selbstgesteckten Leitfadens der Alternativennennung zu finden?

Der konstruktive Ansatz um auch die „Betroffenen-Generation“ in die Diskussion – wenn sie denn nicht ein Moderator-Monolog sein soll – einzubringen (Zitat: Johann Lauer erstellt am 08.05.2001 um 00:17 Uhr) mit einer „Vorurteilsfreie(n) Beurteilung der Lebensleistung von Menschen“ fällt seitens des Moderators auf wenig Gegenliebe.

Der Moderator möchte nicht auf Kritik eingehen (wenn ich zwar nicht – vollinhaltlich, wie die Moderatorengewohnheit es oft zeigt) mich selbst zitiere

Zitat: erstellt am 06.06.2001 um 15:43 Uhr
„...das Elementarste fehlt beginnend mit Mindestmaß an korrekten Zitat-Nachweisen bis hin zu unvollständigen Namensnennungen...“

Statt dessen wird der Leser angemahnt:

Zitat: erstellt am 06.06.2001 um 22:29 Uhr
„meine (des Moderators) Kommentare zu den veröffentlichten Belegtexten aufmerksam zu lesen“

Und erneut kommt die anti-Diskussionsstrategie, wie wir sie auch von Siegbert Bruss kennen zum Tragen:

Zitat: erstellt am 06.06.2001 um 22:29 Uhr
„...ich nicht bereit bin, auf Ihre abfälligen Bemerkungen zu der Art meiner Diskussionsführung in irgendeiner Weise Stellung zu beziehen...“

Es beweist jedoch Oberflächlichkeit wenn der Moderator folgendes behaupten kann:

Zitat: erstellt am 06.06.2001 um 22:29 Uhr
„...es Sie anscheinend stört, daß ich den Banater Kaspar Hügel in die Diskussion eingebracht habe. Meinen Sie wohl, daß nur die Siebenbürger Sachsen "böse" Nzis hatten, während die Banater Schwaben, wie die Donauschwaben insgesamt, die zahmsten Lämmer waren?“

Hätte der Moderator vorher eine aufmerksame Lektüre, wie er sie jedem Thread-Teilnehmer vorschreibt, selbst durchgeführ, hätte er unschwer bemerken müssen worum es geht: nicht um die Donauschwaben sondern um die Begriffsstümpereien, denn jede Siedlungsgruppe hat ihre spezifischen Erfahrungen mit dem NS-Regime gemacht und dessen ungeachtet die Kamm-Scher-oberflächlichkeits-Universalerklärung anzuwenden ist problematisch. Doch es kommt noch besser – der Moderator ist der Macher und der Rest soll degradiert werden:

Zitat: erstellt am 06.06.2001 um 22:29 Uhr
„...wenn Sie alles besser wissen bzw. besser zu machen vermeinen, warum haben Sie sich nicht aufgerafft und dieses schwierige Thema in Angriff genommen?“

Wer soll bei diesen offensichtlichen Fehlern und stümperhaften Ungenauigkeiten es besser wissen? Der Moderator sollte sich sorgfältiger vorbereiten – denn die Kritik zielt nicht auf das Diskussionswürdige Thema, sondern auf die fahrlässige Weise, wie damit umgegangen wird. Doch vielleicht liegt es wirklich an der Diskussionsführung, wie als ob mittlerweile es nicht schon jeder bemerkt haben sollte wird nochmals hervorgehoben:

Zitat: erstellt am 06.06.2001 um 22:29 Uhr
„...muß ich als Moderator dieses Diskussions-Threads...“

Der Moderator ist der Chef und Kritik ist Chefsache und unerwünscht:

Zitat: erstellt am 09.06.2001 um 09:30 Uhr
Die... durch Stellungnahmen, die sich nur z.T. auf das Diskussionsthema beziehen, hingegen sich kräftig an Rügen und Abfälligkeiten in Richtung Moderator auslassen... Diskussion soll heute fortgesetzt werden.

Wie denn nun, ... als Monolog?

