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Kommentar: Hagen Rether: "Die Werte gehen, aber Schröder bleibt" (Seite 1)

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Autor Thema:   Kommentar: Hagen Rether: "Die Werte gehen, aber Schröder bleibt"
Axel Azzola
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Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 30.01.2005 um 21:13 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die nachfolgende Diskussion bezieht sich auf den SbZ-Artikel: Hagen Rether: "Die Werte gehen, aber Schröder bleibt" (Anmerkung des Administrators)

-------------------------------------------

Es gibt keine Logik der Werte. Deshalb läßt jeder Sachverhalt in einem mathematischen Sinne unendlich viele Interpretationen zu. Das hat zur Folge, dass jeder Mensch für eine von ihm vorgenommene Interpretation die volle Verantwortung trägt, etwa Herr Konrad Klein für seine Besprechung des Programms des Kabaretisten Hagen Rether.
Als "locker von Klavierhocker und scheinbar zwanglos assoziativ" bewertet der Rezensent das Auftreten dieser Nachwuchshoffnung des deutschen Kabarets, deren künstlerische Darbietung auch sonst von Klein gelobt wird. Schließlich hat der Mann in kurzer Zeit 6 renommierte Preise erhalten. Wie gesagt: Locker vom Hocker und zwanglos.Schon an dieser Stelle war ich mir sicher, dass ich noch etwas über Israel oder die Juden (oder über beides) erfahren würde, und so war es denn auch, denn zu dieser Lockerheit "gehört vielleicht auch der unverkrampftere Umgang mit bisherigen Tabuthemen:´Israel, ein ganz normaler Apartheitsstaat`. Kein antisemitismus, nirgends. Selten eine klügere Missbilligung jüdischer Politik gehört". Soweit Konrad Klein.
Das also ist es. Israel als einen "ganz normalen Apatheidsstaat" zu bezeichen, gilt dem Rezensenten als eine "kluge Mißbilligung jüdischer Politik", als ob es in Israel eine mit dem Südafika der Zeit vor Mandela vergleichbare Separierung aus rassischen Gründen gäbe. Natürlich gab es vor Jahren eine politische Propaganda insbesondere in der UN, die auf eine Verurteilung Israels wegen einer angeblichen "Apartheidspolitik" abzielte, aber diese politische Ferkelei übersieht, dass Israel seit seiner Gründung in einem ihm von seinen arabischen Nachbarn aufgezwungenen Krieg lebt, was besondere Maßnahmen zur Wahrung der Sicherheit des Staates und seiner jüdischen Bürger rechtfertigt.In Deutschland braucht man nur an die Zeit nach 1972 zu denken, um sich vor Augen zu stellen, zu welchen Reaktionen ein Staat fähig ist, dessen Sicherheit ständig in Frage gestellt wird. Ein bischen RAF hat damals genügt. Was wäre wohl geschehen, wenn es in der BRD eine Art "Intifada" gegeben hätte. Nein: in Israel wird niemand deshalb verfolgt, weil er nicht Jude ist (Semiten sind ohnehin alle), sondern deshalb, weil Israel seine Existenz gegen Hammas und Dschihad verteidigen muss. Sobald die Araber diese Mörderbanden unschädlich machen, wird diese angebliche "Apartheitspolitik" einer für alle bequemeren Sicherheitspolitik weichen. Ich aber bezeichne jeden als einen Antisemiten, der Israel, Politik mit der Apartheidspolitik Südafrikas gleichsetzt oder diese Behauptung lobt. Also: das ist Antisemitismus pur.
Nicht anders verhält es sich mit den Bemerkungen des Rezensenten zum Umgang des Kabaretisten mit Michael Friedman. Diesen Umgang feiert Herr Klein als "gelinde gesagt ein Stückchen wiedergefundene Normalität im heutigen deutsch-jüdischen Nebeneiander". Ich versichere Herrn Klein, dass die "Normalität" in diesem Nebeneinander nicht von Kabaretisten und schon gar nicht mit der dargestellten Art und Weise gefunden wird. Michael Friedman hat einen Fehler gemacht. Die im Zentralrat organisierte Jüdische Gemeinschaft in Deutschland hat daraus Konsequenzen gezogen und auch öffentlich wurde Friedman mit dem Problem der Unglaubwürdigkeit einer zweideutigen moral konfrontiert. Das ist "normal". Alles andere ist die Ausgeburt einer antijüdischen Phantasie.
Axel Azzola

[Dieser Beitrag wurde von Administrator am 02.02.2005 editiert.]

