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Vergangenheitsbewältigung 9 (Seite 6)

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Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung 9
getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 26.12.2002 um 09:03 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
Dabei erlaubte ich mir, mir vorstellen zu können, dass es Fraktionen im deutschen Bundestag gibt in 16 Landesparlamenten, in Landkereistagen und in allen Gemeinderäten dieser Bundesrepublik - so kann man sich teuschen.

Ja, Herr Danielis,
Sie erlauben sich einiges, anderen wiederum wiegen Sie die Wörter mit der Apothekenwaage.
Wenn man aber auf die Wurzeln Ihres Denkens hinweist, dann flüchten Sie in die für Sie, Gottlob, unerreichbare Sphären verschiedener landesüblichen Vertretungen.

Es ist nämlich nicht das erste Mal, das Sie versuchen, anderen etwas anzudichten, was keinen, nicht eine Spur, realen Hintergrund hat.
Im Gegensatz zu hansk, der ausdrücklich erklärte, Er würde sich bei Ihnen entschuldigen, wenn Sie seine (angeblich von Zeugen unterstützte) Vermutungen hinsichtlich Ihrer "kommunistischen" Tätigkeit, selbst entkräfteten.
Sie müssen es ja nicht tun, es liegt in Ihrer Entscheidung.
Was ich mit "Denken in Fraktionen in Stalins Zeiten" meinte ist Ihnen bestimmt bekannt, vielen unserer jüngeren Diskutanten wahrscheinlich nicht. Es war in Stalins Zeiten eine dessen beliebte Methode, seine reellen, oder angenommenen politischen Gegnern, die Bildung einer "Fraktion" vorzuwerfen. Dies wurde, nach der publizierten "Feststellung", dazu verwendet, diese "Gegner" zu isolieren, zu verhaften und nicht selten physisch zu vernichten. Entweder durch sofortiges töten, oder durch langsame, aber sichere Methoden, wie die Zwangsarbeit oder Lager.
Ihre Unterteilung der Diskutanten in einem Meinungsforum in "Fraktionen" folgt leider diesem, in den 50-er Jahren, also in der Zeit wo Ihr "politisches Denken" begann, im Ostblock und auch in Rumänien praktiziertem Schema. Das ist selbstverständlich nur meine Vermutung. Sie können ja das Gegenteil (mit Argumenten, statt Beschimpfungen)beweisen.
Der Hinweis, das im deutschen Bundestag die Abgeordneten der politischen Parteien "Fraktionen" bilden ist also ein untauglicher Versuch, von dieser oben dargestellten Meinung abzulenken. So haben Sie es ja auch mit der Meinung von hansk versucht - mit einer Diversion. Die bestand darin, mit dem Gericht zu drohen. Warum? Weil SIE die Meinungsäußerung von hansk, geäußert in 2 Sätzen, in einen Satz zusammenschmelzten, denn Sie dann als Beleidigung auslegen wollen?
hansk hat nämlich nicht geschrieben "Danielis ist ein Verbrecher". Das glaube ich auch nicht. Die bei dem Gericht zu unterstellende "Unschuldsvermutung" gilt für mich nämlich auch außerhalb des Gerichts, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist. Und oft ist es schon passiert das "Beweise" die keine waren, dazu geführt haben, das Menschen Ihr Leben verloren. Darum sind Beweise auch relativ....
getkiss

IP: gespeichert

Hansk
Mitglied

Beiträge: 36
Von:Bayern
Registriert: Nov 2001

erstellt am 27.12.2002 um 00:25 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Während die meisten Menschen zum Fest des Friedens Einkehr halten oder auf dem Weg zur Kirche sind, hetzt der gottlose Demagoge weiter (um 9.56 schrieb er am ersten Weihnachtstag eine weitere Hetze).
Jemanden mit jüdischen Vorfahren als Antisemiten zu beschimpfen, zeigt nun deutlich, was für ein Demagoge hier am Werke ist.

