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Vergangenheitsbewältigung 2 (Seite 2)

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Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung 2
klaus.weinrich
Mitglied

Beiträge: 25
Von:Deutschland
Registriert: Okt 2000

erstellt am 14.06.2001 um 07:54 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von klaus.weinrich anzusehen!   Klicken Sie hier, um klaus.weinrich eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Klaus Danielis,

eigentlich wollte ich mich zu der abwegigen und gefährlichen "Biologie"-Thematik nicht weiter äußern, aber nun schreiben Sie dazu:

"- auch schwer verständliche Theorien müssen in Betracht gezogen werden"

Lieber Herr Danielis, die explosive Gefährlichkeit dieser "Theorie" liegt nicht darin, dass sie schwer verständlich wäre, sondern darin, dass sie viel zu leicht verständlich ist. Es ist letztlich dieselbe Form primitiver, aber wirksamer Verständlichkeit, mit der die Nazis alle Übel der Welt auf die Juden zurückgeführt haben. Es beruhigt mich allerdings, dass Sie diese Theorie offenbar nicht zu Ihrem eigenen Standpunkt gemacht haben und sie hier nur zur Diskussion stellen. Nun, ich glaube, die Reaktionen waren so einhellig wie selten in diesen Runden, und wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf: Graben Sie lieber den Hochhuth aus, wie Sie schreiben, statt Ihre Zeit mit diesem biologistischen Schwachsinn zu verschwenden.

Einen schönen Feiertag noch (jedenfalls den Südstaatlern unter uns)


------------------
KW

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 14.06.2001 um 09:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Diskutanten,

nun ist es etwas klarer, was Klaus Danielis mit dem biologistischen Ansatz noch meinte: das aggressive, auf Haß, Tod und Vernichtung hinausgehende Verhalten von Menschengruppen selbstverständlich auch biologistisch anhand der Verhaltensweisen im Tierreich zu erklären. Das ist eindeutig zu weit gegriffen und prinzipiell abzulehnen. Die zahlreichen zwischenethnischen Konflikte der jüngsten Zeit und der Gegenwart, auch die in unserer unmittelbarsten Nähe, durch solch biologistische Erklärungsmuster verständlich zu machen, ist höchst gefährlich und strikt abzuweisen.

Ich meine, der Hauptgrund für die zahlreichen Feind- und Erzfeindschaften - so wie einst die sogenannte "Erzfeindschaft" zwischen Deutschen und Franzosen, die, gottseidank, begraben wurde - sind ideologischer Herkunft. Eine Reihe von konfessionellen (religiösen), sprachlichen und geschichtlichen Vorurteilen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Serben, Kroaten, bosnische Moslems, Mazedonier und mazedonische Albaner, um nur die uns geografisch am nächsten stehenden Beispiele herauszugreifen, bekriegten und bekriegen sich nicht aus biologischen Ursachen, sondern aus rein ideologischen. Dabei spielt das "Bild des anderen" - ziemlich anschaulich im Tagungsband Das Bild des anderen in Siebenbürgen , vom Arbeitskreis f. Sbg. Landeskunde 1998 herausgegeben, nachvollziehbar - die wesentliche Rolle. Und damit spreche ich auch das Verhältnis von Sbg. Sachsen und Rumänen an, das ja in polemisch zugespitzter und verunglückter Weise auf diesem Thread bereits angestrengt wurde. Ich meine, dieser zwischethnische (zwischenvölkische) Aspekt gehört durchaus zum Thema der Vergangenheitsbewältigung. Es geht doch um die jeweilige Wahrnehmung der anderen Nationalität, des anderen "Volkes". Um bei den südbalkanischen Beipielen zu bleiben: die bosnischen Muslime werden von den Serben verachtet und als Gefahr angesehen, weil sie in deren hirnverbrannter Vorstellung noch immer für das stehen, was der serbische "Nationalstolz" noch immer nicht verwinden kann: die Niederlage auf dem Amselfeld im 14. Jahrhundert durch die Türken, womit die verstärkte Islamisierung weiter Teile der südslawischen Welt einsetzte. Deshalb sind die Muslime des Balkans in den Augen der Serben verachtens- und verabscheunswert. Hinzu kommt noch, daß die Muslime sich durch Kinderreichtum auszeichnen - durch deren Glauben vorgegeben - was bei den christlich-orthodoxen Serben und christlich-katholischen Kroaten nicht der Fall ist. Es spielt also auch der demografische Faktor eine wichtige Rolle bei der Herausbildung von national-nationalistischen Vorurteilen.

Halten wir also zum jetzigen Zeitpunkt diese beiden Aspekte fest: unterschiedliche Konfession (Religion) - demografische Realität. Erinnern diese beiden Elemente nicht verblüffend an das Bild der Siebenbg. Sachsen von den Rumänen? Man nehme nur die "rassenbiologischen" Studien eines Dr. Heinrich Siegmund, der im Schirme der ev. Landeskirche A.B. seine Erkenntnisse sogar in der Zeitschrift der kirchlichen Fürsorge bis zu seinem Tod 1938 ungehindert verbreiten konnte; man nehme den Pfarrer Alfred Csallner, der in der Volksgruppenzeit zum Leiter des Rassen- und Sippenamtes promovierte.

Das Verhältnis von Sachsen und Rumänen, auch der bereits angesprochene Anteil der Pfarrerschaft bei der Verbreitung von NS-Gedankengut, sollen im späteren Verlauf unserer Diskusison zum Zuge kommen.

Gefeiert wird auch in einem westdeutschen Bundessstaat, in NRW. Also angenehmen Feiertag an alle!
-----------------------
Klaus Popa

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 14.06.2001 um 20:38 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
sehe natürlch ein, dass die Biologie zu weit entfernt ist. Hatte vor kurzem ein Interview einer Schweizerin mit einem Superbiologen im Fernsehen teilweise gesehen, es ging genau um diese Gruppenfeindlichekeit; somit fiel mir bei der gestellten Frage diese, ja nach KW zu einfache Theorie ein. Ob nun einfach oder nicht werde ich damit aufhähren da mir ja auch hier das fundierte Wissen fehlt.
Bleiben noch die Kirchen, bzw. die Menschendie diese vertreten und der gute Goldhagen, der unsern Disssutanten ja auch nicht gerade geheuer ist - so wenigstens in vorherigen Beiträgen zu sehen.
Gruss - Danielis

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 14.06.2001 um 23:41 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Das folgende ist zwar ein bissl off-topic, aber da darin auch die Vergangenheitsbewältigung angesprochen wird, setze ich es mal hier rein.
Ich hoffe mal, damit nicht zu sehr vom Thema abzulenken und auch mal einen ganz anderen Aspekt der Aktualität dieses Themas aufzuzeigen...


Bis ins Mark erschüttert: Die psychologischen Folgen der Währungsumstellung
(ots/7.6.2001-17:20) Köln - Wenige Monate vor der Währungsumstellung bestimmt ein diffuses Unbehagen die Gefühlslage im Land.

Die Tatsache der Euro-Einführung wird von den Deutschen verdrängt und die Informations-Kampagnen zur neuen Währung werden kaum wahrgenommen. Eine tiefenpsychologische Studie in West- und Ostdeutschland ergab, dass mit der Währungsumstellung ein anderes, tief in der Geschichte verwurzeltes psychologisches Problem virulent wird: In der Nachkriegsgeschichte wurde die D-Mark zu einem Ersatz-Symbol für nationale Einheitsstiftung und geschichtliche Identität.