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riokardo
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Von:D 73614 Schorndorf
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erstellt am 30.01.2005 um 23:07 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die Einstufung Israels als "Apartheidstaat" ist meiner Ansicht nach eine typische Wertung des arroganten (EU)Westens, wie dieser es auch anderen Staaten (Russland, Serbien und noch anderen ehemaligen Ostblockländern) gegenüber macht. Man scheint hier im Westen oft davon auszugehen, dass in diesen Ländern gleiche Bedingungen und Voraussetzungen wie eben hier herrschen und dass die verschiedenen politischen und teilweise militärischen Aktionen und Vorgänge von den Regierungen dieser Staaten aus purer Langeweile und aus Lust "Staatsterrorismus" zu betreiben ausgelöst werden. Man wundert sich immer wieder wie weltfremd zum Teil Leute von den in diesen Ländern herrschenden Verhältnissen reden, davon auch viele Politiker, bei denen man manchmal nicht weiss, ob sie wirklich so blöd sind, oder ob sie nur das ihnen lauschende Volk verblöden wollen. Davon muss ich aber die Journalisten ausklammern. Leider gibt es aber immer wieder krasse Diskrepanzen zwischen den Berichten der Journalisten und den Interpretationen und Wort- und Tatsachenverdrehungen der verschiedenen Politiker, egal welcher Couleur. Ich frage mich auch oft wie wohl die westlichen "Oberlehrer" reagieren würden, hätten sie die Probleme dieser Staaten am Hals.
Eine fatale Folge solcher Fehlinterpretationen und Tatsachenverdrehungen (teils wissentlich, teils aus Unkenntnis der wahren Zusammenhänge) war, meiner Ansicht nach, die Bombardierung Serbiens 1999, wo ein Land im Herzen Europas in die Steinzeit zurückgebombt wurde.

[Dieser Beitrag wurde von riokardo am 30.01.2005 editiert.]

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The history of Igor
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erstellt am 30.01.2005 um 23:44 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wie immer sind solche Vergleiche (Israel = Apartheidsstaat) unsinnig. Es bestehen gravierende Unterschiede zwischen SA vor 1994 und Israel. Im Uebrigen wird der Ausdruck "juedische[r] Politik" verwendet. ES handelt sich natuerlich um die israelische Aussenpolitik der derzeitigen Regierung. Eine schwache Generalisierung.

Was Israel anbelangt muss man allerdings vorsichtig sein diesen Staat kompromisslos in Schutz zu nehmen. Ich persoenlich halte die derzeitige Politik fuer zu aggressiv und fuerchte, dass es zu nichts fuehren wird. Vergeltung wird auf beiden Seiten immer wieder zu Vergeltung fuehren, deshalb waere ein serioeser Ansatz Palestinaenser als gleichberechtigte politische Partner zu behandeln ein Schritt nach vorne. Man muss nur nach Nord Irland schauen um zu sehen, dass ernsthafter politischer Dialog Erfolg haben kann. Wenn die britische Regierung ihre recht militante Haltung nach 1972 nicht geaendert haette waere die Situation sicher noch weiter eskaliert.
Kritik an Israel ist durchaus berechtigt.
Aber auf das urspruengliche Thema zurueckzukommen: Werfen wir mal den beiden (Konrad und Reger) nicht umbedingt Antisemitismus vor, sondern einfach Unwissenheit und Mangel an Sensibilitaet. Vielleicht auch Arroganz. Traurig eigentlich.