Zitat: erstellt am 09.06.2001 um 09:30 Uhr
„...Außerdem möchte ich nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, daß es weder Sinn, noch Zweck der „Vergangenheitsbewältigungs-„ bzw. „Aufarbeitungsdiskussion“ ist, die Person des Diskussionsmoderators oder anderer Diskussionsteilnehmer, die manchem wohl nicht ins (politische) Konzept passen, mit pseudokritischen Bemerkungen regelrecht „durch den Dreck zu ziehen“. Äußerungen dieser Art werden fortan ignoriert. ...“

Welche pseudokritischen Bemerkungen sollen denn gemeint sein, etwa die Fehlerhaften Quellenangaben und unvollständigen Zitaten? Wer pauschalisiert und ignoriert?
Vielleicht sollten wir uns alle einschließlich des Moderators das folgende Zitat sorgfältig zu lesen und zu verinnerlichen:

Zitat: erstellt am 09.06.2001 um 09:30 Uhr
Auch bittet der Moderator die Leser, sich Zeit zu nehmen und die Belegtexte aufmerksam zu lesen. Es ist immerhin vorauszusetzen, daß, wer sich aufrichtig an der Diskussionsthematik interessiert, auch die Einsicht mitbringt, daß bei diesem Thema ein einfaches Überfliegen der Texte kontraproduktiv ist.

Von Interesse wäre einzig der Vorfall der Einsicht an welcher Stelle ich denn einmal über einen Diskussionsteilnehmer hergefahren bin. (ein Textstellenbeleg wäre hilfreich)

Zitat: klaus.danielis@gmx.de erstellt am 07.06.2001 um 08:55 Uhr
„...Michelbach ist auch über mich einmahl hergefahren, hat seine Übereaktion eingesehen...“


Für dieses Thread-Thema stellt sich nur eine Frage: Sandkuchen oder nicht?

Noch ein geruhsames und schönes Wochenende wünscht aus dem verregneten und bitterkalten Regensburg,

d.michelbach

IP: gespeichert

klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 10.06.2001 um 07:53 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sowohl als auch! gegen: entweder oder!

Spätfolgen von Flucht und Vertreibung
DIE SCHRECKEN DER ELTERN
Kinder - die Traumata der Eltern belasten auch ihre Psyche.
Die Folge war nicht selten seelische Störungen der Nachkommen. Bei Kindern von jüdischen KZ-Überlebenden wurde das zuerst erkannt und wissenschaftlich erforscht. Jetzt sind durch die Psychotherapeutin Astrid von Friesen erstmals auch die Spätfolgen für die dritte Generation (das iat im Falle der SbS die Nachfolgegeneration) deutscher Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien untersucht worden.
Die 48 -jährige hat in Dresden eine Gesprächs- und Erzählwerkstatt zu dieser Problematik gegründet (es gibt also außer Klaus Popa un mir auch andere Leute die diese Notwendigkeit sehen). Hier können in Anlehnung an das Buch "Der lange Abschied" (Psychosozial Verlag, Gießen, 209 Seiten 44 Mark) Männer und Frauen der Kriegskinder- und zweiten Generation erstmals von ihrem Schiksal erzählen.
Die Motivation für diese Arbeit fand sie erst spät, nach der Wende. Sie bemerkte, dass ihre Eltern von ihren ersten Besuchen in der Heimat im Osten sehr verändert nach Hause kamen. Sie hatten die Orte, die Häuser, die Landschaften ihrer Kindheit und auch die Gräber der Familie wiedergesehen. Der frühere depressive Grundton ihrer Stimmung war verschwunden (konkretes beispiel: eine gute Bekannte von mir, rund 60 jahre alt, hatte große Probleme sie mußte sich in psychiatrische Behandlung fügen - ohne ersichtlichen Erfolg - erst eine Reise nach Siebenbürgen brachte ihr die notwendige Erleichterung, darauf war sie kuriert). Erst jetzt wurde der Tochter bewusst, dass sie eine Emigrantin in Deutschland war.
"Als Kind hatte ich immer sehr stark die Schuld der deutschen gespührt, ganz bewusst schon als Zehnjährige", sagte sie. "Ich hatte immer das Gefühl, wir dürfen über unsere verlorene Heimat und unsere misshandelte Verwandschaft nicht traurig sein, weil wir Deutschen den Juden und anderen Völkern ja unendlich viel Leid angetan haben. Es war ein Gefühlstabu."
Auf einem Kongress 1994 in Hamburg erfuhr sie eine besondere Ermutigung zu ihrem Projekt gerade von Juden. Deutsche Therapeuten hatten dagegen protestiert, dass sie den auf den Holocaust angewandten Begriff der Zweite-Generation-Problematik nun auch auf Nichtjuden anwenden wollte. Dann hörte sie zu ihrem großen Erstaunen, dass die anwesenden israelischen Kollegen sie ermutigten, an dem Projekt weiterzuarbeiten, und keineswegs der Ansicht waren, dass es hier um ein ausschließlich jüdisches Problem gehe.
Ende des etwas gekürtzten Zeitungsartikels aus Sonntag Aktuell vom 10.6.01
Sie sehen, meine lieben jungen Freunde, dass es sehr wohl uns alle etwas angeht was in unserer Vergangenheit geschehen ist und dass unser Seelenheil von der Art wie wir mit dieser Vergangenheit umgehen abängt.
Gruss - Danielis