Weitere, historisch unbelastete Symbole existieren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern kaum. Die Mark ist deshalb weit mehr als nur ein Zahlungsmittel: Sie ist eine psychologisch wichtiges Verbindungsmittel zwischen den Deutschen. Durch ihr Verschwinden wird die Frage der nationalen Zughörigkeit, was deutsch ist und was nicht, mit weitreichenden gesellschaftlichen Folgen zusätzlich belebt.

Besonders die Menschen in Ostdeutschland empfinden diese krisenhafte Entwicklung als sehr schmerzhaft. Der Euro als 'heimatlose' Währung in einer als 'identitätslos' empfundenen EU wird
diese Bedeutung nicht ersetzen können.

Als Folge dieser Krise ist eine tiefgreifende Verunsicherung und die verstärkte Zuwendung zu anderen Symbolen nationaler und regionaler Identität sowie eine vertiefende Beschäftigung mit der eigenen Geschichte absehbar. Insbesondere in den neuen Bundesländern kann diese Entwicklung auch zu einem weiteren Anwachsen rechtsradikaler Tendenzen führen.

"Der Euro gehört der EU. Das ist nicht mehr das Heimatgeld. Das haben außer uns noch elf andere Länder - das ist heimatloses Geld!" (Zitat Westdeutschland)

1. Die Einführung des Euro ist nicht das eigentliche Problem der Währungsumstellung.

"Kommt der Euro denn jetzt wirklich?" (Zitat Westdeutschland)

Wenige Monate vor der Währungsumstellung zeigte sich während der psychologischen Untersuchungen, dass die mit der Währungsumstellung verbundenen sachlichen Probleme den Deutschen wenig Kopfzerbrechen bereiten. Ob verdeckte Preiserhöhungen, Stabilität des Euro, Computer-Probleme oder persönliche Gewöhnungsschwierigkeiten im Umgang mit der neuen Währung - diese Herausforderungen erscheinen den
Menschen als vorübergehend und praktisch lösbar.

Deutlich wurde aber auch, dass von der Idee einer europäischen Einheitswährung kaum emotionale Bindungskraft ausgeht. Die persönliche Zugehörigkeit zur EU ist als Faktor der eigenen Identitätsbildung nicht existent.

Bei fast allen Probanden zeigte sich, dass trotz der direkt bevorstehenden Veränderungen die Währungsumstellung noch immer verdrängt oder verleugnet wird:"Ich glaube nicht daran, dass der Euro kommt!" (Zitat Westdeutschland)

2. Das eigentliche Problem ist der Tod der D-Mark. Er erzeugt eine unterschwellige Begräbnisstimmung.

"Das ist, als würde man den Engländern den Tee und die Queen nehmen. Was bliebe ihnen dann noch? Nur der Regen. Und was bleibt uns, wenn die Mark weg ist?" (Zitat Westdeutschland)

Verdrängung und Verleugnung sind Ausdruck einer Verlustangst: Deutlich mehr als die neue Währung macht den Befragten das Verschwinden der D-Mark zu schaffen. Regelmäßig stellte sich während
der Untersuchung Begräbnisstimmung ein, als ob den Probanden mit der alten Währung eine geliebte Person abhanden kommt. Bei Interviews in
Ostdeutschland reichten die Reaktionen von Schweigen bis zu Wutausbrüchen und Weinkrämpfen: "Ein Leben lang habe ich mich nach
der D-Mark gesehnt. Dann hatte ich sie für 10 Jahre und jetzt ist alles wieder vorbei."

Schnell wurde deutlich, dass sich die Probanden im Zusammenhang mit der Währungsumstellung seltsamerweise vor allem mit scheinbar
abseitigen Themengebieten wie 'Deutsche Geschichte', 'Nationalstolz', 'Entfremdung', 'Einwanderung', 'Leitkultur' und 'Verlust von
Identität und Heimat' auseinandersetzen. Einige der Befragten waren auch von einer Sammelleidenschaft gepackt, Geldscheine und Münzen
werden wie Andenken an einen Verstorbenen gehortet: "Ich mache ein Album für meinen Enkel. Damit er weiß, wo seine Wurzeln sind." (Zitat
Westdeutschland)

3. Die D-Mark ist der zentrale Splitter einer 'Deutschen Identität'.

"Erst wird die D-Mark abgeschafft, dann die deutsche Sprache, und bald gibt es die Deutschen nicht mehr!" (Zitat Westdeutschland)

Dieses Verhalten zeigt die besondere psychologische Bedeutung der D-Mark für die Deutschen: Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit
ihrer eigenen Geschichte haben sie Schwierigkeiten, ihre Sehnsucht nach einem klaren nationalen Selbstbild, nach Abgrenzung, nach einem
verbindenden 'Wir-Gefühl' und der nationalen Gemeinschaft überhaupt zuzulassen.

In dieser Situation hat die D-Mark die Rolle des zentralen 'Identitäts-Splitters' als psychologische Verbindung zwischen den Deutschen in vierfacher Hinsicht übernommen:
* Die D-Mark ist historisch unbelastet.
Als eines der wenigen deutschen Symbole hat die
D-Mark ihre Wurzeln in der Nachkriegszeit und ist daher 'unbefleckt'. Auf sie kann man als Deutscher ohne faden Beigeschmack 'stolz' sein. Sie steht für das Wirtschaftswunder, die
wirtschaftliche Stärke und Stabilität des Landes und die hohe internationale Reputation des neuen, des 'guten' Deutschland.

* Die D-Mark erzeugt ein nationales 'Wir-Gefühl'.
Die D-Mark verbindet alle Deutschen wie ein unsichtbares Band. Sie zirkuliert und fließt zwischen den Menschen und wird dadurch zu einem
der wenigen psychologischen Verbindungsmittel zwischen den Deutschen.

* Die D-Mark verbindet Generationen.
Die D-Mark erzeugt Kontinuität und eine gemeinsame, positive Geschichtlichkeit. Sie vereinigt psychologisch die heutige Generation
mit denen der Eltern und Großeltern als Teil der persönlichen Biographie.

* Die D-Mark eint Ost und West.
Die D-Mark ist das Verbindungsmittel, der Kitt zwischen Ost und West. Als Objekt großer Begierde war sie in der DDR psychologisch sogar bedeutsamer als in der damaligen BRD: Sie war das zentrale Symbol für die Sehnsucht der DDR-Bürger, 'vollgültige Deutsche' zu sein. Diese Sehnsucht konnte jedoch mit der deutschen
Wiedervereinigung nicht vollständig erfüllt werden. Heute ist die D-Mark als gemeinsame Währung der zentrale Einheitsstifter in
Deutschland: "Die D-Mark überbringt die deutschen Eigenschaften. Die DDR ist Ostdeutschland geworden." (Zitat Ostdeutschland)

4. Durch das Verschwinden der D-Mark wird die Sehnsucht der Deutschen nach 'Wir-Gefühl', Selbstbild und Abgrenzung wieder frei.

Projektleiter Simone Severin und Michael Schütz zum psychologischen Hintergrund dieser Entwicklung: "Das in allen europäischen Ländern selbstverständliche Bedürfnis nach einem
'nationalen Wir-Gefühl' ist durch die deutschen Geschichte diskreditiert. Im Gegensatz zu allen anderen Bürgern Europas befinden sich die Deutschen in der prekären Lage, diese vorhandene Sehnsucht nicht zulassen oder sogar offen aussprechen zu können: Aus der Erfahrung zweier selbst verursachter Weltkriege resultiert die
kollektive Angst, dass die Ausbildung eines deutschen Nationalgefühls immer und zwangsläufig in der völligen Katastrophe mündet. Diese
Furcht führt zu einem neurotischen Vermeidungsverhalten. Die grundlegende Sehnsucht nach Selbstbild, Abgrenzung und Wir-Gefühl
darf nur bis zu einer bestimmten Grenze zugelassen werden. Schon mit dem Gebrauch des Wortes 'national' ist diese erreicht. Man gerät
sofort in die Not, sein Verhalten erklären und sich entschuldigen zu müssen.