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Axel Azzola
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erstellt am 31.01.2005 um 07:36 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zur Bewertung eines Sachverhaltes als antisemitisch:
Nieman kann die Motive eines Dritten ganu kennen. Also sind wir insoweit auf mehr oder weniger solide Vermutungen angewiesen, die wir deshalb für widerleglich erachten müssen.Beweisvermutungen stützen sich immer auf Indizien, denen eine bestimmte Bedeutung zugeordnet wird. So habe ich noch nie erlebt, dass die Behauptung, der Staat Israel sei nach den Prinzipien der Apartheit organisiert, nicht von antisemitischen Vorstellungen getragen war. Was also soll mich veranlassen, diesmal eine andere Ursächlichkeit anzunehmen.
Natürlich darf jedermann den Staat Israel kritiseren. Ich habe das auch schon getan. Allerdings stelle ich immer wieder fest, dass unbedachte und oberflächliche Kritiken an diesem Staat mit antiisraelischen Ressentiments verbunden sind. Warum sollte ich hier von einer Ausnahme ausgehen.
Gerne warte ich auf den Beweis des Gegenteils, zumal im Falle der Unwissenheit ein Lernprozess nicht unwahrscheinlich wäre.
Axel Azzola

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riokardo
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erstellt am 31.01.2005 um 21:45 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich glaube nicht dass in diesem speziellen Fall antisemitische Gefühle im Spiel sind. Und noch etwas: Satiriker und Kabarettisten müssen meiner Meinung nach Narrenfreiheit haben, Satire muss wehtun, sonst ist sie keine Satire mehr.

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Axel Azzola
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erstellt am 31.01.2005 um 23:10 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
1. Ich hatte für meine Annahme, bestimmte Äußerungen rechtferetigten eine Bewertung als "antisemitisch", Gründe angegeben. Der Glaube allein kann solche Gründe nicht widerlegen.Werden die Gründe widerlegt, ziehe ich die dann gebotenen Konsequenzen.
2. Herrn Klein selbst geht es nicht um die Feststellung einer "Narrenfreiheit", sondern darum, dass er "selten eine klügere Mißbilligung jüdischer Politik gehört" habe. Aber selbst "Übertreibungen" m,üssen sich an einem sachlichen Kern orientieren. Die Behauptung, in Israel herrsche eine ganz normale Apartheid,ist keine Übertreibung oder Satire, sondern eine Verleumdung.
Axel Azzola

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The history of Igor
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erstellt am 01.02.2005 um 12:22 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Meinetwegen kann man Konrad Klein latenten Anti-Semitismus vorwerfen, aber ich denke Hagen Rether muss man wohl die sogenannte 'Narrenfreiheit' eingestehen. Da gebe ich Riokardo vollkommen recht. Vieles wird von Kabaretisten vereinfacht und verteufelt, sonst wuerde man sie nicht als witzig empfinden. Wir wissen nicht ob Hagen Rether im Privatem Israel wirklich als einen Apartheidsstaat betrachtet. Wie bereits gesagt, der Vergleich ist Unfug und ist deshalb wohl auch in Kabaretkreisen vorzufinden...

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Axel Azzola
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erstellt am 01.02.2005 um 13:13 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
"Narrenfreiheit" stellt bestimmte Kunstformen weitgehend von Strafverfolgung frei. Dagegen wende ich mich nicht. Sie "befreit" nicht von Kritik. Diese mache ich geltend und zwar unter dem Gesichtspunkt jenes Körnchens einer Wahrheit, das eine Übertreibung erst zur Übertreibung macht. Deshalb mag Herr Rether über Herrn Friedman schnöden, wie es ihm passt, denn dass dessen Verhalten Anlass zu Spott bot, bestreite ich jedenfalls nicht. Wo aber ist jenes Körnchen Wahrheit in der Behauptung, Isreal sei ein "Apartheitsstaat". Ich denke, jeder Versuch, diese Frage zu beantworten, wird auf den antisemitischen Kern von Rethers Text stoßen.
Axel Azzola

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The history of Igor
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erstellt am 01.02.2005 um 17:29 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Im Ausdruck 'Apartheidstaat' ist natuerlich kein Koernchen Wahrheit vorhanden, aber so auch nicht wenn heutzutage Blair und Bush eine homoerotische Beziehung unterstellt, aber es wird weitesgehend gedulded, weil man a) versteht, dass es sich um eine Allegorie handelt
b) versteht, dass diese vereinfachte Allegorie als Witz und nicht als aggressive Handlung gegen die zwei Individuen aufgefasst wird.
Ich gebe Ihnen ja dennoch recht Herr Professor, da natuerlich 'Tatverdacht' (besonders gegen Herr Klein) besteht. Ich wollte nur einen Denkanstoss geben, weshalb das eine und nicht das andere gedulded wird, und auf die Gefahr verweisen durch zuviel Schutz etwas (in diesem Fall die Aussenpolitik der derzeitigen israelischen Regierung) von Kritik friesprechen.