IP: gespeichert

Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 10.06.2001 um 17:28 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Herr Michelbach,
ihr letzter Beitrag war in 5-facher Ausführung im Forum vorhanden.
Ich habe den letzten stehen gelassen und die anderen 4 gelöscht.

IP: gespeichert

Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 10.06.2001 um 22:51 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Was wird sich nun der als „Scharfrichter“ in Sachen Moderator Klaus Popa und „Vergangenheitsbewältigung“ aufspielende Diskutant Michelbach mit seiner neuen Diatribe gedacht haben? Wohl daß der Moderator Klaus Popa sich verängstigt winselnd in ein Mauseloch verkriecht und entweder nichts mehr oder nur noch schwächliche Töne von sich geben wird! Fehlgeschlagen, Herr Michelbach! An diesem Moderator werden Sie sich noch die Zähne ausbeißen, denn er ist über die Maßen zäh!

Obzwar die am 06.06.2001 in fünf Punkten zusammengefaßten Kriterien weiterhin ihre Gültigkeit bewahren, werde ich mich auf die furiosen Auslassungen von Herrn Michelbach einlassen.

Seien wir doch aufrichtig, Herr Michelbach! Mit ihrer „Kritik“, bitte aufmerksam zu lesen, der Begriff steht zwischen Anführungszeichen, schießen Sie weder mich, noch die Diskussionsthematik, noch sonst etwas von den vielen Dingen, die Ihnen auf unserem Thread nicht wohlbekommen, ab, sondern Sie schießen sich selbst ab. Zwar schreiben Sie

Zitat:
die Kritik zielt nicht auf das Diskussionswürdige Thema, sondern auf die fahrlässige Weise, wie damit umgegangen wird.
- hoch in Ehren Ihre Sorgfalt für die Weise der Diskussionsführung – beachten Sie auch, daß sich Ihnen, dem Rechtschreibefanatiker und Korrekturbeflissenen, auch in diesem Zitat ein Schreibfehler eingeschlichen hat – doch die Hintergründe leuchten mir ein: Sie wollen das erreichen, was ein angeblicher „Sachs“ zu Beginn unserer Diskussion versuchte, nämlich die Diskussion sprengen, sie zum „Monolog“ verkommen lassen. Das sagen Sie doch selbst:
Zitat:
Und erneut kommt die anti-Diskussionsstrategie,
bzw.
Zitat:
Diskussion soll heute fortgesetzt werden. Wie denn nun, ... als Monolog?