getkiss wir gehören derselben Generation an, daher erkennen wir gleich die taktischen Knipfe von Demagogen. Kann Ihre Beiträge nur unterstreichen.
Unser Stalinist teilt hier die Mitglieder der Foren in gute und böse Menschen ein. Die Guten sind die Kommunisten, neuerdings nennen sie sich auch Demokraten, und deren Sympatisanten. Jeder der deren Meinung auch nur anzweifelt, gehört zu den Nazis und damit zu der schlechten Fraktion.
Zu der Taktik gehört auch die Erzeugung von Verwirrung. Ich habe in einem Thema lori recht gegeben, dass viele der jetztigen Machthaber ehemalige Kommunisten und damit Verbrecher waren. Danielis hat die Diskussion dann in einem anderen Thema (Ist die Diskussionskultur... )weitergeführt, dann hier mit diesen fiesen Unterstellungen weitergemacht. Er geht nie richtig auf die Sache ein, sondern arbeitet bewußt mit Unterstellungen. Damit sollen andere Teilnehmer bewußt verwirrt werden.

Hier meine Meinung zu den Nazis:
Ich finde die Nazi sind schlimmere Verbrecher wie die Kommunisten. Dieser Meinung war ich noch bis vor kurzen Zeit, dann kam die Geschichte mit dem Kannibalen in Hessen, nun zweifle ich, dass die Nazis die schlimmsten sind.

IP: gespeichert

klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 27.12.2002 um 07:47 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von getkiss:
Es war in Stalins Zeiten eine dessen beliebte Methode, seine reellen, oder angenommenen politischen Gegnern, die Bildung einer "Fraktion" vorzuwerfen. Dies wurde, nach der publizierten "Feststellung", dazu verwendet, diese "Gegner" zu isolieren, zu verhaften und nicht selten physisch zu vernichten. Entweder durch sofortiges töten, oder durch langsame, aber sichere Methoden, wie die Zwangsarbeit oder Lager.


Da sieht man wer sich in Sachen Stalin auskennt.
Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich als 14jähriger mich einen feuchten Kehricht um stalins Fraktionen gekümmert habe und nachher noch viel weniger.
Über Fraktionen habe ich, bewußt was mitbekommen nachdem ich im Dez. 1980 nach Deutschland gekommen bin. Demnach kann ich auf so blödsinnige Unterstellungen nur erwiedern: Wie der Schelm denkt so ist er!

Dass der ominöse Stalin ein hoch gebildeter Theologe war, mit 4 - 5 Jahren Studium in Tiflis wird auch gerne vergessen.

[Dieser Beitrag wurde von klaus.danielis@gmx.de am 27.12.2002 editiert.]

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 27.12.2002 um 08:58 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
[QUOTE]
Da sieht man wer sich in Sachen Stalin auskennt.
Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich als 14jähriger mich einen feuchten Kehricht um stalins Fraktionen gekümmert habe und nachher noch viel weniger.
Über Fraktionen habe ich, bewußt was mitbekommen nachdem ich im Dez. 1980 nach Deutschland gekommen bin. Demnach kann ich auf so blödsinnige Unterstellungen nur erwiedern: Wie der Schelm denkt so ist er!

Dass der ominöse Stalin ein hoch gebildeter Theologe war, mit 4 - 5 Jahren Studium in Tiflis wird auch gerne vergessen.

[Dieser Beitrag wurde von klaus.danielis@gmx.de am 27.12.2002 editiert.]