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Axel Azzola
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erstellt am 01.02.2005 um 21:57 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Es trifft zu, dass sich die Satire des Absurden bedienen darf, um einen Sachverhalt zu pointieren. Über dieses "Absurde" muss aber ein hinreichender Konsens bestehen, wie dies bei der Frage gleichgeschlechtlicher Beziehungen zwischen Blair und Bush der Fall ist. Da gibt es keine Irrtümer. Bei der Frage, ob es sich im Falle von Israel um eine Apartheidsstaat handelt, sieht das anders aus. Die Vollversammlung der UN hat dies auf antrag der Arabischen Liga mit zustimmung des Ostblocks schon beschlossen und diese Charakterisierung gehört zum Argumentationsschatz sowohl der extremen Linken als auch der extremen Rechten, was ein kluger Mann wie Herr Rether wissen muss, bevor er mit dem Feuer spielt. Deshalb bleibe ich dabei,Herrn Rether bis zum Beweis des Gegenteils einen Antisemiten zu nennen, was seine Freiheit nicht einengt, da der Antisemitismus als solcher nicht unter Strafe steht. Eines weitergehenden Schutzes bedarf ein Kaberettist nicht und er ist in der Rechtordnung auch nicht vorgesehen.
Axel Azzola

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Assisa
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Beiträge: 1
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erstellt am 18.02.2005 um 18:13 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Assisa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Assisa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Amuesant, wie sich in Deutschland immer wieder Gralshueter intellektuell ineinander verbeissen, wenn es darum geht, der Erste bei der Aufdeckung von antisemitischen Verfehlungen zu sein. Es scheint wirklich eine deutsche Krankheit zu geben - naemlich die der opportunistischen Leidenschaft, mit der Deutsche zur Kaiserzeit, Nazizeit, DDRzeit und Gegenwart sich beim jeweils herrschenden Zeitgeist anbiedern. Wer will auch jemanden kritisieren, der so ehrlich, unverbluemt, selbstlos und moralisch einwandfrei anprangert? Ein Tabuthema eignet sich bestens, um -selbst makellos rein- jede auch nur im weitesten Anschein als solche erscheinende Verfehlung
lautstark und vehement oeffentlich anzuprangern. Wer will auch etwas dagegen vorbringen, wenn ihm bei der kleinsten Kritik an diesem Vorgehen selbst die moralische Lauterkeit abgesprochen wird und mit dem Aufschrei hoechster Empoerung gleich zur Anzeige wg Volksverhetzung gegriffen wird? Wie sagte Churchill: "entweder man hat den Deutschen auf den Knien oder an der Kehle". Das gilt nicht nur fuer foreign affairs, es steht auch fuer das Innenverhaeltnis der Deutschen.

Wenn Herr Klein die durch die Friedmann Affaere "wiedergewonnene Normalität im heutigen deutsch-juedischen Nebeneinander" feiert, ist dies eindeutig so zu verstehen, dass auch Juden in der Gesellschaft "ganz normale Buerger" mit "ganz normalen Verfehlungen" sein koennen und gerade dies der Ansatz zu einem entspannten Miteinander sein kann. Wer das aus den bereits genannten Gruenden absichtlich verdreht und nicht verstehen will, macht sich schuldig, nichts gegen Wortlosigkeit und Skepsis zwischen beiden Gruppen getan zu haben. Juden in Deutschland haben es schwer, dass koennen Sie glauben. Gerne wuerden sich beide Gruppen zwangloser begegnen, leider wird dies durch das nervoese Zucken einiger typisch Deutscher schon im Ansatz verhindert. Dadurch werden die Vertreter des "Taetervolks" mit Vertretern des "Opfervolks" zu einer "friedlichen Koexistenz" genoetigt. Dabei ist salopp gesagt viel mehr drin, naemlich ein wirkliches Miteinander!