Ganz kläglich fällt Ihr systematischer Versuch aus, mir Fehler und Stümperhaftigkeit zu unterstellen:

Zitat:
Wer soll bei diesen offensichtlichen Fehlern und stümperhaften Ungenauigkeiten es besser wissen?
, oder:
Zitat:
„...das Elementarste fehlt beginnend mit Mindestmaß an korrekten Zitat-Nachweisen bis hin zu unvollständigen Namensnennungen...“
Mit solchen Methoden erhoffen Sie sich, mich zur Strecke zu bringen? Mit dieser diversionistischen Taktik erhoffen Sie sich, mich mundtot zu machen? Ich kann nur lachen! Meinen Sie, daß Sie es hier mit einem absoluten Greenhorn zu tun haben, der nichts von destruktiver Kritik versteht? Die betreiben Sie, nicht ich, obzwar Sie es mir vorwerfen:
Zitat:
Doch wer sich mit dem der Destruktiv-Kritik Popascher Machart beschäftigt
.

Sehen wir nun, wie es mit Ihrer großartigen „Rechtschreibung“ steht:

Zitat:
sind denn nicht beide Systeme Ablehnenswert?
; oder:
Zitat:
etwa die Fehlerhaften Quellenangaben und unvollständigen Zitaten?
;
Zitat:
die Kritik zielt nicht auf das Diskussionswürdige Thema, sondern auf die fahrlässige Weise, wie damit umgegangen wird.
(Die Falschschreibungen sind fett gekennzeichnet)

Kommen wir nun zu den inhaltlichen Aspekten, die leider nichts, aber gar nichts zum Diskussionsthema bringen, hingegen eine sonderbare politische Verkrampfung illustrieren: Michelbach wittert in mir einen

Zitat:
versteckten Kommunistensympatisanten
, weil ich mich angeblich bemühe die NS-Zeit
Zitat:
mit Leibeskräften zu verteufeln
, während ich für den Kommunismsus
Zitat:
eine Generalabsolution vorzubereiten
scheine. Aus diesen Ihren Formulierungen, Herr Michelbach, spricht Ihr sichtliches Unbehagen mit den Feststellungen meines Aufsatzes „Der Wahrheit letzter Schluß?“, was mich nur freuen kann, weil ich mich damit in der Richtigkeit und Zutrefflichkeit meiner dortigen Aussagen bestätigt sehe.

Sie zeihen mich gegenständlicher Oberflächlichkeit

Zitat:
Es beweist jedoch Oberflächlichkeit
. Dabei handelt es sich um den Versuch Ihrerseits, die NS-Anfälligkeit der unterschiedlichen Siedlergruppen in Großrumänien zu relativieren und zu bagatellisieren ( jede Siedlergruppe soll
Zitat:
ihre spezifischen Erfahrungen mit dem NS-Regime
gemacht haben). Wunschdenken, Herr Michelbach, reines Wunschdenken! ! Glauben Sie ernsthaft, daß Sie mit solchen Argumentationstricks die Schuldhaftigkeit der Banater Schwaben gegenüber den Siebenbürger Sachsen in Sachen NS-Fanatismus vermindern können? Zur Aufklärung lesen Sie mal mein letztes „Kritisches Blatt“ unter http://people.freenet.de/Transsylvania/NS-Taeterprofile.html
Ihre Überheblichkeit gipfelt in der Unterstellung, mit der Sie mir, wiederum auf ideologisch-politischer Ebene, zusetzen. Sie kreiden mir

Zitat:
infantile Ignoranz

an und fragen:

Zitat:
Wer pauschalisiert und ignoriert?
Diese Frage sollten Sie sich selbst stellen. Meinen Sie nicht, daß Sie damit das Maß überschritten haben? Wenn Sie an diesem Diskussionsthread wirklich weiter teilnehmen wollen, dann empfehle ich Ihnen, sich in Ihrer Wortwahl zu mäßigen.