Wie schön!
Mit 14 Jahren einen feuchten Kehricht gekümmert, nachher noch weniger und mit 55 die (einseitige) Bedeutung des Wortes (Fraktion)entdeckt!
Nachher die große Enttäuschung: keine PDS-Fraktion im Bundestag, trotz einsamer Unterstützung in Siebenbuerger.de!
Da erinnert man sich daran: Der Lehrmeister Stalin war ja ein hoch gebildeter Theologe! Der, wie viele noch heutzutage, am besten sich mit der Verteufelung auskannte!
Massenvernichtung in diesem Zusammenhang? Die hat Herr Danielis in seinem feuchten Kehricht - so etwas ist eine Behauptung des Klassengegners und daher inexistent!
Als 14-jähriger neben Plakaten spaziert, auf denen der "Fraktionist" Tito mit einem von Blut triefendem Beil dargestellt war als (publizierte) Form des politischen Kampfes. Und dies heute als nicht bekannten "feuchten Kehricht" ablegen? Später die Grenze des Landes gegen den "inneren und äußeren Feind" gesichert, in einer Zeit in der jeder normale Sachse oder Schwabe entweder "la munca" abkommandiert wurde? Da soll man keine Fragen haben, wenn der Mann öffentlich sich auf die Seite einer Nachfolgepartei stellt?
Das ist eine "Erkenntniß-Bescherung". Zu Weihnachten 2002 uns den Stalin als hochgebildeten Theologen gereicht!
Es gab mal ein Kinderreim:
"Die 4 Evangelisten
waren drei:
Lucas und Matthäus."
Dazu ein Nachtrag:
"Jetzt blieb nur noch einer: Klaus.
Und sein Messias hieß eigentlich:
Dschugaschwili.
Sein heiliger Geist hatte einen Namen: Uljanow."
Da sieht man nicht nur, wer sich in Sachen Stalin (gezwungenerweise bei dessen Tod als 13-Jähriger Klassenfeind im Baragan gewesen) auskennt, sondern auch wie man seine (geistige) Nachfolger erkennt!
Wie schrieb ich doch: Kommen Sie mit Argumenten, mein Herr!
Da waren Sie eben, die Argumente: Stalin war (nicht?) Massenmörder und auch hochgebildeter Theologe.
"Da legst di nieda!", sagt der Bayer!
getkiss

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Fritzi
Mitglied

Beiträge: 1180
Von:71638 Ludwigsburg
Registriert: Nov 2000

erstellt am 27.12.2002 um 11:33 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Fritzi anzusehen!   Klicken Sie hier, um Fritzi eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Laßt mal die Kirche im Dorf, Leute!
Was würde jetzt passieren, wenn ich sagen würde, das ich überzeugter Trotzkist bin...?

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Johannes
Mitglied

Beiträge: 129
Von:Deutschland
Registriert: Jun 2001

erstellt am 27.12.2002 um 11:52 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Fritzi:
Was würde jetzt passieren, wenn ich sagen würde, das ich überzeugter Trotzkist bin...?

Vorsicht Fritzi, jetzt schreiben Sie am Thema vorbei! Der vorliegen Thread heißt zwar "Vergangenheitsbewältigung ..." es ist aber nicht Ihre Vergangenheit gemeint.

Außerdem:
als ich klein war, bin auch ich manchmal trotzig gewesen. Doch sollten Sie aus dem Alter heraus sein!

Gruß
Johannes

[Dieser Beitrag wurde von Johannes am 27.12.2002 editiert.]

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Johannes
Mitglied

Beiträge: 129
Von:Deutschland
Registriert: Jun 2001

erstellt am 27.12.2002 um 12:12 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Herr Danielis,

Sie veröffentlichen hier immer noch die sonderbarsten und verworrensten Beiträge, stellen irre Behauptungen auf, diffamieren Ihre Mitdiskutanten, spielen sich hier als Alleinwissender auf und wollen unser aller Gewissen darstellen. Dabei stellt sich, wohl nicht nur mir, die Frage: haben Sie denn überhaupt ein solches?

Hansk hat nicht behauptet, daß Sie ein Verbrecher waren/sind, Sie sind darauf aber sofort "aufgesprungen" und führen hier einen wahren Kreuzzug gegen ihn. Sind Sie vielleicht doch nicht so unschuldig wie Sie uns gerne weismachen wollen?