Kabarettisten haben das Recht und die Freiheit, zu provozieren. Das koennen diese in der Regel nur durch Ueberspitzung der Sachverhalte darstellen. Wenn Praesident Bush als schwuler, folternder und dummer Kriegstreiber dargestellt wird, wenn bayerische Kabarettisten Deutschland als Nazi-Polizeistaat diffamieren - wen interessiert es? Gespannt lauert der genannte Personenkreis gierig auf alles, was er im Sinne der "Moralischen Hygiene"
zum Thema Antisemitismus als ausschlachtbar fuer seine eigenen Interessen nutzen kann.

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Axel Azzola
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erstellt am 19.02.2005 um 11:26 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Natürlich haben "Kabarettisten ...das Recht und die Freiheit, zu provozieren". Aber auch ich habe das Recht zu kritisieren, wobei ich durchaus bereit bin, die besonderen Freiheiten der Kleinkust zu wahren. Zugleich behaupte ich, dass der Rezensent kein Kabarettist ist. Ihn kann eine ganz normale Kritik treffen etwa für den Satz, Isreal sei "ein ganz normaler Apartheitsstaat", der vom Rezensenten höcht beifällig zitiert wurde. Damit befindet sich der Referent in bester antisemitischer Gesellschaft.
Auch der Satz "Gespannt lauert der genannte Personenkreis gierig auf alles, was er...als ausschlachtbar für seine eigenen Interessen nutzen kann" stellt eine dreiste Unterstellung und Herabwürdigung und keine Bereicherung unseres Wissens oder dieser Diskussion dar und folgt einem antisemitischen Stereotyp. Eine peinliche Entgleisung.
Axel Azzola

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joker
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erstellt am 19.02.2005 um 17:14 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von joker anzusehen!   Klicken Sie hier, um joker eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Fernsehtip heute: Samstag, 19.02.2005 22.05 Uhr auf 3sat

Zitat:
Deutscher Kleinkunstpreis 2005 - Kabarett/Musik, D 2005 Samstag, 19.02.2005
Beginn: 22.05 Uhr Ende: 23.05 Uhr Länge: 60 Min.
VPS: 22.05
Gäste: Lisa Politt, Gerhard Bronner, Gunkl alias Günther Paal, Hagen Rether
Moderation: Frank-Markus Barwasser

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Axel Azzola
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Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 14.04.2005 um 09:47 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Still ruhte der See, bis Johann Schöpf, immerhin der Vorsitzende der SbS von Berlin und Brandenburg, in der SbZ vom 15. März seine von Rether und Klein abweichende Meinung veröffentlichte. Nun liegen drei Antworten vor, die meine Vermutung bestätigen, dass ein veritabler Antisemitismus auch unter SbS verbreitet ist.