Und damit gelangen wir zum „Leitmotiv“ Ihres Schmähtextes, den

Zitat:
Sprachgewohnheiten
. Daß Sie sich dieses Begriffes so sehr angenommen haben, deutet an, daß er Ihnen besonders ans Herz gewachsen ist, was wohl weniger für den Kontext gilt, in den ich ihn stellte. Der Klarheit wegen hier die Stelle:
Zitat:
Waren sich E. Honigberger und Eduard Morres, waren sich deren sbg.-sächsischen Zeitgenossen, die in derselben Geistlosigkeit schwelgten, nicht bewußt, daß sie sich dem NS-Todeshauch verschrieben und dessen Sprachgewohnheiten bis zur fanatischen Identifikation verinnerlicht hatten? Hat das "unsere Kunst", d.h. die deutsche Kunst, hat das das deutsche Volk, in dessen Namen und für dessen Wohlergehen solche Sprachorgien in die Welt gesetzt wurden, überhaupt nötig gehabt?
Höchst interessant und bezeichnend, wie Sie diesen Begriff der Sprachgewohnheiten zu Zwecken diversionistisch-destruktiv-verläumderischer Kritik instrumentalisierenI! Wirklich kläglich, daß Ihnen zu dem gestern gebrachten Fallbeispiel nichts weiteres einfällt! Ebenso dürftig die telegrafische, schablonenhafte Art und Weise, in der sie NS und Kommunismus vergleichen. Von der Aufrichtigkeit Ihrer summarischen, pauschalen Aussage
Zitat:
Die NS-Dreckbande als auch das kommunistische Mistvolk waren Ausbeuter und zutiefst inhuman – betrachten wir die Vorkommnisse in der Realität und nicht die zu Büchern verdichtete theoretische Fundierung, die niemanden der totalitären Diktatoren letztendlich kümmerten. Die Diktatoren wollten sich letztendlich nur auf Kosten ihrer leeren Heilsversprechungen selbst bereichern.
werden Sie kaum jemanden überzeugen, mich jedenfalls am wenigsten!

Stellen Sie sich nicht so dämlich mit meiner Aufforderung vom 09.06.2001

Zitat:
„Vergangenheitsbewältigungs-„ bzw. „Aufarbeitungsdiskussion“ ist, die Person des Diskussionsmoderators oder anderer Diskussionsteilnehmer, die manchem wohl nicht ins (politische) Konzept passen, mit pseudokritischen Bemerkungen regelrecht „durch den Dreck zu ziehen“. Äußerungen dieser Art werden fortan ignoriert.
, indem Sie die Frage stellen:
Zitat:
Welche pseudokritischen Bemerkungen sollen denn gemeint sein, etwa die Fehlerhaften Quellenangaben und unvollständigen Zitaten?
Ja, Herr Michelbach, Ihre Verständnisschwierigkeiten sind nicht die meinen.

Und was soll ich von dem Einwurf zu Beginn Ihres Textes halten:

Zitat:
er (der Moderator) muß gleich emotionsgeladen reagieren
. Diese Formulierung ist der von Fritzi auf der „Mieskes“-Seite recht ähnlich, wo es am 07.06.2001 heißt:
Zitat:
Sie scheinen dies alles sehr, sehr, sehr ernst zu nehmen!
. Das ist es ja, was nicht nur Sie an mir stört, daß ich an diesem Thema so verbissen hänge, daß ich mich mit ihm auch emotionell identifiziere. Was Sie nicht verstehen wollen oder nicht verstehen können, und nur mit einer Kette von vorwurfsvollen, unsachlichen Stereotypen (=Vorurteilen) zu entwerten versuchen.

Sie brüsten sich, im Unterschied zu mir grundsätzlich auf Selbstzitate zu verzichten. Ganz verständlich, weil in Ihren bisherigen Texten überhaupt nichts Zitierwürdiges vorkommt und weil Sie nicht an Diskussionsklarheit und –eindeutigkeit, sondern an deren höchsmöglicher Verwirrung und schnellstmöglicher Lahmlegung interessiert sind! Die am 08. und 09.06.06.2001 an Fritzi gerichteten Aufforderungen sollten auch für Sie, Herr Michelbach, den vorschnellen „Abstempler“, gelten:

Zitat:

Ist Dir überhaupt nicht aufgefallen, daß der Diskussionsgegenstand ein ganz anderer als meine Person oder mein Diskussionsstil ist? Ich hätte erwartet, daß Du z.B. zu meiner Schlußfolgerung bezüglich der Anrüchigkeit der bisherigen Preis- und Ordensverleihungspraxis, welche die Auszeichnung von Mieskes mit dem Bundesverdienstkreuz abermals veranschaulicht, etwas sagst. Die von mir gestern angemahnte „Gegenseitigkeit“
Zitat:

Und schließlich ist es unverhältnismäßig, von den Diskussionsmoderatoren Geduld und Einfühlungsvermögen = Verständnis einzufordern, aber selber nicht ausreichendes Verständnis, weder für den Moderator, noch für die Ernsthaftigkeit der Aufarbeitungsthematik aufzubringen. Denn eine weiterführende Diskussion erfordert Gegenseitigkeit!

scheint an Dir ebenso abgeprallt zu sein, wie meine „lang und breit getretenen“, „bis zur Unkenntlichkeit zerredeten und verwissenschaftlichten“ Texte. Interesse an einer Diskussion, an einem Thema, kann nicht erzwungen werden. Ebenso gilt aber auch, daß Paralleldiksussionen, die vom eigentlichen Thema ablenken und aus nicht klar durchschaubaren Gründen auf die persönliche Diffamierung eines Diskutanten oder Moderators zielen, unterbleiben sollten.

09.06.2001

Lieber Fritzi,
Du schriebst gestern noch:
Zitat:

Eigentlich bin ich auf der Seite des Herrn Popa, ...

Keine Diskussionsseite, am wenigsten diese oder die "Vergangenheitsbewältigungs"-Seite, fordert die Diskutanten zu irgendeiner Form von
BEKENNTNISSEN
auf. Mit Bekenntnissen zu Personen, in diesem Fall zu meiner Person, oder zu sonstetwas, hat unsere Diskussion nichts zu tun. Allerdings fordert sie auf, Farbe zu bekennen, in dem Sinn, daß man durch seine Äußerungen und Stellungnahmen bekundet, etwas von der Diskussion mitbekommen und gewonnen zu haben. Andererseits rechtfertigt systematische Herumnörgelei am Moderator, an Diskutanten oder an Themen keine Beteiligung an den Diskussionen. Und wenn Kritik geübt wird, dann soll das, wie ich das bereits in Richtung Johann Lauer auf der "Vergangenheitsbewältigung"-Seite betonte, in konstruktiver, nicht in

DESTRUKTIVER

Weise geschehen.


Klaus Popa

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 10.06.2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 10.06.2001 editiert.]

IP: gespeichert

Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 10.06.2001 um 23:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
nur ein test...

IP: gespeichert

Administrator
Administrator

Beiträge: 123
Von:
Registriert: Feb 2001

erstellt am 10.06.2001 um 23:34 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Leider treten in diesem Thread gehäuft Probleme auf (wahrscheinlich wegen des enormen Umfangs der Beiträge).
Deswegen müssen wir den Thread leider splitten.

Hier geht die Diskussion weiter:
http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum11/HTML/000025.html

[Dieser Beitrag wurde von Administrator am 10.06.2001 editiert.]

IP: gespeichert



Dieses Thema ist 7 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7

Alle Zeitangaben werden im GMT (DE) - Format dargestellt.

nächster neuer Beitrag | nächster älterer Beitrag

Administration: Thema öffnen | Archivieren/Bewegen | Thema löschen
Neues Thema erstellen!  
Gehe zu:


Weitere siebenbürgische Diskussionsforen finden Sie auf den Seiten der Siebenbürgen Community Rokestuf.de

Kontakt | Siebenbürgen Rumänien Portal

Powered by Infopop www.infopop.com © 2000
Deutsche Version von www.thinkfactory.de
Ultimate Bulletin Board 5.46a




Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Karlstraße 100 · 80335 München · Telefon: 089/236609-0
Fax: 089/236609-15 · E-Mail: info@siebenbuerger.de



Sitemap
Haftungsausschluss
Seite empfehlen
Für Ihre Homepage
Ihr Link zu uns

nach oben