Sie haben bekannt gegeben, daß Sie bei der rumänischen Grenztruppe gedient haben. Obwohl Sie schon von mehreren Forumsteilnehmern hier mit Fragen zu diesem Thema und dieser Zeit "belästigt" wurden verweigern Sie jede Aussage. Das nennt man treue zum System, bravo!

Sie können sich nicht daran erinnern was Sie als 14jähriger gesehen haben und wollen auch in der Zukunft beide Augen vor der erlebten Wahrheit verschlossen haben.

Selbst bei einem 14jährigen ist das inakzeptabel. Sie können sich nicht herausreden Sie hätten sich 'nen "feuchten Kehricht" um die Politik und deren Auswirkungen geschert. Vor allem wenn man wie Sie die Verschleppung der Nachbarinnen und Nachbarn zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion, die spätere Deportation im Lande, die Enteignung und Entrechtung hautnah miterlebt hat. Auch haben sie unweigerlich die vielen Meldungen über die, beim "Wiederaufbau" der SU, Umgekommenen mitbekommen, oder haben Sie sich auch hierfür nicht interessiert?
Das kann einem zahrtbesaiteten Knäblein von 14 Jahren zwar arg zusetzen, muß ihm aber auch die Augen öffnen und Ihn auf jeden Fall vor jeder Kooperation mit den Verbrechern bewahren. Wenn Sie das alles unberührt gelassen hat, dann sind Sie damals entweder ganz "unterbelichtet" oder schon absolut verroht gewesen. Zu Ihren Gunsten möchte ich eher das Erstere annehmen.

Daß Sie aber auch später nichts mitbekommen haben wollen ist nun total unglaubwürdig.

Bitte erklären Sie sich und uns was Sie damals bewegt hat und was Sie damals gesehen und erlebt haben. Meinetwegen auch das was Sie nicht erlebt haben.

Einen schönen Tag wünsche ich noch
Euer Johannes

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 27.12.2002 um 18:18 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Fritzi:
Laßt mal die Kirche im Dorf, Leute!
Was würde jetzt passieren, wenn ich sagen würde, das ich überzeugter Trotzkist bin...?

Jetzt ist es Ihnen passiert!
Sie würden dann "eine Fraktion", "ein Abweichler" usw. benannt
Im ernst, der Trotzki war doch einst, vor und nach dem Tode Lenins, einer der zur Nachfolge vorgesehen war. Das erkannte Stalin und den erkannte Trotzki ja auch, in dem er seinen Pelz in das Ausland rettete. Das half Ihm trotzdem nichts. Er wurde, so weit ich weiß, in Mexico von einem KGB-Agenten ermordet. Die Methode wurde auch von der unter der Leitung der KP stehenden rumänischen Securitate angewendet.
getkiss

[Dieser Beitrag wurde von getkiss am 28.12.2002 editiert.]

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 31.01.2003 um 12:46 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Vor 70 Jahren kam es zur Machtergreifung der Nazis.

Am 30. Januar 1933 ernannte der damalige Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler und Chef einer „Nationalen Regierung“. Franz von Papen erhoffte sich eine auf die Wehrmacht gestützte Regierung und wurde wenig später Vizekanzler. Noch am Tag Hitlers Ernennung wurden viele Reichstagsmitglieder, darunter vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten, verhaftet. Damit versuchte man so viele Stimmen gegen Hitler wie möglich sofort zu unterbinden. Zwar glaubten viele Deutsche, Hitler würde sich schnell anpassen oder bald wieder verschwunden sein, doch die NSDAP-Anhänger feierten den „Tag der Machtergreifung“ mit einem Fackelzug durch Berlin als großen Erfolg. Schon damals war die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) die stärkste Partei im Reichstag. Der nationalsozialistisch geprägte Begriff der Machtergreifung umschließt jedoch nicht allein die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, sondern auch den langen Prozess des Machtverfalls der Weimarer Republik. Zwei Tage nach der Ernennung Hitlers wurde der Reichstag aufgelöst. Die NSDAP konnte mit Notverordnungen die Pressefreiheit und auch andere Parteien stark einschränken und ihre Herrschaft stabilisieren.