Die Vergangenheitsbewältigung erscheint dadurch in einem ganz anderen Licht: Sie dient nicht nur der Aufarbeitung der eigenen Geschichte, sondern vor allem auch der 'Grenzsicherung'. In Schule
und Medien wird den Deutschen immer wieder vor Augen geführt, wohin es führt, wenn sie es wagen sollten, diese Grenze zu überschreiten und sich gar als 'stolze Nation' zu fühlen.

Durch dieses Verhalten verhindern die Deutschen die korrigierende Erfahrung, dass die Erfüllung der Sehnsucht nach Selbstbild, Abgrenzung und 'Wir-Gefühl' nicht zwangsläufig zur Katastrophe führt. Hierdurch wird der neurotische Zustand nachhaltig zementiert.

Doch die vorhandene Sehnsucht der Menschen bleibt und sucht sich ersatzweise Erfüllung in 'Identitäts-Splittern' wie der
Identifizierung mit Fußballmannschaften, mit Tennisspielern wie Boris Becker oder Rennfahrern wie Michael Schumacher. Der wichtigste
Identitäts-Splitter der Nachkriegszeit ist jedoch die D-Mark: Mit ihrem Wegfall wird das Band zwischen den Deutschen, zwischen den Generationen, zwischen Ost und West durchtrennt und die grundlegende Sehnsucht nach Selbstbild, Abgrenzung und Wir-Gefühl wieder frei."

5. Die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um die 'nationale Frage' werden durch die Währungsumstellung an Schärfe gewinnen.

Das Verschwinden der D-Mark wird die Deutschen stärker in eine Krise stürzen als andere Bürger Europas. Zwei gegenläufige Tendenzen sind absehbar, die zu einer Verschärfung der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen führen werden. Diese werden paradoxerweise an Stellen des Diskurses aufbrechen, die mit der Währungsumstellung scheinbar nichts zu tun haben.

* Die Suche nach neuen Identitäts-Splittern
Die Beschwörungen deutscher Gemeinsamkeiten nehmen zu und das Bedürfnis nach einem nationalen Selbstverständnis wird lauter. Die Deutschen haben sich auf die Suche nach neuen Identitäts-Splittern begeben. Noch ist nicht absehbar, wo sie diese finden werden. Eine verstärkte Hinwendung zu regionalen Bezügen mit deutlichen
Abgrenzungen, ein stärkeres Auseinanderdriften von Ost- und Westdeutschland sowie ein Erstarken rechtsradikaler Tendenzen ist wahrscheinlich.

* Das Wachsen der kollektiven Angst
Als Gegenentwicklung wird die kollektive Angst der Deutschen vor den Gefahren der 'nationalen Frage' wachsen und damit die Bemühung um eine verstärkte psychologische 'Grenzsicherung'. Als Folge dieser Entwicklung wird die öffentliche Auseinandersetzung um die Folgen des Nationalsozialismus zunehmen. Sie dient jedoch nicht nur der 'Grenzsicherung', sondern auch unbewusst der Versicherung, dass die Deutschen - und sei es in der Schuld - noch etwas gemeinsam haben.

Hierdurch erhält die Suche nach neuen, positiven
Identitäts-Splittern zusätzlichen Auftrieb.

Die Ergebnisse der rheingold - Studie zeigen, dass die aktuellen Aufklärungs- und Werbekampagnen zur Einführung des Euro zwar einen
Beitrag zur Lösung der rationalen Fragen leisten, aber nicht am eigentlichen Problem ansetzen. Daher werden sie kaum wahrgenommen.

Für die Studie "Einführung des Euro und Verlust der DM in Ost- und Westdeutschland" wurden insgesamt 44 Personen in Köln (28) und Dresden (16) im Alter zwischen 16 und 60 (Geschlecht paritätisch, sozialer Status ausgewogen berücksichtigt) in psychologischen Tiefeninterviews von jeweils zweistündiger Dauer von Psychologen befragt. Für das Forschungsvorhaben eigneten sich Tiefeninterviews
besonders gut, da sie - jenseits der bekannten rationalen Befürchtungen zur Währungsumstellung - die tieferen und zum Teil unbewussten Zusammenhänge und Ängste aufdecken konnten. Eine
Stichprobengröße von 44 Interviews ist für ein tiefenpsychologisches Forschungsprojekt üblich und völlig ausreichend. Ziel war nicht statistische Repräsentativität, vielmehr sollte sichergestellt werden, alle psychologisch relevanten Aspekte des Untersuchungsthemas in der Stichprobe abzubilden.

(ots Originaltext: rheingold )

[Dieser Beitrag wurde von Guenther am 15.06.2001 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
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erstellt am 15.06.2001 um 07:39 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
eigentlich wollte ich die Biologie verlassen, aber die RHEINGOLDSTORY führt mich nach fast jedem zweiten Satz dorthin zurück.
Mir ist ein gebürtiger Iraner bekannt, er hat in den 50ger Jahren in Stuttgart studiert, dort eine Schwäbin geheiratet, hat 4 erwachsene Kinder und war bis zu seiner Pensionierung Professor an der FH Esslingen. Dieser ehrenwerte Herr hatte viele tolle Sprüche auf Lager, einer davon:
"In meiner Heimatstadt Isphahan gab es vor 3000 Jahren schon eine Universität. Tausend Jahre später krochen eure Vorfahren (Germanen) noch auf den Bäumen herum und haben die römischen Offiziere am Spies gebraten".
Dieses drückt, für mich deutlich aus, wie weit es mit unserer Evolution her ist und wie nahe die primitive Denkweise der Nationalsozialisten der unserer Primaten stand. Nicht viel weiter sind wir mit unserm Denken heute, sonst würden wir nicht einer komischen Währung nachweinen.
Genau das Gegenteil von dem in rheingold bejammerten erwarte ich mir von der Einführung des Euros; hoffentlich versachlicht sich endlich dieses verhehrende Nationaldenken das in den letzten zwei Jahrhunderten nur Eelend und Vernichtung über die Menschen gebracht hat.
Gruss - Danielis

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Klaus Popa
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erstellt am 15.06.2001 um 21:53 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Guenther,

die Schlußfolgerungen der "Rheingold"-Studie finde ich zutreffend. Der sowieso seit der "Einheit" zunehmende Rechtsruck wird durch die Einführung des Euro sicherlich noch verstärkt und beschleunigt. Früher gehörte ich zu den Euroskeptikern und ich hielt die europäische Idee mit ihrer Integration so verschiedener Nationen und Regionen als kontraproduktiv. Diese Vorbehalte habe ich auch heute, doch angesichts der Tatsache, daß der Euro kommt, mußte ich meine Skepsis dämpfen. Der Grund meiner Zweifel liegt nicht am Verlust der DM, ist also nicht nationaler Natur, sondern politischer Natur: die eigentliche Tendenz an der Basis, d.h. in den Volksmassen, ist auch in Westeuropa nicht die der Integration, sondern der Regionalisierung: siehe Nordirland, in Spanien und Frankreich das Baskenland und Katalanien, in Deutschland vor allem Bayern, Flandern (Belgien und Holland). Hinzu gesellt sich nun das zunehmende Nationalgefühl der Deutschen, also auch eine Bewegung hin zur national bestimmten "Region", also nicht hin zur europäischen Identität.