So sagt Herr Konrad Fischer aus Hochstadt den Juden nach, sie beriefen sich auf einen "genetisch exklusiven Auserwähltsheitsanspruch", den es zu "negieren" gelte. Auf diese Weise macht sich Herr Fischer eines der klassischen christlich-antijudaistischen Stereotype zu eigen, obwohl sich das Judentum, wie schon das Buch Ruth zeigt, keineswegs exklusiv als "Abstammungsgemeinschaft" versteht. Aber damit nicht genug: Herr Fischer sollte sich selbst die Frage beantworten, in welchem Sinne die Thora von der "Auserwähltheit" der Juden spricht. Er wird zu einem ihn vermutlich überraschenden Ergebnis kommen. Dieses Ergebnis könnte sodann mit dem christlichen Exklusivitätsanspruch verglichen werden, den uns das Johannes-Evangelium überliefert: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich". Jeder ev. Pfarrer, der die Irrtümer der DC nicht teilt, könnte Herrn Fischer aufklären. Gewissermaßen "innerhalb der Großfamilie". Oder berührt die Frage anti-judaistischer Vorurteile das "Kirchliche Leben" nicht? Ich bin sehr gespannt.
Aus der Luft gegriffen ist auch die Behauptung, der Beitrag von Schöpf zeige "wieder mal, dass jegliche Kritik an Israel - in welcher Form auch immer - ganz grundsätzlich und sicher ausnahmslos unberechtigste (sic!) Schmähung ist. Alles ist also bestens in Ordnung in und mit Israel". Wie denn: wer der dreisten Behauptung, Israel sei ein Apartheidsstaat entgegentritt behauptet doch nicht gleichzeitig, dass es in und an israelischer Politik nichts zu kritisieren gäbe. Auch dieser unzulässige Schluss ist ein typischer Bestandteil eines antisemitischen Stereotyps. Um der Sache eine provokannte Krone aufzusetzen schließt dieser antisemitische Text auch noch mit der von den Juden gebrauchten Grußformel und dem Chefredakteur der SbZ fällt dies alles nicht auf und ihm fällt hierzu nichts ein und so druckt er es ab, aus welchen Gründen auch immer. Mit den Herren Daniels und Popa war man vorsichtiger, was ich ja billigen würde, wenn solche Umsicht allgemein geübt würde. So aber verstehe ich etwas ganz anderes. Schade eigentlich.
Auch zu den Äußerungen der Herren Klein und Huber ließe sich einiges sagen. So zum Beispiel, dass die Aufwendungen des Staats Israel für seine arabischen Bürger das Steueraufkommen dieser Bürger übersteigt. Oder, dass weder die "grüne Linie" noch die Trockenlegung der Sümpfe vom Himmel gefallen, sondern harter Arbeit geschuldet sind. Aber Antisemitismus ist bekanntlich erkenntnisresistent und so lasse ich das und füge nur hinzu: jede "Apartheid" ist eine Diskriminierung. Aber nicht jede Diskriminierung führt zu "Apartheid". Das gilt auch für "Sachverständige" aus Südafrika. Und: wer Israel zerstören will, muss nur auf einem "Rückkehrrecht" der Palästinenser (das es völkergewohnheitsrechtlich nicht gibt) und in diesem Zusammenhang auf der Notwendigkeit der "bi-Nationalität" der Verfassung dieses Staates beharren. Das alles ist Antisemitismus pur, selbst wenn es auf der FU von wem auch immer gelehrt würde. Immerhin hat Konrad Klein klargestellt, dass es sich bei ihm um eine Vorsatztat handelt. Gewundert habe ich mich nicht.
Axel Azzola

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getkiss
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Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 14.04.2005 um 13:10 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Assisa:
...Kabarettisten haben das Recht und die Freiheit, zu provozieren. Das koennen diese in der Regel nur durch Ueberspitzung der Sachverhalte darstellen. Wenn Praesident Bush als schwuler, folternder und dummer Kriegstreiber dargestellt wird, wenn bayerische Kabarettisten Deutschland als Nazi-Polizeistaat diffamieren - wen interessiert es? Gespannt lauert der genannte Personenkreis gierig auf alles, was er im Sinne der "Moralischen Hygiene"
zum Thema Antisemitismus als ausschlachtbar fuer seine eigenen Interessen nutzen kann.


Schön.
Recht und Freiheit zum Provozieren.
Grenzenlos?
Darf der Kabarettist, in der laufenden Vorstellung, den soeben sterbenden Papst "zum Außstopfen" freigeben, im Namen eines solchen ungeschriebenen Rechts und der Freiheit zum Provozieren?
So geschehen in Ebersberg, an diesem denkwürdigen Samstag. Ich fand und finde es weiterhin nur geschmacklos und vulgär, unabhängig von Funktion und Beruf des MENSCHEN Wojtyla....
Interessanterweise hat der -vermutlich evangelische - Kabarettist nur an Vorgängen in der katholischen Kirche was zu mäkeln, die evangelische ist für Ihn möglicherweise Tabu. Das er damit die gefühle andersdenkender aufs schwerste verletzt ist ihm wurscht?
Oder ist Freiheit nicht mahr als Freiheit "der anderen" definierbar?
getkiss

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