Quelle

Viele Zeitungen bringen momentan wieder Zeitzeugeninterviews und Artikel über diese Zeit. Das nationalsozialistische Deutschland fand auch in Siebenbürgen viele unkritische Bewunderer. Es wäre schön, wenn der ein oder andere an dem Arbeitspapier "Vergangenheitsbewältigung
oder Aufarbeitung der Vergangenheit" http://www.siebenbuerger.de/sbz/vergangenheitsbewaeltigung.html mitwirken würde.

Gesucht werden immer noch Antworten auf viele Fragen zu dieser Zeit http://www.siebenbuerger.de/sbz/katalog.html , und auch Zeitzeugeninterviews http://www.siebenbuerger.de/sbz/zeitzeugen.html würden das Arbeitspapier sehr bereichern...

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 02.02.2003 um 16:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Vor ein paar Tagen hat Günther den fast schon rührenden Versuch unternommen, das Thema Aufarbeitung der Vergangenheit neu zu beleben, wahrscheinlich in der Befürchtung, es könnte ganz untergehen. (Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, was dich, Günther, eher dazu bewogen hat: eine technische Administratoren-Sorge, oder inhaltliches Interesse an der sog. Vergangenheitsbewältigung?; Das ist nicht böse gemeint, vielleicht geht es dir ja gleichermaßen um beides).
Hier ein kleiner, boshafter Trost: die Vergangenheit werden wir bestimmt nicht los ("das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen", W.Faulkner), das Thema bleibt uns mit Sicherheit erhalten, auch hier in den Foren. Vielleicht muß man Geduld haben und davon ausgehen, dass das Thema sehr dazu angetan ist, die potentiellen Teilnehmer zu überfordern, das ist in der deutschen Gesellschaft allgemein nicht anders (befinden wir uns damit also in "guter Gesellschaft" ?!
Beim "Herumstöbern" in den Anfängen dieses Threads, als Popa und Danielis noch groß in Fahrt waren (eine Zeit, die ich leider? Gott-sei-Dank? verpasst habe), bin ich auf Begriffe wie "das Irrationale" und "Schuldgefühle" gestoßen, Begriffe, die auch die schöne Eloquenz von Popa kurzfristig ins Stolpern brachten, wie mir schien. Das ist nicht verwunderlich, denn irgendwie haben wir ja alle Dreck am Stecken, ohne es wissen oder wahr haben zu wollen. Es gibt zwar so beruhigende Formulierungen wie "Schuld ist immer etwas Individuelles und bezieht sich nur auf die tatsächliche Nazi-Tätergeneration und die Jüngeren haben nur eine 'Verantwortung' vor der Geschichte" (und welche junge, vor allem eine /ewig?/ pubertierende, Generation würde "Verantwortung" nicht als etwas vollkommen Un-cooles und Langweiliges empfinden? Was ich gut verstehen kann), trotzdem glaube ich, dass auch ein unklares, unbehagliches, meist sogar völlig unbewußtes Schuldgefühl (von dem wir also wirklich meinen, wir hätten es nicht) mit dafür verantwortlich ist, sich mit der nationalsozialistischen Zeit nicht zu befassen. Und ich meine damit wirklich alle, auch die sogenannten Nicht-Täter-Generationen. Freilich kann man sich bei der Beschäftigung damit auch in eine scheinbar rationale Wissenschaftlichkeit flüchten (Popa?) oder in eine vehement-käpferische anti-nazi Position werfen und sich damit auf der "richtigen" Seite wähnen (Danielis?) – das Bohren der Vergangenheit in einem selbst