Es scheint so zu sein, daß die einfachste Form von Identitätsstiftung eben die Qualität des "Nationalen" und damit des national- oder stammesbedingten Regionalismus ist. Die heutige Wirtschaft und Politik (=Globalisierung) setzt sich über diese durchaus starken Kräfte hinweg und wird voraussichtlich eines besseren belehrt. Das wird sich zunächst in politischen Krisen aller Art äußern. Und die Frage bleibt die: wird die durch den Euro-Zusammenschluß gebildete Wirtschaftszone, werden die Europolitiker diese zentrifugalen - d.h. vom Zentrum, von der Einheit weg zur Vielfalt drängenden Kräfte zügeln können? Den Ersatz für das Identifikationssymbol DM werden zahlreiche Deutsche in nationalen Werten und Tugenden suchen, also gerade in den Werten, welche die Nazis bis zum Erbrechen mißbrauchten. Die Aussichten für Deutschland und das deutsche Volk scheinen in der Tat nicht verlockend.
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Klaus Popa

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Klaus Popa
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erstellt am 18.06.2001 um 08:39 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guenther stellte am 13.06.01 folgende Fragen zur Diskussion: [QUOTE] Wie konnte es zu all dem kommen?
Wie ist der einzelne da hineingeraten, wie hat er sich freiwillig, aus Überzeugung oder Niedertracht da hineingemacht usw.?
[QUOTE]

Eine mögliche Beantwortung sollte des Umstandes Rechnung tragen, daß die handgreiflichsten, einfachsten und glaubwürdigsten Erklärungs- und Handlungsmuster für politische Entwicklungen und sozial-ideologische Fragen nicht immer die besten sind. Das hat die Entwicklung, Ausbreitung, Expansion und Niederlage des NS nicht nur auf deutschem Boden, sondern auch in all den Gebieten, die einst als „volksdeutsch“ bezeichnet wurden, eindeutig unter Beweis gestellt.

Die Antwort auf die Frage, wie es zu all dem bei den Siebenbg. Sachsen kommen konnte, muß nicht nur die Volksgruppenzeit (1940-1944), sondern auch die Zeit davor berücksichtigen. Mit dem Anschluß Siebenbürgens, des größten Teils des historischen Banats, der Bukowina und Bessarabiens an das Königreich Rumänien, das sich nun „stolz“ „Großrumänien“ nannte, waren Unrechtsmaßnahmen verbunden, vor allem die Agrarreform, die allgemein bekannt sein dürften, weil immerfort als Ursachen für das Aufbegehren mancher Siebenbg. Sachsen, wie Rumäniendeutscher überhaupt, gegen diese minderheitenfeindlichen Maßnahmen erwähnt und diksutiert.

Das, was von einigen als „allgemeine“ Unzufriedenheit der deutschen Bevölkerung mit dem neuen rumänischen Staat, aber auch mit den eigenen Volksvertretern und der Kirche (vor allem der Evangelischen Kirche A.B.) dargestellt wird (vgl. H. Roth, Politische Strukturen und Strömungen bei den Siebenbürger Sachsen 1919-1933, Köln Weimar Wien 1994), erklärt zwar die Hinwendung mancher Siebenbg. Sachsen zum NS, der in Deutschland inzwischen kräftig Auftrieb erfuhr (man denke an den gescheiterten Putsch-Versuch Hitlers in München 1924), ist aber nur auf eine Minderheit zu beschränken. Die bisherigen Darstellungen – ausgenommen den Büchern von Johann Böhm – stellen die „Unzufriedenheit“ als allgemein verbreitete Erscheinung dar, die breite Schichten der deutschen Minderheit in Rumänien erfaßt hätte. Ein recht simplifizierendes Erklärungsmodell! Denn das entspricht den Tatsachen nicht. Urheber dieses Erklärungsmusters sind gerade die, die zwar die „Unzufriedenheit“ erkannten, sich ihrer aber nicht annahmen, um sie einer realistischen, dauerhaften Lösung zuzuführen, sondern sich durch systematisches Aufputschen der Bevölkerung als politisches Sprungbrett dienstbar machten. Und wer waren diese Leute? Eben die ins NS-Fahrwasser Geratenen, die sich in der „Unzufriedenenbewegung“ um den Rechtsanwalt Albert Dörr und den Pfarrer M.A. Schuster (vgl. H. Roth, Politische Strukturen und Strömungen..., S.109-132), oder um den Führer der „Selbsthilfe“-Bewegung Fritz Fabritius scharten (ausführlich bei Roth, aber vor allem bei Johann Böhm, Die Deutschen in Rumänien und die Weimarer Republik 1919-1933). Diese Leute verstanden es ausgezeichnet, Stimmung zu machen und diese Stimmung aufrechtzuerhalten und diesen Leuten gingen – abgesehen von den Intellektuellen, die sich den NS-Bazillus bei ihrem Studienaufenthalt im „Reich“ holten – die einfachen Leute, Handwerker, Arbeiter und ein großer teil der Bauernschaft auf den Leim. Wie sie das taten, beschreibt Bischof Glondys in anschaulicher Weise in seinem „Tagebuch“. Der harte Kern, meist noch in jugendlichem Alter, setze alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel ein, in erster Linie die auf den ersten Blick einleuchtenden Erklärungs- und Handlungsmuster der NS-Heilslehre, um die bisherigen Macht- und Stabilitätsfaktoren der Siebenbg. Sachsen zu diskreditieren und zu destabilisieren. Sie hetzten regelrecht, indem sie die Jugendorganisationen und die als Sparkasse gedachte „Selbsthilfe“ zu politischen Zwecken mißbrauchten. Die Stoßtrupps organisierten sich als sogenannte „Sing-„ und „Spielscharen“, die durchs Land zogen und unter dem Vorwand, deutsche Volkskultur zu verbreiten, Volkslieder und Volkstänze vorführten und sogenannte „Gottesdienste“ unter freiem Himmel, ja selbst in Kirchenräumen inszenierten, bei welcher Gelegenheit sie das Gift der NS-Lehre mit einfließen ließen. Führend betätigte sich der ehemalige Militärseelsorger Wilhelm Staedel, der nachmals 1941-1944 als NS-Bischof fungierte, und zahlreiche junge Pfarrer oder Lehrer und Kindergärtnerinnen waren begeistert dabei. Führend betätigte sich Fritz Cloos, der spätere Leiter der DAR (Deutsche Arbeiterschaft in Rumänien), führend betätigte sich Alfred Bonfert, der vor allem durch die Einführung der „Arbeitslager“-Mode aus dem „Reich“ die Jugendlichen in Stadt und Land vermittels des paramilitärisch organisierten Lagerlebens für NS-Ideale begeisterte.
Voraussetzung dafür, daß sich die NS-Heilslehre bei den Siebenbürger Sachsen und den anderen Rumäniendeutschen (Banater und Sathmarer Schwaben, Bukowina- und Bessarabiendeutsche) wie ein Lauffeuer verbreiten konnte, war die von den einheimischen Nazis bewußt angeheizte Stimmung. Die dabei eingesetzten propagandistischen Mittel unterscheiden sich überhaupt nicht von denen, die Hitlers „Bewegung“ in Deutschland einsetzte. Das waren wiederum die beliebten Erklärungs- und Handlungsschablonen, die eine Reihe von nationalen und politischen, später auch rassistisch-antisemitischen Vorurteilen zum Gegenstand haben: die politische Schwarzweiß-Malerei (Kultivierung von Feindbildern); die Vorzüglichkeit des deutschen Volkes und der nordischen Rasse bis hin zur „Auserlesenheit“; die Zivilisierung der „minderwertigen“ slawischen Völker durch das deutsche Volk (das deutsche Kulturbringertum), usw. Vor allem das Schüren der „Volks“-Stimmung gegen den „inneren Feind“ (die als „bürgerlich“ und verfilzt verschrieene eigene Volksvertretung; die oberste Kirchenführung in der Person von Bischof Glondys und des noch bürgerlich zusammengesetzten Landeskonsistoriums; die rumänischen bürgerlichen Parteien und deren Regierungen, gelegentlich auch die politischen Vertreter der Ungarn) war das Steckenpferd der radikalen Propaganda. Auf diese Weise wurde eine Massenpsychose und Massenhysterie erzeugt, die mit realitätsfremden Stereotypen, Wünschen und Zielsetzungen nationaler und sozialer Art bestückt war. Nämlich:

- die Rumäniendeutschen sind Teil des deutschen Volkskörpers, des „100-Millionen Volkes“;
- den bereits vorhandenen nationalen Frust der deutschen Minderheit hin zur „Einkreisungs“-Psychose zu steigern (die rumänische Regierung, das rumänische Staatsvolk sei auf die Vernichtung der Deutschen aus);
- die Verbreitung der Botschaft, daß nur die Lehre von Adolf Hitler, also nur die strenge NS-Schiene den Ausweg aus der „nationalen Krise“ gewährleiste;
- nur eine NS-Partei könne eine wahre Interessenvertretung wahrnehmen;
- nur die Errichtung einer „kulturautonomen“ Volksgruppe könne die Zukunft der Rumäniendeutschen gewährleisten.

Diesen irreführenden Heilsversprechungen verschrieben sich leider zahlreiche Siebenbg. Sachsen. Selbst wenn sie nicht einer der NS-Parteien (die radikale DVR – Deutsche Volkapartei in Rumänien unter Alfred Bonfert, Waldemar Gust, Fritz Cloos u.a.; die gemäßigte NEDR (Nationale Erneuerungsbewegung der Deutschen in Rumänien) des Rittmeisters a.D. Fritz Fabritius) angehörten, trugen auch die außen- und innenpolitischen Erfolge Hitlers dazu bei, daß sich die Überzeugung verfestigte, der NS sei in der Tat ein zukunftweisendes und zukunftsicherndes System. Damit glaube ich auch Ansatzpunkte für die Beantwortung der zweiten Frage von Guenther geliefert zu haben.
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Klaus Popa

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Johannes
Mitglied

Beiträge: 129
Von:Deutschland
Registriert: Jun 2001

erstellt am 18.06.2001 um 13:55 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Herr Danielis,

Sie schreiben sehr viel hier im Forum. Das meiste ist sehr amüsant zu lesen, weil so haarstreubend, daß es schon wieder lustig ist, zeugt aber nicht unbedingt von besonderem Verständnis und viel Toleranz Andersdenkenden gegenüber. Sie sind damit eigentlich in Ihrer Einstellung und Ihrem Gedankengut nicht weit weg von denen die Sie so vehement bekämpfen.

Sie veröffentlichten z.B. einen ziemlich niveaulosen Witz in dem ein nazionalistisch eingestellter Mensch ein ganzes Volk erniedrigt.

Zitat:
Originalton Klaus Danielis
ein gebürtiger Iraner ..., er hat in den 50ger Jahren in Stuttgart studiert, dort eine Schwäbin geheiratet, hat 4 erwachsene Kinder und war bis zu seiner Pensionierung Professor an der FH Esslingen.


Immerhin hat der Knabe bei uns etwas gelernt und sich weiterentwickelt. Aber er ist auch da geblieben und hat uns etwas gelehrt und das ist auch nicht schlecht. Sagen Sie diesem noblen Iraner meinen herzlichsten Dank dafür!
Zitat:
Original Klaus Danielis
Dieser ehrenwerte Herr hatte viele tolle Sprüche auf Lager,

Hab ich auch, wenn´s sein muß!
Zitat:
Original Klaus Danielis
einer davon:
"In meiner Heimatstadt Isphahan gab es vor 3000 Jahren schon eine Universität.


Warum hat er denn nicht die hochangesehene und berühmte Uni dort besucht?
Zitat:
Original Klaus Danielis
Tausend Jahre später krochen eure Vorfahren (Germanen) noch auf den Bäumen herum und haben die römischen Offiziere am Spies gebraten".


Das wir das nicht mehr tun, haben wir sicherlich diesem und anderen Damen und Herren zu verdanken.

Leider strotzt dieser Witz nur so von Überheblichkeit und Hochmut, daß es einem Angst und Bange werden könnte. Haben Sie sich schon einmal überlegt, was Sie erwarten würde, wenn Sie statt der Deutschen, die ja hier offensichtlich das Ziel von Hohn und Spott waren, ein bestimmtes Volk im Nahen Osten oder eines, dessen Namen man schon gar nicht mehr aussprechen darf ohne eine Anzeige zu bekommen, meinen würden?

Mich wundert nur, wenn man Ihre anderen Kommentare hier so liest, daß Sie über diesen Menschen, trotz seiner geringschätzigen Äußerungen über Andere, noch schreiben

Zitat:
Original Klaus Danielis
Dieser ehrenwerte Herr

Sie haben recht, wenn Sie schreiben:

Zitat:
Original Klaus Danielis
[/B]Dieses drückt, für mich deutlich aus, wie weit es mit unserer Evolution her ist und wie nahe die primitive Denkweise der Nationalsozialisten der unserer Primaten stand. Nicht viel weiter sind wir mit unserm Denken heute, sonst würden wir nicht
[/B]
einen solchen Stuß wir in diesem Forum schreiben. Das betrifft nicht nur Sie, Herr Danielis, ich schließe alle anderen sehr herzlich und gerne mit ein; mich auch!;-)

Einen schönen Tag noch!
Johannes

[Dieser Beitrag wurde von Johannes am 18.06.2001 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
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erstellt am 18.06.2001 um 16:01 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
KP liefert uns erneut eine akribisch zusammengestellte Analyse. Diese möchte ich auch nicht wiederlegen; es stellt sich mir aber immer wieder die Frage wieso mussten es gerade die Deutschen sein, also wir, die ihren Vernichtungswahn bis zur Perfektion getrieben haben?

Schön, dass wir einen neuen Disskutannten haben, willkommen Johannes und hoffenlich ist dieses nicht nur ein kurzes Intermezzo. Dass der Iraner in D geblieben war hatte natürlich politische Gründe. War aber Deutschland nicht zum Schaden. Er war ein sehr guter und von den Stdentern beliebter Prof. der weit mehr geleistet hat als blos seine Vorlesungen abzuspuhelen.
Lieber Johannes wir sollten uns vielleicht auch über aktuelle Anlässe Gedanken machen. Gehe davon aus, dass Sie in den letzten Tagen auch die Nachrichten mit den brutalen Ausschreitungen in Göteburg gesehen haben. Wieso waren es wiedereinmal die Deutschen die dort die größten Kontigente gestellt haben und radikalsten Verwüstungen dort angerichtet haben? Vielleicht gibt es doch Zusammenhänge mit meinen obstrusen Äußerungen von bissher.
Danielis

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d.michelbach
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erstellt am 18.06.2001 um 17:09 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr vereehrte Thread-Teilnehmer,


eigentlich Schade, daß es technisch nicht möglich ist den alten Thread nicht in diesem Umfang weiterzuführen - der Vollständigkeit halber habe ich für alle Neueinsteiger (in Wiederholung zu Guenther's Hinweisen) nochmals die Fundstellen angegeben:

- alte Fundstelle beginnend mit 000012 bis Seite 7; 000012-7 http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum11/HTML/000012-7.html


- neue Fundstelle:
Hier geht die Diskussion weiter: http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum11/HTML/000025.html

---

An Herrn Klaus Danielis;
ich möchte Sie nochmals bitten, mir den Beleg für Ihr Zitat (möglichst mit Fundstellenangabe "Link" und Datum anzugeben)

Zitat: klaus.danielis@gmx.de erstellt am 07.06.2001 um 08:55 Uhr
...Michelbach ist auch über mich einmahl hergefahren, hat seine
Übereaktion eingesehen...

---

Den Moderator betreffend;

persönliche Zänkereien sind als zutiefst bedauerlich einzustufen, weil sie vom Thread-Thema wegführen. Unglücklich stellt sich auch ein textuelles Omnipotenzgehabe dar, weil durch eine Hervorstellung einer Person oder durch rüde Zurechtweisungen eher diktatorisch anmutende Allmachtsphantasien bedient werden, statt in einem Diskurs den thematischen Gedanken weiterzuentwickeln. Entscheidend ist es, die Chance zu haben Reflexionen dieser Art zur Kenntnis zu nehmen und ggf. wenn es für Notwendig erachtet wird, zu überdenken oder andernfalls, dieses Thread-Thema emotionsgeladenen Belangen zu opfern. Da statt einer inhaltlichen Auseinandersetzung der Moderator mit seinem Fehdehandschuh vom 11.6. andere Ziele verfolgt, verdient eine solche Verhaltensweise eine nähere Betrachtung:

Zitat; Klaus Popa erstellt am 11.06.2001 um 17:37 Uhr
...Anbiederungen als Unschuldslamm auf(spielen)... die Puste ausgegangen... Zuflucht bei einer schützenden Hand (suchen)... Ihren gegen meine Person gerichteten Schmähkreuzzug...

---

Eingehende Betrachtungen zu
Klaus Popa erstellt am 10.06.2001 um 22:51 Uhr

Lieber Moderator; keinesfalls ist es jemandem gedient, wenn sich ein Diskussionsteilnehmer in ein Mauseloch verkriechen sollte oder man sich an etwas die Zähne ausbeißen müßte und mitnichten gilt es jemanden "Mundtot" zu machen. Sie schreiben (und verweisen dabei auf Ihr Kritisches Blatt):

Zitat 10.06.2001 um 22:51 Uhr
...NS-Anfälligkeit der unterschiedlichen Siedlergruppen in Großrumänien zu relativieren und zu bagatellisieren...
"Kritisches Blatt" unter http://people.freenet.de/Transsylvania/NS-Taeterprofile.html

Niemand relativiert und bagatellisiert wenn er auf Unstimmigkeiten verweist die darauf zurückzuführen sind daß ein Diskussionsteilnehmer die unterschiedlichen Siedlergruppen in Großrumänien durcheinanderwirft, denn einige sind "evakuiert" worden und andere mussten für ihre NS-Anfälligkeit "bezahlen" - sie daher in ihrem jeweiligen Situationshintergrund "in einen Topf" zu werfen ist oberflächlich.

Zitat 10.06.2001 um 22:51 Uhr
...Sprachgewohnheiten zu Zwecken diversionistisch-destruktiv-verläumderischer...

Welche Sprachgewohnheiten sollen in diesem Thread Anwendung finden, doch sicherlich nicht die soeben im Zitat erwähnten. Gilt es sich thematisch-inhaltlich diesem Thema zu nähern oder (pseudo-) wissenschaftlich, emotionsgeladen?

Zitat 10.06.2001 um 22:51 Uhr
...Das ist es ja, was nicht nur Sie an mir stört, daß ich an diesem Thema so verbissen hänge, daß ich mich mit ihm auch emotionell identifiziere. Was Sie nicht verstehen wollen oder nicht verstehen können, und nur mit einer Kette von vorwurfsvollen, unsachlichen Stereotypen (=Vorurteilen) zu entwerten versuchen...

Jeder darf sich emotional identifizieren mit was er will - doch sollte darunter der Thread nicht leiden.

Zitat 10.06.2001 um 22:51 Uhr (die Hervorhebungen sind nicht im Original)
...Sie brüsten sich, im Unterschied zu mir grundsätzlich auf Selbstzitate zu verzichten. Ganz verständlich, weil in Ihren bisherigen Texten überhaupt nichts Zitierwürdiges vorkommt und weil Sie nicht an Diskussionsklarheit und -eindeutigkeit, sondern an deren höchsmöglicher Verwirrung und schnellstmöglicher Lahmlegung interessiert sind!

Was ist verwirrend daran, zu bitten der Moderator würde eingestehen, entweder wissenschaftlich zu arbeiten (und dies auch an seiner Darstellungsweise kenntlich machen) oder sein Thema in einer populistischen Weise erörtern (und auch das ist vollkommen legitim) dabei aber darauf bedacht sein, dass sich die eingeladenen Diskussionsteilnehmer nicht vor den Kopf gestoßen fühlen müssen.

Zitat 10.06.2001 um 22:51 Uhr
...Die am 08. und 09.06.06.2001 an Fritzi gerichteten Aufforderungen sollten auch für Sie, Herr Michelbach, den vorschnellen "Abstempler", gelten:
- darin Zitat 08.06.2001
Ist Dir überhaupt nicht aufgefallen, daß der Diskussionsgegenstand ein ganz anderer als meine Person oder mein Diskussionsstil ist? ...

Wer beim begonenen Diskussionsstil Kritik äußert ist also ein "Abstempler" - und das Thread-Thema muß unter diesem Stigma leiden.

- darin Zitat 08.06.2001
...Ebenso gilt aber auch, daß Paralleldiksussionen, die vom eigentlichen Thema ablenken und aus nicht klar durchschaubaren Gründen auf die persönliche Diffamierung eines Diskutanten oder Moderators zielen, unterbleiben sollten...

Parallelldiskussionen sollen doch dazu führen daß der Thread wieder zu seinem eigentlichen Thema weg von der personenbezogenen Diffarmierung zurückfindet.

- darin Zitat 09.06.2001
...Andererseits rechtfertigt systematische Herumnörgelei am Moderator, an Diskutanten oder an Themen keine Beteiligung an den Diskussionen...