wird man damit aber nicht los. Niemand. Im eigenen Unbewußten nämlich vermischt sich die überindividuelle Geschichte der Gruppe ("Volk"), zu der man sich zugehörig fühlt, bzw. mit der man sich identifiziert (z.B. "die Deutschen" oder "die sb. Sachsen") mit der eigenen, individuellen Lebensgeschichte (Kindheit). Da aber (zumindest nach Erkenntnissen der Psychoanalyse) jede kindliche Entwicklung mit dem Entstehen von Schuldgefühlen in Beziehung zu Eltern und Geschwistern einher geht und mit Phantasien über Mord und Totschlag (Entschuldigung, es ist die Wahrheit über das Leben, auch schon bei unseren unschuldigen Kleinen!), kann sich kein Mensch je ganz sicher sein (wiederum natürlich unbewußt), wie er in Extremsituationen handeln würde. Zwischen Phantasie (Fiktion, Virtualität) und Realität gibt es im Unbewußten keinen Unterschied (das schafft erst die bewußte moralische Haltung), d.h. aber auch, dass in diesem Bereich eine "nur" phantasierte Untat genau so mit Schuldgefühlen bestraft wird, wie eine tatsächlich verübte.
Nicht umsonst gibt es den Spruch von der "Gnade der späten Geburt" (der freilich auch zu vordergründigen politischen Zwecken benützt werden kann, wie es H. Kohl damals vor einem Israel-Besuch getan hatte). Die vage Erkenntnis oder auch nur das unklare Gefühl, dass man nie genau wissen kann, wie man selbst in der damaligen (Un-)Zeit gehandelt (oder eben nicht gehandelt) hätte, entsteht auch aus diesem gar nicht bewußt wahrgenommenen eigenen Schuldgefühl, was zunächst ja eigentlich überhaupt nichts mit der äußeren Realität (der Zeitgeschichte, z.B. der Nazi-Zeit) zu tun hat.
Das alles sind Implikationen des "Irrationalen", des Unbewußten, das ja, nach dem Gleichnis Freuds vom Eisberg, den sehr viel größeren Teil der menschlichen Psyche ausmacht im Verhältnis zu dem über die Wasseroberfläche hinausragenden Bewußten (=ein Winzling, über den wir uns ständig Illusionen machen!).
Anlaß für diese Überlegungen war eine Frage Günthers vom 04.05.2001 (war doch erst gestern, oder? So wie Auschwitz nicht vergehen will!) in Zusammenhang mit dem Begriff "Schuldgefühle" in einem Artikel von Henryk M. Broder. (Hoffentlich kommt jetzt nicht Doris Hutter mit der Befürchtung, dass das Anerkennen von eigenen Schuldgefühlen gleichzeitig bedeutet, dass man "Minderwertigkeisgefühle" hat. Nichts dergleichen! Im Gegenteil!)
Und Anlass war natürlich Günthers "Aufruf", der mich (an-)gerührt hat (auch wenn dieser mein Beitrag vielleicht ein bißchen "daneben" liegt. Wenigstens aber steht das Thema für einen Augenblick bei den "Aktuellen Disskusionen" wieder an erster Stelle).

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 09.07.2003 um 17:34 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von seberg:
die Vergangenheit werden wir bestimmt nicht los ("das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen", W.Faulkner), das Thema bleibt uns mit Sicherheit erhalten, auch hier in den Foren. Vielleicht muß man Geduld haben und davon ausgehen, dass das Thema sehr dazu angetan ist, die potentiellen Teilnehmer zu überfordern, das ist in der deutschen Gesellschaft allgemein nicht anders (befinden wir uns damit also in "guter Gesellschaft" ?!

(...)

Es gibt zwar so beruhigende Formulierungen wie "Schuld ist immer etwas Individuelles und bezieht sich nur auf die tatsächliche Nazi-Tätergeneration und die Jüngeren haben nur eine 'Verantwortung' vor der Geschichte" (und welche junge, vor allem eine /ewig?/ pubertierende, Generation würde "Verantwortung" nicht als etwas vollkommen Un-cooles und Langweiliges empfinden? Was ich gut verstehen kann), trotzdem glaube ich, dass auch ein unklares, unbehagliches, meist sogar völlig unbewußtes Schuldgefühl (von dem wir also wirklich meinen, wir hätten es nicht) mit dafür verantwortlich ist, sich mit der nationalsozialistischen Zeit nicht zu befassen. Und ich meine damit wirklich alle, auch die sogenannten Nicht-Täter-Generationen.

(...)

Im eigenen Unbewußten nämlich vermischt sich die überindividuelle Geschichte der Gruppe ("Volk"), zu der man sich zugehörig fühlt, bzw. mit der man sich identifiziert (z.B. "die Deutschen" oder "die sb. Sachsen") mit der eigenen, individuellen Lebensgeschichte (Kindheit).

(...)

d.h. aber auch, dass in diesem Bereich eine "nur" phantasierte Untat genau so mit Schuldgefühlen bestraft wird, wie eine tatsächlich verübte.
Nicht umsonst gibt es den Spruch von der "Gnade der späten Geburt" (der freilich auch zu vordergründigen politischen Zwecken benützt werden kann, wie es H. Kohl damals vor einem Israel-Besuch getan hatte). Die vage Erkenntnis oder auch nur das unklare Gefühl, dass man nie genau wissen kann, wie man selbst in der damaligen (Un-)Zeit gehandelt (oder eben nicht gehandelt) hätte, entsteht auch aus diesem gar nicht bewußt wahrgenommenen eigenen Schuldgefühl, was zunächst ja eigentlich überhaupt nichts mit der äußeren Realität (der Zeitgeschichte, z.B. der Nazi-Zeit) zu tun hat.


Das sind sehr spannende, interessante Gedanken, die Sie hier äußern, Herr Seberg. Es würde mich sehr freuen, wenn wir anhand dieser Ausführungen die Diskussion um die Vergangenheitsbewältigung neu beleben könnten. Ich habe mich seinerzeit rege daran beteiligt, mich aber dann zunehmend zurückgezogen. Nunmehr würde ich gerne wieder vertieft einsteigen.

Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 15.07.2003 um 10:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Vier Männer: ein Architekt, ein Arzt, ein privatisierender Fabrikant und ein Schriftsteller, alle durch Heirat irgendwie verschwägert und also zur selben siebenbürgisch-sächsischen Großfamilie gehörend und alle vier zur NS-Zeit so etwa zwischen 40 und 60 Jahre alt.
Der Architekt war bewußt deutsch-nationalistisch eingestellt, zwei seiner Söhne wurden, wie man so sagt, von der Schulbank weg in SS-Verbände eingezogen und fielen ziemlich gleich zu Anfang des deutschen Überfalls auf Russland; sie wurden so um die 20 Jahre alt.
Der Arzt war ein vehementer Kriegsgegner und Nazihasser, er behandelte nachts heimlich bei verdunkelten Fenstern die Juden der Stadt, was damals möglicherweise lebensgefährlich war; er war schon im Ersten Weltkrieg in Russland dabei gewesen, wo er als blutjunger Arzt zerschossene/zermatschte Soldatenleiber, deutsche, russische, usw., zusammengeflickt hatte, meist vergeblich.
Der Privatier, ein Sonderling, von seinen Schwägern gerne als "Idiot" der Familie bezeichnet (er kränkelte, zog sich gerne zurück und lebte vom ererbtem väterlichen Vermögen), verweigerte sich jedem politischen und gesellschaftlichem Engagement; auf einer Landkarte hatte er aber doch, warum auch immer, all jene russischen Städte angestrichen, die die deutsche Wehrmacht anfangs beim Russlandfeldzug der Reihe nach eingenommen hatte.
Der Schriftsteller schließlich war ein aufrechter, heimatverbundener Siebenbürger Sachse, ideologisch-politisch gleichsam unverdächtig; seine Bücher können, soweit ich das beurteilen kann, nichts zum Verständnis der NS-Zeit beitragen (ausgenommen vielleicht sein letztes Buch über die Deportation); Es sei denn, man versteht den ungebrochen aus seinen Büchern wehenden alt-ehrwürdigen Geist einer ur-sächsisch männlich-patriarchalischen Werteordnung in Familie und Gesellschaft als eine mit an den Wurzeln jeder totalitären Ideologie stehende Gesinnung.
Vier Männer... Halt! Habe ich da nicht noch einen vergessen? Einen Fünften? Richtig, da war noch einer, ein ebenfalls irgendwie "verschwägerter" Großvetter oder Großonkel 2. od. 3. Grades, ein überzeugtes Parteimitglied in NS-Uniform und in exponierter Führungsposition; gleich nach dem Krieg wurde er verhaftet, verschwand irgendwo in kommunistischen Gefängnissen und dann im Straflager am Kanal und ward nicht mehr gesehen.
Die vier ersteren und ihre Kinder durften etwas länger in den Kommunismus hinein leben und am Spiel 'Rette sich wer kann' teilnehmen, wobei durchaus unterschiedliche Talente zum Vorschein kamen und unterschiedliche Rettungsmethoden bevorzugt wurden. Auch Sachsen sind in der Not eben erfinderisch und wendig. Nur der "Idiot" entpuppte sich wieder einmal als Spielverderber und entzog sich schließlich durch Selbstauslöschung, durch eine Art 'ich hab fertig', irgendwie ohne Stil. Wie gelebt, so gestorben. So war's. Vielleicht.

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Administrator
Administrator

Beiträge: 123
Von:
Registriert: Feb 2001

erstellt am 31.07.2003 um 09:43 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Im SbZ-Pressespiegel vorbeischauen lohnt sich.
"Geschichtsklitterung auf Rumänisch"
Mit seiner Äußerung, der Holocaust sei ein gesamteuropäisches Phänomen gewesen, löst Rumäniens Staatschef Ion Iliescu Empörung aus. mehr >>>

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Fritzi
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Beiträge: 1180
Von:71638 Ludwigsburg
Registriert: Nov 2000

erstellt am 31.07.2003 um 14:46 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Fritzi anzusehen!   Klicken Sie hier, um Fritzi eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Da hatte Iliescu ausnahmsweise Recht! In den Gaskammern und in den Lagern starben auch Zigeuner, Polen, Russen usw. Für die 410.000 Juden, deren Ausrottung den Rumänen zugeschrieben wird, sind diese nur sehr bedingt verantwortlich, die Juden wurden zum größten Teil aus Gebieten deportiert, die nach 1940 Ungarn zugeschlagen worden sind!
Bin neugierig, was für Konsequenzen diese Erklärungen Iliescus für die rum. Politik haben werden...

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 31.07.2003 um 16:08 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
So kann man Iliescu auch auf den Leim gehen, Fritzi! In deiner Aufzählung jener, die in Gaskammenr und Lagern umgekommen sind, "Zigeuner, Polen, Russen usw." hast du die Kommunisten vergessen! Darum nämlich geht es Iliescu, dessen Vater als Kommunist angeblich im Lager war: alle in eine Reihe mit den Juden als Opfer der Nazis hinstellen, das ganze "Holocaust" nennen und sich selbst und das eigene Volk als arme Unschuldslämmer darstellen! Dass die Israelis sich darüber aufregen ist doch irgendwie verständlich, oder?
Jeder mogelt sich halt auf seine Art an der Verantwortung vorbei. Auch z.B. indem man als Sachse auf andere zeigt oder über deren – bedingte – Verantwortung befindet.

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