Grenzt es an Herumnörgelei am Moderator, wenn auf berechtigte wissenschaftsimmanente Unklarheiten hingewiesen, und der Wunsch laut wird, die Diskussion möge sich doch an einem mitteleuropäischen (oder abendländischen) Höflichkeitsideal des Anstandes und Respektes orientieren? Billige Rechthaberei ist hier wie auch in allen anderen Threads fehl am Platz - sie wäre zu opfern, um das Thema zu bereichern und inhaltlich fortzuentwickeln, auch psychologische Motive zum NS-Vergangenheitsvergegenwärtigungs-Komplex sind bereits benannt worden, doch befriedigend ist es, wenn weggeschwiegene Begriffe die angesichts emotionsgeladener Verwerfungen untergingen, doch wieder aufgegriffen werden:
Identitätsstiftung. In einem früheren Beitrag ist bereits darauf hingewiesen worden, siehe: http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum11/HTML/000012-7.html

Vielleicht ist es möglich - unter Verzicht auf billige Rechthaberei - sich wieder dem Thema zu widmen, vor allem auch teilweise unter dem glücklicherweise wiedergefundenen Identitäts-Aspekt, der zwar nicht als gänzliches, doch als vorläufig ausreichendes Erklärungsmuster herangezogen werden kann, um NS-Spezifische "Rattenfänger-Mechanismen" kenntlich und folglich auch unschädlich zu machen:

Klaus Popa erstellt am 13.06.2001 um 21:51 Uhr (die Hervorhebungen sind nicht im Original)
...Auch das Phänomen der Gruppenkonkurrenz spielt dabei eine wichtige Rolle, weil jede Gruppe besser, vorzüglicher sein will als die andere und, um das zu beweisen, Elemente herauspickt, die sie nach ihrem Dafürhalten als ihre Besonderheit ausmacht. Hier setzt das Gruppenselbstverständnis verbunden mit der Identitätsstiftung ein. Aber genug davon...

Es ist bereichernd nicht... genug davon... zu haben und thematisch diesen berechtigten Thread weiterentwickeln zu können - Dank auch an alle Teilnehmer für ihre geistig anregenden Beiträge.

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Johannes
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Beiträge: 129
Von:Deutschland
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erstellt am 18.06.2001 um 17:27 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hier Beispiele (manche sagen Fallbeispiele dazu) von gelungener und mißlungener Vergangenheitsbewältigung.

1. Fallbeispiel:
Meinen Onkel, er ist so alt wie ich, habe ich als Jugendlicher auch nicht mehr gemocht, weil er mir meine erste Freundin ausgespannt hatte. Dabei war ich ihre erste große Liebe, mehrmals gab es blutige Nasen deswegen. Wie sich später herausstellte, war auch er und viele andere, ihre erste große Liebe. Inzwischen verstehen wir uns wieder ganz gut.
Wir haben die Vergangenheit bewältigt.

2. Fallbeispiel:
Vor kurzem sprach ich mit einem rumänischen Landsmann der mir sagte, er würde alle Deutschen und Ungarn hassen. Auf meine verständnisvolle Äußerung (man ist ja inzwischen so einfühlsame geworden), das man das sehr wohl verstehen könne, bei dem was man dem armen Volke im Laufe der Jahrhunderte angetan habe, meinte er, das habe damit nichts zu tun, er ärgere sich nur darüber, daß er als Kind von seinem sächsischen Nachbarn links beim Äpfelklauen erischt und ordentlich verprügelt worden sei, es sei zwar nicht so schlimm gewesen, weil der nicht so fest zugeschlagen habe, aber er habe ihm dann, wie er weggelaufen sei natürlich "hitlerist" zugerufen. - So einen Menschen muß man doch hassen, ist ja klar!

Und der Hass auf die Ungarn, was hat der für einen Hintergrund? Der "Bosgor" rechts habe einen scharfer Hund in seinem eigenen Garten frei herumlaufen lassen, so daß er gar nicht zu den Äpfeln gekommen sei, aber dafür habe er ihm mehrmals, einmal sogar im Winter, alle Scheiben eingeschlagen, bis der Blödmann Fensterläden aus Holz angebracht habe.

Natürlich ist das verständlich, schließlich weiß man ja heute wie gefährlich die Kampfhunde sind. Die Fensterläden waren zudem sehr gemein und ein Multiplikator für den Hass. Das war nicht nett und jetzt würden alle Ungarn vielleicht nicht so sehr gehaßt, wenn der die nicht montiert hätte! Ein typisches Beispiel von einem gestörten Verhälnis zu den Mitmenschen.

Den Sohn von dem Sachsen, der ihn damals beim Klauen erwischt hatte, hat er natürlich "nie" angezeigt, hat sich aber dann gefreut als seine eigene Tochter mit ihrer Familie in das Haus des Nachbarn ziehen konnte, als dieser abgeholt wurde.

Nebenbei bemerkt: er war natürlich "nie" bei der Securitate bis er sich abgesetzt hat, hat aber natürlich auf Fragen geantwortet. Wenn man ihn nicht gefragt hat, dann hat er schon erzählt was er wußte, denn schließlich wollte er ja einen Besucherpaß in den Westen zu seinem Onkel, der seit dem Krieg in Frankreich lebte. Dort wollte er dann aber doch nicht bleiben, weil da zu viele Ausländer waren. Jetzt lebt er in Deutschland und kassiert seine volle Rente, ohne jegliche Kürzung, und macht im Jahr mehrmals Urlaub im Ausland, mit Vorliebe in Ungarn, weil es dort so billig sei und er ja perfekt ungarisch sprechen würde. In Rumänien war er seit seiner Flucht vor 15 Jahren nicht mehr, "Die klauen wie die Raben, oder sollen sie mir meinen schönen neuen Benz entwenden?", meint er. Jetzt lebt seine Tochter leider mit Mann und Kindern weit unten im Süden, während er leider weit oben im Norden von Deutschland lebt. Daheim war es schöner, da war die Familie zusammen.

Er hat die Vergangenheit noch nicht bewältigt, ist aber auch mit der Gegenwart nicht zufrieden.

Er arbeitet aber dran, denn er macht sich hier beliebt und nützlich, und ruft die Polizei an, wenn einer vor dem Haus falsch parkt. Es kostet ja fast nichts, denn er hat einen billigen Telefonanschluß, weil er die Frage, ob er behindert sei nicht richtig verstanden hätte, habe er aus versehen "ja" gesagt und hätte dann wie er es gemerkt hat nicht nochmal rein gehen wollen um denen nicht noch mehr Arbeit zu machen. Ein rücksichtsvoller Mensch es ist wahr!

Dieses waren kleine Beiträge von mir zur Vergangenheitsbewältigung. Vielleicht kann jemand noch etwas ähnliches Berichten, damit dieses Thema nicht versandet. Es ist zu wichtig und muß aufgearbeitet werden!
In diesem Sinne alles Gute!
Johannes

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klaus.danielis@gmx.de
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erstellt am 18.06.2001 um 19:41 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber michelbach,
auf Ihre Frage: das genaue Zitat zu finden bedarf etwas Zeit; vielleicht genügt Ihnen wenn ich sage um was es ging: es wird wohl bei dem Eigenlob ... gewesen sein, Sie kritisierten heftig meinen Stil und meine Rechtschreibung gebe zu dass beide besch... sind, auf meine Reaktion hatten Sie dann Ihre Hefftigkeit eingestanden; könnte so ende Februar, anfang März gewesen sein. Sollten Sie damit nicht zufrieden sein kann ich mich ja gelegentlich auf die Suche machen.
Tschüss

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Klaus Popa
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Von:BRD, 59909 Bestwig
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Lieber Johannes,

Deine Beispiele veranschaulichen eine andere Art der "Vergangenheitsbewältigung" als die ursprünglich diesem Thread zugedachte. Natürlich sind Deine Beispiele nützlich, weil sie das "Bild des Anderen" ganz gut belegen. Ich für mich bleibe aber bei der Vergangenheitsbewältigung als "Aufarbeitung" der NS-Zeit bei den Siebenbg. Sachsen bzw. Rumäniendeutschen.

Bezüglich Deines Kommentars zu dem Iraner von Klaus Danielis möchte ich Dich daran erinnern, daß der Iraner mit seiner Anspielung, in Isfahan gab es vor einigen Tausend Jahren bereits eine Universität, während die Germanen zu jener Zeit noch Römer am Spieß brieten, durchaus Recht hat. Denn das persische Großreich blühte etwa um 800 v. Chr. und die Germannen waren damals noch im Zustand dessen, was die Römer oder Griechen "Barbarei" nannten.
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Klaus Popa

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Klaus Popa
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Von:BRD, 59909 Bestwig
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erstellt am 19.06.2001 um 07:54 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
In meinem gestrigen Erklärungsversuch, wieso es „zu all dem kommen konnte“, deutete ich die propagandistische Fertigkeit der Nazis, vor allem der damals jungen und radikalen „Jugendbewegten“ als Hauptursache für den Erfolg ihrer geistigen, seelischen und politischen Stimmungsmache in den Reihen der Stadt- und Landbevölkerung. Nun möchte ich einige Ergänzungen bringen. Die NS-Agitatoren, auch unsere siebenbg.-sächsischen und banatschwäbischen, verfuhren nach zwei im Werbungs- bzw. Propagandawesen auch heute gültigen Grundsätzen:

a) das Verlangen, die Begierde nach dem von ihnen verkauften „Produkt“ zu wecken , d.h. nach ihrer Propaganda für „idealistische“ Zwecke, für das „deutsche“ Ideal, wie sie ihre Hetzkampagnen und psychologische Beeinflussung der Bevölkerung auch nannten, um dann den „Verbraucher“ = Käufer bei Laune zu halten mit immer neuen „Produktverbesserungen“. Daß diese vermeintlichen „Verbesserungen“ nichts weiter bedeuteten, als eine Steigerung ihrer propagandistisch-verleumderischen Zügellosigkeit, versteht sich von selbst. Das probateste Mittel, um das „Konsumverhalten“ ihrer „Kunden“ zu beeinflussen und zu kontrollieren bzw. neue „Konsumenten“ = Anhänger ihrer ideologischen Gaukelei und Schmierenkomödie zu gewinnen, bestand im einfachen Mittel der

b) bis zum Erbrechen gehenden

WIEDERHOLUNG

ein und derselben, eigentlich abgedroschenen, auf Volksverhetzung ausgerichteten, vorurteilsbeladenen Propagandaklischees, die sie gegen konkrete Personen des „feindlichen“ politischen Lagers richteten, gegen „feindliche“ Institutionen wie die Evangelische Landeskirche A.B, die Volksvertretung oder die jeweiligen rumänischen Regierungsparteien und –politiker und selbstverständlich gegen den international agierenden „Judäo-Bolschewismus“.

Auf diese Weise schufen unsere einheimischen Nazis ganz ähnlich den heutigen Großproduzenten das Verlangen nach ihren ideologischen und politischen „Mogelpackungen“ und immer mehr Rumäniendeutsche trachteten danach, politisch und geistig „in“ zu sein, indem sie ihr Verlangen nach dem NS-„Idealismus“ mit seiner Verinnerlichung und der erklärten, auch praktisch ausgeübten, Mitgliedschaft in oder Anhängerschaft für diese „Bewegung“ stillten. Das Unheilvolle an der ganzen Sache war aber, daß es sich nicht um gewissermaßen harmlose Handys oder sonstige Markenklamotten handelte, wie das heute der Fall ist, sondern um hochbrisanten seelischen und geistigen Zündstoff, der Ersatz für alles – für den christlichen Glauben, für die Familiengeborgenheit, für Freundes-, gewerbliche-, politische und sonstige Kreise und Vereinigungen, für den professionellen Erfolg des Einzelnen usw. zu bieten verhieß – in Gestalt einer vorgegaukelten, zunächst „volksdeutschen“, dann „großdeutschen – nordisch- germanisch – arischen“, rassisch „reinen“ und „arteigenen“

GEMEINSCHAFT

des einen „deutschen Volkskörpers“. Und an dieses verheißungsvolle „Wunderprodukt“ glaubten nicht wenige Siebenbg. Sachsen. Das böse Erwachen scheint aber recht wenige Anhänger jener unseligen und unheilvollen Heilslehre davon überzeugt zu haben, daß sie im falschen Boot saßen. Nein, sie trauerten und trauern auch heute noch der „schönen“ Zeit nach, der Zeit, in der sie belehrt wurden, wie man Menschen anderer Weltanschauung als die nationalsozialistische, Menschen anderer Sprache, Religion oder Hautfarbe zu verachten, ja in äußersten Fällen physisch zu vernichten hat, weil es angeblich um das „Überleben des deutschen Volkes“ ging, auf dessen „Vernichtung“ sich die Westalliierten, der Bolschewismus und das omnipräsente internationale Judentum „verschworen“ hatten. Nach der schönen alten Zeit der „Geborgenheit“ im DJ-Zug, -Stamm, -Bann oder in den Abteilungen von ES (Einsatzstaffel), DM (Deutsche Mannschaft), SAM (Selbsthilfe-Arbeits-Mannschaft), Parteizellen der NSDAP der Deutschen Volksgruuppe in Rumänien, KdF (Kraft durch Freude) Zellen usw. usf. Sie trauern doch dem Zustand nach, in dem sie das eigene Ich zugunsten der NS-(Volks)Gemeinschaft unterdrückten, sich als Jugendliche aus den eigenen Familienbanden lösen bzw. herausreißen ließen, um sich in unzähligen Formen des „gemeinschaftlichen Erlebens“ mit Leib und Seele dem hinzugeben, was im NS-Politjargon „Dienst am Volk“ hieß. Da wäre noch manches zu sagen, ich beschränke mich aber auf das Obige.
-------------------
Klaus Popa

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 19.06.2001 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
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erstellt am 19.06.2001 um 17:01 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Johannes,
möchte Sie wirklich nicht abschrecken, Ihnen blos einen konstruktiven Tip, auch an Hand von "Fallbeispielen" geben.

Am Pfingstsonntag wurden uns kluge Ratschläge mit auf den Weg gegeben:
(ob wir den auch weiterhin Aufgaben haben werden?) ... dass sie sogar eine noch viel wichtigere Funktion erfüllen können als in der Vergangenheit. Sie können und sollen eintreten für Solidarität zwischen den Völkern Europas. Sie können mit dafür sorgen, dass der Platz, den ihre frühere Heimat in Europa einnehmen wird, ein würdiger , ein angemessener Platz sein wird. Ich habe es immer für falsch und ungerecht gehalten, die Liebe zur Heimat mit Revanchismus in Verbindung zu bringen. Wer seine Heimat liebt kann kein Revanchist sein, denn er will seiner Heimat keinen weiteren Schaden zufügen.
(Eine gute Spalte weiter sagt der gutmeinende Mann): Liebe zur Heimat bedeutet nicht Abgeschlossenheit, bedeutet nicht, dass man auf andere herabblickt und sich für besser hält. Wenn Heimat ein Lebensgefühl ist, und das ist es, ... . Wir können sehr gut gleichzeitig gute Deutsche und gute Europäer sein. Beides zusammen macht unsere Identität aus, und diese Identität ist es, die uns letztlich nur schützen kann vor jedem Rückfall in nationalsozialistische Borniertheit oder Überlegenheitswahn.
Ende des Zitates

Schade, dass wir diesen Mann nicht als Disskutanten in unserm Forum haben und dass es nicht noch sehr viele solcher Männer gibt.

Denken Sie doch bitte über diese Ratschläge nach.

Gruss - Danielis

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